Berliner Schloss - architektur- und kunstgeschichtliche Aspekte

  • Also irgendwie habe ich das Gefühl, ihr redet hier aneinander vorbei.
    "Oktavian" hat "Petersburg" gebeten, zu dieser Veranstaltung zu gehen und darüber hier zu berichten was Herr von Boddien erzählt hat:

    Wilhelm von Boddien - Die Schlossfassade
    Montag, 13. April 2015 um 19:00 Uhr
    Ort: ZLB, Säulensaal im Alten Marstall, Breite Straße 30-36

    Wilhelm von Boddien berichtet über den Baufortschritt, die historischen Innenräume und die Finanzierung des Humboldtforums.


    Das würde mich bzgl. der Innenräume auch sehr interessieren.
    Auch "Exilwiener" bittet "Petersburg" um einen Bericht hierüber.

    "Petersburg" schreibt als Antwort aber keinen Bericht darüber, sondern immer nur dass er eine neue Kamera bräuchte, um einen Bildbericht zu machen.

    Das passt doch irgendwie nicht zusammen. Also nochmal die Frage an "Petersburg": Warst Du heute auf der o.g. Veranstaltung und magst uns darüber berichten? Es geht hier nicht um einen Bildbericht über irgendetwas, sondern um diese Veranstaltung oder habe ich da jetzt was falsch verstanden?

    Lûbeke, aller Stêden schône, van rîken Êren dragestu de Krône. (Johann Broling, Lübecker Kaufmann und Ratsherr, um 1450)

  • Ich finde das mittlerweile reichlich schräg, was hier im Forum zum Teil läuft. Sehr schade! sad:)

    Also ein paar Worte zum gestrigen Vortrags von Boddins:

    M. E. eine Abendveranstaltung, wie er sie zum Spendensammeln bestimmt dutzendfach hält und gehalten hat.
    - Beeindruckende Bilder von der Anfertigung hochdetaillierter Fassadenplastiken und -ornamente durch fleißige Roboter und Steinmetze.
    - Genau wie im oben von 'Kralle' verlinkten Video: 80 Mio. + 25 Mio. müssen her, 59 Mio. (vermutlich "kaufmännisch abgerundet") fehlen noch. Nicht klar formuliert hat er, inwieweit eingebrachte Sachleistungen diesbezüglich geldwert sind.
    - Die Baustellenführungen sind alle ausgebucht; geringe Teilnehmerzahl wegen Sicherheitsbedenken.
    - Die Fassadenarbeiten (Mauern + Ornamentik) sollen an vielen Stellen gleichzeitig durchgeführt werden.
    - Die EG-Ecke an der NW-Seite wird ein wenig abweichen, da dahinter ein wichtiger Veranstaltungsraum liegen wird.
    - Seitenkuppeln kommen definitiv nicht, die Figuren über den Portalen sind mittelfristig kein Thema.
    - Dachaufbauten für Fahrstühle etc. sind "ein Zugeständnis" an die Nutzung. Auf den gezeigten Visualisierungen waren sie aber meist (wie bis vor kurzem überall) unterschlagen.
    - Nichts Neues bezüglich der Innenräume: Großes Treppenhaus und Paraderäume sind raumtechnisch möglich, sind aber (in absehbarer Zeit) nicht vorgesehen. Wer immer glaubte, warum sich diesbezüglich eine andere Aussage erwarten ließ, möge sich vielleicht mal äußern (Petersburger !!!!!).
    - Die Humboldtbox (wo auch viele Spenden akquiriert werden) ist durch geringere Besucherzahlen wirtschaftlich in Schieflage geraten. Das Konzept wird vielleicht geändert werden: andere Eingangsgestaltung, ggf. freier Eintritt für Spender und solche die es werden wollen, etwas in der Art.

    Insgesamt hatte ich den Eindruck, dass man sich für das gesteckte Spendenziel bis 2018 ganz gewaltig strecken muss, obwohl von Boddin sich gewohnt optimistisch gab. Schließlich ist ja auch gesichert, dass der Bund u. U. zunächst in Vorleistung geht; unvollendet würde ggf. zunächst lediglich die Laterne der Kuppel bleiben.

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • [color=#000000]Ich finde das mittlerweile reichlich schräg, was hier im Forum zum Teil läuft. Sehr schade! sad:)

    wie ich gestern bereits geschrieben habe und dann hinterher kommentarlos gelöscht wurde: hier liest sichs manchmal wie in einem Stück von Karl Valentin...

