Berlin - Wiederaufbau der Bauakademie


  • Sage mal, liest Du eigentlich deine Posts vor dem Abschicken nochmal durch? In der Suada (Zitat oben) stimmt ja eigentlich fast gar nichts, mal die Großbuchstaben zum Satzanfang ausgenommen.

    "Die Baubranche" hat überhaupt keine "strukturellen Probleme" sondern bewältigt das Errichten von Wohn- und Gewerbauten im Rahmen der ca. 25.000 Vorschriften des Bundes, der Landesbauordnungen, der DIN und der vielen technischen und berufsständischen Richtlinien reibungslos, effizient und zu einem günstigen Preis. Von einem "Suchen nach externen Ursachen" kann gar nicht die Rede sein, Zinsen und Inflation (die alles andere als "ominös" ist) haben mit der Sache nur am Rande zu tun. Die Zinsen waren zudem in den letzten 20 Jahren auch schonmal deutlich höher.

    Ursächlich für den massiven Rückgang im Baugewerbe sind die Verteuerung der Baustoffe, die Erhöhung der Löhne für qualifizierte Arbeiter, die völlige Überregulierung des Bauens bis in die letzte Krümmung eines Waschbeckenabflusses hinein sowie die sich immer weiter verbreitende Ansicht der Staat könne das Bauen mit einem irrsinnigen Apparat besser als andere. Von der künstlichen Verknappung der Baugrundstücke durch den Staat will ich garnicht reden.

    Diese Verteuerung des Quadratmeters Wohnungsbau auf etwa 4.500 Euro führt zu Mieten und Verkaufspreisen, die viele nicht mehr zahlen können und wollen - aus diesem Grunde stellen die meisten Bauträger das Neugeschäft ein und warten darauf, dass die Politik iwieder zur Vernunft kommt. Denn parallel steigt die Nachfrage nach Wohnraum unabläßlich (Durchschnittswohnungsgrößen, Zuzug, etc.) - so dass die Mietpreise in vielen Orten die 20 Euro/qm Kaltmiete durchbrochen haben, in manchen sogar fast die 30-Euro-Marke. Der Staat kann hier nur mit der Erhöhung von Sozialleistungen eingreifen.

    Ob der Staat dazu in der Lage ist die Energie für Ziegel, Zement, Holzschlagen und Transport nach Deutschland sowie Glas- und Stahlproduktion auf ein normales Maß zurückzuführen mag man bezweifeln. Deshalb werden diese Produkte mehr und mehr in den Ländern hergestellt, die billigere Energie haben und hernach nach Deutschland transportiert. Das Klima profitiert von dieser Entwicklung gar nicht. Deutschland verliert viele Arbeitsplätze. Diese Entwicklunge sehen wir gerade.

    Und das Regelungskorsett des Bauen wird sich innerhalb des deutschen Rechtskreises auch nicht vereinfachen lassen, mit jeder Novelle einer Vorschrift gibt es neue Wünsche an Energie, Stabilität, Brandschutz, Barriefreiheit, Recyclebarkeit usw. von Lobbygruppen und Interessenvertretern. Da sehe ich auch keine Änderung, es sei denn man führt mal für 20 Jahre die holländische Bauordnung ein.

    Insofern dreht sich die Spirale weiter bis die Leute die Politiker tätlich angreifen, weil sie keine Wohnung haben. Davon scheinen wir noch weit entfernt, vielleicht irren wir uns da aber auch.

  • Ursächlich für den massiven Rückgang im Baugewerbe sind die Verteuerung der Baustoffe, die Erhöhung der Löhne für qualifizierte Arbeiter, die völlige Überregulierung des Bauens bis in die letzte Krümmung eines Waschbeckenabflusses hinein sowie die sich immer weiter verbreitende Ansicht der Staat könne das Bauen mit einem irrsinnigen Apparat besser als andere. Von der künstlichen Verknappung der Baugrundstücke durch den Staat will ich garnicht reden.

    Von einem "Suchen nach externen Ursachen" kann gar nicht die Rede sein

    Klingt für mich nach: Die böse Baustoffindustrie verkauft nicht mehr ihre Produkte so günstig wie vorher, und der Staat ist sowieso an allem schuld. Wir machen dafür alles ,,reibungslos, effizient und zum günstigen Preis". Es gibt zig Branchen die bis zur letzten Schraube reguliert sind, und übrigens ebenso durch einige indirekte Subventionen preiswert gehalten werden. Da kannst Du mit Landwirten reden, oder auch Pharma- Chemie-, und Lebensmittelindustrie. Nur wird dort großumfänglich umstrukturiert. Von Selbstzufriedenheit, wie man sie Deinen Zeilen entnimmt, kann dort keine Rede sein. Insofern wundert mich dann, dass man so brüsk unterstellte strukturelle Probleme wegwischen möchte, indem man jegliche Verantwortung von sich weist.

    Ich sehe viele Parallelen zu anderen Branchen, die ebenso unwillig waren zur Veränderung. Zuerst wird der Wandel ignoriert, dann werden die strukturellen Veränderungen vom Umfeld, die sich aufs Geschäft auswirken, auf Buhmänner außerhalb verschoben. Das wird noch erleichtert, wenn dann die Poltik aufwacht, und selbst die Branche ,,motivieren" möchte zur Veränderung; dann fällt es nochmal leichter da alles abzuladen bzw. mehr Geld zu fordern, um bestehende Strukturen am Leben zu halten. Und schließlich irgendwann beginnt dann doch irgendwann der Wandel, weil es gar nicht mehr anders geht.

    Da sehe ich auch keine Änderung, es sei denn man führt mal für 20 Jahre die holländische Bauordnung ein.

    In den Niederlanden ist das Müllproblem und der hohe Energieeinsatz im Bausektor auch nicht gelöst. Damit ist das keine Ursachenbehebung, sondern ein 'Weiter so' mit Unterstützung der Politik, die eben dann Abstriche macht bei den Anforderungen, um die anderen preiswirksamen Probleme zumindest etwas aufzufangen.

    Zitat von Konstantindegeer

    Bester Stelitzius, das war eben vor einigen Monaten eine Fehlinformation, vor denen auch Forianer nicht vollständig gefeit sind. Mit "Zungenbiss" hatte das nichts zu tun sondern lediglich mit der Tatsache, dass es deutlich kostengünstiger gewesen wäre die Inschrift noch mit dem Gerüst anzubringen. Aber Geld hat beim Wiederaufbau des Turm je noch selten eine Rolle gespielt.

    Ach und übrigens, wer Mitforisten nicht mal richtig schreiben kann, Wörter erfindet ,,Forianer", den Genitiv nicht hinbekommt, und die Kommasetzung missachtet, plus eines Tippfehlers, der braucht sich wohl kaum über Scheibstil, Sorgfalt oder gänzlichen Textstil auszulassen, oder? Ich habe mich in Diskussionen mit Dir oder anderen noch nie bemüßigt gefühlt, das zu bewerten, selbst wenns beim Lesen stört.

  • Klingt für mich nach: Die böse Baustoffindustrie verkauft nicht mehr ihre Produkte so günstig wie vorher, und der Staat ist sowieso an allem schuld. Wir machen dafür alles ,,reibungslos, effizient und zum günstigen Preis". Es gibt zig Branchen die bis zur letzten Schraube reguliert sind, und übrigens ebenso durch einige indirekte Subventionen preiswert gehalten werden. Da kannst Du mit Landwirten reden, oder auch Pharma- Chemie-, und Lebensmittelindustrie. Nur wird dort großumfänglich umstrukturiert. Von Selbstzufriedenheit, wie man sie Deinen Zeilen entnimmt, kann dort keine Rede sein. Insofern wundert mich dann, dass man so brüsk unterstellte strukturelle Probleme wegwischen möchte, indem man jegliche Verantwortung von sich weist.

    Ich sehe viele Parallelen zu anderen Branchen, die ebenso unwillig waren zur Veränderung. Zuerst wird der Wandel ignoriert, dann werden die strukturellen Veränderungen vom Umfeld, die sich aufs Geschäft auswirken, auf Buhmänner außerhalb verschoben. Das wird noch erleichtert, wenn dann die Poltik aufwacht, und selbst die Branche ,,motivieren" möchte zur Veränderung; dann fällt es nochmal leichter da alles abzuladen bzw. mehr Geld zu fordern, um bestehende Strukturen am Leben zu halten. Und schließlich irgendwann beginnt dann doch irgendwann der Wandel, weil es gar nicht mehr anders geht.

    Welcher "Wandel" ist denn gemeint, den die Bauwirtschaft verschlafen haben soll? Was hätten die Bauunternehmen denn anders machen sollen? Hier geht es doch darum, dass die Gestehungskosten von Wohnraum durch externe Faktoren wie Materialpreise, Lohnkosten und staatliche Regulierung der Häuser in den Kosten immens gestiegen sind und unsere europäischen Nachbarn deutlich preiswerter bauen.

