Warum ist das eigentlich zwischen Marstall und Tresckowstraße bzw. Lustgarten eigentlich alles so zubetoniert. Sieht m.E. sehr unschön aus.
Frag die DDR-Stadtplaner. Oder sollte ich besser sagen -Zerstörer?
Warum ist das eigentlich zwischen Marstall und Tresckowstraße bzw. Lustgarten eigentlich alles so zubetoniert. Sieht m.E. sehr unschön aus.
Frag die DDR-Stadtplaner. Oder sollte ich besser sagen -Zerstörer?
ja, er übernimmt die Kubatur. Das war's dann aber auch schon. Das Gebäude bleibt eine vergegenwärtigte Verballhornung des Originals.
Modernisten diskreditieren historische Architektur. Wenn sie sie nicht verhindern können, dann wird sie durch Überformungen unkenntlich gemacht, überbaut, in den Schatten gestellt und marginalisiert oder und durch Abrisse der Umgebung bzw. durch Translokation seines Kontextes beraubt.
Hier haben wir den Fall der Überformung bis zur Unkenntlichkeit, indem ausschließlich nur noch die Kubatur auf das historische Gebäude verweist.
Im übrigen, Konstantin, kannst Du hier nicht auf ein originales Vorbild verweisen. Denn Dein von Dir oben verlinktes Bild zeigt ein Haus in der ehemaligen Kaiserstraße.
Bei dem Neubau handelt es sich jedoch um die Schlossstraße. Das ist zwar die gleiche Ecke, aber 90⁰ gedreht. Verweis auf Originalität ist damit hinfällig. Das Haus ist somit eine Neuschöpfung. Warum da dann weniger Details dann besser sein sollen, erschließt sich mir nicht.
ich schon. Extrem schade. Ob das so näher am "Original" ist, ist mir egal. Beim ursprünglichen Entwurf stimmten die Proportionen und er hatte jeden Menge schöne Details.
Der neue Entwurf müsste eigentlich von Dir Konstantin, ebenso massiv als "Brutaloklassizismus" kritisiert werden, wie bei der neuen Alten Post.
Nein das war kein Lokschuppen, in dem Loks zwischen Betriebszeiten der Bahn untergestellt werden / wurden.
Es handelt sich viehlmehr um das zentrale Werksgebäude vom ehemaligen Orenstein & Koppel, davon jedoch nur noch als Fragment. In diesem befand sich zentral eine Drehscheibe, auf dem die Loks in die einzelnen, davon abgehenen Werkbereiche gedreht und geschoben werden konnten. Aus dieser Drehscheiben-Funktion innerhalb eines Gebäudes entstand wahrscheinlich der umgangssprachliche Begriff des Lokzirkus.
Zu DDR Zeiten wurde Orenstein&Koppel in Karl-Marx-Werk umbenannt. Aus der Dampflokentwicklung und -Produktion wurden dann Auto-Drehkräne und Kältemaschinen. Und kurz nach der Wiedervereinigung der Betrieb dann ganz eingestellt.
Weite Teile der Werkanlagen wurden Abgerissen und bezugslos überbaut. Das Fragment des "Lokzirkus" ist das letzte Überbleibsel und trotz Denkmalstatus in seinem Bestand weiterhin, wegen Untätigkeit, stark gefährdet.
ist nicht zurückgewiesen, sondern nur aufgeschoben, bis das Gutachten vm ZZF vorliegt.
Also ich halte den ausgewählten Bildausschnitt und damit die Wahl auf das Weitwinkel(?)-Objektiv (sieht mir ehr nach 50mm Normalobjektiv) für vollkommen richtig gewählt. Schließlich wächst der Turm noch deutlich über die Bildmitte hinaus. Bei einem Zoom-Objektiv würde man dann wieder nichts mehr sehen, außer einer Etage...
In die Zukunft denken, etwas sehen, was noch nicht zu sehen ist, ist halt nicht jedermanns Sache... ?
@Konstantin, das ist die Vandalismus-Sollbruchstelle. Das baut man halt Kosteneffizient...
Man man man Konstantin, das ist aber nun wirklich Haarspalterei. Ich dachte erst, Du meinst die Guttae unter dem Gesims. Das wäre noch eine signifikante Masse unter dem Dach gewesen, allerdings die 8 Positionen unter den 4 Fenstern...?
