Berliner Schloss - architektur- und kunstgeschichtliche Aspekte

  • @campus: Noch schlimmer:
    Es könnte der Geist von Friedrich dem Großen erscheinen, und sie müßte 2 Zentner Kartoffeln schälen. Das wäre dann das erste, was diese Frau in ihrem Leben geleistet hat.

    Obwohl bereits Honecker den Abriß des Stadtschlosses als Fehler erkannt hat, bedienen sich einige doch leider noch heute eines schäbigen,dumpfen Populismus, einzig, um mal wieder das Wort ergriffen zu haben. Frau Lötzsch, es wäre besser, Sie schwiegen.

  • Es gibt sog. Demokraten, die können sich auch nach den großen Mehrheitsbeschlüssen von drei ( in Zahlen 3) Bundestagen nicht mit Entscheidungen anfreunden. Demokratie ist eben gewöhnungsbedürftig.

  • So ist es eben bei denen: Gnadenlose Linkspopulisten einerseits und andererseits geistige Kadergeronten, die auch heute noch alten Nachkriegskommunistenfantasien hinterhereifern und -weinen.
    Und wie untenstehende Hervorhebung aus dem Wahlprogramm zeigt, gehen die auch mit Milchglaslinsen vor den Augen durch die Welt.
    Na dann immer feste vorwärts, Hand in Hand gegen die Wand!

    Zitat

    DIE LINKE wendet sich gegen die Wiederherstellung eines vermeintlich heilen Stadtbildes der Vorkriegszeit in Berlins Mitte. Städtebaulich ist rund um das Humboldtforum bereits ein Rekonstruktionskult in Gang gesetzt worden, der vom Kommandantenhaus über den Schinkelplatz und den Wiederaufbau der Schinkelschen Bauakademie bis zur Forderung nach Wiederherstellung der »Berliner Altstadt« reicht.

    DIE LINKE hat erfolgreich das Begehr abwenden können, auf dem Podest der neuen Rathausbrücke die Reiterstatue des Großen Kurfürsten aufzustellen. Ebenso vehement kämpft DIE LINKE gegen die Idee, den Neptunbrunnen auf den Schlossplatz zu versetzen und dadurch den großzügigen öffentlichen Stadtraum vor dem Berliner Rathaus zwischen Fernsehturm und Spree in Frage zu stellen. Auch nach dem Bau des Humboldtforums soll er ein grüngeprägter Stadtraum bleiben und als »Rathausforum« qualifiziert werden. Einen entsprechenden Antrag hat DIE LINKE zusammen mit der SPD im Abgeordnetenhaus beschlossen.


    DIE LINKE zur Wahl: Humboldtforum

    Hintergrund:
    http://berliner-schloss.de/pressespiegel/…fassade-stoppen

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Palantir, da hast Du schon genau die richtigen Stellen unterstrichen. Von einem Stadtraum kann bei dieser Wüste eher nicht die Rede sein. Und besonders grün ist der Platz um den Brunnen herum wohl auch nicht. Einfach nur krank diese Sichtweise. Und dann sind die auch noch stolz auf die Verhinderung der Stadtreparatur. :gehtsnoch:

  • Man kann nur beten, dass die Berliner nicht wieder masochistisch veranlagt sind und ihr Kreuz diesmal an der nicht ganz so falschen Stelle setzen.

    Zitat

    den Neptunbrunnen auf den Schlossplatz zu versetzen und dadurch den großzügigen öffentlichen Stadtraum vor dem Berliner Rathaus zwischen Fernsehturm und Spree in Frage zu stellen

    Das kann doch nicht deren Ernst sein. Das Gebiet ist eine städtische Totenlandschaft. Kein Schwein setzt sich irgendwo vor dem Fernsehturm hin, man kommt sich dort vor wie auf dem Präsentierteller, mal von der "super Aussicht" abgesehen. Das ist eine Steinwüste mit paar Grasflächen dazwischen.

    2 Mal editiert, zuletzt von Saxonia (3. August 2011 um 23:45)

  • Das Gute ist, diese Frau Lötzsch hat einen denkbar schlechten Ruf in Deutschland und viele nehmen sie von vornherein nicht ernst. Das Schlechte aber ist, Berlin ist eine pleite-stadt in der die Mehrheit der Einwohner - kein Witz - von Hartz4 oder Rente lebt, d.h. der arbeitende Mensch ist hier die Ausnahme, und dementsprechend viele Wähler hat die frühere SED (nichts anderes ist ja Die LINKE).

    Meiner eigene Erfahrung nach ist dem typischen Berliner das Schloss total egal, weder dafür noch dagegen. Typisches Zitat: "Ick wohne weit draussen, da seh ick von dem Ding eh nischt". Das Problem ist halt nur, dass Frau Lötzsch es PR-mäßig auzsnutzen wird, Stimmungsmache gegen das Schloss zu betreiben, von wegen "zu teuer" und ähnlichen Unsinn, und in einer Pleite-Stadt fällt eben solche Propaganda, selbst unter den Leuten die diese Frau normalerweise nicht ernst nehmen würden, auf fruchtbaren Boden.

