• ^ In seinen 1957 erschienenen Kindheitserinnerungen „Als ich ein kleiner Junge war" heißt es dann später im Text:

    Zitat von Erich Kästner

    "Ja, Dresden war eine wunderbare Stadt. Ihr könnt es mir glauben. Und ihr müßt es mir glauben! Keiner von euch, und wenn sein Vater noch so reich wäre, kann mit der Eisenbahn hinfahren, um nachzusehen, ob ich recht habe. Denn die Stadt Dresden gibt es nicht mehr. Sie ist bis auf einige Reste vom Erdboden verschwunden."

  • Kästner wurde 1899 in der Neustadt geboren. Good old times... Was er zu Dresden gesagt und geschrieben hat, ist nachlesbar und würde hier den Rahmen sprengen. Sich dem anzunähern, daß sehr vieles, was Dresden einst ausgemacht hat, wiedergewonnen wurde und heute den Ruhm der Stadt begründet, ist eine Aufgabe unserer heutigen Zeit. Wie die Ausgangssituation für ihn nach 1945 gewesen ist, läßt sich nachvollziehen. Er wäre heute über das Erreichte sehr beeindruckt; und sicher auch ein großes Stück weit mit seiner Stadt versöhnt.

  • Sehe ich genauso. Diese Rückgewinnung ist ein Wunder, an dem es wenig bis gar nichts schlechtzureden gibt. Man muss hier -um die Diskussion von vorhin wieder aufzunehmen- auch klären, wie man eine Altstadt definiert. Es gibt m.E. zwei Kriterien. Erstens die Anzahl an Quadratmetern, die ich nicht für das ausschlaggebendste halte und bei der Dresden zugegeben gegenüber vielen anderen Altstädten zurückbleibt. Und zweitens die Ablesbarkeit der Geschichte einer Stadt. Und hier spielt Dresden für mich in Deutschland ganz weit vorne mit. Von der Dresdner Spätgotik über die Dresdner Renaissance bis hin zum weltberühmten Dresdner Barock und sogar Rokoko ist heute alles wieder vertreten und erlebbar. Das alleine erfüllt mich mit einer kaum in Worte zu fassenden Dankbarkeit, zumal es vor zwanzig Jahren noch ganz anders aussah und diese Ablesbarkeit -wenn überhaupt- nur rudimentär und fragmentarisch gegeben war (ich weiß noch wie enttäuscht ich -ganz im Gegensatz zu heute- damals war). Selbstverständlich ist es sehr subjektiv, welches der beiden Kriterien für einen entscheidender ist. Deswegen entstand ja auch diese Diskussion. Beide Standpunkte sind in meinen Augen natürlich berechtigt, aber sie gehen von verschiedenen Voraussetzungen aus.

  • Das ist nur ein kleiner Teil und auch nicht so schlecht, mit dem runden Kino Brunnen. Der davorstehende Bahnhof ist rekonstruiert, und die Rekonstruktionen dahinter suchen ihresgleichen

  • Man sieht das Glas halbvoll(er) wenn man sich in der Welt umschaut und sieht, dass es global an vielen Orten tatsächlich noch wesentlich schlimmer aussieht als in D. Sobald Desden den Neustädter Markt wiedergewinnt, erst das Uferprojekt, dann die Plattenbauten dort ersetzt, entsteht doch ein insgesamt grosses, zusammenhängend schönes Stadtgebiet. Alles hinter dem Altmarkt muss man dann halt ausblenden, aber ganz ehrlich, was solls. Schaut man in Skandinavien oder Asien was da grossflächig an Schrott gebaut wurde. Gruselig. Ostdeutschland hat doch eigentlich den Krieg irgendwie noch überstanden, mit Ausnahme von Magdeburg und Frankfurt Oder. Selbst Berlin ist noch gut genug... ein Wunder.

  • mit Ausnahme von Magdeburg und Frankfurt Oder

    ... und Anklam, Prenzlau, Neubrandenburg, Halberstadt, Nordhausen, Merseburg, Zeitz, Chemnitz usw. Nein, ostdeutsche Städte sind im Krieg mindestens ebenso stark zerstört worden wie viele westdeutsche. Da sollten wir uns keine falsche Vorstellung machen.

    Kunsthistoriker, Historiker, Webdesigner und Fachreferent für Kulturtourismus und Kulturmarketing

    Mein Bezug zu Stadtbild Deutschland: Habe die Website des Vereins erstellt und war zeitweise als Webmaster für Forum und Website verantwortlich. Meine Artikel zu den Themen des Vereins: Rekonstruktion / Denkmalschutz / Architektur / Kulturreisen

  • Mein Problem in Dresden war schon immer, daß ich bei den Besuchen eigentlich immer im Areal zwischen Zwinger und Kurländer Palais festpappen geblieben bin und mich bei den Aufenthalten regelrecht selbst dazu zwingen mußte, wenigstens einmal in Richtung Neustadt zu gehen. Insoweit gibt es auch immer noch keinen Lieblingsstadtteil, da immer noch die wirklichen Erfahrungen fehlen. Und drumherum siehts auch nicht besser aus. Radebeul? Einmal. Altkötzschenbroda? Einmal. Weißer Hirsch? Einmal. In der Umkehrung zeigt es aber auch, wo doch das gefühlte Epizentrum von Dresden liegt, wo es einen immer wieder hinführt und wovon man die Finger nicht lassen kann. Wie sehr von anderen Stadtzentren eine gleiche Magie ausgeht, ist nicht ganz einfach zu beantworten; und das zeigt, daß man Dresden wohl mit keiner anderen Stadt vergleichen kann, daß keine andere Stadt einen in dieser Form einnehmen kann, daß ein Stück der Persönlichkeit an diesem Ort haften bleibt.

  • Nein, ostdeutsche Städte sind im Krieg mindestens ebenso stark zerstört worden wie viele westdeutsche.

    Eher nicht, tegula. Da hat er schon recht. In Summe ist das DDR-Gebiet besser davongekommen, eine Bilanz, die durch Dresden (vor allem!), Chemnitz, Magdeburg und auch Berlin natürlich über Gebühr verdunkelt wird. Bei Zeitz ist dir ein Irrtum unterlaufen, und die von der Roten Armee niedergebrannten Städte im Osten finden zB im komplett zerstörten NRW mehr als eine Entsprechung. Nimm allein die ganzen sächsischen Mittelstädte und ganz Thüringen (ohne Nordhausen). Dazu kommen noch weitgehend verschonte Hauptstädte wie Schwerin und Halle. Dadurch, dass man immer Dresden als schlimmstes Beispiel vor Augen hat, verschiebt sich die Wahrnehmung etwas.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Als jemand, der vor 15 Jahren von Berlin in die Rothenburger Straße zog, kann ich irgendwie dieses Dresden ist "außerhalb des Neumarkts eine gänzlich unurbane, "sozialistische Wüste" nicht ganz nachvollziehen. Die innere Neustadt und auch teilweise die Äußere Neustadt gehören für mich ebenfalls zum Zentrum. Es gibt in Dresden zudem gerade auf Neustädter Seite noch viele urbane Gründerzeitviertel mit Blockrandbebauung. Und ganz wichtig, die meisten Gebäude noch mit Stuck. Das macht für mich wirklich sehr viel aus. Als gebürtiger Berliner kann ich davon ein Lied singen. Fast nichts ist trauriger und auch hässlicher als eine vergammelte, entstuckte Mietskaserne und so sehen in meiner Heimat Berlin ca. 70- 80% der Altbauten aus. In vielen westdeutschen Großstädten ist das nicht anders. Eigentlich unfassbar traurig.

    Ich bin mal mit zwei Freunden aus Düsseldorf und Köln von der Raderberger Vorstadt über die Äußere Neustadt, Leipziger Vorstadt bis nach Pieschen und Mickten gelaufen und die beiden waren erstaunt und dachten, dass die ganzen Gebiete zur Altstadt gehören. Mein Kölner Freund sagte z.B.: nur eine dieser Blockrandhistorismusstraßen wäre in Köln ein absolutes Highlight und nur was für die Gutbetuchten. Und Pieschen war ein Arbeiterviertel mit quasi "einfachen" Mietskasernen in Blockrandbebauung. Von den unzähligen Villenviertel weiter außerhalb brauchen wir gar nicht reden. Nebenbei, als ich 2009 nach Dresden zog warnten mich alle z.B. vor Löbtau und dessen sozialen Klientel. Hässliches Viertel. Als ich dann durch die Stuckverzierten Historismusstraßen ging war ich ehrlich gesagt fassungslos wie hübsch ein "einfacher" historistischer Arbeiterbezirk aussehen kann. Das Dresden gänzlich unurban ist, würde ich persönlich nicht so unterschreiben. Apropos, so ein urbanes quirliges Gründerzeitviertel mit engen "Straßenschluchten" wie die Äußere Neustadt kenne ich noch nicht mal aus Leipzig. Und ich bin alle 2 Wochen dort und "liebe" Leipzig wirklich sehr. Mein Senf dazu..:D

  • Eher nicht, tegula. Da hat er schon recht. In Summe ist das DDR-Gebiet besser davongekommen, eine Bilanz, die durch Dresden (vor allem!), Chemnitz, Magdeburg und auch Berlin natürlich über Gebühr verdunkelt wird. Bei Zeitz ist dir ein Irrtum unterlaufen, und die von der Roten Armee niedergebrannten Städte im Osten finden zB im komplett zerstörten NRW mehr als eine Entsprechung.

    Stimmt, ich meinte Zerbst, nicht Zeitz. Um den Grad der Zerstörung zuordnen zu können, muss man natürlich auch die Dichte der Städte und Ortschaften berücksichtigen und nicht die absolute Zahl der zerstörten Städte. Wenn in NRW 10 Städte zerstört worden wären, ist das nicht dasselbe wie 10 Städte in Mecklenburg-Vorpommern. Solange uns hier aber keine konkreten Zahlen vorliegen, ist diese ganze Diskussion eh müßig, weil nur mit gefühlten Wahrheiten hantiert wird.

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  • Dafür gibt es doch Zahlen, kann man in Erfahrung bringen. Variiert je nach Quelle etwas aber ca. 20% des Wohnraums in den Westzonen wurde zerstört, in der Sowjetzone ca. 10%.

  • Etwas gehaltvolleres zu DD wollte ich dann doch noch loswerden: Jede Stadt hat ihre schönen Seiten aber keine Großstadt in Dtl. hat eine derart ramponierte Innen- und erweiterte Kernstadt wie Dresden. Ich gehe mal davon aus, dass dies allgemeiner Konsens ist. Der wiederaufgebaute Altstadt-Teil ist auf der einen Seite beachtlich allerdings ist er auch von einem Fluidum durchzogen, welches auf mich einen ambivalenten Eindruck macht. Mir fehlt da die Wahrhaftigkeit, das Echte und Gesetzte wenn ich mich durch diesen Stadtraum bewege. Es ist schwer zu beschreiben aber diese Kulissenartigkeit eines großen Theaters will sich nicht abschütteln lassen. Wenn man diesen Raum verlässt erschlägt einen dann diese fast absurde Tristesse gebauter Hässlichkeit. Der große Nachteil der Stadt ist, dass dieser Zustand weitgehend manifestiert ist ...

    In der Tat hat wohl keine andere deutsche Stadt eine derart ramponierte Innen- und erweiterte Kernstadt wie Dresden. Das Problem ist doch, dass man eine Blockrandstruktur kaum wiederherstellen kann, wenn sie erst einmal derart großflächig aufgegeben wurde. Und um den Stadtraum dann irgendwie zu retten, werden unverhältnismäßig große Klötze in die Landschaft gestellt, welche das Problem nur noch schlimmer machen.
    Ist die Blockrandstruktur hingegen noch vorhanden - und sei sie noch so hässlich - dann kann man im Laufe der Zeit Gebäude nach und nach ersetzen, wodurch irgendwann wieder ein neues architektonisches Konglomerat entsteht, welches sich dann auch wieder wie gewachsene und alterungsfähige Stadt anfühlen kann. Und da das ein langwieriger Prozess ist, kann möglicherweise sogar eine gewisse optische Vielfalt dabei herauskommen. Aber das habe ich glaube ich auch schon mal gesagt.
    Das Gefühl der Unwirklichkeit habe ich beim wiederaufgebauten Altstadt-Teil in DD tatsächlich auch. Der Übergang z.B. zur Prager Straße ist einfach zu krass. Auf mich wirkt das wie so ein Stück künstliche heile Welt Kulisse inmitten einer städtebaulichen Apokalypse. Man hat es beim heutigen Dresden einfach mit einer Stadt zu tun, der man zufällig den selben Namen gegeben hat, wie den der Stadt die an dieser Stelle mal stand. Das ist sicherlich keine sehr populäre Äußerung, aber ich weiß nicht, wie ich es anders beschreiben soll. Der wiederaufgebaute Altstadt-Teil von DD könnte meiner Meinung nach genauso gut in Wolfsburg stehen. Würde zumindest für mich keinen Unterschied machen.

    Was mich nur richtig nervt ist dieser von vielen gerne gepflegte Lokalpatriotismus. Das Schicksal von Dresden ist in jeder Beziehung einfach nur tragisch. Dass das städtebauliche Problem von Leipzig weitaus geringer ist, hat inzwischen sicherlich jeder begriffen. Schön, dass es um Leipzig noch vergleichsweise gut bestellt ist. Das freut uns alle. Städtevergleiche L/DD kann man dann doch auch einfach mal bleiben lassen.

  • In der Tat hat wohl keine andere deutsche Stadt eine derart ramponierte Innen- und erweiterte Kernstadt wie Dresden.

    Gut, Magdeburg wäre leider ähnlich demoliert, aber im Prinzip ist es schon richtig - dieses komplette Abräumen zu DDR-Zeiten selbst von erhaltener Bebauung auf einer solchen Fläche ist leider einzigartig.