Meinst Du nicht, dass ist so gewollt worden, um dem potsdamer Vandalismus vorzubeugen? So häufig, wie hier von Denkmalen Finger, Nasen, Arme und Beine abgebrochen werden... So kann sich jeder schnell ein Stückchen vom Barberini, für die heimliche Entsorgung zu Hause, abbrechen, was dann schnell, einfach erreichbar und kostengünstig ersetzbar ist. Quasi die Vandalsisten-Sollbruchstelle.
Grüße Luftpost
Klassiker: innen wird nichts original, nicht mal 10%
das Havelhaus war das Wohnhaus das Fährmanns auf der Havel Zwischen der Berliner Vorstadt und dem heutigen "Zentrum Ost". Diese Fähre existiert seit der Humboldt-Brücke (ca.1970) nicht mehr. (Vergleiche Potsdam.de)
Oben genanntes Fährhaus ist in Nedlitz (0rtsteil Fahrland), die ehemalige Fähre lag in Verlängerung des Sacrow-Paretzer Kanals zwischen Weißer See und Jungfernsee. Diese Fähre wurde bereits mit der ersten Brücke (der Vorgängerbau von Persiusses Brücke) um 1655 eingestellt. (Vergleiche Potsdam.de und Wikipedia)
Und anstatt den im Raum stehenden Abriss mit dem Zitat zu relativen, wäre ein anders Zitat viel hilfreicher gewesen: der geneigte Interessierte darf zu den Plänen Stellung nehmen. Das abgegebene Meinungsbild soll das weitere Vorgehen beeinflussen (können).
Hallo zusammen,
Während das ehemalige Wohnhaus des Fährmanns inzwischen wieder in altem Glanz und sogar mit Turm erstrahlt, soll auf der gegenüberliegenden Straßenseite, das ebenfalls denkmalgeschützte Chauseehaus für die neue Straßenbahnlinie abgerissen werden. Nachricht aus der PNN.
Chausseehaus, Quelle Wikipedia
Das gesamte Ensemble, samt bereits in den 90 ern abgerissener Brücke, stammt übrigens von Persius.
Ehemaliges gesamtes Ensemble von Persius mit Brücke, links das wieder hergestellte Fährhaus, das Chauseehaus [Edit] ist rechts nach dem Bildrand [/Edit Ende], Quelle Wikipedia
Luftpost
...weil die Wiese für die Zukunft noch alles zulässt. Um jedoch das Kirchenschiff effektiv verhindern oder wenigstens kontrakarieren oder dekonstruktivieren zu können, muss etwas ANSTATT dessen gebaut werden.
Da der DDR-Bau nicht genügend Strahlkraft entwickelt, die den erfolgreichen, immer noch nachwirkenden Vorgängerbau überstrahlt. Mit anderen Worten: der DDR-Bau ist zu banal, als dass sich darin die uninteressiste Mehrheit wiederfindet.
Also muss er noch genügend mit "Kunst am Bau" autismisiert werden, damit die Ecke scheußlich genug wird, um im banal-scheußlichen Einheitsbrei noch wahrgenommen zu werden...
Nun muss also ein unangreifbarer, schwarzer Ritter her, der genügend immanenten Dekonstruktvismus mitbringt, ja dafür verbrieft ist.
Und erst dann ist das Kirchenschiff und damit die Garnisonkirche wirklich verhindert. Diese Sicherheit fehlte bisher den Gegnern.
Hinter der Bezahlschranke: "Hier bekommen die Stadtschloss-Engel den letzten Schliff"
@ Meister Lampe: Schlechter geht immer. Selbst dann, wenn man denkt, schlechter geht's nimmer...
nee ich würde sagen:
Brauerstraße 1,2 und 3.
Das 1. Bild ist aus dem Obergeschoss des historisches Barberini heraus fotografiert.
Nee doch nicht. Das 1. Bild zeigt ja die Apsis der Nikolaikirche. Daher muss die Aufnahme ungefähr aus der Position der heutigen SLB heraus fotografiert worden sein. Damals stand dort in etwa das Probenhaus.
