Berlin - Parochialkirche

  • Ja, Du hast es wohl überlesen. Cocceji, der laut eigenen Angaben mit dem Projekt befasst ist, schrieb in Beitrag 252:

    Und in der Ausführungsplanung hat man sich bei der Rekonstruktion an dieser Stelle für ein rundes Glasfenster entscheiden, denn an dieser Eben wird im Turmhelm eine Ausguckplattform sein.


    Und in Beitrag 255:

    Zitat von Cocceji

    Scheiben werden noch eingebaut.


    In der Tat umso merkwürdiger, dass jetzt offenbar doch (erstmal?) Kupfer eingesetzt wurde. Vielleicht mag er uns ja mal aufklären...? :wie:

    Lûbeke, aller Stêden schône, van rîken Êren dragestu de Krône. (Johann Broling, Lübecker Kaufmann und Ratsherr, um 1450)

    2 Mal editiert, zuletzt von frank1204 (17. Juli 2016 um 22:15)

  • Hmm, diese Information war mir tatsächlich durch die Lappen gegangen. Aber mal ehrlich. Wer bitteschön, soll denn jemals in diese Turmspitze kriechen, um von dort den Ausblick zu genießen? Das wird ja sicher keine öffentlich zugängliche Besucherplattform sein, wo sich täglich dutzende von Touristen in die Spitze quälen.

    Außerdem lässt mich dieses Bild doch sehr daran zweifeln. Aber ich lasse mich gern überraschen.

  • im Moment für mich auch nicht nachvollziehbar. Werde das in Kürze klären und hier vorstellen. Geplant waren Glasfenster, möglicherweise wurde das in der Ausführung noch mal geändert. An dieser Stelle endet die Wendeltreppe im Turmobelisk, es ist in der Tat extrem eng dort und nur eine kleine Plattform vorhanden. Die Wendeltreppe wurde auf Wunsch des Architekten bzw. des Bauherrn eingebaut. Öffentliche Begehungen sind aber sicher nicht vorgesehen. In jedem Fall sind an der Stelle Möglichkeiten zum Ausguck vorgesehen im Gegensatz zum historischen Original.

  • Es könnte sich doch hier um Luken handeln die man öffnen kann und anstelle einer Glasscheibe hat man eben Kupferblech angebracht. Das würde erklären, dass auf einigen Fotos diese bereits geschlossen waren, auf anderen sie geöffnet erschienen.

  • Die "Luken" waren auf keinem der Bilder je geöffnet. Ich habe jedes Bild hier im Forum, im DAF und auf SSC hingebungsvoll verschlungen, das wäre mir aufgefallen. ;)

  • habe eben mit dem Architekten gesprochen. Es kommen doch keine Glasfenster in die runden Luken, sondern nach allen Seiten Revisionsöffnungen, die von Innen mit Scharnieren zu öffnen sind. Früher waren dort viereckige Luken innerhalb der runden Rücksprunge, siehe Abbildung.


  • Warum sollen die Bullaugen nicht als Ausichtspunkt genutzt werden? Ich möchte hier an die Hamburger Hauptkirche Sankt Petri verweisen.

    "Mit ihrer Lage an der Mönckebergstraße und an der [i]Bergstraße markiert sie bei 9,48 m ü. NN den höchsten Punkt von Hamburg-Altstadt. Der 132 Meter hohe Kirchturm kann über 544 Treppenstufen bis auf eine Höhe von 123 Metern bestiegen werden und bietet durch Bullaugen einen guten Überblick über die Hamburger Innenstadt." (Quelle: Wikipedia)

  • Nein, da hat man sicher nicht nachgeholfen, das ist ein normaler Prozess nur schon in den ersten Tagen. In Vulgows Beitrag vom 2. Juli 2016 sieht man, dass der Obelisk ein bisschen dunkler ist als die untern beiden Turmelemente. Der Obelisk war bereits schon beim Antransport dunkler als die eben hinaufgehievten Elemente, und war wohl etwa ein bis zwei Wochen vorher mt Kupfer eingekleidet worden.