    Ich bin dennoch guten Mutes, da sich die Wahrheit durchsetzen wird, und die Wahrheit ist: ein sogenanntes "modernes" Gebäude ist nicht billiger, sondern genau so teuer, aber dafür hässlicher.

    "Die Modernisten sollten sich endlich eingestehen, dass sich die Qualität einer Stadt konventioneller Architektur verdankt" - (H. Kollhoff).

  • Öffentliche Auslegung
    Bebauungsplan I-219 "Humboldt-Forum" im Bezirk Mitte

    Bebauungsplanverfahren / Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Berlin


    Zitat

    Vom 15. August 2011 bis einschließlich 16. September 2011 können Sie den Bebauungsplanentwurf I-219 und die Begründung einsehen und sich zur Planung äußern. Das Anhörungsergebnis wird in die weitere Planung einfließen. Bitte beteiligen Sie sich!

    Quelle: Senatsverwaltung für Stadtenwicklung.

  • Ich habe mich beteiligt. Meine Punkte: der Übergang der Lustgartenfassade zum Ostflügel sollte überarbeitet werden, die Nebenkuppeln und die Runde Ecke sollten (zumindest in Zukunft) wiederaufgebaut werden, die Schlossterrasse mit Rossebändigern und Adlersäule sollte auf jeden Fall rekonstruiert werden, der Neptunbrunnen muss auf den Schlossplatz zurück, der Aufbau des Apotheken-Flügels muss in Zukunft möglich sein.

  • Ich habe mich beteiligt. Meine Punkte: der Übergang der Lustgartenfassade zum Ostflügel sollte überarbeitet werden, die Nebenkuppeln und die Runde Ecke sollten (zumindest in Zukunft) wiederaufgebaut werden, die Schlossterrasse mit Rossebändigern und Adlersäule sollte auf jeden Fall rekonstruiert werden, der Neptunbrunnen muss auf den Schlossplatz zurück, der Aufbau des Apotheken-Flügels muss in Zukunft möglich sein.

    Das ist gut, es sollte alles so sein, dass man in zukünftigen Generationen bei jedem Umbau wieder ein wenig mehr bekommen kann, das zunächst dem Rotstift zum Opfer fiel.

    Ich finde es sehr schade, dass der Schlosswiederaufbau nicht mit den ältesten Fassaden begann, sondern mit den neusten. Hätte doch auch erst nur das Portal und die Flügel bauen können und dazwischen Bäumchen pflanzen, auf der anderen Seite die ältesten Teile des Schlosses rekonstruieren. Dann wäre zu Unter den Linden alles abgeschlossen, und dazwischen hätte man dann nach Haushaltslage Flügel um Flügel rekonstruieren können in den nächsten 40 Jahren. Statt dessen erhalten wir einen sehr vereinfachten Entwurf des riesigen Schlosses von Stella als "Humboldtforum", was dazu führen wird, dass vieles nicht rekonstruiert wird.

    Ich denke da auch wieder an Zerbst, da sichern die erst mal den erhaltenen Flügel und hoffen den irgendwann wieder in Schuss zu setzen. Ob dann eines Tages auch noch die anderen Teile wiederhergestellt werden, das wird sich ergeben.

  • Wobei sich die Situation in Zerbst einfach dadurch unterscheidet, dass dort ja noch der besagte Flügel (wenn auch ruinös) steht. Insofern war es logisch, bei der Sanierung des Seitenflügels zu beginnen. In Berlin fängt man hingegen faktisch bei "Null" an. Natürlich stimme ich Dir zu und hätte mir den Ostflügel auch gewünscht. Doch jetzt gilt es erst einmal abzuwarten, ob überhaupt noch irgendwas kommt. Die Finanz- und Staatskrise steht schließlich vor der Tür.

  • Irgendwas wird dort hinkommen und ein moderner Bau wird nicht billiger als Stellas Entwurf. Eine grüne Wiese und etwas Dauerbaustelle im Herzen Berlins wirkt ja irgendwann doch peinlich....

  • Irgendwas wird dort hinkommen und ein moderner Bau wird nicht billiger als Stellas Entwurf. Eine grüne Wiese und etwas Dauerbaustelle im Herzen Berlins wirkt ja irgendwann doch peinlich....


    Die Initiative von 91 sagt

    Zitat

    Wir fordern, die historischen Schlosskeller und alle Fragmente am historischen Standort in den Wiederaufbau des Berliner Schlosses einzubeziehen. Neben der Wiederherstellung der historischen Barockfassaden, inklusive der beiden Hoffassaden (Schlüterhof / Eosanderhof), erwarten wir die Rekonstruktion der Treppenhäuser und wichtiger historischer Raumfolgen (Paradekammern, Kunstkammern). Zum Berliner Schlosses gehören seine Denkmäler (z.B. Neptunbrunnen, Roßebändiger, Drachentöter).

