• Wie in der Presse erwähnt, steht das Schachspiel schon eine Weile im Grünen Gewölbe. Die Fotos stammen von meinem letzten Besuch vor genau zwei Monaten. Die Größe der Vitrine neben dem goldene Kaffeeservice von Dinglinger, dessen Elfenbeinfiguren wohl auch von Hermann stammen, beeindruckt.

    Im Katalog zum Werk Hermanns von der Skulpturensammlung der SKD aus dem letzten Jahr wird das Werk auch schon erwähnt, genauso wie das Goldene Kaffeeservice, beides von mir mit rot umrandet. Letztes Jahr ein Werk von Heermann für die Skulpturensammlung und dieses Jahr für das Grüne Gewölbe, dass ist eine neue Wertschätzung und ein glückliches Marktangebot für Dresden.

    Hier Bonlein einsehbar beim Sandstein Verlag: https://verlag.sandstein.de/reader/98-717_PaulHeermann/36/

    Hier noch der Link zur Seite der Ernst von Siemens Kunststiftung: https://www.ernst-von-siemens-kunststiftung.de/objekt/ein-bedeutsames-geburtstagsgeschenk-für-dresden.html

  • Philidor-Verteidigung.

    1. e4 e5 2. Sf3 d6 3. Lc4 h6 4. Sc3 Lg4

    3. - h6 ist für meinen Geschmack zu passiv. Besser gleich 3.- Lg4 (4. h3 Lh5)

    Der Figurenprunk trägt nicht eben zur Übersichtlichkeit bei.

    Immerhin hat man sich geschichtsbewusst für eine sehr alte, barocke Spielweise entschieden. Meister Philidor stammte ja aus dieser Zeit. Moderne Eröffnungen (Zukertort-Reti oder Orang-Utan-System) würden nicht zu diesem barocken Spiel passen.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Viel Seccomalerei, viele harte Konturen.

    Die Autorin schreibt von Restaurierung, richtig wäre natürlich Rekonstruktion. Noch besser vielleicht Neuschöpfung.

  • Na vom Hinschau´n. Ganz deutlich ist es z.B. am roten Mantel, wo die Mitarbeiterin gerade nacharbeitet. Hunderte kleine Pinselstriche. Auch im Himmel deutlich zu sehen.

    Ich meine mich zu erinnern, daß bei Cosmas Damian Asam Pinselbreiten von bis zu 12cm nachgewiesen werden konnten. Gut, über anderthalb Jahrhunderte später. Aber wenn man da aus der Nähe manche Gesichter sieht, ist es wie mit ein paar Pinselstrichen ´zurechtgewischt´.

    Wer soll das heute auch können.

  • Viel Seccomalerei, viele harte Konturen.

    Die Autorin schreibt von Restaurierung, richtig wäre natürlich Rekonstruktion. Noch besser vielleicht Neuschöpfung.

    .... oder Nachschöpfung.

    Wer einer Halbwahrheit eine weitere Halbwahrheit hinzufügt, schafft keine ganze Wahrheit, sondern eine ganze Lüge.

  • Viel Seccomalerei, viele harte Konturen.

    Die Autorin schreibt von Restaurierung, richtig wäre natürlich Rekonstruktion. Noch besser vielleicht Neuschöpfung.

    Ich habe schon viel über die Fresken gelesen, dort wurde immer von Freskomalerei gesprochen, nie von Seccomalerei. Das gilt auch für den Artikel.

  • dort wurde immer von Freskomalerei gesprochen, nie von Seccomalerei.

    Leider ist es so, dass in Laienkreisen gerne mal alles, was Wandmalerei ist, als Fresko bezeichnet wird. Der Unterschied zwischen Fresko- und Seccomaleirei liegt aber darin, ob die Farbe noch auf den nassen Putz aufgetragen worden ist oder erst nach dem Trocknen. Wie es in Dresden gelaufen ist, kann ich aus der Ferne nicht beurteilen.

    Kunsthistoriker, Historiker, Webdesigner und Fachreferent für Kulturtourismus und Kulturmarketing

    Mein Bezug zu Stadtbild Deutschland: Habe die Website des Vereins erstellt und war zeitweise als Webmaster für Forum und Website verantwortlich. Meine Artikel zu den Themen des Vereins: Rekonstruktion / Denkmalschutz / Architektur / Kulturreisen

  • Zitat

    Die Pigmente wurden als sogenannte „Frischmalerei“ auf eine feuchte, dünne Kalkputzschicht aufgetragen. Besonders knifflig: Der Untergrund durfte während des gesamten Prozesses nicht trocknen. Schon am Folgetag waren Korrekturen nicht mehr möglich, ohne den Putz erneut abzuschlagen.


    Was im Artikel beschrieben wird, ist eindeutig Freskomalerei. Woher hast Du die Info, dass es sich um Seccotechnik handelt, Jakob ?

