Posts by marc!

    Aus rein ästhetischer Sicht kann ich nachvollziehen, dass man die Häuser in diesem umfeld nicht unbedingt benötigt.
    man könnte den bestehenden 50er Riegel einfachh verlängern und modern ausstatten, und es wäre nichts verloren,
    aber auch nichts gewonnen. Ausser vielleicht, dass der Anblick der 3 'Überlebenden' im Moment wohl eher frustrierend ob des Verlustes wirkt...

    ...richtig erkannt, mein Beitrag ist nur Polemik, einfache, vielleicht etwas präpotente Polemik, um einfache Tatsachen einmal als Meinungspfeil gerade heraus brutalisiert, und somit klar, auf den Punkt zu bringen. Das soll auch nicht im Detail konstruktiv sein, und vielleicht ist es ja auch einmal ganz unterhaltsam so, natürlich nur, wenn man es nicht zu bierernst nimmt.


    inhaltlich bleibe ich aber dabei:
    der Herr Jauch stammelt förmlich in seinem Interview ein einziges Argument heraus: "ist umsonst, zugreifen"
    Das ist natürlich auch keine besonders thematisch tiefgehende Einsicht. Von höchstbezahlten Nummer 1 Entertainern des Landes könnte man der Meinung sein, mehr erwarten zu können, oder Inhalt, oder Humor, oder irgendwas. Das ist aber kein Tagesformzufall sondern Zustandsindikator für das D'sche Gesamtniveau in diesem Bereich.


    Die Degeneration der Gegenwartskultur, seit beinahe 100 Jahren "Moderne" genannt, ist ein weiterer Fakt, es dreht mir immer wieder den Magen um, wenn ich unsere Zeitgenossen sehe, wie sie vor einem der allgegenwärtigen Bau- oder Kunstprojekte stehen, gestalterisch üblicherweise auf Niveau Null, um dann wie die ersten Menschen das evident Banale als irgendwas zu diskutieren, was gerade dem Phrasendiktus der beschränkten Zeit entspricht.


    Ich habe da immer dieses Bild im Kopf aus einem Clever & Smart Comic, da stehen die Beiden, der Clever und der Smart ganz begeistert und erstaunt vor der Lüscher und diskutieren die neuen Entwürfe für, zB, den Schinkelplatz:


    „Die prämierten Beiträge setzen die anspruchsvolle Aufgabenstellung in besonderer Weise um und geben eine sehr gute Antwort auf das durch repräsentative Solitäre geprägte Umfeld“

    ich verstehe eure motivation für einen museumsbau nicht


    da kommt doch eh nur die übliche modernistenkiste mit modernistischem inhalt, welcher, meine unbedeutende meinung,
    zwar einen marktwert, aber keinerlei inhaltlichen wert hat


    ich kann sehr gut auf all das verzichten, ob dort das mercure oder eine pinakoglastheke der durchschnittsgeister steht,
    das ist doch, gelinde gesagt, völlig wurscht


    höchstens das panorama bessert sich...


    betreffend der humanität:
    der untergang des abendlandes hat sich tatsächlich vollzogen, wir expandieren nur noch...


    ob da ex-sed'ler dummdoof blöken oder ein jauch argumente-arm rumstammelt, ein plattner museen mit, natürlich modernen, chef d'oeuvres plattelt, monti, mutti und rompuy die einnahmne-seite(!) europaweit ausbauen


    da kann man nur noch aussteigen


    bin fast soweit zu sagen: lasst doch das mercure stehen, das geht mir noch weniger auf den geist als ein weiterer museumshangar der moderne mit entsprechendem reisepöbel, der diese mongo artefakte mit leerem hirn angafft, sowie der nationalen zufallselite, die sonderschulkunst anpreist und sammelt, weil zwar geld zur genüge da ist, aber kein geist, und kein charakter.


    man stelle sich vor, plattner hätte eine sammlung von was-auch-immer kunst, AUSSERHALB der moderne zusammengetragen. aaahhh...
    aber, nein, ist ne 'moderne' sammlung. mit dem geld hätte ein halbwegs gebildeter charakter in D mannigfache möglichkeiten, und pflichten, immobile kulturschändungen und bildungsdegenerationen der letzen 70 Jahre an schlüsselpositionen rückgängig zu machen.


    aber nein, er kauft sich eine sammlung an moderner kunst, buntes klopapier und wiederlichen sperrmüll von heinz tante schielekopf und dem kollektiv kunsthorst baumarktpinsel


    das mercure ist zumindest noch ein zeuge der DDR-Zeit, grobsinnlos, aber mE immer noch interessanter als sone mainstreamverblödungs-museumsbaracke mit nem schuss politischer korrektheit.


    hugh.

    Artikel aus der FAZ:


    "Wider das heutige Bauen
    Und wir nennen diesen Schrott auch noch schön
    Gerade hat Deutschland den „Tag der Architektur“ gefeiert. Wieder wurde das Recht unserer Zeit auf eigenen, unverwechselbaren Ausdruck beschworen. Doch was ist all das in Beton gegossene Millimeterpapier unserer bauwütigen Epoche gegen die Schönheit der verschwindenden europäischen Stadt?
    Von Martin Mosebach"


    http://www.faz.net/s/RubEBED639C476B407798B1CE808F1F6632/Doc~E77FA358233D54F8DB2ABF33ACCF7835A~ATpl~Ecommon~Scontent.html\r
    http://www.faz.net/s/RubEBED639C476B407 ... ntent.html


    Zum Teil sehr direkte Abqualifizierungen, das gefällt mir...
    Andererseits aber etwas gewollt schriftstellerisch, da geht dann ab und an der argumentative Fokus verloren und (Erkenntnis-) Fehler stellen sich ein.

    na den üblichen standardpassus über fassadismus...
    und den allgemein gescheiterten versuch zu tieferer empfindung, welcher klar sichtbar nur eine aufgesetzte anstrengung ist, die eigene sensitive profanexistenz halbgebildet und uninspiriert unter dem mantel der metapher zu verbergen.

    Ist die Fassade der Kiste noch eingerüstet oder ist das bereits die 'Fassade' selbst?
    Kreativ wäre, den Klotz von aussen in Gänze mit soner netten braun-orangen Karo-Tapete aus den 70ern zu bekleben...
    Oder einfach ganz blau anstreichen und dann mit gelb was draufschreiben, macht IKEA auch so, oder eben nicht in den schwedischen sondern in den deutschen Farben anleuchten, nur verkehrt herum à la Tagesschau.
    Oder Vorkriegsfarben...
    Oder gleich wieder abreissen, denn dann ist das Konzept des "Nichts..." gleich am saubersten umgesetzt... :idee:

    Quote

    Der Zustand des Materials sei zwar sehr unterschiedlich, aber nur weniger als ein Viertel sei zerschnipselt, und auch hier bestehe Hoffnung: So wie einst die zerschredderten Stasi-Akten sollen auch die Archiv-Schnipsel wieder zusammengesetzt werden, und zwar mit Hilfe einer eigens dafür entwickelten Software. Die Restaurierung des gesamten Materials kann allerdings 30 Jahre dauern - oder länger.


    Wenn's länger als 30 jahre dauert, ist auch der Nachfolgebau in Köln sicher schon wieder eingestürzt...

    aaaargh...
    Dirk, Du Sadist, jetzt habe ich soeben auchmal in Baunetz vorbeigeschaut und erneut gesehen, dass all die Unästheten reihenweise Preise und Projekte international einheimsen. Weltweit gleichgeschalteter banaler Mist, mit Verlaub gesagt.


    o tempora o mores.


    Das IV Reich der inneren Sicherheit, Dumpfkisten und Plastik-Grölarenas allerorten, Analogkäse auf meiner Pizza, coop wimmelblau mit Kreativpreis :augenrollen: