Posts by tachMarkus

    Niemand säubert Sprache. Sprache entwickelt sich, Sprache passt sich gesellschaftlichen Entwicklungen an.

    … um nur mal ein Beispiel zu nennen. Mittlerweile wurde die Seite mehrfach überarbeitet. Heute steht dort "Diese Begriffe finden die Experten gut:" — Niemand hat die Absicht … was? ;) Aber solange sogenannte Experten ihre Expertise zum Besten geben, braucht man die Methodik nicht zu hinterfragen. Die maximalneutralen Mitarbeiter des ZDF berichten lediglich über die Auswertungen jener Experten, richtig?

    Ganz recht, Sprache entwickelt sich. Man kann natürlich auch mit Verschwörungsmythen um sich werfen und glauben, da würde ein gelenkter "Gesinnungsterror" dahinter stecken

    Die ganzen Handreichungen der Städte Hannover, Kiel und Co. über gendergerechte Sprache nicht mal mit eingeschlossen. Wenn das nicht gelenkt ist, sind die Gelder für die Konzepter, Texter, Gestalter der Broschüren, Druckprozesse, Auslieferungen und Verteilungen rein zufälliger Natur?

    Richtig, Sprache entwickelt sich und sollte wie alles auf der Welt von unten nach oben wachsen und nicht per Dekret andersrum.

    Um es mit Konfuzius zu sagen:

    "Wenn die Worte nicht stimmen, dann ist das Gesagte nicht das Gemeinte. Wenn das, was gesagt wird, nicht stimmt, dann stimmen die Werke nicht. Gedeihen die Werke nicht, so verderben Sitten und Künste. Darum achte man darauf, daß die Worte stimmen. Das ist das Wichtigste von allem.

    Nachtrag zu deiner Aussage zur unabhängigen Gewaltenteilung, auch wenn das mächtig ins Off-topic gerät:

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    Und von Persönlichkeiten wie Barbara Borchardt möchte ich gar nicht erst anfangen …

    Guten Abend,

    ich bin beim Surfen eben zufällig auf ein sehr charmantes Spiel für Jung und Alt gestoßen, das man sich als Windows-Nutzer für 4,99 Euro gönnen kann: https://store.steampowered.com/app/1291340/Townscaper/ Da ich keiner bin, konnte ich mich nur durch das Video einen Eindruck verschaffen.

    https://steamcdn-a.akamaihd.net/steam/apps/256…bm?t=1590735191

    Bin über Berichte und Fotos gespannt, falls sich das jemand kauft.

    Beste Grüße,

    Markus

    Big Brother in reality :D
    Fehlt nur noch, daß sich Leute mit Klappstühlen und ner Tüte Popcorn gegenüber vom Haus auf den Bürgersteig setzen

    Ich entschuldige, dass ich einen fünf Jahre alten Beitrag teile, aber: Das wäre eine großartige Aktion für Stadtbild Deutschland. Wenn sich 50 Personen jeden Alters so vor _hochmodernen_ Gebilden versammeln würden. ;)

    An die hölzernen Rollos kann ich mich auch erinnern, sieht man auch heute noch mancherorts (in Berlin). Nur, dass sie auch aus Stoff waren, ist mir neu und wohl ein echtes Luxusgut, wenn man die alle (Monate) eher Jahre wegen Verwitterung austauschen musste. ;)

    Ich bin eben zufällig auf ein Gemälde von Adolph Menzel gestoßen, das mir einen neuen Blick auf einen vergessenen Teil Berlins gibt (Sigimundstraße 3, rechts)


    Quelle: https://www.lot-tissimo.com/de/berlinadolp…i/16742915/p/9/ (hätte ich einen Schein über, würde ich nicht lange zögern) :)

    Hier der Zustand nach dem Krieg. Zerbombt und weggerissen, wie so ziemlich alles.

    Nur ein Schatz hat es überlebt:

    https://www.google.de/maps/@52.50794…!7i13312!8i6656

    Habe gestern Plakatwerbung für Fachwerkhäuser gesehen mit der Aufschrift „Bauen anno 1830“ oder so ähnlich, kann mich aber leider nicht mehr an das Architekturbüro erinnern.

    Du meinst sicher die aktuelle Kampagne der Deutschen Stiftung Denkmal (die ich übrigens für sehr gelungen halte)?

    Nachtrag; hier der Link: https://www.denkmalschutz.de/service/inform…for-future.html

    Korrekt, Snork. Ein Blick auf weitere Kulturbereiche zeigt den Verfall und den dahinfließenden Anspruch der Menschen, Schönes zu schätzen und auch zu schaffen. Es gab andernorts schon eine Diskussion über die Entwicklung von Ästhetik und es wurde als Beispiel der Minimalismus von Apple genannt, als Produkt einhergehend mit der Vermarktung. Formlos, ein Stil für alle. Globalistisch gedacht. Je klarer die Formen, desto "nicht ausgrenzender" das Ergebnis. Kultur findet man hier allenfalls in dem Nutzerhandbuch wenn man seine Muttersprache wiederfindet.

