Frankfurt a. M. - Altstadt - Dom-Römer-Areal

  • Markt 30 ist wahrlich der übelste Entwurf auf dem Areal, aber inmitten der Rekos und der doch recht guten Füllbauten wird er wieder als Beweis für die ansonsten Armseligkeit "zeiitgenössischer" Architektur stehen - der Vergleich macht uns reich.

    Markt 30 hat zwei Seiten, die Seite zum Markt ist gruselig und die zu Hinter den Lämmchen finde ich gut, so wie Mr.Hyde und Dr. Jekyll :wink:

    Dagegen gefallen mir Markt 38 und Markt 28, die ich anfangs gut fand, mittlerweile gar nicht mehr so gut. Markt 38 erinnert mich irgendwie an ein Norwegerhaus in Bergen, was hat das für einen Bezug zur Frankfurter Altstadt ? Oder aus was für einem Material soll die Fassade bestehen ? Den ersten Preis für Markt 28 finde ich einfach nur langweilig. Der Entwurf von Jourdan & Müller ist um Längen besser, da er sich auch am Original orientiert. Akzeptabel sind die Entwürfe dennoch, was man von Markt 32 nicht gerade behaupten kann.

  • Was geschieht eigentlich mit Markt 40, wo überhaupt kein Preis vergeben wurde?

    Findet da noch ein weiterer Wettbewerb statt, oder wird das vorerst gar nicht gebaut?

  • In der Ausstellung in der Paulskirche (noch bis 20. Juni, 10-17 Uhr, Einritt frei) kann man die "neue Altstadt" als Pappkameraden sehen - leider keine richtigen Modelle, sondern nur auf Karton gedruckte Fassaden. Eine Modellstadt in der Qualität von Modelleisenbahn-Häuschen (oder eben des alten Treuner-Modells) wäre natürlich eindrucksvoller gewesen, aber eine gewisse Vorstellung bekommt man schon, wie das TR-Areal in ein paar Jahren aussehen und wirken könnte. Hier ein paar Bilder:

    Der Markt vom Dom aus gesehen, vorne links die Goldene Waage:

    Etwas anderer Blickwinkel:


    Blick auf den Hühnermarkt (Etwa von der Schirn aus gesehen):


    Nochmal der Hühnermarkt, hinten links schaut man in die Gasse Hinter dem Lämmchen


    Hinter dem Lämmchen, aus Richtung [lexicon='Römerberg'][/lexicon] gesehen, die Rekos:


    ...und die Neubauten:


    Markt, etwa von der Rotunde der Schirn aus gesehen, rechts ist das Rote Haus zu erkennen:


    Braubachstraße:


    Hof Rebstock


    Das Ätzende am Besuch solcher Ausstellungen sind mitunter die Kommentare anderer Besucher:

    Ein Ehepaar Anfang 40 schaute sich interessiert das Modell an; nach einigen Momenten des Betrachtens äußerte sich die Frau angewidert über diese engen Gassen, und beim Anblick der Häuser Rebstock und Goldene Waage gaben beide sofort ein Würgegeräuschen ähnliches "Uähh, nee! Fachwerk!" von sich. Ich fragte höflich "Haben Sie etwas gegen Fachwerk?", worauf der Typ eifrig nickte und blaffte: "Wir leben im 21. Jahrhundert!" Der daneben stehende Ausstellungsbesucher, der sich dann auch noch kurz einmischte und (als das peinliche Paar weg war) den Typen sofort als "bestimmt Architekt" identifizierte, war übrigens Jürgen Aha.

    Ein anderer Mann sah sich das Modell einen Moment an und wunderte sich "Isch denk, die wolle nur 8 Häuser baue, des sind doch viel mehr hier, des sind dann wohl'n paar zu viele." Von dem Einwurf "Was sagen Sie als Außenstehender zum Thema Intelligenz?" nahm ich dann doch Abstand und suchte das Weite...

  • Ich würde mir über solche Ausagen keine Sorgen machen.Das sind genau die Leute,die dann, wenns mal fertig ist, sagen `wie geil ist das denn`
    Wenn dieser dann entstandene Stadtraum seine Wirkung entfalten kann,wird sich noch manche Meinung ändern.

    FRANKFURT-specialis domus imperii

  • Hier mal die Fassadenmodelle für die Problemparzellen Markt 30 (Altes Kaufhaus) und 32 (Goldene Schachtel) samt Hinterhaus zur Gasse Hinter dem Lämmchen. Jeweils rechts der erste Preis und links daneben der mit 2.Preis/Anerkennung gewürdigte Alternativentwurf. Man sieht eindeutig dass hier jeweils der deutlich unpassendere Entwurf den ersten Preis erhalten hat. Ich bitte die Bildqualität zu entschuldigen.

    Altes Kaufhaus - ehemals als rekonstruierbar erklärt, zählt aber seit ein paar Monaten (als die Zahl der möglichen Rekos grundlos von 21 auf 17 gesenkt wurde) nicht mehr zu den Gebäuden die von Gnaden der Politiker rekonstruiert werden dürfen. Hier hat die Alternative, die so direkt genommen werden könnte, nur eine Anerkennung bekommen und ist somit wohl chancenlos:

    Goldene Schachtel - die Alternative hat immerhin noch einen zweiten Preis bekommen:

    Und auch bei den anderen Entwürfen gab es einige die definitiv weniger Augenkrebs verursachen als der erste Preis, und teilweise wenigstens minimal an den Vorgänger erinnern:

    Stadt Mailand (Markt 38) ist auch bei weitem nicht der Weisheit letzter Schluss, vor allem im Dachbereich mit diesem völlig unpassenden Balkon. Hier muss man allerdings fairerweise sagen, dass die Alternativen sogar noch schlimmer waren:

    Bilder: Dom-Römer GmbH / jeweilige Entwurfsverfasser; fotografiert: meine Kamera ;)

  • Die Entwürfe für Markt 40 gibts im DAF , der Vollständigkeit halber hier noch die Entwürfe für die anderen Parzellen ohne 1.Preis:

    Die städtebaulich präkere Situation die durch den beabsichtigten Erhalt des Kunstverein-Kubus hervorgerufen wird, fordert nicht nur beim Haus zu den drei Römern (Markt 40) ihren Tribut. Auch für den Alten Burggraf (Markt 34) gab es keinen 1. Preis. Hier mal die Entwürfe:

    Auch für das Goldene Kreuz (Neugasse 4) gab es keinen ersten Preis. Der zweite Preis sieht aus wie ein Entwurf für den Riedberg, ist aber fairerweise tatsächlich der beste unter den Abgaben gewesen:

    Zuguterletzt noch der Weiße Bock (Markt 7) direkt neben der Goldenen Waage. Auch hier gab es keinen Ersten Preis. Vom Entwurf Nr 445, der sich stark am historischen Vorbild orientiert, mal abgesehen, waren die Wettbewerbsbeiträge aber auch durchweg unterirdisch:

    Bilder: Dom-Römer GmbH / jeweilige Entwurfsverfasser

    Einmal editiert, zuletzt von Rohne (18. April 2011 um 20:07)

  • Danke für den Überblick, Rohne.

    Hier noch die Braubachstraße 29, einmal das Original...

    ...und der vom Preisgericht mit einer Anerkennung bedachte Entwurf von Hans Kollhoff:

  • Ja, für die Braubachstraße 29 bietet sich eigentlich nur eine Fassadenrekonstruktion als gelungene Lösung an. Der Kollhoff-Entwurf wäre nett für ein Apartmenthaus, z.B. im Frankfurter Nordend. Hier aber kann er gegen das Original nicht gewinnen. Die historische Fassade ist relativ gut dokumentiert, sie passt gut in das Ensemble der Braubachstraße bzw. würde es wirklich aufwerten. Und notfalls kann die Fassade günstig aus Beton erstellt werden, also vergleichsweise unaufwendig. Es wäre wirklich ein einsichtiger Investor zu wünschen, der das Potential zur Aufwertung seiner Immobilie durch eine Rekonstruktion dieser wundervollen Fassade erkennt.

  • Mir gefallen hier beide Versionen gut, die Kollhoff-Variante wirkt leichter und offener, das Original eher wuchtig und massiv, dafür mit mehr Ornamentik bereichert.

    In dubio pro reko

  • Gewonnen hat ja aber das hier:

    Ich entschuldige mich von Herzen für meine früheren arroganten, provokanten, aggressiven und unfreundlichen Beiträge!
    Jesus ist mein Herr und Retter!

  • Nun, der Siegerentwurf (übrigens ganz rechts auf "youngwoerths" Bild zu sehen) bedarf eigentlich nur einer Überarbeitung, denn in der Grundstruktur kommt er dem Vorgängerbau ja durchaus nahe (z.B. in Fensterzahl, -reihung, Geschosszahl, -höhe). Folgende drei Überarbeitungen, und der Bau wäre erheblich aufgewertet:
    - Die alte barockisierende Giebelform wird wiederhergestellt, möglichst samt Fassadenschmuck. Als Kompromiss könnten die Fenster des Giebels und der Dachgauben vergrößert werden, so dass es bei einer ähnlichen Raumausnutzung bleibt (da wäre die gestalterische Kreativität des Architekten gefragt).
    - Die Ring-Ornamentik wird in der Fassade wieder aufgegriffen. Diese Ornamentik ist so schlicht, dass kaum höhere Kosten zu erwarten wären.
    - Die Schaufenster im Erdgeschoss werden gerundet.
    Priorität: 1. Giebel, 2. Ring-Ornamentik, 3. Schaufensterrundung. Dies wäre eine Annäherung an eine Rekonstruktion des Gebäudes, dessen Fassade ja erst nach dem Krieg niedergelegt worden war.

  • Hallo Leute

    Wenn Ihr heute die Frankfurter Neue Presse gelesen habt, dann wisst ihr bestimmt schon, dass ich mein Modell veröffentlicht hab. Es ist zu finden unter

    Home

    Ich freue mich über viele interessierte Besucher. Und wenn jemand seine Meinung kund tun möchte, dann kann er es gerne an dieser Stelle tun.Die nächsten Tage wird es noch einige weitere Berichte in der Presse geben. Wer in Frankfurt wohnt oder arbeitet, kann sich morgen z.B. mal die FAZ oder die BILD kaufen. Nachfolgend die Pressemitteilung, die ich verschickt habe:


    Pressemitteilung:


    Kriegszerstörte Frankfurter Altstadt
    virtuell rekonstruiert

    Die Frankfurter Altstadt,
    einst eines der größten und schönsten mittelalterlichen Gebäudeensembles in
    Deutschland, wurde 1944 bei alliierten Luftangriffen fast völlig zerstört. Doch
    am 26. April 2011 wurde im Internet ein 3D-Modell des Zentrums der Mainstadt
    veröffentlicht, mit dem Besucher kostenlos auf Zeitreise gehen können.
    Technisch umgesetzt wie Stadtrundgänge in Google Street-View, erlaubt das
    Modell völlige Bewegungsfreiheit und räumliche Eindrücke, die historische
    Fotografien und alte Filme nicht vermitteln können und ermöglicht so das
    Erleben von Straßen und Plätzen, wie sie seit fast 70 Jahren niemand mehr
    gesehen hat.


    Es war eine verwegene Idee,
    die der Diplom-Geograf Jörg Ott im Sommer 2003 hatte. Das kriegszerstörte
    Zentrum einer deutschen Großstadt wollte er rekonstruieren. Achteinhalb Jahre
    und 1700 individuell gestaltete Gebäude später liegt nun das beeindruckende Ergebnis
    vor. „Ich habe von Anfang an wissenschaftliche Maßstäbe angelegt, um den
    Vorwurf aus dem Weg zu räumen nur eine Fantasiestadt zu bauen“, sagt der heute
    34-jährige.


    Monate lange Quellenstudien
    in den Archiven der Stadt Frankfurt bilden daher das Rückgrat der Arbeit.
    Verwendet wurden nur Aufrisse, Fassadenabwicklungen, Skizzen, Pläne, Aquarelle
    und Fotografien, die vor der Zerstörung der Stadt angefertigt wurden. Mit
    diesen Daten konnte das historische Zentrum der Mainmetropole fast komplett
    wieder aufgebaut werden. „Nur bei etwa 10% der Gebäude ließen sich keine
    ausreichenden Daten mehr ermitteln, so dass ich sie durch Platzhalter ersetzen
    musste“, erklärt Ott.


