Potsdams historische Mitte - Allgemeines und Stadtpolitik

  • @ Konstantin : als ich 1990 erstmalig in Florenz, Rom und Venedig war, habe ich mich sofort heimisch und an zu Hause erinnert gefühlt. Und ab damals hatte ich Potsdam erst richtig verstanden: Potsdam ist zu allererst italienisch. Und danach noch holländisch, französisch, englisch, russisch... Und was es am wenigsten ist: spartanisch-preußisch... Stattdessen das Beste aus ganz Europa.

    Das haben leider nur die Kommunisten bis heute nicht verstanden. Das Potsdam eine europäische Stadt ist und all das, das sie bekämpfen, die adaptierten Kerne der europäischen (Bau-) Kulturen darstellen. Selbsternannte Internationalisten vernichteten und bekämpfen (bis heute) internationale Baukultur. Weil sie vermeintlich preussisch ist.

    Luftpost

  • Wenn ich Bilder des Potsdamer Stadtschlosses von der Lustgartensuite aus betrachte, so drängt sich mir der ungute Verdacht auf, dass die Flachkuppel mitsamt den Spitzdächern zu niedrig geraten ist; der Vergleich mit Vorkriegsaufnahmen läßt die früheren Gebäudeabschlüsse stattlicher erscheinen. Sollte sich dieser Kulka wieder einmal eine Eigenmächtigkeit geleistet haben? Weiß jemand eine Antwort?

    Auf die putzig-drolligen Engelchen auf der Fahnentreppe kann gern verzichtet werden, die Laternenträger jedoch müßten unbedingt in absehbarer Zeit auf ihre Podeste zurückkehren. Sie sind sehr repräsentativ und werten das Zentrum enorm auf, dann degradieren sie das sogenannte Mercure vollends zu dem, was es schon immer war, nämlich totalen Schrott!
    Heute wird so viel Geld verpulvert, da müßte auch für diese paar Standbilder etwas übrig sein.

  • Luftpost,das werden die Kommunisten auch nie verstehen.Die Linke ist und bleibt eben eine Proletarierpartei.Seit der Nachkriegszeit bis in die aktuelle Gegenwart bekämpfen sie hier in Potsdam das baulich preussische Erbe
    Diese Leute haben so ihre eigene Weltanschauung,sei es politisch und auch Städtebaulich.
    Katzenfreund,es ist kein unguter Verdacht den Sie haben.Die Dachlandschaft des neuen Landtages ist tatsächlich etwas niedriger als beim Orginal.Wie auch die Länge des neuen Schlosses um einige Meter kürzer als beim Orginal.
    Auf die putzig drolligen Puttis an der ehem.Fahnentreppe kann nicht verzichtet werden.Gerade der Figürliche Schmuck an der Fassade gibt dem Schloss lebendigkeit.

  • ...hier zu finden:

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    Viel Spaß :thumbup:
    mrpotsdamfan

  • Ich frage mich immer, wer hinter diesen riesigen Glasflächen, vor allem an einem solch exponierten Standort, leben möchte/kann?

    Schon bei bodentiefen Fenstern sieht man es häufig, dass die untere Hälfte zugestellt/zugeklebt wird, um Einblicke von der Straße zu vermeiden, aber hier ist das ja geradezu erwünscht?!

  • Da sieht man mal wieder, daß es immer in deutschen Städten an einem Masterplan fehlt. Statt sich Gedanken zu machen, wie ein Straßenzug am Ende in seiner Gesamtheit wirkt, wird immer Stückwerk betrieben. Investoren, die klassisch bauen wollen, setzen sich genauso durch wie die Modernisten, und das gleich auf dem Nachbargrundstück. Da fehlt einfach bei den Stadtplanern die Idee fürs Ganze.

    " Dem Wahren, Schönen, Guten "

  • Wenn ich mir die Bilder aus Beitrag "2281" anschaue, dann merkt man doch immer wieder wie störend die Fachhochschule im Hintergrund ist.

    Zum Beitrag "2292" muss man Konstandindegeer für die Bilder danken, man muss aber auch sagen es wäre an dieser Stelle auch anders gegangen. Ich weiß überhaupt nicht in welchen Stil sich dieses Gebäude einordnen lässt.


    Moderationshinweis (Riegel):

    Meister Lampe, Du solltest nicht immer die Beitragsnummern verwenden, wenn Du dich auf ältere Beiträge beziehst. Diese Beitragsnummern können ändern, wenn ein oder mehrere Beiträge gelöscht werden, oder in ein anderes Thema verschoben werden. Zitiere doch bitte den jeweiligen Beitrag, und überschreibe dann den Link mit "diesem Beitrag".

    In diesem Beitrag von Dir von letztem Freitag stimmt die Beitragsnummer beispielweise bereits nicht mehr, da der ursprüngliche Beitrag mit der Nr. 2272 in den neugeschaffenen Strang "Potsdam - Baugeschehen in den barocken Stadterweiterungen" verschoben wurde und nunmehr eine andere Beitragsnummer hat.