    Vielen Dank Vulgow, dass du dort warst. Im Prinzip nicht viel Neues.
    Dass die NW-Ecke verändert wird ist allerdings neu und bin gespannt wie die Änderung ausfällt.
    Auch auf der SW wird sich wohl zum Original etwas ändern: dort hat man das erste kleine Fenster zugemauert:

    Quelle: http://cam01.berlinerschloss-webcam.de

    Edit: Ein_Hannoveraner hats ja dankenswerterweise schon mal erklärt: Schloss Berlin - Wiederaufbau als Humboldtforum

  • Ich sehe dem zu erwartenden Spendenfluss auch optimistisch entgegen. Wenn ich mir die Zahlen der Vereinsseite ansehe, möchte ich meinen, dass dazu auch Anlass besteht. Weshalb sollte bei immer weiter fortschreitenden Baumaßnahmen der Spendeneingang nicht den Umfang des vergangenen Jahres beibehalten können bzw. erhöht werden können?
    Ich werde auch weiterhin meinen Teil dazu beitragen, dass am Ende vielleicht sogar weit mehr Spendengelder zur Verfügung stehen als anvisiert.

    So, ich habe mir jetzt den Filmbeitrag auf RBB in Ruhe angesehen. Der Platz vorm Schloß kann - wenn nicht Schloßplatz - nur einen Namen tragen dürfen:

    Wilhelm-von-Boddien-Platz !

    Der Schloßplatz als Endpunkt bzw. Entrée der Breite Straße sollte seinen Namen beibehalten. Die Schloßfreiheit hingegen sollte geradezu Wilhelm von Boddiens Namen tragen. Niemand hat sich so sehr um dieses Projekt verdient gemacht.
    Allerdings könnte das Kritiker einer solchen Idee auf den Plan rufen, da sich eine solche Namensgebung mit dem geplanten Freiheits - und Einheitsdenkmal an selbigem Ort schlecht vertrüge (sähe ich nicht so).
    Wir werden es sehen...

    Verdient hat er es meiner Ansicht nach.


    Gruß aus Berlin!

  • Vielen Dank für deinen Bericht. :applaus:

    Die EG-Ecke an der NW-Seite wird ein wenig abweichen, da dahinter ein wichtiger Veranstaltungsraum liegen wird.

    Das höre bzw. lese ich zum ersten Mal. :schockiert: Was genau wird dort abweichen? Die Fenstermaße? Läßt man Bauschmuck weg?

    Ich finde das mittlerweile reichlich schräg, was hier im Forum zum Teil läuft. Sehr schade! sad:)

    Bitte nicht pauschalsieren, sondern Konkretisieren. Was genau soll hier schräg sein? Ausreißer gibt es in jedem Forum.

    Also ein paar Worte zum gestrigen Vortrags von Boddins:

    Danke. cclap:)

    In dem gestrigen Beitrag, der hier freundlicherweise verlinkt wurde, war aber davon die Rede, dass sämtliche historische Optionen rekonstruiert werden, wenn es gelingt weitere 60 Millionen zu sammeln.

    Insgesamt hatte ich den Eindruck, dass man sich für das gesteckte Spendenziel bis 2018 ganz gewaltig strecken muss, obwohl von Boddin sich gewohnt optimistisch gab. Schließlich ist ja auch gesichert, dass der Bund u. U. zunächst in Vorleistung geht; unvollendet würde ggf. zunächst lediglich die Laterne der Kuppel bleiben.

    150 000 Menschen müssen 400 € spenden, um das Spendenziel von 60 Millionen zu erreichen. Das klingt nicht unrealistisch. Ich bitte zu bedenken, dass man bei solchen Veranstaltungen tiefstapeln muss, ansonsten ist niemand mehr bereit zu spenden, denn der Bund zahlt sowieso. Oder glaubt Ihr wirklich die kündigen das Projekt weltweit an und führen dann internationale Gäste durch ein halb fertiges Gebäude.
    Was sollen die Verantwortlichen denn ihren Gästen sagen? "Sorry, uns ist das Geld ausgegangen." oder "Der deutsche Bürger war nicht bereit für ein Haus der Weltkulturen zu spenden." Ich traue unserer Bundesregierung Vieles zu, aber das wäre eine Blamage. :biggrin:

    Abgesehen davon, finde ich es schwachsinnig, dass ein Bundesbau teilweise durch Spenden finanziert werden soll. Wir Steuerzahler leisten doch sowieso "Zwangsspenden" in Form unserer Steuern. Und ausgerechnet der schönste Teil, der das Gebäude zu etwas Besonderen macht, ist nicht sicher bzw. abhängig von Spenden. Absurd. Dabei sind doch 60 Millionen mehr oder weniger Peanuts. Man braucht sich doch nur die anderen Baustellen des Bundes anzuschauen. :gehtsnoch:

    Aber das passt zu unserem täglichen politischen Kasperletheater. :biggrin:

  • Abgesehen davon, finde ich es schwachsinnig, dass ein Bundesbau teilweise durch Spenden finanziert werden soll. Wir Steuerzahler leisten doch sowieso "Zwangsspenden" in Form unserer Steuern.