    Im Ergebnis sind etwa 100
    Straßen, Gassen und Plätze wiedererstanden, die nahezu 1 km² Stadtfläche
    umfassen. Wiederaufgebaut wurden der [lexicon='Römerberg'][/lexicon], der Römer, auf dessen Balkon
    man auch stehen kann, der Dom, der Kaiserkrönungsweg, den die Stadt in den nächsten
    Jahren neu bebauen lassen wird, die Fahrgasse, die Töngesgasse, der
    klassizistische Mainkai, das Goethehaus, der Kornmarkt, Teile von Zeil und
    Hauptwache und die beiden wichtigsten Synagogen. „Die jüdische Stadtgeschichte
    angemessen darzustellen war mir immer ein besonderes Anliegen“, meint Ott „weil
    sie, von einigen Museen abgesehen, im heutigen Stadtbild eigentlich keine Rolle
    mehr spielt. Doch wo stünde Frankfurt ohne seine Juden?“


    Bei 125 Gebäuden besteht die
    Möglichkeit Hintergrundinformationen per Video abzurufen. Diese Videos
    verfasste Ott zusammen mit zwei jungen Männern. „Umfragen, zuletzt vom März
    2010 durch die Frankfurter Rundschau, haben ergeben, dass der Zuspruch zur
    Frankfurter Altstadt bei den jungen Leuten am größten ist. Daher wollte ich für
    meine Videos vor allem Personen aus dieser Altersgruppe gewinnen und hatte
    tatsächlich mehr als genug Interessenten dafür“, freut sich der Diplom-Geograf.
    Ein besonderer Höhepunkt sind historische Stadtbeschreibungen aus dem 18., 19.
    und frühen 20.Jahrhundert, die als Zitate eingebunden wurden.


    Ein historischer Stadtplan
    erleichtert die Orientierung, während man sich in der Altstadt bewegt. Für
    Besucher, die befürchten sich zu verlaufen, gibt es eine rote Linie auf dem
    Straßenpflaster, die an allen Sehenswürdigkeiten vorbeiführt und am Ende wieder
    den Ausgangspunkt (den [lexicon='Römerberg'][/lexicon]) ansteuert. Eine Anzeige unten links im
    Browser ermöglicht das direkte Springen zu besonderen Highlights, wie
    Römerbalkon, Hühnermarkt oder dem „Belvederchen“ des Fachwerkhauses Goldene
    Waage. Ein Klick auf dem Button „Große Ansicht anzeigen“ lässt den Betrachter
    die Frankfurter Altstadt Bildschirm füllend erleben.


    Für die Zukunft möchte Ott
    noch mehr kriegszerstörte Innenstädte virtuell wiederauferstehen lassen. Auch
    eine Verknüpfung mit Geodaten hält er für sinnvoll, so dass man per Handy das
    frühere Stadtbild abrufen kann, während man sich durch das heutige bewegt. Außerdem
    soll das Frankfurt-Modell noch um die fehlenden Teile von Hauptwache und Zeil
    erweitert werden.


    Das Modell kann unter


    http://www.virtuelle-altstadt.de/


    betrachtet werden.

  • Hallo Leute

    Wenn Ihr heute die Frankfurter Neue Presse gelesen habt, dann wisst ihr bestimmt schon, dass ich mein Modell veröffentlicht hab. Es ist zu finden unter

    Home

    Ich freue mich über viele interessierte Besucher. Und wenn jemand seine Meinung kund tun möchte, dann kann er es gerne an dieser Stelle tun.

    Sensationell gut, ich bin völlig begeistert. Es macht aber auch unendlich traurig, da einem beim Gang durch die Gassen erst so richtig bewußt wird, was für eine herliches Stadtbild verloren gegangen ist.