    Die Frage ist, statt dieses ganze Gezeter um das Monumentalprojekt trotz Beschlüssen auf dem Tisch (jetzt haben sie rausgefunden, dass Stella weniger Mitarbeiter hatte) könnte ja mittlerweile schon "etwas" stehen, zum Beispiel nur das Portal. Oder zwei Häuser der Schlossfreiheit. Der nächste Architekt klatscht dann 3 Jahre später den einen Flügel halb dran, ein anderer baut den linken Flügel. Auch das ganze alte Stadtschloss ist ja organisch gewachsen. Ich sehe das gleiche Problem, was wir aus Dresden kennen, der Stella-Entwurf ist wie die Quartierbebauung wie sie sich Mitte der 90er vorgestellt hätten, ein großer Wurf, aber in der Summe alles Mittelmaß.

    Und vor allem zeigen wir Deutschen uns als "Procrasti-Nation".

    Wenn ich eine große Aufgabe habe, die lange dauert und viel kostet, dann zerlege ich die in viele kleine Aufgaben und arbeite diese Aufgaben Stück um Stück ab. Und wenn's wie ein Adventskalender wär, wo es nach jeder Legislaturperiode ein neues Gebäudeteil gäbe...

    Wie ich Deutschland kenne, diskutiert man 30 Jahre und baut dann Mittelmaß oder gibt es schliesslich ganz auf.

    Einmal editiert, zuletzt von Agon (24. August 2011 um 10:12)

  • Ich möchte diejenigen von euch, die noch nicht die Möglichkeit genutzt haben der Senatsverwaltung ihre Meinung zum Bebauungsplan des Humboldt-Forums zuzuschicken, bitten, doch noch einen Kommentar über die online-Funktion zu schreiben. Schließlich ist heute der letzte Tag!!!

    Als kleine Inspiration mein schnell zusammengeklöppelter Text:


    Zitat

    -gelöscht-

    2 Mal editiert, zuletzt von BerlinFan (17. September 2011 um 20:00)

  • "Schlossbauhütte offiziell eröffnet

    In Berlin-Spandau hat am Dienstag die sogenannte Schlossbauhütte ihren Betrieb aufgenommen.

    In der Werkstatt arbeiten Bildhauer an dem barocken Fassadenschmuck für das Humboldtforum, das auf dem Berliner Schlossplatz gebaut wird. In der
    Hütte entstehen die Modelle, nach denen dann Bildhauer die Sandsteinskulpturen und andere Elemente fertigen werden. Auch alle noch erhaltenen Schmuckelemente des Stadtschlosses, dessen Kriegsruine 1951 gesprengt worden war, sind dort eingelagert.

    Insgesamt müssen etwa 3000 einzelne Schmuckelemente für die Fassaden-Rekonstruktion hergestellt werden.

    Der Grundstein für den Schlossbau soll 2013 gelegt werden."

    Schlossbauhütte offiziell eröffnet | rbb Rundfunk Berlin-Brandenburg

    Die Welt muss romantisiert werden! - Novalis

  • Na dann wollen wir doch hoffen, dass es nicht wieder 60 Jahre dauert bis sie das nächste mal auf dem Schlossplatz sind :wink:

    Noch ein Buchtipp: "[lexicon='Das Berliner Schloss'][/lexicon]: die erhaltende Innenausstattung: Gemälde, Skulpturen, dekorative Kunst" :zeitung:

    Das Berliner Schloss: die erhaltende Innenausstattung: Gemälde, Skulpturen, dekorative Kunst: Amazon.de: Guido Hinterkeuser, Gesellschaft Berliner Schloss: BÃŒcher

  • Zitat

    Musterfassade des Schlosses wird gebaut
    Lange lag das Gelände brach, jetzt gibt es bald etwas zu sehen: Auf der Schlossplatzwiese, gegenüber dem Berliner Dom, wird seit Anfang der Woche an der Musterfassade für das Humboldtforum im künftigen [lexicon='Berliner Schloss'][/lexicon] gebaut. Schon bald soll zu sehen sein, wie die historische Fassade des Berliner Schlosses aussehen wird. Das teilte die Stiftung [lexicon='Berliner Schloss'][/lexicon] – Humboldtforum mit.
    Die Musterfassade ist ein Test für den endgültigen Bau: Es wird geprüft, welche Materialien besonders geeignet sind. Dafür bauen Bildhauer schon jetzt sämtlichen Bauschmuck der historischen Fassade nach. Im Frühjahr 2012 soll die Test-Fassade fertiggestellt sein – bevor die eigentlichen Bauarbeiten beginnen, wird sie wieder abgerissen. Schmuckelemente, die sich bewährt haben, werden dann aber wiederverwendet.

    aus: Humboldtforum: Musterfassade des Schlosses wird gebaut - Nachrichten Regionales - Berlin - WELT ONLINE
    Moderationshinweis (Aedificium): Beitrag hinsichtlich des Zitats geändert.

    Die Welt muss romantisiert werden! - Novalis