    Wenn die Umstellung auf weniger Energieeinsatz gemeint sein sollte so sind die Ziegeleien und die Stahlindustrie schon seit Jahren dabei teilweise Gas durch Wasserstoff zu ersetzen. Der Einsatz von RC-Materialien ist seit vielen Jahren Standard, ersetzt aber keinen Stahlbeton. Und der Holzbau ist in vielen Fällen reines Greenwashing, da die Holzwirschaft in Deutschland alles andere als nachhaltig ist und das viele Bauholz aus Skandinavien und Lettland importiert wird (mit allen Umweltfolgen).

    Diese ganzen "Umstellungen" machen das Bauen auch nicht preiswerter. So werden die energieintensiven Baustoffe aben woanders ehrgestellt - mit allen ökonomischen Folgen für Deutschland.

  • Jetzt noch einen 10 Jährigen Entwicklungsplan nach mittlerweile schon über 30 Jahren Endlosdiskussionen BA. ?!! :kopfschuetteln:

    1995 wurde das DDR-Außenministerium abgerissen. 36 Jahre später, im Jahr 2031 soll es dann nach endlosen Plauderrunden mit literweise Kaffee und hunderten Powerpoint-Präsentationen endlich einen Neubau an dieser Stelle geben. Natürlich "befreit" von jeglicher Erinnerung an Schinkel. Unglaublich beschämend.

  • Die Sache hat auch sein Gutes: zu Amtstagen von Claudia Roth scheint die Sache nicht in die Umsetzungsphase zu gehen. Das ist beruhigend.

    Was die Baukosten betrifft hat sich der Bund noch nie von absurd hohen Kosten abschrecken lassen.

  • Zwei Jahre müssen wir diesem Spuk wohl noch geben. Es ist davon auszugehen, dass Herr Spars dann aber den Hut nehmen wird. Selbst wenn die SPD als allerdings stark geschwächter Juniorpartner in Regierungsverantwortung zurückkehren darf, kann ich mir nicht vorstellen, dass es mit der Bundesstiftung und Spars einfach so weitergehen wird/kann.

  • Gibt es einen bestimmten Grund, warum die Petition zur Absetzung von Guido Spars und die Folgebeiträge dazu deaktiviert wurden?

    Die Petition ist auch an anderer Stelle kommentarlos verschwunden. Was mir dabei zunächst durch den Kopf ging: Diese Forderung ist ja schön und gut, aber ist das arbeitsrechtlich überhaupt möglich?

    Kunsthistoriker, Historiker, Webdesigner und Fachreferent für Kulturtourismus und Kulturmarketing

    Mein Bezug zu Stadtbild Deutschland: Habe die Website des Vereins erstellt und war zeitweise als Webmaster für Forum und Website verantwortlich. Meine Artikel zu den Themen des Vereins: Rekonstruktion / Denkmalschutz / Architektur / Kulturreisen

  • Gibt es einen bestimmten Grund, warum die Petition zur Absetzung von Guido Spars und die Folgebeiträge dazu deaktiviert wurden?

    Das finde ich auch seltsam. Vielleicht kann Snork hier mal für Aufklärung sorgen.

    Was mir dabei zunächst durch den Kopf ging: Diese Forderung ist ja schön und gut, aber ist das arbeitsrechtlich überhaupt möglich?

    Richtiger Gedanke, im Grunde hat die Petition überhaupt keine Relevanz. Es gab mal vor ein paar Jahren eine Petition an das ZDF, die von vielen Tausend Menschen unterschrieben wurde. Herr Lanz sollte entlassen werden, weil er Frau Wagenknecht in seiner Sendung ziemlich "gegrillt" hatte. Die Petition hat aber beim ZDF niemanden interessiert.

    Ähnlich dürfte es jetzt sein in Bezug auf Herrn Spars. Inhaltlich und moralisch ist die Petition voll berechtigt, weil Herr Spars offensichtlich den Wunsch der Bevölkerung und einen Bundestagsbeschluss ignoriert und sabotiert, rechtlich hat die Petition aber keinerlei Bedeutung. Da müsste schon Druck aus den Bundestags-Fraktionen kommen, sonst wird Bauministerin Geywitz keinen Gedanken über über die Causa Spars verschwenden. Bei der Petition geht es mehr um eine symbolische Ebene, dass Leute wie Spars erinnert und ermahnt werden, den Willen des Souveräns zu akzeptieren und umzusetzen.

  • Vielleicht kann Snork hier mal für Aufklärung sorgen.

    Obwohl der Verein die Petition inhaltlich unterstützt, wurden intern Bedenken bezüglich der Person des Petitionserstellers geäußert. Diese wurden bereits im Strang hier gepostet und dann auch deaktiviert.

    Es ist vermutlich nicht zielführend, die Diskussion zur Person des Antragstellers hier auszuweiten. Die Beiträge zur Petition werden wir daher im Verlauf deaktivieren. Diejenigen, die unterschreiben würden, haben dies dann ja wohl getan.