    @ Spreetunnels Beitrag drei Beiträge vorher: Wenn der Turm einmal ausgerüstet ist, reizt es mich schon mal, auf einer guten Aufnahme zur Visualisierung des ursprünglichen Zustands das Kupferblech grau anzustreichen. Das Problem bei einem ersten (echten ;) ) Anstrich ist es, dass er auf dem Blech nicht gut anhaftet - auch wenn das Blech vorher gesäuert und gut grundiert worden ist. Der Zweitanstrich hält dann viel besser.

  • Bei diesen Bildern frage ich mich wieder einmal, warum in Deutschland nicht landauf-landab rekonstruiert wird wie verrückt. Was für eine unglaubliche Bereicherung unseres Lebensumfelds entgeht uns damit. Nur weil eine ideologisch verschanzte Minderheit (Architekten, Denkmalbehörden, Feuilletonisten) diktiert dass man das nicht dürfe.

    Hat schon jemals eine Rekonstruktion enttäuscht? Nein, es war jedes mal mit Glücksempfinden verbunden. Wir brauchen mehr davon, wir sind noch lange nicht satt.

    In dubio pro reko

  • so nebenbei kostet es auch einfach eine ganze Menge Geld. Hier war es ja nur möglich, weil die Lottostiftung großzügig eingegriffen hat. Dies wohl auch wegen des absoluten Alleinstellungsmerkmals als "Singuhrkirche".
    In Dresden soll ja der Turmhelm der Lukaskirche rekonstruiert werden, hier wird seit fast fünfzehn Jahren gesammelt und man hat noch nicht genug zusammen für den mittleren sechstelligen Betrag der veranschlagten Baukosten.
    In meinem nährenen Umfeld besteht durchaus der Wunsch, den Turmhelm der neogotischen Gartenirche St. Marien in Hannover wieder aufzubauen - allein, die Kirchengemeinde hat keine Vorstellung, woher ein Millionenbetrag dafür herkommen soll...


    http://images.google.de/imgres?imgurl=…ih=895&biw=1280

    Wer zwischen Steinen baut, sollte nicht (mit) Glashäuser(n) (ent)werfen...

    2 Mal editiert, zuletzt von Ein_Hannoveraner (26. Juli 2016 um 18:14)

  • Bei diesen Bildern frage ich mich wieder einmal, warum in Deutschland nicht landauf-landab rekonstruiert wird wie verrückt. Was für eine unglaubliche Bereicherung unseres Lebensumfelds entgeht uns damit. Nur weil eine ideologisch verschanzte Minderheit (Architekten, Denkmalbehörden, Feuilletonisten) diktiert dass man das nicht dürfe.

    Hat schon jemals eine Rekonstruktion enttäuscht? Nein, es war jedes mal mit Glücksempfinden verbunden. Wir brauchen mehr davon, wir sind noch lange nicht satt.

    Politiker fehlen noch in der Auflistung! Wenn man jährlich nur eine Milliarde Euro zur Verfügung hätte um öffentliche Gebäude zu rekonstruieren, was könnte man damit alles erreichen und mal ehrlich was sind schon eine Milliarde im Vergleich zu den Kosten der unsäglichen Energiewende (ca. 30 Milliarden pro Jahr) und der Unterbringen von Millionen von fremden Menschen (3 stelliger Milliardenbetrag)?

  • Bravo, Retro79, Sie sprechen mir aus dem Herzen !

    Wenn es einst zu der überfälligen Änderung in der Prioritätensetzung kommt - natürlich einhergehend mit dem erforderlichen Austausch des eindeutig verbrauchten und teilweise schon als anachronistisch zu bezeichnenden, ideologisch verbohrten Personals in Politik, Architektenkammern, Denkmalbehörden und Medien - , werden wir uns wundern, was da plötzlich alles möglich werden wird. Die Zeiten der 'Präzeptoren' mit moralinsaurem, erhobenem Zeigefinger beginnen abzulaufen. Jede erfolgreiche Rekonstruktion schwächt deren Position ein Stückchen mehr !

    Freuen wir uns darüber und über die Rückkehr des Turmhelms der Parochialkirche.

    :thumbup:

    Einmal editiert, zuletzt von Pagentorn (26. Juli 2016 um 19:11)