    Aber ich komme gerade vom Thema ab. Wobei der Kern des Strangs die Beantwortung der Frage sein sollte: Können wir etwas ändern und wenn ja: Wie? Im Bestfall wird eine Sogwirkung in der Bevölkerung geschaffen die dazu führt, dass die Menschen sich a) ihrer Umgebung b) ihren Ansprüchen und c) ihrer Möglichkeit bewusst werden, diese auch zu artikulieren.

    Wenn jeder auf alles scheißt, würde ich als Geldgeber auch den Gürtel enger schnallen. Die klassische Szene steht also vor der Herausforderung, ihre Belange mit dem aktuellen National- und Weltgeschehen zu vereinen.

    Die Stiftung Denkmalschutz hat es mit ihrer aktuellen Kampagne auf den Punkt getroffen (Stichwort: Fridays for Future)

    "Darüber hinaus ist der Beruf des Architekten auch wesentlich umfangreicher geworden. ENEV, Landesbauordnung (jedes BL hat eine eigene), Brandschutz, Bebauungspläne, Stellplatzsatzungen, Schallschutz, Umweltschutz, Haustechnik etc. Man blättert in Gesetzestexten, telefoniert mit Ämtern, redet mit Technikern über die Umsetzbarkeit."

    Man könnte fast meinen, es liege am zu großen Staate? ;)

    Spaß beiseite. Was der klassischen "Bewegung" zu fehlen scheint, ist eine Fehleranalyse und ein überzeugendes Vorgehen, wie man den gegenwärtigen Architekturtrend wieder vom Kopf auf die Füße stellt. Es gibt ja Gründe dafür, warum "wir" heute da stehen, wo wir stehen. Warum Professoren von ihren Studenten nicht mehr als Schießscharten erwarten oder man anderweitig Argumente findet, die gegen klassisches Bauen sprechen.

    Was aus meiner bescheidenen Betrachtung fehlt, ist ein längst überfälliger Schlachtplan. Wann z.B. hat die Entstuckung begonnen, wer waren die Täter, die z.B. das Berliner Schloss, das KW-Denkmal oder die vielen anderen kulturellen Reichtümer Deutschland abgerissen und gesprengt haben und warum weiß davon heute niemand etwas, kann jedoch zeitgleich aus dem FF die Biografie des Österreichers von der Eizelle bis 45 in einem Atemzug erzählen? (Nein, ich möchte hier nichts verharmlosen sondern mir die Frage erlauben, warum heute so gut wie jeder achselzuckend reagiert, wenn man sie über kulturelle Verluste und Zerstörungen ihrer eigenen Kultur befragt). Mit welchen _modernen_ Möglichkeiten schafft man heute effizient im Wettbewerb mit Betongießereien Schritt zu halten; welche Kompromisse ist die Klassikerszene bereit zu gehen?

    Schlagt mich, aber braucht jede Fassade handgeschlagene Skulpturen oder sind die heutigen 3D-Drucker in der Lage, ähnlich Stilvolles für günstig Geld zu schaffen? Muss die detailreiche Eingangstür aus Holz vom Schreiner über Tage und Wochen gedrechselt worden sein oder kann man auch hier nicht auf Robotik und Katalagware setzen, um schnell und verhältnismäßig günstig ein ästhetisches Ergebnis zu erzielen das immerhin um Längen mehr her gibt, als diese menschenverachtenden Ecken und Kanten? Muss jede Fassade einzigartig sein oder findet man auch hier einen Mittelweg zwischen ständig monotoner Kacheloptik und detailverliebter Formsprache?

    Falls mir jemand vorwerfen möchte, ich würde das klassische Handwerk zerstören wollen: Wie viel ist noch übrig geblieben und wer von der breiten Masse aka Bauträger ist bereit, Geld dafür auszugeben? Natürlich wäre mir lieb, wenn Architektur wieder den menschengemachten bzw. menschengleichen Charme hätte, wie damals. Die Zeit lässt sich jedoch nicht zurückdrehen und es täte "uns" gut daran, die Waffen des Gegners für unsere Ziele zu Nutze zu machen. Stück für Stück. Rekonstruktionen wie die Frankfurter Altstadt, einst die Frauenkirche oder das Berliner Schloss sind absolute Reichtümer und Riesenschritte für Kulturverliebte, sollte jedoch nicht das Maß für die "Alltagsarchitektur" sein. (Zumindest noch nicht. ;))

    Das waren ein paar Gedanken von einem Außenstehenden. Welche Kritik davon überspitzt, unangemessen oder auf die Zwölf getroffen hat, darf gern hier im Forum diskutiert werden, solange unser aller Ziel nicht aus den Augen verloren wird.

    Hallo tachMarkus, bei Hervorhebungen in Zitaten bitte Kursivschrift verwenden, keine Farbe. Letztere sollte der Moderation vorbehalten bleiben. Liebe Grüße

    Mod./Snork