• Eine sehr gute Nachricht für Berlin. Diese Frau brachte nur Unglück über die Stadt. Soll sie nun in ihrer Heimat für Schaden sorgen. Aber ich vermute, dass der Posten einem städtebaulich ähnlich unbedarften Früchtchen aus dem Modernistenlager übergeben wird.

  • Aus dem oben geteilten Artikel über Frau Lüscher:

    "Der Schönheit Berlins verschrieben"

    Das muss Satire sein... Und ich würde herzlich darüber lachen, wenn Lüscher Berlin nicht so gründlich und unwiederbringlich verunstaltet hätte. :(

  • Damit er auch jenseits der sächsisch-preußischen Grenze zur Kenntnis genommen wird, bringe ich hier einen Ausschnitt aus einem Artikel über den Wiederaufbau des Dresdner Schlosses in der FAZ. Anlass ist die Verabschiedung von Dirk Syndram, des Direktors der Rüstkammer und des Grünen Gewölbes. Hervorhebung im Zitat durch mich.

    Syndram war der neue Schlossherr in der Residenz. Im Jahrzehnt zuvor hatte er deren museale Ausgestaltung konzipiert und just 2006 den Höhepunkt seiner Laufbahn erreicht mit der Eröffnung des in der für August den Starken geschaffenen Form rekonstruierten Historischen Grünen Gewölbes. Be­reits 2004 aber hatte Syndram das „Neue Grüne Gewölbe“ eingerichtet, eine maßstabsetzend moderne Präsentation des Großteils der kurfürstlichen Kunstkammerschätze, der von ihm sogenannten „Schatzkunst“. Danach wusste jeder, dass niemand ein ähnliches Gespür für die Verbindung von Rekonstruktion und Repräsentation besaß, und in den Folgejahren schufen Syndram und seine Mitarbeiter so atemraubende Abteilungen wie die „Türckische Kammer“, den Riesensaal, die Präsentation „Weltsicht und Wissen“ im Renaissanceflügel und zuletzt 2019 die barocken Paraderäume. Hier wurde vorgeführt, was ein Schlosswiederaufbau leisten kann – zur Begeisterung aller. Man hätte in Berlin also nur einmal zweihundert Kilometer gen Süden blicken müssen.

  • (...) und zuletzt 2019 die barocken Paraderäume.

    Damit wird hier - gelinde gesagt - nicht gerade die Wahrheit gesagt.

    Die Wiedererschaffer der Dresdner Paraderäume, also diejenige, die seit Anfang der 1980er Jahre zu diesen hinreißenden Räumen forschten, schrieben und vehement den Wiederaufbau forderten, sind:

    Dipl.-Ing Norbert Oelsner, Dipl.-Ing. Henning Prinz, Prof. Dr. Gerhard Glaser und Prof. Heinrich Magirius (+).

    Riesenverdienste neben den unzähligen Handwerkern, Stoffwerbern, Stukkateuren und Malern hat ferner Chefrestaurator Hans-Christoph Walther, der über 20 Jahre (bis heute) alle Fäden hierzu in der Hand hält und ebefalls immens viel dazu wiederauffand, forschte und publizierte.

    Diesen Menschen gebührt das uneingeschränkte Lob für die Dresdneer Paraderäume!

  • Vor hundert Jahren, am 26. August 1921, wurde der große Finanzpolitiker Matthias Erzberger im Schwarzwald von Rechtsradikalen ermordet. Er war der Vater der modernen Steuerpolitik; sie entstand nach Ansätzen vor dem Krieg als Antwort auf die Not Deutschlands nach dem Ersten Weltkrieg.

    Seine Trauerfeier vor dem Schloss und im Lustgarten zeigt, dass es in der Weimarer Republik im Gegensatz zur verbreiteten Meinung durchaus Demokraten gab:

    Alles prüfe der Mensch, sagen die Himmlischen,

    Daß er, kräftig genährt, danken für Alles lern‘,

    Und verstehe die Freiheit,


    Aufzubrechen, wohin er will.


    Hölderlin

  • Das sind großartige Neuigkeiten. :) Vor allem durch die Rekonstruktionen der Durchfahrten wird das Schloss nämlich enorm gewinnen. Nur so vergeht der Anschein einer vorgehängten Fassade. Bei den bisher nicht rekonstruierten Durchfahrten, besonders der sich noch im Rohbau befindenden Durchfahrt IV, drängt sich nämlich noch dieser Gedanke auf.
    Es ist natürlich alles nur Fassade vor einem modernen Zweckbau, aber dass muss man ja nicht direkt erkennen. Das Berliner Schloss wird eher wieder als solches angenommen, wenn man da etwas mogelt. ;)

  • Bilder sind in diesem Strang ja immer wieder gern gesehene Gäste. Hier einige Aufnahmen vom 19. Juli.

