Dresden früher - das Zentrum 1996, 1998, 2001 und 2002 (Galerie)

  • Ich habe einige alte Negativfilme scannen lassen und möchte aus diesem Anlaß eine Reihe von alten Fotos der Dresdner Innenstadt zeigen.


    Die Fotos von 1996 sind meine ältesten halbwegs annehmbaren Aufnahmen, immerhin schon mit einer Spiegelreflexkamera aufgenommen. Präsentieren möchte ich vor allem die Fotos, bei denen im Vergleich zum heutigen Zustand die größten Änderungen festzustellen sind.

    Fotos von 1996:

    Hier sehen wir den unsanierten Erlweinspeicher:

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    Das Elbpanorama noch ohne Frauenkirche:

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    Das Palais im Großen Garten:

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    Das Schloß in einer frühen Bauphase:

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    Der Zwingergraben ohne Wasser:

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    Grabungen am Altmarkt, dessen Südseite noch unbebaut war:

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    Grüne Wiese und Steine der entstehenden Frauenkirche:

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    Der provisorische Parkplatz mit dem verbliebenen Rest der Frauenkirche:

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    Das Coselpalais steht noch nicht, die Flügelbauten wurden Mitte der 70er aufgebaut:

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    Easy does it.

  • Mensch, was ein Unterschied zu heute. O: Den scheußlichen Polizeirevieranbau gabs da auch noch am Neumarkt, ne?

    Wir haben echt ein Glück, dass dieses hässliche Ding weg ist! Unter den heutigen Umständen wäre es aus meiner Sicht leider nicht mehr sicher, ob man dieses Ungetüm sogar heute unter Denkmalschutz stellen würde! Siehe Neustädter Markt! Die Weichen für den herrlichen Neumarkt und die Frauenkirche wurden gerade noch in einem günstigen Zeitfenster auf Schiene gebracht!!!

  • Exilwiener: Du kannst aber zu 150% sicher sein, dass das LfD den Bau unter Denkmalschutz gestellt hätte. Definitv. Und das wäre es dann gewesen mit dem Neumarkt und Palais Hoym. ..!

    Und dann hätte man erst recht einen Grund zum Jammern gehabt....

  • Danke! Ich finde solche Aufnahmen faszinierend. Insbesondere weil wir bei der letzten Jahreshauptversammlung gegenüber der Kreuzkirche getagt haben und von der grünen Wiese nichts mehr zu sehen ist.

    Beauty matters!

  • Hier die Fotos vom Dezember 1998.

    Wir beginnen mit dem Blick vom gerade erbauten Coselpalais in Richtung der Ruine des Kurländer Palais:

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    Das Coselpalais im Bau:

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    Das Kurländer Palais zur rechten Seite:

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    Dennoch schon damals beeindruckend:

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    Unsaniert und allein auf weiter Flur, das Hochhaus am Albertplatz:

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    Gerade frisch rekonstruiert, das Sparkassenhaus von Erlwein am Güntzplatz:

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    Der Neumarkt entsteht neu:

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    Hier stand noch der Anbau des Polizeipräsidiums:

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    Easy does it.

  • Hallo buarque,

    herzlichen Dank für die äußerst interessanten Bilder!

    Das war in etwa die Zeit (da war ich 15), in der sich meine Faszination für Dresden richtig zu entwickeln begann. Von daher habe ich irgendwie auch nostalgische Gefühle, wenn ich den damaligen Stand der Dinge so anschaue.

    Meine früheste Erinnerung an Dresden ist der Moment, als ich zum ersten Mal, etwa 1992, vor der Ruine der Frauenkirche stand. Von da an hatte es mich endgültig gepackt. Danach wurde ich mit der Frauenkirche erwachsen und Dresden meine Heimatstadt des Herzens. Ich hatte tatsächlich Adrenalin in meinen Adern, als ich zum ersten Mal die Unterkirche, kurz nach deren Weihe, betrat. Am 30.10.2005 war ich einer unter Zehntausenden, die zur Weihe auf dem Neumarkt standen....

    Kann mir mal einer sagen, was es mit dieser Stadt auf sich hat, dass sie einen derart vereinnahmt?

    ....sorry für diese Arie, das musste ich jetzt mal loswerden. :smile:

    Grüße vom Frank.

  • Meine früheste Erinnerung an Dresden ist der Moment, als ich zum ersten Mal, etwa 1992, vor der Ruine der Frauenkirche stand. Von da an hatte es mich endgültig gepackt. Danach wurde ich mit der Frauenkirche erwachsen und Dresden meine Heimatstadt des Herzens. Ich hatte tatsächlich Adrenalin in meinen Adern, als ich zum ersten Mal die Unterkirche, kurz nach deren Weihe, betrat. Am 30.10.2005 war ich einer unter Zehntausenden, die zur Weihe auf dem Neumarkt standen....

    Kann mir mal einer sagen, was es mit dieser Stadt auf sich hat, dass sie einen derart vereinnahmt?

    Ich war im Sommer 1993 das erste mal in Dresden und stand vor den Ruinen-Stummeln der Frauenkirche, gleichsam fasziniert und traurig.

    Als im Juni 2004 das Kuppelkreuz wieder auf die Kuppel der wiederaufgebauten Frauenkirche angebracht wurde, lebte ich gerade in Frankreich und so verfolgte ich einen Nachrichten-Bericht darüber im französischen Fernsehen und ich war sehr bewegt

    Das Faszinosum Dresden hat mich seither nie mehr losgelassen.

    "Wenn wir die ehemalige Schönheit der Stadt mit der heutigen Gemeinheit verrechnen, kommen wir, so die Bilanz, aufs direkteste in den Schwachsinn." (E.H.)

  • Kann mir mal einer sagen, was es mit dieser Stadt auf sich hat, dass sie einen derart vereinnahmt?

    Das Faszinosum Dresden hat mich seither nie mehr losgelassen.

    Ach - warum soll es euch hier denn besser gegen als mir??

    Ich besitze ein Album mit 500 (!) analogen Fotos, die damals ein guter Freund von mir vom Wiederaufbau der Frauenkirche gemacht hat. Schritt für Schritt im 2 Wochen-Abstand... Und zwar nicht von außen, sondern auch und gerade vom Inneren der Baustelle. So standen wir tatsächlich auch mal just unter der Innenkuppel, als die gerade erst eine Stunde vorher ausgerüstet war und der halb feuchte Mörtel noch fast aus den Fugen tropfte...

    Das ist erst jedes Mal eine bewegende Zeitreise!!!

  • @"buarque"

    Wie auf Deinen Bildern kenne ich Dresden auch noch. Insofern sind die Fotos für mich eine Zeitreise. Dennoch war ich schon damals fasziniert von der Stadt. Als ich in diesem Jahr auf dem Neumarkt und in der Frauenkirche stand, empfand ich das schon als eine sehr, sehr beeindruckende Leistung, die dort hingelegt worden ist.

  • Kann mir mal einer sagen, was es mit dieser Stadt auf sich hat, dass sie einen derart vereinnahmt?

    Ich glaube, es ist die Kombination aus der Lage im Elbtal mit der einmalig schönen Elbfront, die besonders beim Blick von der Marienbrücke zur Geltung kommt. Außerdem die Einbettung in eine schöne Kulturlandschaft von Meißen bis Pirna mit vielen Sehenswürdigkeiten. Auch Sprache und Mentalität passen mit ihrer "Gemütlichkeit" dazu, wahrscheinlich liegt für mich Dresden daher gefühlt ganz weit im Süden ...

    Was aber doch dazu geführt hat, daß ich mich inzwischen schwerpunktmäßig mit anderen Städten wie Straßburg beschäftige, ist die Frustration, daß außer am Neumarkt fast überall besonders häßliche Neubauten entstehen und offensichtlich kein Entscheidungsträger das Potential weitergehender Rekonstruktion erkennt. Außerdem die leider nicht zu leugnende Tatsache, daß Dresden auf vielen Quadratkilometern südlich der Elbe nur noch in Form von leeren Flächen und den immer gleichen industriellen Standardbauten besteht.

    In Dresden scheint es aber gar kein großes Problembewußtsein zu geben (fast wie in Köln - wir haben den Dom und der Rest ist egal ...).

    Easy does it.

  • Unbewusst zählt vermutlich auch der Inhalt mit. In Dresden gibt es ja nicht nur ansehnliche Fassaden, sondern dahinter auch Kunstschätze der allerersten Liga.

  • Jetzt habe ich mir das Zentrum von Dresden anhand von sicherlich aktuellen Luftaufnahmen angeschaut. Das ist ja bloß eine Ansammlung von riesengroßen Gebäuden barocker Machart. Das hängt einem doch nach Nullkommanichts zum Hals raus. Das ist doch langweilig ohne Ende. Das mag ja beim ersten Anschauen begeisternd sein, aber für alle Tage? Das ist für mich keine Altstadt, das sind bloß überdmensionierte Kästen.

    Mit Nürnbergs Altstadt hat das nichts zu tun. Das kann man damit noch nicht mal vergleichen. Das eine ist das eine und das andere das andere. Also, wenn jemand Dresdens Zentrum für attraktiver hält, meinetwegen. Aber mir kann man damit nicht kommen. Nö, ich weiß auch gar nicht, warum ich dieses Dresden in natura sehen sollte.

