Berlin - Alexanderplatz und ehem. Königsstadt

  • Ich entschuldige mich von Herzen für meine früheren arroganten, provokanten, aggressiven und unfreundlichen Beiträge!
    Jesus ist mein Herr und Retter!

  • ...was mit dem Wort "Bodenbelag" allerdings nicht vermittelt werden konnte. :lehrer:

    Ich dagegen halte lediglich die Pflastergestaltungs und -verwendungsdefizite für eine Verschlechterung gegenüber dem DDR-Alex, nicht dagegen die vorgenommene Schließung des Platzes an sich - die Architektur mal außen vor.

    Hier genauere Ansichten von 1990 zum Vergleich:
    ipernity: Berlin Blick vom Fernsehturm auf den Alexanderplatz April-Mai 1990 / All sizes

    ipernity: Berlin Alexanderplatz Haus der Lehrer Kongreßhalle / All sizes

    ipernity: Berlin Alexanderplatz April-Mai 1990 / All sizes

    ipernity: Berlin Weltzeituhr März 1990 / All sizes

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • ...was mit dem Wort "Bodenbelag" allerdings nicht vermittelt werden konnte.


    Darum schrieb ich in der zweiten Satzhälfte auch:

    Zitat

    da war die DDR-Gestaltung doch um Welten besser


    Aber wahrscheinlich habe ich tatsächlich mehr gedacht, als geschrieben. ;) Also: Material und Gestaltung stören mich.

    Zitat

    nicht dagegen die vorgenommene Schließung des Platzes an sich


    Gegen die habe ich selbstredend auch nichts einzuwenden. Vielmehr stört mich das, wie ich schon schrieb (bzw. dachte :biggrin: ), lieblose Aneinanderkleben großformatiger Grauplatten, ohne jeden Gestaltungswillen. Beim DDR-Platz ist mit der kreisförmigen Durchgestaltung für mich dann doch mehr Liebe zum Detail ersichtlich.

    Ich entschuldige mich von Herzen für meine früheren arroganten, provokanten, aggressiven und unfreundlichen Beiträge!
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  • Erneut lädt uns die Hauptstadt zum Kopfschütteln ein
    Alexanderplatz: Ende eines Ideologiestreits | Berlin - Berliner Zeitung

    Zitat

    „Das Gebiet ist eine der bedeutendsten Schöpfungen der Nachkriegszeit nicht nur in Deutschland“, sagt Manfred Kühne von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung."

    Na dann, viel Spaß damit^^.
    Vieleicht sollte man das auf Tafeln und Plakate schreiben, sonst entgeht dem gemeinen Ästhetikliebhaber diese Erkenntnis.

    Einmal editiert, zuletzt von Saxonia (22. Dezember 2011 um 21:47)

  • Ja, ja. Wie heißt es so schön: Einbildung ist auch eine Art von Bildung :)

    Kein Wunder, dass der Berliner Senat nichts kühnes voranbringt...steht die Sonne der Kultur tief, werfen auch Zwerge große Schatten hat hier jemand einmal eine treffende Signatur formuliert.

  • Manfred Kühne redet auf jeder Anwohnerversammlung den Anwesenden nach dem Mund, geht es um [lexicon='das Berliner Schloss'][/lexicon] gibt er auch konservative Thesen von sich. Sein Ziel ist stets nur den aktuellen B-Plan des Senats durchzubringen, wie widersinnig dieser auch sein mag.

    Dass die Berliner Zeitung ein "Ende des Ideologiestreites" genau in dem Augenblick durchsetzt, indem sich eine Ideologie (nämlich die der Nachkriegsmoderne) durchsetzt ist bezeichnend. Konsequenterweise wird von Vertretern des Bezirksamtes sogar der Abriss einiger Altbau-Seitenflügel aus der Gründerzeit angekündigt.