    Portal III (Eosanderportal) mit Kuppel (Foto: Geoprofi Lars, 19. Juli 2021, CC-BY-SA-4.0)

    Portal IV (Foto: Geoprofi Lars, 19. Juli 2021, CC-BY-SA-4.0)

    Portal IV, Durchgang zur Passage (Foto: Geoprofi Lars, 19. Juli 2021, CC-BY-SA-4.0)

    In der Passage, Portal II, Hofseite (Foto: Geoprofi Lars, 19. Juli 2021, CC-BY-SA-4.0)

    Im Schlüterhof, Portal I, Hofseite (Foto: Geoprofi Lars, 19. Juli 2021, CC-BY-SA-4.0)

    Im Schlüterhof, Portal V, Hofseite (Foto: Geoprofi Lars, 19. Juli 2021, CC-BY-SA-4.0)

    Blick von der Karl-Liebknecht-Brücke auf die Ostseite des Schlosses, rechts Portal V (Foto: Geoprofi Lars, 19. Juli 2021, CC-BY-SA-4.0)

    Blick über den Lustgarten zum Schloss (Foto: Geoprofi Lars, 19. Juli 2021, CC-BY-SA-4.0)

  • Günstig ist es nicht, aber das Café im Dom gegenüber war geschlossen. Offiziell nur mit 3G Regel Einlass, aber...

    In der Ecke spielt ständig eine Art Band mit völlig verzerrter Anlage, die nur Tiefen ohne Mitten oder Höhen produziert.

  • Bei meinem Besuch in der Münchner Residenz bin ich auf das Prunservice von Marie von Preussen gestoßen, das diese anlässlich ihrer Heirat mit dem bayerischen Thronfolger Maximilian II. nach München brachte. Eine der Blumenvasen zeigt ein uns allen wohl bekanntes und hochverehrtes Bild:

    Hat die Schönheit eine Chance-Dieter Wieland

  • Ein ärgerlicher Artikel, der an der Rekonstruktion des Berliner Schlosses kaum ein gutes Haar lässt. Diesmal vom Londoner „Guardian“.

    Wie bei vielen Artikeln zum Thema Architektur stelle ich leider fest, dass meine Meinung oft diametral von der des Verfassers abweicht.

    Tröstlich sind dann zumeist die Leserbriefe, die

    mir bestätigen, dass ich doch nicht so weit vom Kurs abgekommen bin.

    Auch in diesem Fall entschädigt das Lesen der Zuschriften für den Verdruss, den der Artikel bereitet.

    https://www.theguardian.com/culture/2021/s…-humboldt-forum


  • Habe lange nicht mehr so einen Mist gelesen.

    Shop:

    The museum gift shop has never been such an ideological battleground

    So wie der frühere Palast der Republik

    Schlossgeschichte:

    The city’s former royal palace, which was bombed to pieces in the second world war. Genau! Pulverisiert. Siehe Bild.

    https://berliner-schloss.de/en/wp-content/…21184829444.jpg.

    Ostfassade:

    It greets the River Spree with a stripped-back concrete grid, giving chilling echoes of the more recent fascist past.

    Und das auf dem Boden der früheren Hauptstadt der DDR!

    Schloss:

    The Frankenstein complex

    "Wollte er sein Wesen anfangs noch schön und wohlproportioniert formen, konzentrierte sich Viktor in seinem Eifer zu sehr auf sein eigentliches Ziel, Leben zu erschaffen, sodass er diesen Bereich vernachlässigte". Damit ist diese Bezeichnung eine Fundamentalkritik an der modernistischen faschistischen Ostfassade. Denn die anderen 3 sind schön und wohlgeformt.

    Architekt:

    Stella was a surprising choice. More used to designing villas, he has never built anything on this scale, and it shows.

    Kein Wort über die ganzen Ostdeutschen Kunsthandwerker, die die Fassade in mühevoller Arbeit wiederhergestellt haben.

    Kein Wort über die erstaunliche architektonische Finesse, welches das Schloss letztlich zeigt, bei einem Architekten, dem man offenbar in UK nichts zutraut. Aber Hochmut kommt bekanntlich vor dem Fall. Siehe Brexit.

    Verharmlosung der DDR:

    The whole experience makes it easy to be nostalgic for the Palast der Republik.

    Das kann man nur schreiben, wenn man absolut gar keine Ahnung hat, wenn man nicht einen Tag im real-existierenden Sozialismus genossen hat. Wenn man nicht weiß, dass man früher um vom P-Berg nach Wedding zu fahren, einen Ausreiseantrag stellen musste und heute einfach wieder mit der Straßenbahn fahren kann. Oder wenn man nicht weiß, dass selbst für Erichs-Lampenladen nie ausreichend Ersatzglühbirnen zur Verfügung standen und der Stromverbrauch verglichen mit heutiger Technologie immens war. Aber Hauptsache die eigene Ideologie nimmt keinen Schaden!

    Geschichtsexpertise:

    The Soviet building (Palast der Republik)

    Was ist an dem Betonklotz Ostdeutscher Prägung bitte ein Sowjetisches Haus???

    Klingt damit ebenfalls abwertend. Offenbar widerspricht sich der Autor hier wieder mal selbst.

    Fazit: Der Autor liefert eigentlich eine Steilvorlage, weil sein Text an vielen Stellen die Modernisten mit Faschisten gleichsetzt.

    Am besten ist dieser Satz von der Zeitung selbst:

    Tens of millions have placed their trust in the Guardian’s high-impact journalism.

    Wie bitte? Typisch Westen - Überheblichkeit bis zum Geht-nicht-mehr.

  • Es gibt leider nur wenige Schlosskritiker die jetzt sagen,schön das es wieder da ist.Aber die meisten Schlossgegner bleiben auch jetzt noch bei ihrer hartnäckigen Meinung.

    Es zeugt von Stärke und Einsicht von einem festgefahrenen Standpunkt abzuweichen wenn das was sie immer ablehnten und verbal bekämpften dann ein voller Erfolg wird.Aber das können die wenigsten.