    Ich bin mal zu Fuß vom Blauen Wunder bis in die Friedrichstadt gegangen (eine Tour, die ich gern dieses Jahr wiederholen und fotografieren möchte), und da fingen recht schnell die Platten- und Zeilenbauten an, so daß die "Altstadt" fast wie eine surreale Insel wirkte, vielleicht vergleichbar mit Danzig.

    Dazu kommen noch weitgehend verschonte Hauptstädte wie Schwerin und Halle. Dadurch, dass man immer Dresden als schlimmstes Beispiel vor Augen hat, verschiebt sich die Wahrnehmung etwas.

    Schwerin macht einen attraktiven Eindruck, zu DDR-Zeiten wurden aber indes rund 200 Altstadthäuser abgerissen (Stadtwende Schwerin), Pläne für einen Komplettabriß der Altstadt wurden zum Glück nicht umgesetzt. Halle finde ich für eine unzerstörte Stadt eher enttäuschend, ziemlich durchsetzt mit Neubauten und auch Brachen, speziell im Süden, da steht ja nördlich und südlich von "Alter Markt" nur noch eine Häuserzeile und dahinter dann Brache und Platte.

    Komplett zerstörte Städte gibt es aber noch mehr: Frankfurt/Oder, Dessau, Plauen ...

    Easy does it.

  • Plauen doch nicht (nämlich komplett). Andernfalls wäre es das Reko-Wunder schlechthin.

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  • Stimmt, ich meinte Zerbst, nicht Zeitz. Um den Grad der Zerstörung zuordnen zu können, muss man natürlich auch die Dichte der Städte und Ortschaften berücksichtigen und nicht die absolute Zahl der zerstörten Städte. Wenn in NRW 10 Städte zerstört worden wären, ist das nicht dasselbe wie 10 Städte in Mecklenburg-Vorpommern. Solange uns hier aber keine konkreten Zahlen vorliegen, ist diese ganze Diskussion eh müßig, weil nur mit gefühlten Wahrheiten hantiert wird.


    Ja genau, so mag ich das. Erst selber aus der Hüfte schießen

    - siehe RE: Dresden - Allgemeines, "Nein, ostdeutsche Städte sind im Krieg mindestens ebenso stark zerstört worden wie viele westdeutsche. Da sollten wir uns keine falsche Vorstellung machen." -,

    aber dann mit "gefühlten Wahrheiten" daherkommen und selber nicht recherchieren wollen.

  • aber dann mit "gefühlten Wahrheiten" daherkommen und selber nicht recherchieren wollen.

    Ich war mir sicher, du würdest uns da die Freude machen, belastbare Zahlen zu präsentieren. Dann hättest du wenigstens etwas zum Sachthema beizutragen. Sollte ich mich da getäuscht haben?

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  • "So waren auf dem Gebiet der späteren DDR 9,4% des Wohnungsbestandes von 1939 total zerstört, während auf dem Territorium der Bundesrepublik Deutschland ein Wohnungsverlust von 18,5% zu beklagen war.

    Von den 54 Großstädten (1939) auf dem heutigen Gebiet Deutschlands überstanden lediglich Lübeck, Wiesbaden, Halle und Erfurt den
    Zweiten Weltkrieg mit relativ geringen Schäden. In der Rangfolge der prozentualen Wohnungsverluste steht Würzburg mit 75% in der Schadensstatistik an der Spitze, gefolgt von Dessau, Kassel, Mainz und Hamburg. Von den 151 Mittelstädten wies etwa ein Drittel einen Totalzerstörungsgrad am Wohnungsbestand von mehr als 20% auf"

    Hamburg fällt noch aus dem Rahmen, da die Innenstadt weniger zerstört war (innerer Kreis) als die Außenbezirke (äußerer Kreis). Thüringen ist als Bundesland wohl am besten davongekommen, während das dicht besiedelte Ruhrgebiet am intensivsten zerstört wurde.

    Quelle: https://archiv.nationalatlas.de/wp-content/art…8-91_archiv.pdf

  • Danke, unify! Sehr aufschlussreich. Hinsichtlich des zerstörten Wohnungsbestandes, also des Grades der Zerstörung, muss ich mich korrigieren. Da war der Westen tatsächlich mehr betroffen, wobei das vor allem auf das Konto von NRW geht. Hinsichtlich der Dichte der zerstörter Städte, scheint es mir aber kaum Unterschiede zu geben. Überraschenderweise sind vor allem Sachsen, Teile Thüringens und die südliche Hälfte Sachsen-Anhalts dicht mit Städten besetzt, die Zerstörungen erlitten haben. Diese sind allerdings in großen Teilen nicht sehr stark ausgefallen. Dagegen finden sich in Niedersachsen, im nördlichen Hessen und in Bayern größere Lücken.

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