    Der grundsätzliche, angeblich denkmalorientierter Ansatz des Senats ist, Neubauten in Lücken (in denen das Konzept des Wettbewerbes von 1959 entweder nicht umgesetzt wurde oder Bauten abgebrochen werden mussten) statt im Schnitt 8-10 Geschosse nur 5 Geschosse zuzulassen. Das ist so absurd als würde man in geschlossenen Gründerzeitvierteln in den Baulücken und zu bebauuenden Freiflächen moderne Häuser nur 2-geschossig (im Schnitt 4-5 weniger als der dominierende Bestand) zulassen.

    Zudem sei das ortsytische die orthogonale Bebauung der Moderne, referierte ein Vertreter des Bezirks. Skurril, dass gerade das Wettbewerbsergebniss des Senats für die Otto-Braun-Strasse (als Ersatz für das Haus der Statistik) weder 5-geschossig noch orthogonal ist. Aber der Senat selbst hat natürlich nicht vor, sich an die eigenen Regeln zu halten...

  • Ich pack's mal in diesen Strang, obwohl der Grund im ehemaligen Altstadtbereich/Marienviertel liegt - da es architektonisch leider besser hierhin passt. :augenrollengruen:

    Zitat

    Bei Alea 101 handelt es sich um ein fünfgeschossiges, 30 Meter hohes, würfelförmiges Gebäude nach Entwürfen des Berliner Architekturbüros Sauerbruch Hutton. Die untersten drei Etagen sind für Einzelhandel und Gastronomie vorgesehen (rund 10.500 Quadratmeter), in den beiden oberen Etagen sind Büros (2000 Quadratmeter) und Wohnungen (1700 Quadratmeter) geplant.

    Alea 101 – Wikipedia

    Zitat

    Der prämierte Entwurf trägt dem Standort in besonderer Weise Rechnung. Der eigenständige, würfelförmige Baukörper des ALEA 101 reagiert mit drei gegeneinander verschobenen Ebenen gekonnt auf das heterogene Umfeld, das durch das Aufeinandertreffen von Moderne der 1970er Jahre, der Marienkirche als historischem Zeugnis des alten Berlins und der künftigen Skyline des Alexanderplatzes geprägt wird. [...] :blah:

    Alexanderplatz / Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt - Berlin

    Die Baugrube wird aktuell ausgehoben:


    Neubau am Fernsehturm: Nach Alexa kommt Alea | Berlin - Berliner Zeitung

    Geschäfthaus von Sauerbruch Hutton in Berlin / Alea am Alex / Nachrichten - BauNetz.de

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    (Immanuel Kant)

  • Ich habe den Eindruck, dass sich Berlin unter den Perlen der europäischen Hauptstädten ein bisschen als verzweifelte Schlampe (an alle Berliner: NICHT persönlich nehmen, rein städtebaulich betrachtet :zwinkern: ) präsentieren will: arm aber sexy.

    Nun, die Hälfte wäre also geschafft...

    Form is Function.

    "Fürchte nicht, unmodern gescholten zu werden. Veränderungen der alten Bauweise sind nur dann erlaubt, wenn sie eine Verbesserung bedeuten, sonst aber bleibe beim Alten. Denn die Wahrheit, und sei sie hunderte von Jahren alt, hat mit uns mehr Zusammenhang als die Lüge, die neben uns schreitet."

    Adolf Loos (Ja, genau der.)

  • Zitat

    2005 streicht die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung die Berolina vollständig aus den Umgestaltungsplänen für den Alexanderplatz - aus städtebaulichen Gründen, wie es nebulös heißt. Bleibt es dabei, wird die Berolina wohl nie mehr auf den Platz zurückkehren. Der Förderverein sucht nun jedenfalls nach einem neuen Standort für die Statue.

    Eine sehr ausführliche Geschichte der Berolina: Berolina

    Der Förderverein scheint wirklich nicht sehr ambitioniert zu sein. Es gibt sicherlich genügend Plätze in Berlin, die die Statue gut kleiden würde und 600.000 Euro könnten nach so vielen Jahren eigentlich auch bereits zusammen gekommen sein (hat schon jemand Hans Wall informiert?). Jedenfalls wäre es schön, wenn das Unterfangen nicht völlig in der Senke verschwände.

