• Armin

    Zitat

    Am Wochenende wurde ein Entwurf für einen Neubau in der Braunschweiger Innenstadt vorgestellt (anstelle eines abgerissenen Bunkers aus dem Zweiten Weltkrieg), der totale Ähnlichkeit mit der "Stadtvilla" hat. Daraufhin standen heute schon die ersten zwei Protestbriefe in der Zeitung. Die Rede war mal wieder von einem Entwurf, der eine "moderne Sprache spricht", allerdings "nicht zu laut" !!!

    Ach nein, das ist wohl dort am Ringerbrunnen. Man will doch nicht auch dort wieder eine Kiste?? :schockiert:

    VBI DOLOR IBI VIGILES

  • Zitat von "Kindvon2dresdnern"

    Ich weiß gar nicht was Ihr habt. Es gibt wahrlich schlimme Kisten, doch dazu würde ich jenes nicht zählen. Traufhöhe stimmt, Fassade ist gegliedert und es wird die vertikale betont, Steinfassade uuuund.... Robs Türmchen! :zwinkern:

    Ja sicher, der Bau ist natürlich gar nicht so schlecht im Vergleich zu vielen andernen Häusern, die in Berlin hochgezogen werden.

  • Brandmauer

    So ist es, mein Lieber. Eine Kiste am Ringerbrunnen. Falls du an die Braunschweiger Zeitung schreiben möchtest: mailto:redaktion.bs@bzv.de">redaktion.bs@bzv.de
    Leider kann ich dir kein Bild des Baus anbieten. Er reiht sich in seiner Banalität in die Reihe so vieler ähnlicher Bauten in deutschen Innenstädten ein. Bodentiefe Fenster, die die Fassade absolut dominieren und natürlich kein Satteldach, sondern ein Konstrukt ähnlich Priscos Eckbau an der Töpfergasse, nur nicht aus Glas. Eine Wand des Bunkers wird übrigens als Reminiszenz erhalten.

    "Willst du eine Stadt vernichten, baue Kisten, Kisten, Kisten!"

  • Hab ich gestern auch gesehen. Naja, ein Plane geht, die nächste kommt. Aber wenn die Kommode fertig ist, ist es endlich auch der ganze Platz. Dann fehlt in dem Abschnitt der Linden nur noch das Kronprinzenpalais. Ich hoffe nur, die Fenster/Türen werden auch ersetzt. Die sind ja so billig und gammelig...
    Die Pergola hat übrigens untenrum inzw. einen Zaun erhalten und die Erde wurde mit Efeu bepflanzt. Freue mich schon auf den Frühling, wenn auch die Säulen und diese Drahtbögen begrünt werden.

  • Ich bin ganz von den Socken... 8) :o :D:schockiert:

    Ich finde den Bau wunderschön. Er ist nicht aufdringlich und sehr elegant geworden. Wie schön wäre es, wenn sich diese Art zu Bauen mehr durchsetzen würde.

    Den Willigen führt das Schicksal, den Unwilligen zerrt es dahin. (Seneca)

  • Ja, das gefällt mir auch! :D

    Es gibt also doch noch einiges zwischen "Patzschke" und "Kasten". Schade, dass kaum einem Archi so etwas heutzutage einfällt...

  • Auf der Museumsinsel wurde ein erstes (kleines) Teilstück der umlaufenden Kollonade enthüllt:
    http://www.flickr.com/photos/2446893…157606609733289
    Wenigstens hier hält man sich ans Original (und man hatte wohl noch einige originale Säulen aufbewahrt). Irgendwie mag ich das neue Kupferdach. :)

    Und St. Hedwig wird auch endlich entrüstet:
    http://www.flickr.com/photos/2446893…157606609733289
    Leider ohne die Figuren auf dem Giebel. Hatte ja gehofft, dass die vielleicht zurück kämen...

    Der White Cube ist auch schon ziemlich fortgeschritten:
    http://www.flickr.com/photos/2446893…157606609733289
    Aber Schinkelplatz liegt weiterhin brach...

  • Berlin: Nord-Süd-S-Bahn soll kommen

    Berlin wird eine neue Nord-Süd-S-Bahnanbindung erhalten. Dies ist das Ergebnis einer Nutzen-Kosten-Studie, die seit Ende Juli vorliegt und von der Berliner Senatsverwaltung für Stadtentwicklung in Auftrag gegeben wurde.

