Und schon sind wir wieder zurück an den Basarbauten:

Von hier aus nun die Hauptstraße entlang nach Norden, beide Seiten sind einheitlich mit überwiegend schlichten Gebäuden mit Krüppelwalmdächern bebaut, die durch ihre Farbgebung aber doch recht attraktiv wirken:

Blick zurück auf Regensburg, abgesehen von der fehlenden Straßenbahn sieht es praktisch aus wie vor 100 Jahren:

Eines der wenigen Gebäude mit Fassadenschmuck, leider konnte ich hier auch nur schräg und auf größere Entfernung fotografieren:

Der komplette Straßenzug:

Den nördlichen Abschluß bildet das Pylonentor:

Siehe dazu auch die Süddeutsche:
Das Pylonentor war verhangen, "Napoleon" (Anmerkung: eine historische Nachstellung) sollte dort eine an die historischen Ereignisse gedenkende Inschrift enthüllen. Als er den Vorhang von der Inschrift hob, staunte er nicht schlecht (was er wohl auch sollte), denn es stand dort in Stein und Versalien gemeißelt zu lesen: "1809 SCHRECKENSTAGE DURCH NAPOLEON IM GEDENKEN AN DIE OPFER". Fast unmittelbar darauf flogen die Fetzen, und es entbrannte ein lautstarker Streit, bei dem unter anderem die Worte Marcus Junkelmanns fielen, "dass dies Konsequenzen haben werde".
Tatsächlich urteilten zahlreiche Historiker in einer Stellungnahme, dass die Inschrift auf Grundlage der geschichtlichen Quellen in dieser Form objektiv überprüfbar falsch ist: Nicht Napoleon hatte den Krieg von 1809 begonnen, sondern die österreichische Armee war in Bayern einmarschiert. Nicht die Franzosen hatten Stadtamhof, wo sich die Inschrift befindet, in Schutt und Asche gelegt, sondern die österreichische Artillerie. Nicht die Franzosen hatten in Stadtamhof willkürlich einen Zivilisten ermordet und einen anderen zum "Krüppel" geschossen, sondern Angehörige der österreichischen Kavallerie. Auch der Teil Regensburgs, der niedergebrannt war, war nicht durch französische, sondern überwiegend durch bayerische Kanonen in Brand geschossen worden.
Da Regensburg durch Napoleon zur Plünderung freigegeben wurde und wohl doch - die meisten Quellen weisen darauf hin - überwiegend französische Artillerie den Südosten Regensburgs stark zerstörte, dürfte die Inschrift wohl nicht ganz falsch sein.
Skurrile Randbemerkung: Das ganze erfolgte zur Zeit des Fürstentums Regensburg mit Karl Theodor von Dalberg an der Spitze, der mit Napoleon verbündet war (!). Er schlug sogar vor, den Neubau der zentralen Nord-Süd-Straße im zerstörten Areal nach Napoleon zu benennen - indes entstand die Maximilianstraße, da Regensburg zwischenzeitlich an Bayern gekommen war.
Indes weiter zum Europakanal, hier in Form einer recht schmalen Schleuse:


Damit wird Stadtamhof erst zur Insel, Steinweg liegt gleich nördlich davon, ich finde diese Insellage eigentlich ziemlich reizvoll, auch wenn der Kanal ähnlich wie der Main-Donau-Kanal realistischerweise zu Zeiten der Containerschiffe kaum noch ausgelastet sein dürfte.
Hier konnte man früher bis nach Wörth an der Donau fahren, viele Fahrgäste nutzten die Bahn für einen Ausflug an die Walhalla, daher auch Walhallabahn genannt:


Die Straße trägt den Namen Am Protzenweiher und verweist auf eine Flutmulde, die dann für den Kanal überbaut wurde, die Bebauung ist nicht so spannend (Blick nach Westen):

Dahinter kommt noch die Polizeiinspektion Regensburg Nord und dahinter dann nach einer sehr sporadischen Bebauung große freie Flächen, als Dultplatz genutzt:

Daher wieder nach Norden, die Bebauung ist angenehm, aber nicht besonders spannend:

Das ändert sich dann aber am nördlichen Rand der Bebauung in Richtung Donau.