    Nein ist es nicht. Die Bürger können mit ihren Spenden nämlich zeigen, dass sie den Bau des Schlosses wirklich wollen.

    Auch in der Vergangenheit sind Kulturelle Einrichtungen immer wieder durch Stiftungen oder Spenden geschaffen worden. Dies wird Heute - zu Recht - als bürgerschaftliches Engagement gewürdigt.

    Auch bei dem [lexicon='Berliner Schloss'][/lexicon] wird dies funktionieren und zu einer Indentifikation mit diesem führen.

    (Die "Zwangsspenden" kann man im Übrigen durch Spenden für gemeinnützige Zwecke vermindern.)

    Einmal editiert, zuletzt von Andreas (14. April 2015 um 18:50)

  • Abgesehen davon, finde ich es schwachsinnig, dass ein Bundesbau teilweise durch Spenden finanziert werden soll. Wir Steuerzahler leisten doch sowieso "Zwangsspenden" in Form unserer Steuern. Und ausgerechnet der schönste Teil, der das Gebäude zu etwas Besonderen macht, ist nicht sicher bzw. abhängig von Spenden. Absurd. Dabei sind doch 60 Millionen mehr oder weniger Peanuts. Man braucht sich doch nur die anderen Baustellen des Bundes anzuschauen. :gehtsnoch:

    Aber das passt zu unserem täglichen politischen Kasperletheater. :biggrin:

    Das war eben ein Zugeständnis an den in Deutschland wabernden (Noch-)Zeitgeist, der unterscheidet zwischen dem Bau und der "Kunst am Bau"
    Was man dem deutschen Zeitgenossen vermitteln zu können meinte, war die Betonkiste, ein Bau "in der Kubatur des einstigen Schlosses", wie in den neunziger Jahren die Sprachregelung lautete, vor allem bei Architekten. Nur die Errichtung der Kiste meinte man dem Steuerzahler aufbürden zu können, für das Architekturkleid, ein historisches gar, haben Privatleute zu spenden, die so etwas unbedingt haben wollen. Das offenbart die Zerrissenheit und Heuchelei im Architekturbewusstsein des Gegenwartsdeutschen und seiner politischen Repräsentanten. Würde man die Barockfassade da enden lassen, wo der Spendenfluss nicht weiterreicht, würde jedem vor Augen geführt: die Betonkiste entspricht dem offiziellen Architekturverständnis in diesem Land, der teilweise vorgemauerte Fassadenschmuck kündet von dem Geschmack einiger rückwärtsgewandter Privatleute. Man könnte den Standpunkt einnehmen: gerrade der nicht ausreichende Spendenstand zwingt die Politik, Farbe zu bekennen. Es ist doch absurd, die architektonische Stimmigkeit eines derartigen Symbolbaus als Angelegenheit mehr oder weniger vermögender Privatleute hinzustellen. In welcher europäischen Kulturnation wäre ein solches Kneifen des Staates vor einem Akt architektonischer Repräsentanz denkbar!

  • Noch mal kurz wegen der Wünsche über Berichterstattung:

    War ein Misverständnis, ich hatte nicht alles im thread gelesen und nicht mitbekommen dass dort gestern am Mo. Abend eine Veranstaltung war. Das wäre in der Tat eine Berichterstattung wert gewesen, auch rein verbal. Aber ich hatte zu dem Termin ohnehin keine Zeit und hätte sowieso nicht hingekonnt.

    Ich bleibe aber dabei, dass ich sehr gerne dort mal BILDER machen will, und das werde ich auch tun. Falls es etwas zu berichten gibt, werde ich das dann natürlich zusätzlich tun.

    Übrigens, ich hatte es sicher schon mal gesagt, aber ich finde es schrecklich mit Betonplatten zu rekonstruieren.....vermutlich wegen der Bauvorschriften oder Kosten? Speziell Sie Herr Octavian müsste es doch bei dem Gedanken Reko mit Betonplatten schütteln....? Also ich hätte mir schon eine wissenschaflich korrektere Reko des Schlosses gewünscht............Aber gut, selber Professor Hans Nadler sagte ja, jede Reko sei eine "KOPIE", egal wie gut und perfekt sie wäre. Also haben wir dann laut Nadler trotzdem eine legitime "Kopie", nur eben keine perfekte. Für mich ist erstmal wichtig dass das Schloss überhaupt zurückkommt, meinetwegen mit nicht perfektem Beton-Interieur.