    Die neue S-Bahnstrecke soll in der ersten Ausbaustufe den Nordring über eine Westkurve vom S-Bahnhof Westhafen und eine Ostkurve vom S-Bahnhof Wedding mit dem Hauptbahnhof verbinden. In der zweiten Ausbaustufe soll die S-Bahn-Neubaustrecke vom Hauptbahnhof am Reichstag vorbei zum Potsdamer Platz geführt werden. Östlich des Reichstaggebäudes ist ein neuer S-Bahnhof geplant. Die neue S-Bahnstrecke wird in Höhe des Brandenburger Tores in den vorhandenen Tunnel der alten Nord-Süd-S-Bahn, der bereits 1939 im Hinblick auf eine zweite Nord-Süd-S-Bahn viergleisig ausgelegt worden ist, einmünden und ihn bis Potsdamer Platz mit nutzen. Der Bau vom Nordring zum Hauptbahnhof könnte nach der Absicherung der Finanzierung in den Jahren 2009 bis 2015 erfolgen. Die Realisierung der zweiten Ausbaustufe vom Hauptbahnhof zum Potsdamer Platz soll nach Fertigstellung der Baumaßnahme zur U 5-Verlängerung, etwa ab 2018, erfolgen.

    Die Kosten für die S-Bahn-Neubaustrecke betragen ohne den geplanten Halt am Reichstag ca. 317 Mio. EUR netto, mit Halt am Reichstag, dessen Machbarkeit zurzeit noch untersucht wird, ca. 330 Mio. EUR netto. Aufgrund der hohen Investitionskosten ist eine Förderung des Vorhabens durch den Bund unerlässlich. Als Voraussetzung für eine Förderung muss nachgewiesen werden, dass sich das Vorhaben aus gesamtwirtschaftlicher Sicht vorteilhaft für die Fahrgäste, die S-Bahn Berlin GmbH und das Land Berlin auswirken wird.

    Durch ein S-Bahn-Bedienungskonzept, das gemeinsam mit der S-Bahn Berlin GmbH entwickelt worden ist, konnte der Nachweis signifikanter Verbesserungen aus verkehrlicher, gesamtwirtschaftlicher und betrieblicher Sicht erbracht werden. Danach wird

    * die neue Linie S 21 zwischen Jungfernheide und Potsdamer Platz über die Westkurve,
    * die Linie S 1 (Oranienburg - Wannsee und Frohnau - Wannsee) über die Ostkurve und den Hauptbahnhof zum Potsdamer Platz und nicht mehr über die Friedrichstraße und
    * die Linie S 85 vom Flughafen BBI über Ostkreuz, den Nordring, die Ostkurve, den Hauptbahnhof, den Potsdamer Platz nach Zehlendorf

    verkehren. Bei diesem Linienangebot werden auf der neuen S-Bahnstrecke zwischen Nordring und Hauptbahnhof ca. 80.000, zwischen Hauptbahnhof und Potsdamer Platz ca. 70.000 Fahrgäste pro Tag erwartet. Das Fahrgastaufkommen auf der alten Nord-Süd-S-Bahnstrecke reduziert sich um rd. 35.000 Fahrgäste pro Tag.

    Quelle:
    http://www.eurailpress.de/article/view/2…oll_kommen.html

    Den Willigen führt das Schicksal, den Unwilligen zerrt es dahin. (Seneca)

  • ich bin nur kurz mit dem bus dran vorbeigefahren und meine brille hatte ich auch nicht mit, aber es scheint, dass die beleuchtung auf der frankfurter allee in den 50er ursprungszustand versetzt wird.
    weiß jemand mehr darüber?


    und das gesundheitszentrum ist in der tat gelungen. auch der innenhof ist recht nett und lebendig!

  • über unsere hässliche Hauptstadt, Planwerk Berlin und neue Bausünden ein Artikel aus der F.A.Z.

    Zitat

    Der Berliner Wahnsinn hat viele Namen. Am literarisch berühmten Alexanderplatz, der seit der Wiedervereinigung von einer Bausünde in die nächste stolpert, heißt der Wahnsinn seit vergangenem Jahr „Alexa“. Das mit hundertachtzig Läden und siebzehn Fressbuden bestückte Einkaufszentrum, das sich mit diesem Etikett schmückt, hat mit dem Platz so viel am Hut wie ein Grabstein mit einem Kindergeburtstag. Es kehrt ihm eine fast fensterlose, altrosa gestrichene Betonfassade zu, die wegen ihres vorgewölbten Dachrahmens und ihrer kolossalen Erdgeschosspfeiler im Volksmund teils als „Bunker“, teils als „Pharaonengrab“ tituliert wird. Eines von vielen Gräbern der Berliner Stadtplanung ist das „Alexa“ allemal.

    Das hat auch der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit gemerkt, als er vor zwei Wochen auf Einladung seiner Stadtentwicklungssenatorin Ingeborg Junge-Reyer an einer „städtebaulichen Busrundfahrt“ durch die Metropole teilnahm. Wowereit, dessen Dienstsitz keine fünf Gehminuten vom Alexanderplatz entfernt liegt, entdeckte staunend die „massive Hässlichkeit“ sowohl des „Alexa“ als auch des gegenüber entstehenden Shoppingcenters „die mitte“, das ein texanischer Investor als monotonen Stahl- und Glaskubus auf dem Platz abstellt. [...] Die Berliner Stadtentwicklungssenatorin will nun eine Gestaltungssatzung entwickeln lassen, mit der die künftige Bebauung der historischen Mitte der Hauptstadt geregelt wird. Die Gebäudehöhe soll auf dreißig Meter, der Fensteranteil auf fünfzig Prozent begrenzt werden, die Fassaden müssen aus Stein oder Glattputz, die Dächer mit Schiefer, Kupfer- oder Zinkblech gedeckt sein. Leuchtreklamen, Antennen und Satellitenschüsseln sind verboten, Werbeplakate nur im Erdgeschoss erlaubt.