    Die Altstadt von Nürnberg dagegen ist nun einmal etwas ganz besonderes, das gibt's kein zweites Mal mehr.

    Kann mir mal einer sagen, was es mit dieser Stadt auf sich hat, dass sie einen derart vereinnahmt?

    Muss man dortgewesen sein, um diese Vereinnahmung zu erfahren?

  • Ach - warum soll es euch hier denn besser gegen als mir??

    Ich besitze ein Album mit 500 (!) analogen Fotos, die damals ein guter Freund von mir vom Wiederaufbau der Frauenkirche gemacht hat. Schritt für Schritt im 2 Wochen-Abstand... Und zwar nicht von außen, sondern auch und gerade vom Inneren der Baustelle. So standen wir tatsächlich auch mal just unter der Innenkuppel, als die gerade erst eine Stunde vorher ausgerüstet war und der halb feuchte Mörtel noch fast aus den Fugen tropfte...

    Das ist erst jedes Mal eine bewegende Zeitreise!!!

    Die wollen wir gerne sehen, dass ist ein großer Schatz der Geschichte ??

  • Zeno

    Anhand von Luftbildern ist die enorme und überwiegend gelungene Aufbauleistung nicht zu erfahren. Erst mit dem Zustand nach dem Krieg ist es begreiflich was hier enorm geleistet wurde.

    Mein Tipp vor Ort selber mal in Augenschein nehmen und mal die zahlreichen Museen von Weltgeltung besuchen, was hat dawohl vergleichbares Nürnberg zu bieten.?

  • Die Altstadt von Nürnberg dagegen ist nun einmal etwas ganz besonderes, das gibt's kein zweites Mal mehr.

    Das stimmt auf gewisse Art. Und das ist noch ein Glück.* Es ist schon diese eine ""Altstadt"" (einfache Anführungsstriche reichen nicht) traurig genug.

    *"Gott möge abhüten von allem, das noch ein Glück ist."

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Jetzt habe ich mir das Zentrum von Dresden anhand von sicherlich aktuellen Luftaufnahmen angeschaut. Das ist ja bloß eine Ansammlung von riesengroßen Gebäuden barocker Machart. Das hängt einem doch nach Nullkommanichts zum Hals raus. Das ist doch langweilig ohne Ende. Das mag ja beim ersten Anschauen begeisternd sein, aber für alle Tage? Das ist für mich keine Altstadt, das sind bloß überdmensionierte Kästen.

    Mit Nürnbergs Altstadt hat das nichts zu tun. Das kann man damit noch nicht mal vergleichen. Das eine ist das eine und das andere das andere. Also, wenn jemand Dresdens Zentrum für attraktiver hält, meinetwegen. Aber mir kann man damit nicht kommen. Nö, ich weiß auch gar nicht, warum ich dieses Dresden in natura sehen sollte.

    Die Altstadt von Nürnberg dagegen ist nun einmal etwas ganz besonderes, das gibt's kein zweites Mal mehr.

    Muss man dortgewesen sein, um diese Vereinnahmung zu erfahren?

    Also ehrlich weiß ich jetzt gar nicht, was ich dazu sagen soll. Ist das ein Stöckchen, über das man springen soll...oder versteckte Kamera?

    Zeno, ist es jetzt wirklich dein Ernst, Dresden über ein Luftbild zu bewerten, machst du das bei Städten immer so?

    Dresden ist 1945 untergegangen. Aber die Seele Dresdens, in der Gestalt einer der architektonisch schönsten historischen Hauptstädte Europas sowie in der Gestalt der dort vereinten Kunstschätze (aufgrund derer Johann Gottfried Herder Dresden einmal als Deutsches Florenz bezeichnete), ist wieder auferstanden.

    Nach meiner festen Überzeugung muss man in grundsätzlich jeder Stadt selbst gewesen sein, um irgendetwas über deren Flair aussagen zu können. Allerdings wird kein Mensch mit im Vorhinein festgemauerter Meinung jemals Flair oder Vereinnahmung erleben können.

    Grüße, Frank

  • Allerdings wird kein Mensch mit im Vorhinein festgemauerter Meinung jemals Flair oder Vereinnahmung erleben können.

    Oh doch. Dresden ist das beste Beispiel. Gerade jenes alte, das buarque hier zeigt. Man ist eigentlich nicht so gerne hingefahren, nur aus Pietät oder weil man sich über den Umfang der Katastrophe informieren wollte, oder nur weil's einfach auch dazu gehört hat, wenn man schon in der Gegend ist (wofür es immer genug Grund gab). Und dann hat man sich dabei erwischt, dass es einem trotzdem gefallen hat. Das ist nicht nur mir so gegangen.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.