Posts by LEonline

    Da man hier nun wiederholt im Forum erleben kann, wie fingerschnipsend neunmalklug mit Halbwahrheiten und Fremdwissen gepunktet werden soll...

    Ich wüsste nicht wer hier Halbwahrheiten verbreitet haben soll. Eher ist es doch so, dass Du hier selektiv Bilder einer durch Krieg und DDR stark perforierten Ecke der Stadt postest und über Bestechungsgelder und weibliche Straßennamen fabulierst. Zur Vor-Ort-Situation und damit zur Wahrheit gehört dann allerdings auch, dass aktuell auf der Westseite zwischen Kreuzstraße in Richtung Ranftsche Gasse der Blockrand geschlossen wird (hier hattest Du leider keine Bilder parat..) und konkrete Planungen für den weiteren Verlauf bestehen. Die restlichen Brachen werden zukünftig mit Sicherheit auch angegangen. Dass die Straße eine autogerechte und unansehnliche Durchfahrtpiste ist und vor dem Krieg besser dastand ist doch klar aber wir sollten im Gegensatz auch froh sein, dass die 90er-Planungen nicht mehr verfolgt werden und hier ein Umdenken stattgefunden hat.

    GoldenerEngel Für mich sind eben auch Rekonstruktionen an bestehender Substanz als solche zu bezeichnen. Bisweilen hat man im APH ja das Gefühl, dass nur verlorene und wiederaufgebaute Fassaden einen "richtigen Wert" haben (die es in LE ja auch gibt - was evtl. oft vergessen wird).

    Oder hat man sich dort mit dieser Innenstadtbrache abgefunden?

    Dass kann ich mir nicht vorstellen immerhin ist dieser Bereich ziemlich präsent im Stadtraum (im negativen Sinne). Gegenüber befindet sich ja auch der Eingang zu einem der besten Häuser am Platz. Beim Areal wird es sich höchstwahrscheinlich um die übliche Spekulationsfläche handeln bei der gewartet wird bis der Marktwert hoch genug ist. Die Stadt kann da leider wenig machen.

    Reik Ich dachte eigentlich, dass wir über die ermüdende Trollereisache hinaus wären und dann bespielst Du den thread mit Deiner Uralt-These von fehlenden guten Rekonstruktionen inkl. irgendwelcher zusammenhangloser Zitate (die in sich auch teilweise falsch sind) aus der Mottenkiste. Das Zitat von youngwoerth ist auch schon wieder fast 16 Jahre alt... Lass es doch einfach mal sein mit den Kindereien.

    Welches Altstadtviertel soll man denn flächig rekonstruieren wenn in der kleinen und ausgesprochen heterogenen Innenstadt überall Altbauten rumstehen?! Wenn es zu Rekos kommt werden das Einzelobjekte sein, so wie man sie im Laufe der Jahrzehnte peu a peu (das erste schon 1922) immer wieder verwirklicht hat.

    Zu Deutrichs Hof: Hier wurde doch bereits vermeldet, dass eine Reko (mind. der Fassade) von der Stadt angezeigt ist. Solange der private Eigentümer aber kein Interesse daran hat, das Areal zu entwickeln weil er mit dem Parkplatz Kohle machen kann, ist da halt wenig zu machen. Man kann hier nur auf zukünftigen Nutzungsdruck hoffen.

    Das vereinzelt Fassadenaufrischungen angedacht -also nicht realisiert- sind, wird aber das Leipziger Problem fehlender guter Rekonstruktionen nicht beheben können.

    In Leipzig wurde weit mehr rekonstruiert als z.B. in DD aber danke für Deine Aufmerksamkeit (inkl. selektiver Auszüge aus 10 Jahre alten postings - aber Dir ist halt auch nichts zu peinlich).

    Schon lange fertig aber hier m. W. noch nie gezeigt - Bayerischer Hof (Wintergartenstraße):

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    Aktuell auf der Zielgeraden - Gohliser Straße 32:

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    Das edel wirkende, schiefergedeckte Dachgeschoss ist eine Neuinterpretation - histor. ist dies nicht begründet wie diese Vorkriegsaufnahme zeigt:

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    Im Zentrum wurde die Ritterstraße 42 für ein Gaming Haus umgestaltet:

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    Früher abweisendes, dunkles Tierheim heute Edelhostel für Haustiere - Waldstraße 175:

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    neu (EG noch nicht fertig)

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    früher

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    Rückseite

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    Eigene Bilder

    Valjean

    Größtenteils Zustimmung und auch bei München hast Du einen Punkt. Bezüglich Stuttgart würde ich aber anmerken, dass die Innenstadt stärker zerstört war als in München und Leipzig - dazu kommt dieses etwas merkwürdige "materialistische Denken" in BaWü wo man nach dem Krieg stadtbildtechnisch in eine autogerechte und funktionalistische Richtung abgebogen ist (vlt. auch u.a. beeinflusst durch die Hochschule für Gestaltung Ulm).

    Mit dem Augustusplatz kann auch ich wenig anfangen - historisch und architektonisch betrachtet sicherlich sehr interessant aber mit kaum Aufenthaltsqualität gesegnet. Vom einstmals einem der schönsten Stadtplätze in Europa ist so gut wie nichts übriggeblieben. Dazu kommt eine miese Gestaltung in den 90ern, die heute ziemlich altbacken wirkt. Mit einigen Eingriffen (komplette Umgestaltung Platzfläche, hier und da Ersatzneubauten) könnte man daraus allerdings einen aufregenden Großstadtplatz schaffen.

    Beim Bildermuseum ist es so, dass das damalige Konzept m.M.n. das beste war aber leider wurde es nicht konsequent umgesetzt. Die Fassade des Museums sollte eine "kristalline" Hülle erhalten (halt wie ein Edelstein in der Fassung) aber dies war techn. nicht umsetzbar (oder zu teuer) und man wich auf billiges Industrieglas aus. Die Winkelbebauung reicht von sehr gut (Tourist-Info) bis grottenschlecht (ibis). Dazu kommen die von Dir angesprochenen Objekte, die man noch ergänzen könnte (z.B. Marriott-Hotel, die Motel-Ones usw.). Beim Marktplatz wird man leider wohl erstmal nichts machen können da der DDR-Block schon lange unter Denkmalschutz steht. Wichtiger sind aber die großen Umgestaltungen am Matthäikirchhof, Astoria, Leuschner-Platz und hoffentlich irgendwann mal beim Areal Deutrichs-Hof.

    Ich bleibe dabei, dass das Zentrum von Leipzig noch sehr unfertig daherkommt aber eine gute Ausgangsbasis hat um mit der Schließung der großen Brachen und Herausnahme zumindest der prägnantesten Bausünden eine gute Zukunft hat.

    Und nun zurück in die schöne Schwester an der Saale!

    Leipzig war mein Fehler, hatte irgendwie gedacht, das muss man mal gesehen haben, aber das ist ja potthässlich.

    Es gab zum Thema attraktive Innenstädte von der IFH Köln die bislang größten und repräsentativsten Studien. Man hat dabei 116 dt. Städte untersucht und ca. 60K Passanten befragt. Leipzig siegte dabei nicht nur bei den Großstädten ab 500.000 Einwohnern sondern auch im Gesamtranking: https://www.tag24.de/leipzig/leipzi…inkaufen-946253

    In Leipzig war wie gesagt durchaus etwa gleich viel historische Substanz noch da, aber kaum ein Strassenzug wirkte stimmig, viele Bausünden und teilweise würde sogar der alte Grundriss aufgebrochen - in München habe ich davon nichts gesehen. Ausserhalb der Altstadt mag das schon sein, aber ich schaue mir in der Regel die Zentren an und die meisten Touristen auch.

    .....

    Ich denke ein paar mehr Rekonstruktionen und gute Nachahmungen wie in München würden sehr helfen, den Eindruck in Leipzig schnell zu verbessern.

    Die Innenstadt von Leipzig hat eine gute Ausgangsbasis krankt allerdings immer noch an den Verheerungen des Krieges und Entsorgungen in der DDR-Zeit. Dazu kommt die ein oder andere Bausünde aus DDR- und Nachwendezeit sowie eine große Anzahl an Brachflächen an prominenten Stellen. Dass das im Gesamtpaket nicht wirklich stimmig wirkt sollte klar sein allerdings gibt es für einige der Zentrumsbrachen mittlerweile konkrete Planungen. Wenn man alles einigermaßen ansprechend bebaut und die prägnantesten Bausünden rausnimmt (z.B Kaufhof, Riegel Reichsstraße usw.) dann hat man für deutsche Verhältnisse wieder ein sehr gutes Ergebnis.

    Leipzig mit dem viel größeren München zu vergleichen ist nebenbei bemerkt ziemlicher Nonsens da Bayerns Landeshauptstadt sehr viel mehr Zeit/Kapital zur Verfügung hatte um seinen Stadtkern zu ordnen.

    Hmm. Auch wenn das uneinheitlicher ist, fand ich die vorher hier und da durchschimmernden Pflastersteine auf den Straßen doch deutlich sympathischer und "organischer" im Straßenbild. Da hätte ich mir eher eine Freilegung statt einer weiteren Glättung gewünscht.

    Vor die Wahl gestellt zwischen DDR-Kupferschlackepflasterung, die bei entspr. Witterungsbedingungen ziemlich rutschig ist und einer schadfreien Fahrbahndecke inkl. Gehwege ohne 5632 potentielle Stolperstellen und dem ein oder anderen Straßenbegleitgrün fällt meine persönl. Präferenz eindeutig aus.

    Ein paar Eindrücke aus dem Waldstraßenviertel wo man pünktlich zur Fußball-EM die Waldstraße inkl. der Gleiskurve Feuerbachstraße/Fregestraße auf Vordermann gebracht hat. Hier erkennt man auch exemplarisch welches Potential in Bezugs aufs Stadtbild noch in Leipzig schlummert, wo der Sanierungsbedarf bei den Verkehrsflächen weiterhin groß ist.

    Starten wir unseren Rundgang am Beginn der Fregestraße:

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    Aus der Gegenrichtung

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    Haltestelle Sportforum Ost

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    Eingang Feuerbachstraße alt

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    Zum Schluss noch eine Ansicht aus der Wettiner Straße in Richtung Zentralstadion:

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    Eigene Bilder