    In diesem Zusammenhang bitte auch beachten, dass es nun diesen neuen Strang zu den barocken Stadterweiterungen gibt. Deinen Beitrag zum Schinkelschen Zivilcasino hättest Du bereits in diesen neuen Strang posten können anstatt hier! Nun werde ich ihn nächstens dorthin verschieben (respektiv aus deinem Beitrag zwei Beiträge daraus machen müssen und die Angabe zum Zivilcasino verschieben und jenen zum Barberini hier lassen).
    Aber achtung: bei solchen Aktionen ändern die Beitragsnummern auch wieder!


    Im Beitrag "2272" wurde das Schinkelsche Zivilcasino aufgegriffen was 1949 beschädigt war und später abgerissen wurde. Auch Potsdamer Neuste Nachrichten hat sich am 24.05.2006 mit dem Schinkelschen Zivilcasion beschäftigt. Ein wirklich interessanter Artikel.

    http://www.pnn.de/potsdam/75346/

    Und noch ein weiter Artikel aus Potsdamer Neuste Nachrichten (PNN). Dieser Artikel sollte uns sehr erfreuen, zeigt es doch was das Museum Barberini für eine Erfolgsgeschichte ist.

    http://www.pnn.de/potsdam/1250483/
    (Quelle. Potsdamer Neuste Nachrichten, 18.01.2018)

  • "Die Fachhochschule am Alten Markt wird abgerissen. Sie macht Platz für Potsdamer Innenstadt erlebt einen umfassenden Umbau. Bald werden sogar zwei neue – alte – Straßen auf dem Stadtplan zu finden sein. Beoachten Sie mit der MAZ-webcam den Um- und Neubau der Potsdamer Mitte." (Originaltext MAZ)

    MAZ-Webcam

    Noch ein wenig mickrig, das Bild. Aber vielleicht schafft es die MAZ noch vor Ende des Vorhabens... ;)

  • Weiß jemand wie oft diese Mini-Cam ein Bild aufnimmt?

    Wenn es jemand kann, dann ist es keine Kunst. Und wenn es jemand nicht kann, dann ist es erst recht keine Kunst!

  • Wäre es nicht besser die Webcam auf eines der Häuser in der Ebertstrasse zu installieren?Von dort hätte man den gesamten Blick auf die alte FH.Eine zweite Webcam auf einem der beiden Flügelbauten des Landtages gäbe noch mal einen anderen interessanten Blickwinkel.
    Ich nicht Knobelsdorfff,aber ich finde eine neue Aufnahme stündlich dürfte genügen.

  • Potsdams Alter Markt „Es wurde immer um diesen Platz gerungen“
    Der Potsdamer Historiker Tobias Büloff hat ein Buch zum Alten Markt verfasst und mit dem Blick hinter die Fassaden eine Sozialgeschichte des Stadtkerns geschrieben. Das Buch „Der Alte Markt von Potsdam“ stellt sich aber nicht nur gegen die tradierte Geschichtsschreibung – es schließt auch eine erstaunliche Lücke.
    http://www.maz-online.de/Lokales/Potsda…-Platz-gerungen

    Zitat:

    Zitat

    Über die aktuelle Umformung des Platzes sagt er: „Die städtebauliche Debatte finde ich langweilig, denn es muss darum gehen, wie ich in einer Stadt leben möchte. Ich kann mir vorstellen, dass die heutigen Pläne zu einer Belebung führen, aber ausgemacht ist das nicht, denn alte Bauten allein reichen dafür nicht“, sagt Büloff.


    Eine, so finde ich, recht unausgegorene Äußerung. Gerade der Städtebau trägt entscheidend zu der Frage bei, wie man in einer Stadt leben muss.

  • Ich kann die Aussage prinzipiell schon nachvollziehen, denn prinzipiell hat er Recht. Eine schöne Fassade macht noch kein lebendiges Quartier. Wenn im Haus z.B. niemand wohnt und die Wohnungen nur Anlageobjekt sind, ist das der Lebendigkeit in einem Quartier eher abträglich. Zudem kommt es ja auch entscheidend darauf an, wie die Ladenflächen vermietet werden. Ich fände es gerade am Alten Markt schön, wenn es neben den Schauwerten auch ein Leben auf dem Platz und den Quartieren nach 20.00 Uhr geben würde und dass es ein Platz für Touristenn und Potsdamer wird.
    Aber klar, es ist schon wieder tendenziell so formuliert, dass die Verutung nahe liegt, dass der Autor von sich heraus wohl eher weniger mit Rekos zu tun hat. Ich finde, man sollte sich mal von diesem Gegensatz lösen, dass Fassadenrekos prinzipiell nur etwas für Touristen sind. Denn gerade in Potsdam wird diese Karte ja sehr oft gespielt. Man sieht, finde ich, den Wert dieser Maßnahmen für die Stadt einfach viel zu wenig. Klar, der Alte Markt wird auch Touristen anlocken, aber letztlich ist es ja zuallererst an den Potsdamern selbst, den Platz für sich in Beschlag zu nehmen.
    Ich denke, man hat hier durchaus von vergangenen Projekten gelernt und hat ja eben nicht den ganzen Block an einen Investor verkauft. Ich denke, dass wird sich positiv auswirken.
    Ich bin generell mal auf die Quartiersentwicklung gespannt. Wir haben in Deutshcland aktuell drei große Flächenrekonstruktionen in Innenstädten mit drei völlig unterschiedlichen Konzepten. In Dresden wurden ganze Blöcke am Stück verkauft, in Frankfurt alles zunächst aus öffentlicher Hand gebaut, so dass man auch ein eigenes Quartiersmanagment betreiben kann und dann Potsdam, wo man einen kleinteiligeren Verkauf versucht. Ich bin mal gespannt, welches Konzept mittel- bzw. langfristig am besten funktioniert.