    "Die Modernisten sollten sich endlich eingestehen, dass sich die Qualität einer Stadt konventioneller Architektur verdankt" - (H. Kollhoff).

    Einmal editiert, zuletzt von Petersburg (15. April 2015 um 02:33)

  • Insgesamt hatte ich den Eindruck, dass man sich für das gesteckte Spendenziel bis 2018 ganz gewaltig strecken muss, obwohl von Boddin sich gewohnt optimistisch gab.

    Dann hat von Boddien alles richtig gemacht. Genau dieses Gefühl muss aufkommen wenn man Spenden sammelt. Der Spender darf nicht denken, dass sowieso alles klappen würde. Er darf aber auch nicht befürchten, dass er spendet und nachher kommt trotzdem nicht das gewünschte Ergebnis. (wie z.B. derzeit bei der GK ziemlich extrem)
    Die Mitte machts, wie so oft.

    Nur die Errichtung der Kiste meinte man dem Steuerzahler aufbürden zu können, für das Architekturkleid, ein historisches gar, haben Privatleute zu spenden,

    Naja, fairerweise muss man sagen, dass der Staat zur Fassade immerhin soviel hinzu gibt, wie eine moderne Fassade kosten würde. So hab ich es zumindest verstanden.

    98% of everything that is built and designed today is pure shit. There's no sense of design, no respect for humanity or for anything else. Frank Gehry


  • Das höre bzw. lese ich zum ersten Mal. Was genau wird dort abweichen? Die Fenstermaße? Läßt man Bauschmuck weg?


    Ich hatte es so verstanden, dass es um Bodenhöhen oder Fenstermaße ging - es wurde nur in einem Nebensatz kurz erwähnt.
    Dieser Raum wird ja die NW-Ecke des Erdgeschosses einnehmen:

    Bildquelle: SBS Humboldtforum

    Die Stelle ist fotografisch nicht gut zugänglich.

    Zum Vergleich (die Fenster waren wohl auch historisch beileibe nicht alle exakt gleich groß):

    Bildquelle: http://www.bildindex.de

    Ein wenig näher ran - zu sehen ist die unterschiedliche Höhe der Nord- in Relation zur Westseite:

    Nochmals die Vergleichsmöglichkeit:

    Bildquelle: http://www.bildindex.de

    Das wird wohl keine wesentliche Abweichung werden und dürfte eher nicht ins Auge springen.

    An der Südwest-Ecke ist der Höhenunterschied im übrigen genau umgekehrt - hier ist die Westseite höher.

    Ein brauchbares historisches Detailbild hab ich nicht gefunden.

    Zum Abschluss eine Aufnahme des vor kurzem eingesetzten Fensters auf der Südseite.

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Toll und faszinierend zugleich, wie schnell der Schloßbau voran schreitet! Ich boin ja schon so sehr auf die Fassaden gespannt!

    Frage: Waren die Fenster historisch wirklich so reinweiß oder nicht eher gräulich gestrichen?

  • - Seitenkuppeln kommen definitiv nicht, die Figuren über den Portalen sind mittelfristig kein Thema.

    Die Seitenkuppel können/ werden also auch nicht nachträglich möglich sein? Sprich baulich/ statisch auch nicht mehr nachträglich montierbar? Die Frage kam vielleicht schon mal, was ich dann zu entschuldigen bitte, nur wundert es mich, dass man die Seitenkuppeln so definitiv ausschließt.

    Gerade die Figuren und Seitenkuppel lassen die Ballustrade am Dach nicht so kahl wirken, ich hoffe doch sehr, dass diese noch/ bald dann kommen.

  • Ist das nicht wieder typisch, wie hirnlos hier an die Sache ran gegangen wird? :kopfschuetteln:
    genau zwei Etagen höher gab es an gleicher Stelle einen genauso großen Saal. Sehr bequem über die Weiße Saal Treppe zu erreichen. Aber nein. Der Weiße Saal darf natürlich jetzt nicht mehr eingeplant werden. Jetzt muss der Saal im Erdgeschoß sein.
    Wie unüberlegt ist das denn bitte!!! :kopfwand:

    Hätte man den Weißen Saal an der alten Stelle vorgesehen, dann wäre der größte Schloßsaal auch rekonstruiert worden und einen schöneren Rahmen für Konferenzen oder andere Veranstaltungen kann man sich nicht vorstellen. Zudem wäre direkt daneben noch die Schloßkapelle als zusätzlicher großer Saal gewesen. Ideal für größere Ausstellungen, die sich über zwei Räume erstrecken.

