Ich spreche allerdings nicht nur von den Granitplatten, sondern von der Gesamtkonzeption.
Neu:
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/comm…rplatz_2009.JPG
Alt:
Ich spreche allerdings nicht nur von den Granitplatten, sondern von der Gesamtkonzeption.
Neu:
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/comm…rplatz_2009.JPG
Alt:
...was mit dem Wort "Bodenbelag" allerdings nicht vermittelt werden konnte.
Ich dagegen halte lediglich die Pflastergestaltungs und -verwendungsdefizite für eine Verschlechterung gegenüber dem DDR-Alex, nicht dagegen die vorgenommene Schließung des Platzes an sich - die Architektur mal außen vor.
Hier genauere Ansichten von 1990 zum Vergleich:
ipernity: Berlin Blick vom Fernsehturm auf den Alexanderplatz April-Mai 1990 / All sizes
ipernity: Berlin Alexanderplatz Haus der Lehrer Kongreßhalle / All sizes
...was mit dem Wort "Bodenbelag" allerdings nicht vermittelt werden konnte.
Darum schrieb ich in der zweiten Satzhälfte auch:
Zitatda war die DDR-Gestaltung doch um Welten besser
Aber wahrscheinlich habe ich tatsächlich mehr gedacht, als geschrieben. Also: Material und Gestaltung stören mich.
Zitatnicht dagegen die vorgenommene Schließung des Platzes an sich
Gegen die habe ich selbstredend auch nichts einzuwenden. Vielmehr stört mich das, wie ich schon schrieb (bzw. dachte ), lieblose Aneinanderkleben großformatiger Grauplatten, ohne jeden Gestaltungswillen. Beim DDR-Platz ist mit der kreisförmigen Durchgestaltung für mich dann doch mehr Liebe zum Detail ersichtlich.
Erneut lädt uns die Hauptstadt zum Kopfschütteln ein
Alexanderplatz: Ende eines Ideologiestreits | Berlin - Berliner Zeitung
Zitat„Das Gebiet ist eine der bedeutendsten Schöpfungen der Nachkriegszeit nicht nur in Deutschland“, sagt Manfred Kühne von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung."
Na dann, viel Spaß damit^^.
Vieleicht sollte man das auf Tafeln und Plakate schreiben, sonst entgeht dem gemeinen Ästhetikliebhaber diese Erkenntnis.
Ja, ja. Wie heißt es so schön: Einbildung ist auch eine Art von Bildung
Kein Wunder, dass der Berliner Senat nichts kühnes voranbringt...steht die Sonne der Kultur tief, werfen auch Zwerge große Schatten hat hier jemand einmal eine treffende Signatur formuliert.
Manfred Kühne redet auf jeder Anwohnerversammlung den Anwesenden nach dem Mund, geht es um [lexicon='das Berliner Schloss'][/lexicon] gibt er auch konservative Thesen von sich. Sein Ziel ist stets nur den aktuellen B-Plan des Senats durchzubringen, wie widersinnig dieser auch sein mag.
Dass die Berliner Zeitung ein "Ende des Ideologiestreites" genau in dem Augenblick durchsetzt, indem sich eine Ideologie (nämlich die der Nachkriegsmoderne) durchsetzt ist bezeichnend. Konsequenterweise wird von Vertretern des Bezirksamtes sogar der Abriss einiger Altbau-Seitenflügel aus der Gründerzeit angekündigt.
Der grundsätzliche, angeblich denkmalorientierter Ansatz des Senats ist, Neubauten in Lücken (in denen das Konzept des Wettbewerbes von 1959 entweder nicht umgesetzt wurde oder Bauten abgebrochen werden mussten) statt im Schnitt 8-10 Geschosse nur 5 Geschosse zuzulassen. Das ist so absurd als würde man in geschlossenen Gründerzeitvierteln in den Baulücken und zu bebauuenden Freiflächen moderne Häuser nur 2-geschossig (im Schnitt 4-5 weniger als der dominierende Bestand) zulassen.