    APH - am Puls der Zeit

  • Zitat von Heimdall

    Eine, so finde ich, recht unausgegorene Äußerung.

    Nein, eher eine Binsenweisheit und im gegebenen Kontext Schwachsinn. Natürlich würde ich zb als Junggeselle nicht gerne in einer zwar schönen, alten Stadt indes mit hoher Kriminaltätsrate, hoher Migrationsanteil, ohne Erwerbschance, mit hoher Verkehrs-+Umweltbelastung, ohne sozialen Anschluss dh überalterte bevölkerung, Abwanderung der vor allem weiblichen Jugend, bzw als Familienvater ohne passende Schulen etc leben. das ist doch alles klar. Indes werden all diese Themen nicht in Zusammenhang mit der Gestaltung des Alten Markts verhandelt. auch wenn man in Dortmund große Teile der Altstadt bzw in Duisburg das Mercatorviertel rekonstruierte, würde ich dort nicht gerne leben wollen.
    Typisches substrat- und sinnbefreites Soziologengeschwafel halt.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Eine, so finde ich, recht unausgegorene Äußerung.

    Ich stimme da Büloff und Wissen.de absolut zu. Schöne Fassaden allein beleben eine Stadt nicht, denn, wenn die Touristenströme abends weg sind, dann verkommt die Stadt zu dem, was ihr dann häufig vorgeworfen wird: Disneyland. Es bedarf also auch eines ausgewogenen Nutzungskonzeptes, damit sie auch von der einheimischen Bevölkerung über alle sozialen Schichten hinweg akzeptiert wird.

    Kunsthistoriker, Historiker, Webdesigner und Fachreferent für Kulturtourismus und Kulturmarketing

    Mein Bezug zu Stadtbild Deutschland: Habe die Website des Vereins erstellt und war zeitweise als Webmaster für Forum und Website verantwortlich. Meine Artikel zu den Themen des Vereins: Rekonstruktion / Denkmalschutz / Architektur / Kulturreisen

  • Irgendwie leicht strange. Ich brauch doch keine Touristen, dass mir ein Quartier gefällt bzw dass ich mich dort wohlfühle. Dass eine (Wohn-)Gegend des Abends ruhig wird, ist doch nichts Schlechtes?
    Und was die Phraseologie "über alle soziale Schichten hinweg" soll, vermag sich mir auch nicht zu erschließen. Stellt man sich solch unsinnige Fragen bei jedem x-beliebigen Neubauquartier?
    Was würde sich zB ändern, wenn eine Straße nicht vom der mittleren Beamtensegment toleriert wird?
    Interessen für Wohnungen und Geschäftsräume in dieser prominenten Lage werden sich à la longue genug finden lassen. Und wem's nicht gefällt, der muss nicht hin. Und wer's nicht tolerieren will, der toleriert es eben nicht. Die sonne geht trotzdem überm Altmarkt auf und wieder unter.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Irgendwie leicht strange. Ich brauch doch keine Touristen, dass mir ein Quartier gefällt bzw dass ich mich dort wohlfühle.

    Hat das denn jemand behauptet?

    Dass eine (Wohn-)Gegend des Abends ruhig wird, ist doch nichts Schlechtes?

    Ist der Alte Markt in Potsdam eine klassische Wohngegend? Wohl kaum. Altstadtbereiche in Deutschland pflegen in aller Regel primär andere Aufgaben zu erfüllen. Aber gerade in Ostdeutschland, wo nach dem Krieg in die zerstörten Altstädte vielfach Wohnklötze gesetzt wurden, hinkt der Strukturwandel noch etwas hinterher. Die Wiederbelebung der Altstädte ist eine stetige Aufgabe, die nur über ausgewogene Nutzungskonzepte erreicht werden kann. Das gilt auch für Potsdam.

    Und was die Phraseologie "über alle soziale Schichten hinweg" soll, vermag sich mir auch nicht zu erschließen. Stellt man sich solch unsinnige Fragen bei jedem x-beliebigen Neubauquartier?

    Das, was du als unsinnige bezeichnest, ist eine der wichtigsten Fragen, um eine Ghettoisierung zu vermeiden. Und ich meine jetzt diesen Terminus durchaus weiter gefasst, also auch in dem Sinne, dass es zu vermeiden gilt, Viertel nur für die Reichen und Schönen zu schaffen. Akzeptanz und Lebendigkeit erreicht man nur, wenn man so viel Bevölkerungsschichten wie möglich bei einem Projekt mitnimmt.

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