Dresden, Neumarkt - Quartier VI

  • Jawoll, Henry! Endlich mal einer der nicht ständig um den heißen Brei drumrum redet :gg:

    Ich befürchte allerdings, dass nach dem Lesen der ersten wenig einladenden Zeilen sogleich der Druck auf das Löschknöpfchen erfolgt... Die Herren wollen das doch alles nicht hören. Es wäre aber völlig falsch, sich jetzt mit solchen Vorwürfen zurück zu halten und einfach zu schweigen. Bombardiert die ollen Schwafler, Alt-68er, Modernisten, Idealisten und Pfeffersäcke da oben ordentlich! :P Etwas Besseres hat das Gros dieser Leute wirklich nicht verdient.
    Es ist allerdings schon traurig, dass es überhaupt so weit gekommen ist. Dresden sollte jetzt nicht an den falschen Entscheidungen zu Grunde gehen, das wäre fatal.

    P.S.: Hier und da vielleicht noch mal auf die Schreibweise achten ;)

  • ...sieht in der Visualisierung noch schlimmer aus als in der bereits bekannten. Diesmal ist die weitere Bebauung des Neumarkts berücksichtigt. Das passt sowas von überhaupt nicht in das enstehende Ensemble! Foto darf man hier ja aus Urheberrechtsgründen nicht einstellen.

    Schsische Zeitung [online]

  • Also es ist kaum zu fassen, dass der Architekt davon spricht, dieses Gebäude füge sich in das Ensemble ein und nehme Bezug zu seinen Nachbarn. Man kann nur hoffen, dass der Stadtrat zur Einsicht kommt und diese städtebauliche Katastrophe abwendet.

    Aber ihr habt Recht, hier sieht es noch schlimmer aus als in den bisherigen Visualisierungen, einfach weil man es in 3D sieht und den dekonstruktivistischen Ansatz jetzt in seiner vollen Pracht bewundern kann.

    APH - am Puls der Zeit

  • http://www.sz-online.de/bilder/2007_10/gr_1646293_1.jpg

    Diese Visualisierung ist völlig fürn Pöppes und ich kann mir schwer vorstellen, dass sie ernst gemeint war.

    Einen solch großzügigen Raumeindruck würde man höchstens gewinnen, wenn man mit einer Kleinbildkamera und einem Superweitwinkelobjektiv den Neumarkt aus Richtung Hotel de Saxe fotografierte. Hier sieht man allerdings Frauenkirche, Johanneum, "Gewandhaus" und Quartier V auf einmal. Wie soll das möglich sein? Wenn man sich mit dem Rücken an die Wand des Hotel de Saxe drückt? Und wo ist das Quartier III auf dem Bild?

    Diese Darstellung macht den Neumarkt wesentlich größer als er ist und ist eine Zumutung und eine Beleidigung für meine Intelligenz.

    --
    Aenos

  • @ Aenos

    ist doch klar warum die das machen. Weil einem sonst schnell klar würde, dass das Gewandhaus den gesamten Neumarkt förmlich erschlägt. Darum suggeriert man eine Weitläufigkeit, die es so niemals geben wird. Die arbeiten eben mit allen Mitteln, um die Bevölkerung zu täuschen und wenn das Kind dann in den Brunnen gefallen ist, will es keiner gewesen sein. Aber diese Art der Manipulation dürfte doch niemanden mehr überraschen. Ich bin ja mal gespannt, welche Tricks man sich für die Visualisierung per Gerüst noch einfallen lässt, um dieses "Ding" zu verkaufen.

    APH - am Puls der Zeit

  • Zitat von "Aenos"

    Diese Darstellung macht den Neumarkt wesentlich größer als er ist und ist eine Zumutung und eine Beleidigung für meine Intelligenz.

    Entschuldige, aber :kugelnlachen:

    Wie dem auch sei, das Gewandhaus wird als "Gebäude" von mal zu mal lächerlicher und abstoßender, da helfen schon lange keine Floskeln und das allseits beliebte Schönreden dieser ach so "modernen" Architektur mehr. Es hat schon seinen Grund, dass selbst das alte (ansehnliche) Gewandhaus 1791 abgerissen wurde.

    An diese Stelle gehört einfach kein Gebäude! Noch nicht einmal ein historisierendes - wobei mir das quadrozillionenmal lieber wäre als diese zerklüftete, hingereiherte Kiste.

  • Zitat von "Aenos"

    http://www.sz-online.de/bilder/2007_10/gr_1646293_1.jpg

    Diese Visualisierung ist völlig fürn Pöppes und ich kann mir schwer vorstellen, dass sie ernst gemeint war.

    Einen solch großzügigen Raumeindruck würde man höchstens gewinnen, wenn man mit einer Kleinbildkamera und einem Superweitwinkelobjektiv den Neumarkt aus Richtung Hotel de Saxe fotografierte. Hier sieht man allerdings Frauenkirche, Johanneum, "Gewandhaus" und Quartier V auf einmal. Wie soll das möglich sein? Wenn man sich mit dem Rücken an die Wand des Hotel de Saxe drückt? Und wo ist das Quartier III auf dem Bild?