Zudem sei das ortsytische die orthogonale Bebauung der Moderne, referierte ein Vertreter des Bezirks. Skurril, dass gerade das Wettbewerbsergebniss des Senats für die Otto-Braun-Strasse (als Ersatz für das Haus der Statistik) weder 5-geschossig noch orthogonal ist. Aber der Senat selbst hat natürlich nicht vor, sich an die eigenen Regeln zu halten...
Das noch unbebaute Grundstück Voltairestraße 4, direkt an der Stadtbahn "hinterm Alexa".
Zur Genüge bekannte langweilige weiße Einheits- und Standardrasterung, aber dort mag das wohl angehen.
STRABAG Real Estate GmbH- Haus Voltaire am Alexanderplatz, Berlin-Mitte
Ich pack's mal in diesen Strang, obwohl der Grund im ehemaligen Altstadtbereich/Marienviertel liegt - da es architektonisch leider besser hierhin passt.
ZitatBei Alea 101 handelt es sich um ein fünfgeschossiges, 30 Meter hohes, würfelförmiges Gebäude nach Entwürfen des Berliner Architekturbüros Sauerbruch Hutton. Die untersten drei Etagen sind für Einzelhandel und Gastronomie vorgesehen (rund 10.500 Quadratmeter), in den beiden oberen Etagen sind Büros (2000 Quadratmeter) und Wohnungen (1700 Quadratmeter) geplant.
ZitatDer prämierte Entwurf trägt dem Standort in besonderer Weise Rechnung. Der eigenständige, würfelförmige Baukörper des ALEA 101 reagiert mit drei gegeneinander verschobenen Ebenen gekonnt auf das heterogene Umfeld, das durch das Aufeinandertreffen von Moderne der 1970er Jahre, der Marienkirche als historischem Zeugnis des alten Berlins und der künftigen Skyline des Alexanderplatzes geprägt wird. [...]
Alexanderplatz / Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt - Berlin
Die Baugrube wird aktuell ausgehoben:
Neubau am Fernsehturm: Nach Alexa kommt Alea | Berlin - Berliner Zeitung
Geschäfthaus von Sauerbruch Hutton in Berlin / Alea am Alex / Nachrichten - BauNetz.de
Ich habe den Eindruck, dass sich Berlin unter den Perlen der europäischen Hauptstädten ein bisschen als verzweifelte Schlampe (an alle Berliner: NICHT persönlich nehmen, rein städtebaulich betrachtet ) präsentieren will: arm aber sexy.
Nun, die Hälfte wäre also geschafft...
Am Alex fehlt nur die Berolina, aber das ist doch vergleichsweise ein Klacks.
Weiss hier eigentlich irgendjemand, was aus der Idee der Wiederherstellung der Berolina-Statue geworden ist? Der Verein scheint das Ziel nicht weiter zu verfolgen. Die letzte Aktualisierung ist von 2010 und auf mehrere Anfragen erhielt ich keine Antwort.
Keene Ahnung, Neußer; das ist wohl momentan nicht "virulent", wie mancheiner es ausdrücken würde.
Hier die "Schlachtung" der Berolinastatue für Kriegszwecke:
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Zur Geschichte des Alexanderplatzes allgemein noch folgende bebilderten Lesetipps:
Alexanderplatz - Senatsverwaltung für Stadtentwicklung
Zitat2005 streicht die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung die Berolina vollständig aus den Umgestaltungsplänen für den Alexanderplatz - aus städtebaulichen Gründen, wie es nebulös heißt. Bleibt es dabei, wird die Berolina wohl nie mehr auf den Platz zurückkehren. Der Förderverein sucht nun jedenfalls nach einem neuen Standort für die Statue.
Eine sehr ausführliche Geschichte der Berolina: Berolina
Der Förderverein scheint wirklich nicht sehr ambitioniert zu sein. Es gibt sicherlich genügend Plätze in Berlin, die die Statue gut kleiden würde und 600.000 Euro könnten nach so vielen Jahren eigentlich auch bereits zusammen gekommen sein (hat schon jemand Hans Wall informiert?). Jedenfalls wäre es schön, wenn das Unterfangen nicht völlig in der Senke verschwände.
Rundgang um den gewaltigen Hotelkomplex zwischen Otto-Braun-Straße und Bernhard-Weiss-Straße (hinter dem Haus des Reisens), welcher in Kürze vollendet wird.
Folgende Sachen sind im näheren Umfeld vom Alex noch in Planung:
Bauprojekt in Mitte: 300 neue Wohnungen am Alexanderplatz | Berlin - Berliner Zeitung
Mieter im Schatten - Berlin - Tagesspiegel
Erster Entwurf: Das Alexa bekommt einen Nachbarn - B.Z. Berlin
Danke für die Aktualisierung!
Sicher werden nun einige dem APH-Kredo folgend diesen kastigen großen Block kritisieren.
Ich muss sagen: An der Stelle sind solche Bauten völlig ausreichend. Was für die Umgebung des Alex wichtig ist, ist die Verdichtung. Zurückgewonnene Urbanität. Bei der verhaltenen Investitionslage in dieser Gegend muss man für jede weitere Belebung dankbar sein.
Dort ist einfach nahezu kein Stadtgefüge mehr vorhanden, da hat die DDR praktisch tabula rasa gemacht.
Die Nachtillumination des Komplexes ist jedenfalls recht sehenswert.
Was den Bau hinter dem Alexa angeht - da wird ja noch die erste Visualisierung gezeigt. Musste dieser tolle Entwurf, der an das Ullsteinhaus erinnert, nicht bereits einem beliebigen Klotzdesign weichen?
Ich finds okay, für das Umfeld. Danke für die Bilder.
Schrecklich, was für eine menschenfeindliche, seelenlose Architektur. Gigantomanisch, funktionalistisch, erschlagend. Ohne Verweilqualität. Kalt. Reine Funktionsmaschinen ohne bauliche Ästhetik. Daß heute noch so gebaut wird heißt, man hat nichts dazugelernt aus den letzten Jahrzehnten. Da wirken alle Appelle an eine neue Baukultur hilf- und folgenlos.
Es wirkt "in natura" wirklich nicht so furchteinflößend, wie man von den Bildern schließend meinen könnte.
Die urbane Kante ist für die Stelle wirklich immens wichtig, vorher war dort ein Parkplatz.
Interessanterweise klappt die Anpassung in solchen Vierteln oftmals blendend, keine Spur von "selbstbewusstem Kontrast".
Sicher werden nun einige dem APH-Kredo folgend diesen kastigen großen Block kritisieren.
Ja und? Genau das werde ich jetzt tun: Ich kritisiere diesen kastigen großen Block, der
Schrecklich, was für eine menschenfeindliche, seelenlose Architektur. Gigantomanisch, funktionalistisch, erschlagend. Ohne Verweilqualität. Kalt. Reine Funktionsmaschinen ohne bauliche Ästhetik. ...
genau das ist!
Dass dort ein Baukörper den vorherigen Zustand vebessert mag ja schon richtig sein, aber muss es denn immer solch ein kaltes Investorengebäude sein? Geht es denn, Gegend hin oder her, nicht doch auch anders? Schönes gefälliges Bauen zieht mE auch weiteres schönes gefälliges Bauen nach sich. Investorenmist zieht den immer gleichen Investorenmist nach sich und jeder wird dann sagen: Da stört der Mist doch nicht, die anderen Gebäude sehen doch auch so aus!
Das Ding ist nun mal nach meinem Kredo potthässlich und abstossend.
Die Nachtillumination des Komplexes ist jedenfalls recht sehenswert.
Die von historischen oder wirklich schönen neuen Bauten sind noch viel sehenswerter!