    Die Welt muss romantisiert werden! - Novalis

  • Rundgang um den gewaltigen Hotelkomplex zwischen Otto-Braun-Straße und Bernhard-Weiss-Straße (hinter dem Haus des Reisens), welcher in Kürze vollendet wird.

    Folgende Sachen sind im näheren Umfeld vom Alex noch in Planung:

    Bauprojekt in Mitte: 300 neue Wohnungen am Alexanderplatz | Berlin - Berliner Zeitung

    Mieter im Schatten - Berlin - Tagesspiegel :augenrollen:

    Erster Entwurf: Das Alexa bekommt einen Nachbarn - B.Z. Berlin

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Danke für die Aktualisierung!

    Sicher werden nun einige dem APH-Kredo folgend diesen kastigen großen Block kritisieren.

    Ich muss sagen: An der Stelle sind solche Bauten völlig ausreichend. Was für die Umgebung des Alex wichtig ist, ist die Verdichtung. Zurückgewonnene Urbanität. Bei der verhaltenen Investitionslage in dieser Gegend muss man für jede weitere Belebung dankbar sein.

    Dort ist einfach nahezu kein Stadtgefüge mehr vorhanden, da hat die DDR praktisch tabula rasa gemacht.

    Die Nachtillumination des Komplexes ist jedenfalls recht sehenswert.


    Was den Bau hinter dem Alexa angeht - da wird ja noch die erste Visualisierung gezeigt. Musste dieser tolle Entwurf, der an das Ullsteinhaus erinnert, nicht bereits einem beliebigen Klotzdesign weichen? :thumbdown:

  • Schrecklich, was für eine menschenfeindliche, seelenlose Architektur. Gigantomanisch, funktionalistisch, erschlagend. Ohne Verweilqualität. Kalt. Reine Funktionsmaschinen ohne bauliche Ästhetik. Daß heute noch so gebaut wird heißt, man hat nichts dazugelernt aus den letzten Jahrzehnten. Da wirken alle Appelle an eine neue Baukultur hilf- und folgenlos.

    In dubio pro reko

  • Interessanterweise klappt die Anpassung in solchen Vierteln oftmals blendend, keine Spur von "selbstbewusstem Kontrast". :wink:

    Ich entschuldige mich von Herzen für meine früheren arroganten, provokanten, aggressiven und unfreundlichen Beiträge!
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  • Sicher werden nun einige dem APH-Kredo folgend diesen kastigen großen Block kritisieren.

    Ja und? Genau das werde ich jetzt tun: Ich kritisiere diesen kastigen großen Block, der

    Schrecklich, was für eine menschenfeindliche, seelenlose Architektur. Gigantomanisch, funktionalistisch, erschlagend. Ohne Verweilqualität. Kalt. Reine Funktionsmaschinen ohne bauliche Ästhetik. ...

    genau das ist!
    Dass dort ein Baukörper den vorherigen Zustand vebessert mag ja schon richtig sein, aber muss es denn immer solch ein kaltes Investorengebäude sein? Geht es denn, Gegend hin oder her, nicht doch auch anders? Schönes gefälliges Bauen zieht mE auch weiteres schönes gefälliges Bauen nach sich. Investorenmist zieht den immer gleichen Investorenmist nach sich und jeder wird dann sagen: Da stört der Mist doch nicht, die anderen Gebäude sehen doch auch so aus!
    Das Ding ist nun mal nach meinem Kredo potthässlich und abstossend.

    Die Nachtillumination des Komplexes ist jedenfalls recht sehenswert.

    Die von historischen oder wirklich schönen neuen Bauten sind noch viel sehenswerter!

    Labor omnia vincit
    (Vergil)