    Es ist aus unserer Sicht in Ordnung, die Petition als Privatmensch zu unterzeichnen. Eine offizielle Empfehlung von Seiten des Vereins soll es aber nicht geben.

    Eingestellte Bilder sind, falls nicht anders angegeben, von mir

  • wurden intern Bedenken bezüglich der Person des Petitionserstellers geäußert.

    Der Name Jürgen Aha ist mir insofern ein Begriff, weil er vor einigen Jahren eine Petition gegen die banale Bebauung am Schinkelplatz startete. Mit nennenswertem Erfolg, zumindest Volker Staab hat seinen Entwurf überarbeitet und verbessert. Trotz dieser Verdienste steht heute aber wohl die Seriosität des Petitionsstarters in Frage. Ich habe mal gegooglet. Geht es darum?

    Gleichwohl halte ich es für sinnvoll, den Link zur Petition in diesem Strang zu erhalten. Das muss ja nicht im Namen des Vereins ein. Ich denke dass es wichtig ist, dass Herr Spars signalisiert bekommt, dass es deutlichen Widerspruch gegen seine destruktive Haltung zur Schinkelschen Bauakademie gibt. Und sich vermute, dass sich eine große Zahl an Unterschriften letztendlich aus diesem und ähnlichen Foren rekrutieren (denn in den Medien ist bisher nichts über die Petition zu lesen).

    In diesem Sinne könnte der Verein ja auch eine eigene Petition für die Rekonstruktion der Bauakademie starten, oder? Diese könnte dann ja auch weniger "krawallig" ausfallen als die bisher bekannte, man kann die Kursänderung ja auch ohne Forderung nach Entlassung einfordern, oder?

  • In diesem Sinne könnte der Verein ja auch eine eigene Petition für die Rekonstruktion der Bauakademie starten, oder? Diese könnte dann ja auch weniger "krawallig" ausfallen als die bisher bekannte, man kann die Kursänderung ja auch ohne Forderung nach Entlassung einfordern,

    Das hielte ich auch für sinnvoll. Personalfragen sind für Petitionen aus meiner Sicht nicht geeignet.

    Wichtiger als die Person ist ohnehin die Vorgabe, dass das Gebäude der Bauakademie originalgetreu wiedererrichtet wird. Ist diese Vorgabe gesetzt, kann auch das ausführende Personal nichts anderes ausführen. Gleiches gilt für die Aufstockung der Anzahl der Mitarbeiter. Gefordert kann hier immer viel werden, die Frage ist, ob man dem nachkommt.

  • Wie wäre es mit einer Petition, bitte dafür zu sorgen, dass der Verein seinem Auftrg entsprechend agiert, und dass als erstes eine entsprechende Klarstellung dieses Auftrages an die Stiftungsleitung ergehen soll?

    Dann wäre es keine direkte Personalforderung. Zudem würde klar, dass aktuell ein bestehender Bundestagsbeschluss ignoriert wird.

    Und immer wenn man etwas Selbstverständliches fordert, dürfte sachlicher Widerstand schwer fallen.

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    Gutmensch = Gut gemeint, nicht zuende gedacht, schlecht gemacht

  • Über die Idee eines Museums für Schinkel und seine Zeit kann man sicher diskutieren.

    Praktisch nebenan gibt es in der Friedrichswerderschen Kirche einen Bruchteil dieser Idee in einem kleineren Rahmen. Es werden Skulpturen aus dem 19. Jahrhundert gezeigt und auf der Empore kann man sich mittels einiger Infotafeln über Schinkel und seine Werke informieren. Ab dem 24. November 2023 gibt es bis auf Weiteres die Ausstellung "Fokus Schinkel", die die alten Infotafeln ersetzt und ab dem 18. Januar 2024 finden alle zwei Monate in Kooperation mit der Bundesstiftung Bauakademie sogenannte "Schinkel-Lectures" statt.

    Man könnte jetzt sicher diskutieren, ob das ausreicht, oder ob man sich dem Thema umfangreicher und vielschichtiger in einem neuen Museum widmen möchte.

  • Online-Petition des Berliner Ortsverbands von Stadtbild Deutschland e.V.

    Für eine äußerliche Rekonstruktion des Bauakademiegebäudes in Berlin - Online-Petition
    Die originalgetreue äußerliche Rekonstruktion des kunsthistorisch bedeutenden Bauakademiegebäudes von Karl Friedrich Schinkel sollte zur Vorbedingung im…
    www.openpetition.de

    Eingestellte Bilder sind, falls nicht anders angegeben, von mir