• Ja, ich war dort, sogar 2x. Und - jein. Die Lücke als solches muss man wirklich nicht merken, weil dahinter ein monumentaler Verwaltungsbau aus der Zwischenkriegszeit steht, aber die Platzfront ist in sehr unharmonisch in Zick-Zack gehalten, wodurch auch der schiache Kaufhof gleich zur völlig ungebührlichen Ehre von gleich zwei Fronten kommt...

    Nein, das überzeugt wirklich nicht, wenngleich "Lücke" nicht das richtige Wort sein mag.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Dennoch wage ich zu bezweifeln, dass der unvoreingenommene und uninformierte Besucher sofort merkt, dass da was fehlt. Ich traue mir einen gewissen kunst- und kulturhistorischen Sachverstand zu (verdiene immerhin damit meine Brötchen), und ich musste selbst mit dem Vorwissen sehr genau hinschauen.

    Gerade deswegen wäre die Errichtung des Rathausportals so immens wichtig - weil man sich ohne visuelle Hilfe kaum vorstellen kann, wo und in welchen Dimensionen das Alte Rathaus da gestanden haben soll...

  • Den Hallenser Markt zeichnet ja aus, dass er als einer der ganz wenigen Plätze dieser Größe im ostmitteldeutschen Raum keine planmäßige Anlage ist, wie überhaupt die hallenser Innenstadt keine den hiesigen Städten normalerweise innewohnende Regelmäßigkeit aufweist. Das macht es auf der einen Seite spannend, aber natürlich auch unübersichtlich. Für den Platz als solchen ist das Fehlen von Ratswaage und Rathaus schon sehr problematisch, weil es dieser eh schon nicht einfach zu fassenden Fläche nochmal eine Wulst nach Osten verpasst hat.

  • Zum verweilen lädt diese baulich kühle Umgebung die Menschen nicht gerade ein.Da ziehe ich einen gemütlichen hist. Marktplatz vor, um meinen Cappucino zu trinken.

  • Sieht aus wie die Filmkulisse eines Sci-Fi-Films, wenn unten z.B. eingeblendet wird: „New Jersey 2060“. Ich persönlich finde es furchtbar, steril und menschenfeindlich. Meistens ist das auch in solchen Filmen die Intention.

  • Es ist doch auch Science-Fiction. Die Abbildung ist eine reine Architekturfantasie. Man erkennt die Magistrale von Halle-Neustadt in einer futuristischen Überformung.

    In Ha-Neu leben heute nur noch halb so viele Menschen wie in den späten DDR-Jahren, aber das sind auch noch 45.000 Einwohner. Diesen Stadtteil, der in Richtung Problemviertel tendiert, gilt es weiterzuentwickeln. Potenzial ist gegeben. Im Süden grenzt ein Gewerbegebiet an, im Norden der Weinberg Campus. Dort gibt es zahlreiche Forschungseinrichtungen und Teile der Martin-Luther-Universität. In Kröllwitz dann befindet sich das Universitätsklinikum. Man will den Wissenschaftstandort mit den Wohnvierteln vernetzen. Die Bewohner sollen an der Entwicklung ihres Stadtteils aktiv teilnehmen. Näheres findet man auf der Projektseite:

    halle.neu.stadt-2050.de/phase2/index

    Nicht direkt zu diesem Projekt dazugehörig, aber enorm wichtig für den Stadtbezirk West ist der Neubau der Elisabethbrücke. Sie führt über die Elisabethsaale, einen westlichen Nebenarm der Saale, und stellt die Verbindung für Straßenbahn, Radfahrer und Fußgänger zwischen der Innenstadt und Neustadt sowie dem Weinberg Campus dar. Die berüchtigte Hochstraße nach Halle-Neustadt verläuft ein Stück südlich davon und dient nur dem Autoverkehr. Es gibt dann noch eine zweite Straßenbahnbrücke im Norden der Stadt, die Giebichensteinbrücke. Die Elisabethbrücke ist marode und durch das Hochwasser 2013 geschädigt worden. Der Neubau wird neben der bestehenden Brücke errichtet, damit die alte Brücke während der Bauzeit für den Verkehr genutzt werden kann. Bezahlt wird der Neubau aus Fluthilfemitteln, sodass die Stadt nichts dazuzahlen muss.

    Infos des MDR

    Auf der Elisabethbrücke, Blick zu den markanten Hochhäusern von Halle-Neustadt. Von dort kommt gerade eine Straßenbahn

    (Foto: Catatine, 18. April 2018, CC-BY-SA-4.0)

    Die Elisabethbrücke von Westen, im Hintergrund die Magistralenbrücke (Foto: Catatine, 24. September 2019, CC0)

    Die Elisabethbrücke von Süden. Die Fotografin steht im Schatten der Magistralenbrücke (Foto: Catatine, 18. April 2018, CC-BY-SA-4.0)

    Die Elisabethbrücke von Süden (Foto: Catatine, 18. April 2018, CC-BY-SA-4.0)

    Das Saaletal in Halle ist romantisch. Nach Norden zu wird es noch viel schöner, aber hier ist es auch schon ganz nett. Die Brücke ist recht schlicht und fügt sich gut in die Landschaft ein. Und jetzt kommt wieder eine Straßenbahn vorbei.

    Elisabethbrücke mit Straßenbahn. Das ist die 4 in Richtung Hauptbahnhof (Foto: Catatine, 18. April 2018, CC-BY-SA-4.0)

  • Nördlich der Elisabethbrück liegt die Peißnitz, eine große Flussinsel, die seit dem späten 19. Jahrhundert als Naherholungsgebiet genutzt wird. 1893 eröffnete hier ein Gesellschaftshaus und Ausflugslokal, das Peißnitzhaus.

    Das Peißnitzhaus kurz nach der Eröffnung (Foto: Emil Römmler, 1894)

    Das Peißnitzhaus um 1900

    Zu DDR-Zeiten war das Gebäude als "Haus der Jungen Pioniere" bekannt. Hier verbrachten Kinder ihre Freizeit, beschäftigten sich in verschiedenen Zirkeln. 1989 wurde ein Restaurierungsprojekt in Angriff genommen, das zum 100. Geburtstag des Hauses 1993 abgeschlossen werden sollte. Doch mit dem Ende der DDR und der Pionierorganisation "Ernst Thälmann" begann eine Zeit des Leerstands und Verfalls. Die Stadt Halle versuchte das Peißnitzhaus zu verkaufen. Seit 2003 bemüht sich ein Verein um die Rettung des Hauses. Zuletzt hatte das Hochwasser 2013 Schäden angerichtet.

    Das Peißnitzhaus im Herbst 2010 (Foto: Frankzander2, 9. November 2010, CC0)

    2010 begann der Verein nach Bestätigung eines Nutzungskonzeptes mit der Sanierung des Hauses. Inzwischen ist die Restaurierung des Außenbaus wohl weitgehend abgeschlossen. 4,5 Millionen Euro wurden bislang ausgegeben. Nun hat der Haushaltsausschuss des Bundestages 2,1 Miilionen Euro für die Fortsetzung der Sanierung bewilligt. Das Geld soll vor allem für den Innenausbau verwendet werden. Der Peißnitzhaus-Verein hofft die Arbeiten im Jahr 2023 abschließen zu können.

    Infos des MDR

    Hier noch drei Fotos vom Jahresende 2016

    Peißnitzhaus (Foto: Catatine, 28. Dezember 2016, CC-BY-SA-4.0)

    Peißnitzhaus (Foto: Catatine, 28. Dezember 2016, CC-BY-SA-4.0)

    Peißnitzhaus (Foto: Catatine, 28. Dezember 2016, CC-BY-SA-4.0)

    Weitere Infos des Peißnitzhaus-Vereins

    Nachtrag: Hier ein Foto aus dem Dezember 2020.

    Das Peißnitzhaus Ende 2020 (Foto: Peißnitzhaus e. V., Dezember 2020, CC-BY-SA-3.0)

    Seit dem Frühjahr 2021 ist das Haus komplett gerüstfrei.

  • Die Rekonstruktion des Peißnitzhauses ist bestimmt eine gute Sache. Doch sollte m. E. der heute leider völlig fehlende, weite Dachüberstand am Hauptgiebel wieder hergestellt werden, so wie er auf den historischen Fotos zu sehen ist. Das verleiht dem Haus eine viel großartigere Wirkung und überdies stellt ein großer Dachvorsprung/Dachüberstand einen wirksamen Schutz der Außenmauern vor Regen und Nässe dar.

    So haben z. B. wir im Jahre 2015 die in der 1960 er Jahren entfernten Dachüberstände unseres anhand alter Fotos Hauses rekonstruiert. Danach hatten uns gegenüber viele Leute anerkennend gemeint, unser Haus habe durch diese Maßnahme enorm gewonnen, es sähe dadurch sehr gut aus. Dies geht mit dem besseren Schutz des Gebäudes vor den Unbilden der Witterung einher.

  • Die Rekonstruktion des Daches erfolgte im vergangenen Jahr. Hier einige weitere Bilder von Ende 2020

    Peißnitzhaus (Foto: Peißnitzhaus e. V., Dezember 2020, CC-BY-SA-3.0)

    Peißnitzhaus (Foto: Peißnitzhaus e. V., Dezember 2020, CC-BY-SA-3.0)

    Peißnitzhaus, Rückseite (Foto: Peißnitzhaus e. V., Dezember 2020, CC-BY-SA-3.0)

  • Schön, dass das Dach nun auch so wunderbar wieder hergestellt wurde. Danke für die zusätzlichen Fotos. Das war auf den zuerst eingestellten Bildern leider nicht zu sehen, sonst hätte ich dazu gar nichts geschrieben.

  • Zur gleichen Zeit wie das Peißnitzhaus wurde am Marktplatz das Stadthaus errichtet (genau 1891-1894, Architekt Emil Schreiterer). Unter den Interieurs ist der tonnengewölbte Sitzungssaal besonders hervorzuheben. Bei Instandsetzungsarbeiten am Gebäude wurde kürzlich festgestellt, dass die Stuckdecke des Saales abstürzen könnte. Sie wird von Drähten gehalten, die im Dach festgemacht sind. Diese Befestigung weist Schäden auf und muss saniert werden. Deshalb wurde der Saal nun gesperrt. Unter der Decke wurden Auffangnetze gespannt. Die Sanierung soll schnellstmöglich durchgeführt werden.

    Infos des MDR

    Das Stadthaus am Marktplatz. Der Sitzungssaal befindet sich hinter den drei großen Rundbogenfenstern

    (Foto: Tilman2007, 23. Juli 2017, CC-BY-SA-4.0)

    Die übrigen Räume sind weiterhin zugänglich. Wir können also bis zur Saaltür gehen, aber nicht hinein. Die Arbeiten zur Stabilisierung der Saaldecke können voraussichtlich bis zum Ende des Sommers abgeschlossen werden.

    Marktplatz 2, Stadthaus, Tür zum Sitzungssaal (Foto: Z thomas, 19. November 2008, CC-BY-SA-3.0)

    Man beachte die schönen Buntglasfenster!

  • Die Schwestern von der heiligen Elisabeth verlassen Halle. Der Konvent wird aufgelöst. Die letzten 16 Ordensschwestern nehmen ihren Altersruhesitz an einem Ort ihrer Wahl.

    Dazu ein schöner Fernsehbericht aus "Sachsen-Anhalt heute" (27. Mai 2021, wohl nur wenige Tage verfügbar)

    Der Film bietet einen seltenen Einblick in die schöne Hauskapelle der Elisabeth-Schwestern. Sie befindet sich in dem Gebäudeteil mit den neobarocken Türmen.

    Mitteilung des Bistums Magdeburg (auf dem Foto das Schwesternheim)

    Mitteilung des Elisabeth-Krankenhauses

    Das Krankenhaus ist das zweitgrößte der Stadt Halle.

    Fotos aus einem Buch über die Elisabeth-Schwestern von Halle

    Link zur Kongregation der Schwestern von der heiligen Elisabeth

    Die in der Krankenpflege tätigen Schwestern von der heiligen Elisabeth kamen 1891 nach Halle. Die ersten Krankenhausbauten an der Mauerstraße wurden in den 1890er Jahren errichtet, ebenso die katholische Pfarrkirche (jetzt Propsteikirche) St. Franziskus und St. Elisabeth. Das gelbe neobarocke Wohnhaus (Klostergebäude) der Elisabeth-Schwestern wurde 1926 von dem halleschen Architekten Paul Fischer errichtet. Das Krankenhaus an der Mauerstraße, das in Stil und Farbe zum Klostergebäude passt, errichtete Fischer 1928. Der Gebäudekomplex befindet sich südlich der Hochstraße nach Halle-Neustadt und westlich der Franckeschen Stiftungen.

    Blick von der Rückseite auf das Gelände des Krankenhauses St. Elisabeth und St. Barbara. Rechts das Krankenhaus an der Mauerstraße, links das Schwesternhaus mit der Konventskapelle. Hinter dem rechten neobarocken Turm ragt die Turmspitze der Propsteikirche St. Franziskus und St. Elisabeth auf (Foto: Ralf Lotys, Januar 2008, CC-BY-2.5)

    Mauerstraße 5, die Straßenseite des St.-Elisabeth-Krankenhauses, dahinter der Turm der Propsteikirche St. Franziskus und St. Elisabeth. Rechts außerhalb des Bildes, direkt vor dem Krankenhaus verläuft die Hochstraße nach Halle-Neustadt, von dem ein Hochhaus noch im Bild ist

    (Foto: Ralf Lotys, Januar 2008, CC-BY-2.5)

  • Bahnhofstürme

    Im Jahre 2018 kam die Idee auf, die fehlenden Ecktürme am Hauptbahnhof zu ergänzen. Danach hat man aber nichts mehr von dem Vorhaben gehört.

    Im August 2020 gründete sich jedoch ein Förderverein, der die Rekonstruktion der zwei Nordtürmchen zum Ziel hat.

    https://www.bahnhofstuerme-halle.de/

    Ganz aktuell soll es am Tag der Deutschen Einheit, also morgen am Sonntag, zwischen 10:00 Uhr und 16:00 Uhr eine Spendenaktion im Hauptbahnhof geben.

    https://www.mz.de/lokal/halle-sa…96?reduced=true

    Wer nicht daran teilnehmen kann, hat trotzdem die Möglichkeit, den Förderverein mit einer Geldspende zu unterstützen.

    Bankverbindung:
    Förderverein Bahnhofstürme Halle e.V. Saalesparkasse Halle

    BIC:
    NOLADE21HAL

    IBAN:
    DE55 8005 3762 1894 1062 17

    Verwendungszweck:
    Name, Vorname bzw. Firma, Spende sowie PLZ, Ort, Straße und Hausnummer (erforderlich zum Ausstellen einer Spendenquittung)

  • In Halle-Neustadt wird das an einem Plattenbau angebrachte Kunstwerk des katalanischen Künstler Josep Renau in den nächsten drei Jahren aufgefrischt und saniert.


    Zitat

    Gestaltet wurde das 7×30 Meter große Wandbild “Einheit der Arbeiterklasse und Gründung der DDR” 1974 vom spanischen Künstler Josep Renau. Zu sehen ist unter anderem der Kopf von Karl Marx. AfD und CDU hatten sich zwischenzeitlich für eine Abnahme des Kunstwerks plädiert. In diesem Fall müsste aber die Stadt die Kosten komplett tragen und die Fliesen einlagern, weil das Kunstwerk unter Denkmalschutz steht.

    „Einheit der Arbeiterklasse und Gründung der DDR“: Mosaik in Halle-Neustadt wird saniert


    71 74 Renau 01

    Dagmar Schmidt, CC BY-SA 3.0 <https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0>, via Wikimedia Commons

    In der Altstadt die Macht, im Kneiphof die Pracht, im Löbenicht der Acker, auf dem Sackheim der Racker.

    Hätt' ich Venedigs Macht und Augsburgs Pracht, Nürnberger Witz und Straßburger G'schütz und Ulmer Geld, so wär ich der Reichste in der Welt.

  • Es sind die "socialistischen heilstaat" Wohnblocks/Silos aus der USSR!! Menschenverachtend und sehr undeutsch.

    China machts zwar etwas besser, aber es bleiben Monstrums.