Folgende Dinge sind sollten jetzt jedem klar geworden sein:
1. Eine Rekonstruktion der alten Carolabrücke wird es nicht geben. Keiner wird so ein verschnörkeltes Gebilde finanzieren. Strompfeiler gehören aus Sicherheits- und Hochwassergründen der Vergangenheit an und sind mit heutiger Technik nicht nötig.
2. Eine Instandsetzung der alten Brücke ist unmöglich, es ist ein Totalschaden. Auch Strang B hat sich ja abgesenkt und Strang A wurde ebenfalls erschüttert. Wer bitte kann und möchte die Stabilität dieses alten zerschlissenen Betonkonstrukts noch garantieren. Denkmalschutz macht nur bei regenerierfähiger Substanz Sinn. Es wäre ein Millionengrab. Eine Denkmalschutzbehörde, die hier noch was erhalten wollte, wäre lächerlich. Zumal Dresden noch 3 steinerne Brücken hat.
Es bleibt nichts, als über einen möglichst eleganten Neubau nachzudenken, der auch die Möglichkeit des Rückbaus des ganzen überdimensionierten schneisenartigen Straßenzugs mit sich brächte. Tröstlich ist hier, dass die Stadt schon zweimal eine überzeugende moderne Brücke errichtet hat. Sowohl das blaue Wunder, als auch die Waldschlösschenbrücke waren zum Zeitpunkt ihrer Erbauung umstritten und werden heute vom Gros der Bevölkerung bewundert. Möge eine ähnlich überzeugende Lösung auch hier gefunden werden. Es wäre auf lange Sicht die günstigste, wirtschaftlichste und nicht zuletzt ökologischste Lösung.