  • jörg. Die Bedeutung Deiner Modelle für [lexicon='Frankfurt am Main'][/lexicon] und andere deutsche Städte, für die Du noch solche Modelle machen würdest, ist nicht hoch genug zu schätzen. Die früheren Stadtbilder vor der Zerstörung und der Vergleich mit Heute werden einem breiten Publikum vor augen geführt und bleiben ihm ins Gedächtnis. Das ist die seelische Grundlage für weiteren Rekonstruktionen.

    VBI DOLOR IBI VIGILES

  • jörg
    Toll. Du erhältst dazu noch persönliche Nachricht von mir.

    Dann zu den Franken-Entwürfen. Zum Glück werden die Ausstellungsbesucher von diesem Hirnschmarrn verschont. Es ist die gleiche Vorgehensweise modernistischer Abstraktion, die historischen Bezug vorgibt, real aber nur eine ganz persönliche Assoziation verbildlicht. Dem Betrachter oder Bewohner wird trotz aller Schein-Historie ein durch und durch modernes Viertel geboten, da die Abstraktion allenfalls durch spezifisches Fachwissen bzw. Kenntnis der persönlichen Denkvorgänge des Entwerfers entschlüsselbar ist. Exakt das hatten wir bereits dort stehen, mit dem Technischen Rathaus, dessen Eingangseinbuchtung bekanntlich auch eine abstrakte Verarbeitung der Hühnermarkt-Platzsituation darstellte. Gemerkt hat davon keiner was, der historische Eindruck wurde durch den Pseudo-Bezug in der Realität zerstört. Also Verschonung, Franken-furt. Möge dieses Büro lieber in die Region Fukushima reisen und dort Kreationen entwickeln. Es dürfte dort auch zukünftig weniger Kritik von hinterwäldlerischen Anwohnern geben.

  • jörg: Beeindruckend, großartig und einzigartig - ein unglaublich wichtiger Beitrag um die Frankfurter Altstadt wieder ins Bewußtsein der Menschen zu bringen. Glückwunsch zu diesem Meisterwerk!

    Zu den Franken-Entwürfen: In der Tat überflüssig und keinen Beitrag in der FAZ wert. Wer möchte eigentlich solche Architektur-Fantasy-Ideen noch sehen? Wer sich so über die Altstadt lustig macht sollte sich fragen lassen, ob er wirklich einen ernsthaften Beitrag zur Stadtreparatur leisten kann. Auch der Schirn-Tisch sollte ja ein Zitat zu den Altstadthäusern sein. Komisch, dass diese skurillen Hinweise nur von den Architekten selbst verstanden werden.

    ...

  • Zitat

    Sächsische Zeitung [online] - Kultur: Säule und Gebälk für's Zeitalter des Internets
    Sächsische Zeitung [online] - Kultur: Säule und Gebälk für's Zeitalter des Internets

    "Dann doch lieber historisch getreue Rekonstruktionen. Aber bitte tektonisch korrekt, mit tragender Fachwerkkonstruktion und unebenen Fußböden."

    Allein im Abschlusssatz mag der Schreiberling des Artikels recht
    behalten. Angesichts der jüngst veröffentlichten Fassadenabwicklung /
    Straßenzüge erkennt man aus meiner Sicht, dass die zurecht geforderte
    Kleingliedrigkeit nicht ausreicht, um ein Ensemble zu erzeugen, das dem
    Charakter der Frankfurter Altstadt gerecht wird, was hier z.B. ersichtlich wird:

    http://img7.imagebanana.com/img/4axyn5s5…chtnichtaus.JPG

    Der Altstadtsatzung gelingt es aus meiner Sicht nicht die Solitärwirkung
    aneinandergereihter Architektenhäuser zu verhindern, um stattdessen
    einen übergreifenden Kanon (Beispiel Fenstergestaltung) zu erzeugen.
    Sollten diese Neuinterpretationen tatsächlich weiteren Rekonstruktionen
    vorgezogen werden, wird meiner Überzeugung nach das bisschen neue
    Frankfurter Altstadt zu einem gestalterisch wenig überzeugendem Torso.

    Jeder, der sich die Fähigkeit erhält Schönes zu erkennen, wird nie alt werden.
    http://www.archicultura.ch

    Einmal editiert, zuletzt von zeitlos (6. Juni 2011 um 16:07)