    [...]

    Der Satzungsentwurf hat die üblichen publizistischen Reflexe ausgelöst. Der Berliner Architekt Roger Bundschuh spricht von einem „tragischen Trend“, der auf die innere Erstarrung der Gesellschaft schließen lasse, und andere Berufsmodernisten stoßen ins gleiche Horn. Dabei ist die Satzung weder eine Trendgeburt noch ein obrigkeitliches Bekenntnis zum Historismus. Sie ist eine Notmaßnahme. [...] Immer wieder wird in der durch Wowereits Busfahrt ausgelösten Debatte der Name des früheren Senatsbaudirektors Hans Stimmann genannt, mal bewundernd, mal abwertend. Es ist wahr, Stimmann hat mit seiner an Traufhöhen und Materialfragen orientierten Baupolitik den kreativen Spielraum der Hauptstadt-Architekten stark eingeschränkt. Aber seine Beharrlichkeit hat mitgeholfen, das Schlimmste zu verhindern, etwa am Leipziger und am Pariser Platz, denen das Schicksal des Alexanderplatzes erspart blieb. Stimmanns stadtplanerisches Vermächtnis, das gewaltige „Planwerk Berlin“, wurde von seiner Nachfolgerin Regula Lüscher bisher nur mit spitzen Fingern angefasst. Jetzt aber ist es höchste Zeit, das Planwerk aus der Schublade zu holen und auf den neuesten Stand zu bringen. Noch hat der Wahnsinn nicht ganz Berlin im Griff.

    http://www.faz.net/s/Rub117C535CDF414415BB243B181B8B60AE/Doc~EB891116317C14A16A28CD2CBFF92A1BE~ATpl~Ecommon~Scontent.html?rss_aktuell\r
    http://www.faz.net/s/Rub117C535CDF41441 ... ss_aktuell

    Wenn du ein Haus baust, denke an die Stadt (Luigi Snozzi)

  • Zitat

    Noch hat der Wahnsinn nicht ganz Berlin im Griff.

    Ich finde es aber mittlerweile positiv, dass auch die Presse zunehmend kritisch über die Verfehlungen in der Städtebaupolitik berichtet und nicht den Schleier des Schweigens über die Probleme wirft. Das aber gerade Wowi nun zum Kronzeugen der Troditionsorientierten werden soll, entbehrt nicht einer gewissen Ironie. Aber schön, dass sich auch bei so manchem Politiker nun endlich etwas ändert. Wobei man Wowi auch mal fragen könnte, warum es am Alex zu der heutigen Situation kam. Er und seine Verwaltung sind am heutigen Erscheinungsbild ja nicht ganz unschuldig :zwinkern:

    APH - am Puls der Zeit

  • Ich habe mal die auf einem meiner Wege liegenden Schilder zu Bauvorhaben auf Lückengrundstücken abgelichtet und das Fazit lautet für mich: Es gibt auf absehbare Zeit bei der Errichtung von Wohngebäuden so gut wie keine Hoffnung; zumindest in Berlin.

    Ausschließlich Entwürfe "von der Stange", die mit eckigen Schablonen zusammengekrickelt und -gefrickelt worden sind - nicht eine fröhliche Ausnahme! :klaresnein:

    Aber seht selbst:


    Nicht soo schlimm, aber wer die Straße kennt, weiß, dass es eine Verschlechterung ist

    Alte Schönhauser/Ecke Linienstraße

    Linienstraße - ich würde es "Linzer Torte" taufen

    Torstraße - pfui Spinne

    Sattsam bekannt

    Pappelallee (Prenzl. Berg) - mitten reingeballert

    Lychener Straße (Prenzl. Berg) - sind das etwa angedeutete Hakenkreuze? :aetschgruen:

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Oweh... Was für'n Schund! Man stelle sich mal vor, Berlin hätte nicht hier und da einige Vorkriegsbauten erhalten können. Wenn die nicht wären, wäre die Stadt eine einzige städtebauliche Katastrophe. So ist die Stadt nur eine kleine Katastrophe, mit kleineren Lichtblicken immerhin. :zwinkern:

  • Hoffte auf einiges Schönes für Berlin, aber nun wird der Osten Berlins auch von der Modernistische Klotzen/ kuben versaut!!!!

    Schade!!!

  • Sehr ernuechternd. Kein Wunder, dass einige der Bauplakate schon beschmiert sind (was natuerlich nicht bedeutet, dass wir es bei den Schmierern mit Traditionalisten und Rekoanhaengern zu tun haben).

    Das Gesuelze auf den homepages dieser Projekte ist geradezu abstossend. :klaresnein: