Potsdam - Garnisonkirche

  • Ist nur gut so das der Turm so dicht an diesem Abriss RZ steht (Orginalstandort).Dadurch wird's einigen dieser möchtegern Dauermietern nicht mehr so gemütlich.Aber es wird ja dennoch weiter unbeirrt und Eigensinnig von Frauke Röth (Architektin und Mitglied der linken Wählergruppe Die Andere) und ihren Mitstreitern um den Erhalt des maroden RZ krampfhaft gekämpft (Maz Artikel).

  • Vor einiger Zeit konnte ich Ausschnitte aus dem virtuellen Baustellenrundgang veröffentlichen. Man kann ganz gut erkennen, wo sich Beton und Ziegel im Turm befinden.

    Jeder kann gern hier nochmals nachsehen.

    Mit freundlicher Genehmigung der Stiftung Garnisonkirche Potsdam (SGP) und KADEN Vermessung + Bewertung Dipl.-Ing. Mathias Kaden MRICS

    Und diese vier Fotos möchte ich noch nachreichen:

    Innenausbau

    Die Initialen von Friedrich Wilhelm I. , dem "Soldatenkönig"

    Abfahrt mit dem Bau-Aufzug

    alles Ausschnitte aus einem Video

  • Was bewegt Frauke Röth um für so eine furchtbar hässliche Kiste wie das Rechenzentrum überhaupt zu streiten???

    Der DDR-Müll soll doch so bald wie möglich verschwinden? Genau wie die andere Bunker und Schrottbauten.

  • Völlig richtig.

    Ist hier in Dresden beim Neustädter Markt aktuell genau dasselbe.

    Meist aber sind es jüngere Leute, die die DR nie erlebt haben. Na ja ich ja auch nicht.

    Es steht Aussage gegen Aussage und dann muss man mal Argumente dagegen finden.

    Hochachtung und Respekt für alle, die in Potsdam gestritten haben und streiten.

    Ein Riesenerfolg, dass dieser wunderbare Turm faktisch steht - und auch vollendet werden wird.

    Schlagt mich jetzt nicht tot: Für das Schiff würde mir die äußere Reko reichen und im Inneren ein neuer Konzertsaal . Ich fand die alte Emporenanlage nicht sooo prickelnd toll, dass ich mich um die streiten würde. Aber es gibt ja auch schöne Kompromisse, die neu sind und doch an das Alte erinnern, siehe die Dreikönigskirche in Dresden. Vielleicht geht ja auch so.

    Aber nochmals: Hochachtung und großen Respekt nach Potsdam!

  • Ich finde es übrigens interessant, das der DDR Block die Garnisonkirche aus dem Straßenbild mehr heraushebt als die Vorgängerbebauung. Diese nämlich endete früher etwa dort, wo man heute die auf dem Bild zu sehende Mauer findet. Das mag zwar vorteilhaft für die Garnisonkirche sein, weitet aber aber den Straßenraum zu weit auf. Der Abriss des Gebäudes wäre deshalb zwar wünschenswert, auch aus ästhetischer Sicht, ist jedoch utopisch aufgrund der hohen Nachfrage an Studentenwohnungen.

  • Ich finde es übrigens interessant, das der DDR Block die Garnisonkirche aus dem Straßenbild mehr heraushebt als die Vorgängerbebauung. Diese nämlich endete früher etwa dort, wo man heute die auf dem Bild zu sehende Mauer findet. Das mag zwar vorteilhaft für die Garnisonkirche sein, weitet aber aber den Straßenraum zu weit auf. Der Abriss des Gebäudes wäre deshalb zwar wünschenswert, auch aus ästhetischer Sicht, ist jedoch utopisch aufgrund der hohen Nachfrage an Studentenwohnungen.

    Ich musste Deinen Beitrag zweimal lesen, aber jetzt habe ich es verstanden, glaube ich: Du meinst, dass die Vorgängerbebauung in einer Fluchtlinie weiter vorne begann. Konstantindegeer dagegen meint den letzten Block des sechsteiligen Studentenwohnheims, der in der Tat laut Bebauungsplan zum Abriss vorgesehen ist. Allerdings wurde das Wohnheim ja gerade erst saniert...

  • Was bewegt Frauke Röth um für so eine furchtbar hässliche Kiste wie das Rechenzentrum überhaupt zu streiten???

    Der DDR-Müll soll doch so bald wie möglich verschwinden? Genau wie die andere Bunker und Schrottbauten.

    Die Frau Röth möchte nicht vorrangig das RZ behalten, sondern die GK, die sie nicht verhindern konnte, diffamieren.

  • Natürlich toben die Ideologen, aber für eine Änderung eines B-Planes benötigt man eine Mehrheit in der SVV. Da es für den Erhalt des RZ momentan kein Konzept gibt, gibt es aus keine Mehrheit den B-Plan zu ändern. Ein Erhalt des RZ bedeutete nicht nur den Verzicht auf den Stadtplatz sondern auch auf die geplante Grünfläche anstelle des nördlichen Teils des RZ, die doch sonst stets heilig sind.

    Und die Stiftung hat ja schon umfängliche Ausgaben für das Kirchenschiff getätigt (Architektenplanung liegt vor) - diese müßten bei Änderung des B-Planes aus der Stadtkasse erstattet werden. Deshalb empfehle ich immer sich mehr mit den baurechtlichen Grundlagen zu befassen, die die Stadt schon aus völlig freien Stücken geschaffen hat. Diese sind eben nicht beliebige Verfügungsmasse, sondern im Zweifel muß man auf Grünfläche verzichten und die Kirchenstiftung entschädigen.

    Dafür gibt es aber in der Stadtkasse auch in der Nachcoronazeit kein Geld. Gerade hat die Stadt noch 500.000 Euro für eine "Design Thinking"-Verfahren ausgegeben, daß die Widersprüche zwischen RZ und dem Kirchenschiff überwinden soll. Alle denkbaren Zwitterlösungen ist aber eines gemeinsam: sie haben keinen Bauherrn, kein Baurecht und die Stadt hat kein Geld.

    Zudem drängt der Investor des neuen Kunst- und Kulturquartiers auf pünktlichen Abriß des Rechnznetrums, da er ja auf Wunsch der Stadt 6.000 qm Fläche für sieben Euro für "Kreative" baut und diese auch vermietet haben will. Auf die 7 Euro kommen ja nach aktuellen Berechnungen noch vier bis fünf Euro Nebenkosten drauf - diese Flächen werden kein Selbstläufer.

    Insofern kann man nur abwarten: der B-Plan ist rechtsgültig und wer etwas anderes will braucht neue Mehrheiten und viel Geld.

  • Mich würde ja sehr die Architektenplanung/Visualisierung interessieren, denn diese müßte eine geplante Funktion des Kirchenschiffs beinhalten oder? Ist aber sicherlich nicht zur Veröffentlichung freigegeben.

  • Ich würde einen Kreativwettbewerb ausloben, der die Fassadengestaltung der Studiblöcke zum Ziel hat.

    Barock und modern in einem neuen Konzept.

    Erkennbar als modernes Haus aber mit Bezug zur Geschichte des Ortes.

    Die besten Entwürfe werden dann mit Architekturbüros weiterentwickelt.

    Voraussetzung ist aber eine Gestaltungssatzung, die sich am Ort und der Geschichte orientiert.

  • ^Nein.

    ^^Die Fassaden des Studentenwohnheims sind vor zwei Jahren saniert worden - da gibt das landeseigene Studentenwerk kein Geld für "Kreativwettbewerbe" aus.

  • Ich habe nur geschrieben, ich würde ...

    Finanzieren könnte es doch Hasso Plattner.

    Schließlich steht das Gebäude an sehr exponierter Stelle.

    Da darf man sich mit der Fassade schon mehr ins Zeug legen als so ein langweiliger OB es je tun würde.

  • Obacht: Ein B-Plan gibt enthält zwar in der Planzeichnung die festgesetzten Nutzungen nach Art und Maß, damit verbunden ist aber keineswegs die Aufforderung, die Bestandsbauten abzureißen. Auch sind die festgesetzten Baulinien insofern nicht verbindlich, als dass damit keine unmittelbare Pflicht zur Bebauung verbunden ist.

    Allerdings befinden sich in der Begründung Aussagen wie:

    "Auch für die Realisierung der Grünanlage ist der Abriss des Rechenzentrums erforderlich."

    "Die Festsetzungen des Bebauungsplans sehen den Abriss des vorhandenen Gebäudekomplexes (ehemaliges Rechenzentrum), die schrittweise Wiederherstellung der Garnisonkirche und ihre Freistellung auf einem öffentlich nutzbaren Stadtplatz vor. Der Wiederaufbau der Garnisonkirche als eine städtebauliche Dominante vervollständigt den historischen „Dreikirchenblick“ von Potsdam."

    "Die Wiederherstellung des Platzes in historischer Ausdehnung setzt neben dem geplanten Abriss des Bürokomplexes Breite Straße/ Ecke Dortustraße auch einen Rückbau des westlichen Teils des Gebäudes Breite Straße Nr. 1-5 voraus. Der betroffene, als Studentenwohnheim genutzte Gebäudekomplex wurde in den letzten Jahren umfassend modernisiert und genießt insoweit Bestandsschutz. Die vollständige Umsetzung der Bebauungsplaninhalte, d.h. eine Aufweitung der anzulegenden Platzfläche nach Osten kann somit erst langfristig erfolgen."

    Viel wichtiger aber (S. 79):

    "Die geplante Aufgabe der Nutzungen und der Abriss der Gebäude ist vielmehr Gegenstand von privatrechtlichen Verträgen und wird vom Erwerber der Liegenschaft (Sanierungsträger Potsdam) im Auftrag der Stadt Potsdam durchgeführt werden."

    Quelle: https://www.potsdam.de/sites/default/…gruendung_0.pdf

    Wir haben bspw. in Berlin festgesetzt Bebauungspläne aus den 1960er Jahren, die niemand von uns umgesetzt haben möchte, ansonsten müssten ganze Altbau-Häuserzeilen abgerissen werden.

    Entsprechend widerspricht ein Abriss des Rechenzentrums also keinesfalls den Zielen der Bauleitplanung (im Gegenteil, sie entspricht diesen), aber ein konkreter Zeithorizont für den Rückbau ist leider daraus nicht abzuleiten. Möglich sind also auch Sanierungen des Bestandes, aber keine Umbauten (oder komplett Umnutzungen), die den Zielen der Bauleitplanung widersprechen.

  • Den Abriss oder Rückbau des Studentenwohnheim an der Breiten Straße, hatten wir schon einmal diskutiert. Hier der entsprechende Artikel aus dem Jahr 2015.

    https://www.pnn.de/potsdam/studen…n/21535090.html

    (Quelle: Potsdamer Neuste Nachrichten, 06.02.2015)

    Auch hatten wir über das Hotel Mercure (Interhotel) im Lustgarten und einem möglichen Abriss hier im Forum diskutiert. Ich selber, kann mit dem Hotel Mercure nichts anfangen, da ich kein Potsdamer bin. Aber viele Potsdamer habe dort eine schöne Zeit verbracht und hatten damals gegen einen Abriss gestimmt.

    Das Rechenzentrum selber, halte ich aber auch nicht für erhaltenswert!