Bei den beiden weiteren Bildern bleibe ich bei der Brauerstraße.
und gerade dieser Saal ist das Entscheidene. Sicherlich vervollkommnet das hohe Dach die städtebauliche Sicht auf die Kirche. Sicherlich sind die hohen Fenster schön anzuschauen. Doch ist der weitere äußere Schmuck das Kirchenschiffs doch eher Preußisch-sparsam, geradezu marginal.
Wenn also weiterhin von den Befürwortern auf die städtebaulichen Aspekte gepocht wird, lässt sich das einem uninteressierten Normalbürger nicht mehr vermitteln. Dann kommt da dann eine kritische Rekonstruktion a la "Zum Einsiedler" heraus.
Daher, auch wenn Nicht-Kirchen-Besucher das Innere von Kirchen nicht interessiert, so ist es doch genau das Innere, das über die weitere Qualität des Garnisonkirchen-Projektes entscheiden wird.
Wesentlich entscheidend nach dem Turm wird sein:
1. es entsteht ein vollständiger, durch jeden Bürger immer betretbarer, öffentlich zugänglicher Raum.
2. dieser Raum muss die architektonischen und klanglichen Qualitäten des ehemaligen Kirchenschiffs erreichen.
3. ist diese Qualität ausschließlich mit den originalgetreuen Materialien und der orginalgetreuen Umsetzung dieses idealtypischen Kirchenschiffs sicher zu erreichen.
4. jegliche Experimente, moderne Zugaben, Verfremdungen oder Weglassen von Architektur und Einrichtung gefährden diese Qualität und sind zu unterlassen.
5. Werden diese dennoch weiter verfolgt und zugelassen, gefährden sie den Gesamterfolg des Gebäudes. Eines Gebäudes, welches eben nicht nur städtebaulichen Zwecken dienen soll, kann und darf!
Eine Kirche ist ein öffentlich zugänglicher Raum. Für Jedermann, auch für Glaubens-Ablehner und Anders-Gläubige.
Diese Kirche erreicht ihren Gesamt-Erfolg nur mit ihrem vorbildhaften, vorbildgebenden Inneren!
Eine Jugendherberge ist keine Kirche. Und auch kein öffentlicher, für Jedermann zugänglicher Raum! Eine Jugendherberge bietet auch nicht Jedermann Schutz und Trost. Eine Jugendherberge an diesem Ort verhindert dauerhaft das gemeinsame, herausragend-akkustische Musizieren!
Und: eine Jugendherberge existiert bereits in Potsdam. Will die Stadt als marktwirtschaftlicher Konkurrent auftreten?
Und wie immer gilt: das Gute ist der Feind des Besseren.
Dieser "einzelne Kopf" ist doch nicht vom Himmel gefallen ... Er wurde bewusst gewählt von den Potsdamer Wählern. Also hilft es wenig weiter, die ganze Schuld immer auf eine Person oder Gruppierung abzuladen...
Auch das wieder ein typischer Heimdall. Nein, der ist nicht vom Himmel gefallen, der wurde frei und geheim gewählt.
Doch der halbinteressierte Durchschnittswähler wird die sehr, sehr feinen Signale, die der damalige SPD Kandidat vor der Wahl von sich gab, kaum deuten haben können. Vielmehr wurde da der SPD- Kandidat gewählt, so wie seit 1990 in Potsdam. Und die Wahlen davor haben ja nun keine schlechten Ergebnisse für die Stadt gebracht, oder?
Das dies nun anders ist, fällt langsam auch den politischen Analphabeten auf...
Luftpost
@ Herr Herrmann, Sie wissen es eigentlich besser: die
...mehrheitlich linke Stadtregierung (Arbeiterpartei) ...
regiert in Potsdam bereits seit 30 Jahren. Neu ist die Rathauskooperation zusammen mit den Linken (ex PDS, ex SED) und ein dazu passender OB der SPD, der seine Rathauskooperationspartner noch links überholt. Ansonsten ist alles wie seit 30 Jahren in Potsdam.
Demnach ist nicht eine irgenwie geartete linke Stadtregierung Schuld am aktuellen rekonstruktionsfeindlichen poltischen Klima, sondern insbesondere ein einzelner Kopf, der dieses Klima geschaffen hat und weiter schafft.
Luftpost