    Innenräume des Schlosses

    Also ich kann nur den Kopf schütteln, dass der Weiße Saal nicht wiederkommen soll und direkt unter ihm ein genauso großer Raum eingebaut wird. :aufdenkopf:


  • Ist das nicht wieder typisch, wie hirnlos hier an die Sache ran gegangen wird? :kopfschuetteln:
    genau zwei Etagen höher gab es an gleicher Stelle einen genauso großen Saal. Sehr bequem über die Weiße Saal Treppe zu erreichen. Aber nein. Der Weiße Saal darf natürlich jetzt nicht mehr eingeplant werden. Jetzt muss der Saal im Erdgeschoß sein.
    Wie unüberlegt ist das denn bitte!!! :kopfwand:

    Hätte man den Weißen Saal an der alten Stelle vorgesehen, dann wäre der größte Schloßsaal auch rekonstruiert worden und einen schöneren Rahmen für Konferenzen oder andere Veranstaltungen kann man sich nicht vorstellen. Zudem wäre direkt daneben noch die Schloßkapelle als zusätzlicher großer Saal gewesen. Ideal für größere Ausstellungen, die sich über zwei Räume erstrecken.

    Innenräume des Schlosses

    Also ich kann nur den Kopf schütteln, dass der Weiße Saal nicht wiederkommen soll und direkt unter ihm ein genauso großer Raum eingebaut wird. :aufdenkopf:

    Wundert Dich oder sonst Jemand das? Das Berliner Schloß ist von der Politik nicht wirklich gewollt. Für viele war doch schon die Barockfassade eine schwer zu schluckende Kröte, die man auch nur zähneknirschend mit der Auflage genehmigte, die Kosten dafür durch Spenden aufzufangen. Damit wollte man die Befürworter des echten Schlosses im Zaum halten. Ansonsten galt doch von Anfang an: so wenig Schloß wie möglich, und wir bekommen ja auch nur 3/4 der Fassade zurück.

  • Zudem hat der Saal, der jetzt ins Erdgeschoß gequetscht wird, unterschiedlich breite Fenster an der Westseite, was natürlich sehr gelungen aussieht. Das hier Murks gamacht wurde, wird man immer sehen können, wenn man den Raum betritt.
    Der alte Weiße Saal im 2. Stock hatte natürlich gleich breite Fenster.

    Es wäre hier so einfach gewesen die alte Lage des Saals zu übernehmen. Aber das wäre wohl zu einfach gewesen.

    Was hier gemacht wird, übersteigt meinen Verstand bei weitem... :blink:

  • Zudem hat der Saal, der jetzt ins Erdgeschoß gequetscht wird, unterschiedlich breite Fenster an der Westseite, was natürlich sehr gelungen aussieht.

    Schau mal ganz genau hin:

    Erkennst du was? Richtig, die Westseite hatte auch früher schon unterschiedlich breite Fenster und dieser Zustand wurde originalgetreu so übernommen. An allen Fassaden des Stadtschlosses fanden sich kleinere Unregelmäßigkeiten und Asymmetrien.

  • Schau mal ganz genau hin:


    Erkennst du was? Richtig, die Westseite hatte auch früher schon unterschiedlich breite Fenster und dieser Zustand wurde originalgetreu so übernommen. An allen Fassaden des Stadtschlosses fanden sich kleinere Unregelmäßigkeiten und Asymmetrien.

    Danke für die alte Info, die ich schon ca. 1980 kannte. Aber schau dir mal das innere im Erdgeschoß an!

    http://architekturmuseum.ub.tu-berlin.de/images/1600WM/51025.jpg

    Erkennst du was?
    Richtig. Dort gab es keinen Saal sondern mehrere Räume. Ein Raum mit breiteren Fenstern und mehrere Räume mit schmaleren Fenstern. Alles harmonisch.
    Jetzt gibt es einen großen Saal an der Stelle mit schmalen und breiten Fenstern, weil die Fensterbreiten durch die Fassadenrekonstruktion vorgegeben sind!
    Murks, wie ich sage. Denn dort gehört der Saal nicht hin!
    Ins Erdgeschoß gehören wieder Räume, welche die unterschiedlichen Fensterbreiten harmonisch aufnehmen können.