  • Schöne Nachrichten.

    War das hier schon zu sehen?

    Im langen Gang hängen nun 10 weitere Ahnengemälde. Alte Kopien der Originale. Verbessert des raumeindruck sehr.

    Plus mal wieder eine Beglückung mit der Sammlung Schrott ähh Hofmann. Sieht eigentlich ganz witzig aus. Der künstlerisch wertvolle Nebeneffekt ist, dass überall im Schloss das Bonbonpapier herumlieget. (enthält z.T. Sarkasmus)

    Schöne Städte werden letztlich auch glückliche Städte sein.

  • Genial!

    Am 15. April diesen Jahres, sah es noch so aus: Ich meine am Ende des Gangs hingen bereits links und rechts zwei der großen Ahnengemälde. Richtig glücklich finde ich diesen „Zustand“ noch nicht. Die Bilder ragen in der Perspektive stark in die wunderbare Reihung der Bögen hinein und stören auch von der Höhe her die Bogenfiguren empfindlich. Früher waren sie mit weiteren architektonischen Mitteln immerhin räumlich sauber gefasst. Auch passen die Rahmen, vor allem der einfachere Typ 2 (nicht rekonstruiert?) farblich und formal nicht in das architektonische Vokabular der Renaissance-Holzbalkendecke. Es würde wohl schon besser ausschauen, wenn wirklich wieder unter jedem Gemälde unterhalb noch eines der Turnierbilder (oder etwas das diese wirkungsvoll ersetzt) hinge (Bild 8). So wären die Felder zwischen den Fenstern wieder ganzheitlich bespielt. Aber vielleicht kommt das ja alles mit der Zeit. Edit: Gruß aus der Zukunft: So kam es tatsächlich: Stand. 16.10.23. wurden wieder mehrere Turnierbilder und weitere Ausstellungstücke ergänzt. Die zusätzlich Dichte an Kunsthandwerk und historischen Material tut dem Raum aber unfassbar gut. Werde mir das zeitnah selbst anschauen. Vielen Dank Seebastian.

    In der Tat ist natürlich erstmal jede Integration der vorhandenen historischen oder zukünftig angekaufter Ausstattung in das Schloss sehr zu begrüßen. Gerade an originaler Position. Bis zu einem gewissen Grad machen solche ästhetischen Stilbrüche das Schloss ja erst zu diesem über Jahrhunderte gewachsenen Kuriosum.

    Seebastian Hast du auch Fotos von den weiteren Arbeiten der Sammlung gemacht. Was ist dein Eindruck? Im Vorfeld warst du ja sehr unzufrieden. Den goldenen Teppich, ein Candy-Work von Felix Gonzales Torres, finde auch ich als (wie gesagt) temporäres Ereignis völlig in Ordnung im Schloss.

    Auf einem Foto von Klemens Renner habe ich gesehen, dass die Arbeit aus der Moby Dick Serie Frank Stellas im oberen Bereich der Englischen Treppe hängt.

  • Von den 29 Turnierbildern haben sich 10 erhalten, davon hängen aktuell 8 im neu gestalteten Riesensaal (ich hatte in meinem Beitrag die Zahl 9 statt 8 genannt, da habe ich mich bei meinem Besuch im Riesensaal wohl verzählt).

    Im Sommer war ich zuletzt im Residenzschloss und dort ist mir aufgefallen, dass keines der Tunierbilder mehr im Riesensaal über den Vitrinen hängt. (Zuletzt hingen noch sieben Tunierbilder im Riesensaal , nachdem zwei Tunierbilder aus dem Depot und eines aus dem Riesensaal im Langen Gang unter den Porträts aufgegangen wurden.) Hieraufhin hatte ich die Aufsicht nach den Tunierbildern gefragt und diese sagte zu mir dass die Tunierbilder dauerhaft im Riesensaal abgehängt seinen und verwies mich auf dem Langen Gang.

    Mehr konnte sie mir aber auch nicht sagen.

    Daraus habe ich geschlossen, dass die Tunierbilder in Zukunft wahrscheinlich wieder im Langen Gang präsentiert werden. Vermutlich kommen die übrigen sieben Tunierbilder unter die neu aufgehängten Porträts. Leider haben die neu aufgehängten Porträts leider keine rekonstruierten Rahmen erhalten, vielleicht kommen sie noch später.

    Was mich noch interessieren würde, wäre, welche Porträts jetzt alles aufgehängt wurden und ob auch noch die übrigen sechs kommen werden.

    Hierzu hat Bauzen Fan damals eine Liste erstellt, die hier vor einigen Jahren mal eingestellt wurde, einfach mal zurückschauen.

