Wann sind denn "die Berliner" das letzte Mal "aufgestanden"? Aus moralischen Gründen vielleicht oder aus naiven Erwägungen des Weltfriedens. Aber aus Gründen des Städtebaus oder der Architektur? Ich kann mich nicht erinnern und die Litaratur gibt da auch nichts her.
Nein, am Molkenmarkt entstehen die gleichen Großblöcke wie an der Karl-Liebknecht-Straße oder an der Heidestraße. Die Bebauungspläne stehen ja und nun könnten nur noch nennenswerte archäologische Funde das Projekt verzögern. Parallel zur Umverlegung der Straßen wird die Grundstücksvergabe geben, die angesichts der vom Senat bestimmten Jurys sicher ähnliche Architekturen wie das Strichcodehotel hervorbringen wird.
Aufregen wird sich darüber niemand, die Öffentlichkeit wird es schulterzuckend hinnehmen wie die Bebauung des Kapelleufers oder des Alexanderplatzes. Das Beispiel aus Frankfurt zeigt ziemlich genau das gleiche Straßenprofil, dass an der Grunerstraße vorgesehen ist. Und leider auch die zu erwartende Architektur, es muss ja wegen des Straßenlärms zu 90 % Gewerbe sein.