    Diese Darstellung macht den Neumarkt wesentlich größer als er ist und ist eine Zumutung und eine Beleidigung für meine Intelligenz.

    --
    Aenos

    Lächerliche Visualisierung. Wenn man betrachtet, wie weit man von der Heinrich-Schütz-Residenz entfernt ist, kann man nur zu dem Schluss kommen, dass man so ein Bild nur machen kann, wenn das Hotel de Saxe wieder abgerissen werden würde.

  • Kleiner ging es wirklich nicht. Das ist doch ein Offenbarungseid. Man sieht keine Details der Fassaden und der heftige Kontrast wird überhaupt nicht deutlich genug. Wir sehen auch nicht den Jüdenhof mit u. a. dem Dinglingerhaus und dem Regimentshaus. Da hätten sie doch mal die Visualisierungen der GHND nehmen sollen und ihren Entwurf einfügen sollen. Wir wissen warum sie es nicht taten.

    "Willst du eine Stadt vernichten, baue Kisten, Kisten, Kisten!"

  • Zitat von "Wissen.de"

    @ Aenos

    ist doch klar warum die das machen. Weil einem sonst schnell klar würde, dass das Gewandhaus den gesamten Neumarkt förmlich erschlägt. Darum suggeriert man eine Weitläufigkeit, die es so niemals geben wird. Die arbeiten eben mit allen Mitteln, um die Bevölkerung zu täuschen und wenn das Kind dann in den Brunnen gefallen ist, will es keiner gewesen sein. Aber diese Art der Manipulation dürfte doch niemanden mehr überraschen. Ich bin ja mal gespannt, welche Tricks man sich für die Visualisierung per Gerüst noch einfallen lässt, um dieses "Ding" zu verkaufen.

    *Die arbeiten eben mit allen Mitteln, um die Bevölkerung zu täuschen*
    Alles klar - die Visualisierung ist von Cheret/Bozic. (gemäß Info auf der GHND-Seite).

  • @ BautzenFan

    wo ist denn dein Problem? Es ist doch kein Zufall, dass - egal ob seitens der Stadt oder der Architekten - bewusst Perspektiven gewählt werden, die eine Platzgröße vortäuschen, die so nicht existiert. Man könnte seitens der Architekten die Entwürfe freigeben und die Zustimmung erteilen, den Entwurf in das GHND Modell zu übertragen. Die werden schon wissen, warum sie das nicht tun.
    Aber dies ist sicherlich nur ein unglücklicher Fehler, man wollte bestimmt eine breitgefächerte Perspektive vom Neubau geben :augenrollen:

    APH - am Puls der Zeit

  • Aber genau deshalb ist das Gerüst wohl sehr zu begrüssen? Dann wird der Neubau in seiner ganzen Hässlichkeit alle Betrachter sofort unangenehm auffallen.

    Das wird für den Architekten ein sehr kalter Winter :zwinkern:

    Die Kommunalwahlen rücken ja auch immer näher...

    Unsere große Aufmerksamkeit für die Belange des Denkmalschutzes ist bekannt, aber weder ökonomisch noch kulturhistorisch lässt es sich vertreten, aus jedem alten Gebäude ein Museum zu machen. E. Honecker

  • Genau. 8)

    Und das Gewandhaus sieht aus wie ein kläglicher Haufen aus dem hier und da eine Ecke rausguckt. Ästhetischer Schwachsinn.
    Auf das Gerüst bin ich gespannt. Es kann nur noch schlimmer werden. :lachen:

  • Ich weiß ja nicht was die GHND wärend der Gerüstzeit plant, aber wir sollten auf jeden Fall unabhängig davon die Handzettelaktion wiederholen. Vielleicht schaff ich es ja auch mal wieder nach Dresden zu kommen.

  • Also die Visualisierung ist ja wohl mal völlig daneben - die Perspektive ist völlig verzerrt, so groß ist der Platz nie und nimmer. Billige Propaganda, die wollen die Leute echt für dumm verkaufen. Und selbst wer das Gebäude schön finden solte, der muß doch zugeben, das es nicht im mindesten dort hinpasst und sich definitiv nicht einfügt, sondern das es ein optischer Solitär ist. Bei der exponierten Lage wäre jedes Gebäude, sogar das alte Gewandhaus, ein Quasi-Solitär und dieses eben wegen seiner Gestaltung und Größe ist es um so mehr. Ich hoffe das es, wenn das Gerüst steht, dann auch dem letzten Idioten klar wird.

    Auf der GHND-Seite (http://www.neumarkt-dresden.de/) unter den News gibt es neue Beiträge u.a. auch zu der Tagungung der Akademie der Künste mit dem Thema "Historisch contra Modern?" - list sich recht interessant. Man merkt auch an einer Aussage vom Feßenmayr das bald Wahlen sein werden:

    Zitat

    "Wenn man die Frauenkirche rekonstruiert in dieser Symbolhaftigkeit, dann hat das Folgen", sagte er. Folgen auch auf den Anspruch, was um die Kirche gebaut wird. "Dessen", so Feßenmayr, "waren wir uns anfangs wohl nicht so bewusst".


    Ich lass das mal unkommentiert für sich stehen.
    Am Ende des Textes findet sich noch ein Link zur BauNetz-Meldung und ich verlinke hier mal die Kommentare -> http://www.baunetz.de/db/news/?news_id=84709
    Da beweinen sich die Architekten gegeseitig - besonders Beitrag 1 von Hasselbach. :gg:
    Aber lest selbst.

    Das Durchschnittliche gibt der Welt ihren Bestand, das Außergewöhnliche ihren Wert.

    Oscar Wilde (1854-1900)

  • Zitat von "Mjölnir"

    Also die Visualisierung ist ja wohl mal völlig daneben - die Perspektive ist völlig verzerrt, so groß ist der Platz nie und nimmer. Billige Propaganda, die wollen die Leute echt für dumm verkaufen. Und selbst wer das Gebäude schön finden solte, der muß doch zugeben, das es nicht im mindesten dort hinpasst und sich definitiv nicht einfügt, sondern das es ein optischer Solitär ist. Bei der exponierten Lage wäre jedes Gebäude, sogar das alte Gewandhaus, ein Quasi-Solitär und dieses eben wegen seiner Gestaltung und Größe ist es um so mehr. Ich hoffe das es, wenn das Gerüst steht, dann auch dem letzten Idioten klar wird.

    Auf der GHND-Seite (http://www.neumarkt-dresden.de/) unter den News gibt es neue Beiträge u.a. auch zu der Tagungung der Akademie der Künste mit dem Thema "Historisch contra Modern?" - list sich recht interessant. Man merkt auch an einer Aussage vom Feßenmayr das bald Wahlen sein werden:


    Ich lass das mal unkommentiert für sich stehen.
    Am Ende des Textes findet sich noch ein Link zur BauNetz-Meldung und ich verlinke hier mal die Kommentare -> http://www.baunetz.de/db/news/?news_id=84709
    Da beweinen sich die Architekten gegeseitig - besonders Beitrag 1 von Hasselbach. :gg:
    Aber lest selbst.

    Unser Forum wird auch erwähnt:

    Zitat

    Dann sagt er noch etwas, wofür er in den nicht als unmilitant geltenden Dresdner Baustreitforen wohl Widerworte ernten würde. "Wären wir nicht ärmer ohne die baukulturellen Inkonsequenzen, ärmer auch ohne die Geschmacklosigkeiten", fragt er. Und legt nach: "Die reine Moderne, möchten wir das wirklich vorziehen?


    Quelle:http://www.neumarkt-dresden.de/Presse/27-10-2007-dnn.html

    Ich lehne die von Jürgens getätigte Aussage ab, aber sind wir wirklich militant? :lachen:
    Der Artikel ist wirklich interessant. Wenn man Jürgen Paul glaubt, dann scheint sich die Denkmalpflege allmählich doch zu bewegen. [/quote]

  • Zitat

    ... aber sind wir wirklich militant?


    Psst, ich räum gerade meine Ninja-Klamotten weg und verstau die Farbbeutel im Schrank - bin nämlich gerade zurück aus dem Trainingslager in der Dresdner-Haide. Wir trainieren schon für den bewaffneten Widerstand gegen das neue Gewandhaus. :lachen:

    Zitat

    "Wären wir nicht ärmer ohne die baukulturellen Inkonsequenzen, ärmer auch ohne die Geschmacklosigkeiten"


    Vom Prinzip hat er ja Recht, ohne das Hässliche wüssten wir das Schöne vielleicht gar nicht so sehr zu schätzen - und als Beispiele für Nachwuchsarchitekten wie man es eben nicht machen sollte ist sowas ja auch nicht schlecht. Zumindest sollte sowas dann aber irgendwo am Stadtrand stehen, wo man es nicht sofort sieht. :zwinkern:

    Das Durchschnittliche gibt der Welt ihren Bestand, das Außergewöhnliche ihren Wert.

    Oscar Wilde (1854-1900)

  • Ich finde das die beiden Artikel in der DNN und auch das was die SZ seit Neuestem veröffentlicht, Anlass zur Hoffnung geben, dass jetzt endlich die Realitäten und nicht das Wunschdenken Einzelner öffentlich zur Sprache kommen. Am meisten bin ich über Feßenmayrs Äußerung erstaunt.

  • "Wären wir nicht ärmer ohne die baukulturellen Inkonsequenzen, ärmer auch ohne die Geschmacklosigkeiten"

    ...ämmm...Vorsicht...!
    Mit den Geschmacklosigkeiten meint Paul die Rekonstruktionen am NM und nicht die modern(istisch)en Bauten!

    LG
    Oktavian