    Wenn heute Besucher den Langen Gang betreten können sie sich auf der ersten Bank über einen Bildschirm die Geschichte des Raumes betrachten und so auch alle erhaltenen Kopien und sonst die Vorkrieksaufnahmen der übrigen Porträts als Fotos sehen.

    Des Weiteren werden auch ehemalige Raumeindrücke geschildert wie die Folgende:

    &thumbnail=1&thumbnail=1

    (von mir schnell abfotografiert)

    Seit noch nicht so langer Zeit sind übrigens alle Verluste der Tunierbilder in der Online Collection einsehbar.

    Somit kann ich sagen dass folgendes seit 1945 fehlt:

    Rüstkammer Inventarnummer GG 0003:

    Deutsche Fotothek

    Rüstkammer Inventarnummer GG 0009:

    Deutsche Fotothek

    Rüstkammer Inventarnummer GG 0010:

    Deutsche Fotothek

    Rüstkammer Inventarnummer GG 0011:

    SKD | Online Collection

    Rüstkammer Inventarnummer GG 0012:

    Deutsche Fotothek

    Rüstkammer Inventarnummer GG 0013:

    Deutsche Fotothek

    Rüstkammer Inventarnummer GG 0014:

    https://www.deutschefotothek.de/documents/obj/32003951Rüstkammer Inventarnummer GG 0015:

    Deutsche Fotothek

    Rüstkammer Inventarnummer GG 0016:

    https://www.deutschefotothek.de/documents/obj/32003910Rüstkammer Inventarnummer GG 0017:

    Deutsche Fotothek

    Rüstkammer Inventarnummer GG 0018:

    https://www.deutschefotothek.de/documents/obj/32003911Rüstkammer Inventarnummer GG 0019:

    https://www.deutschefotothek.de/documents/obj/32003949Rüstkammer Inventarnummer GG 0021:

    Deutsche Fotothek

    Rüstkammer Inventarnummer GG 0022:

    Deutsche Fotothek

    Rüstkammer Inventarnummer GG 0024:

    Deutsche Fotothek

    Rüstkammer Inventarnummer GG 0025:

    https://www.deutschefotothek.de/documents/obj/…katalog_0097780Rüstkammer Inventarnummer GG 0026:

    Deutsche Fotothek

    Rüstkammer Inventarnummer GG 0027:

    Deutsche Fotothek

    Rüstkammer Inventarnummer GG 0029:

    Deutsche Fotothek

    Aktuell ausgestellt im Langen Gang sind folgende drei Tunierbilder:

    64920-img-1092-jpg

    Foto von mir, aufgenommen im Langen Gang (2023)

    Tunierbild hängt unter dem Porträt von Haderich (König der Sachsen)

    Beschreibung von SKD: „Halbierung Herzog August von Sachsen mit Christoph von Wallwitz in Dresden 1543“

    Rüstkammer Inventarnummer H 0251

    64923-img-1095-jpg

    Foto von mir, aufgenommen im Langen Gang (2023)

    Tunierbild hängt unter dem Porträt von Wiedekind I. (König der Sachsen)

    Inschrift Tunierbild: „Ein Rennen gethan mitt Hans von Schönfeld der alleine gefallen Anno 1544 zu Merseburg.“

    Beschreibung von SKD: „Schafrennen Herzog Augusts von Sachsen mit Hans von Schönfeld in Merseburg 1544“

    Rüstkammer Inventarnummer H 0252

    64927-img-1102-jpg

    Foto von mir, aufgenommen im Langen Gang (2023)

    Tunierbild hängt unter dem Porträt von Willekin (König der Sachsen)

    Inschrift Tunierbild: „Ein Rennen gethan mit Hans Caspar von Rüxleben der ist alleine gefallen anno. [15]66. im Februar zu Dresden, an der Fastnacht.“

    Beschreibung von SKD: „Scharfrennen des Kurfürsten August von Sachsen mit Hans Caspar von Rüxleben in Dresden 1566“

    Rüstkammer Inventarnummer H 0258

    Foto von mir, aufgenommen im Langen Gang (2023)

    Tunierbild hängt unter dem Porträt von Willekin (König der Sachsen)

    Von den übrigen sieben erhaltenen Tunierbildern stehen nur drei in der online Collection und ein weiteres ist als Beispiel zur Werbung der Ausstellung der Gewehrgalerie im Langen Gand online einsehbar.

  • Plus mal wieder eine Beglückung mit der Sammlung Schrott ähh Hofmann. Sieht eigentlich ganz witzig aus. Der künstlerisch wertvolle Nebeneffekt ist, dass überall im Schloss das Bonbonpapier herumlieget. (enthält z.T. Sarkasmus)

    Ein ähnliches "Kunstobjekt" habe ich auch schon in der Hamburger Kunsthalle gesehen. Auch die SKD möchte halt mal gern auf der Höhe der Zeit mitspielen. :wink: