• Nicht nur im thüringisch/fränkischen Suhl- Nord wird ein ganzer Stadtteil verschwinden, nein auch in Duisburg West wird ein Wohngebiet umgestaltet und ein Teil der "Weißen Riesen" wird verschwinden.

    https://rp-online.de/nrw/staedte/du…rz_aid-37449557
    (Quelle: Rheinische Post, 22.03.2019)

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    (Quelle: Frankfurter Allgemeine Zeitung, youtube, 24.03.2019)

    3 Mal editiert, zuletzt von Meister Lampe (24. März 2019 um 13:49)

  • Ich war gestern in Duisburg und war von der Salvatorkirche und vom Rathaus recht angetan, bei letzterem erkennt man jedoch, dass es teilweise vereinfacht wiederhergestellt wurde. Waren die beiden Bauten auch vor dem 2. WK sozusagen Duisburgs wichtigsten Gebäude?

  • Wie in anderen Städten hat das Rathaus sicherlich auch hier nur eine marginale Bedeutung.

    Es gibt Städte, in denen das durchaus der Fall ist, z.B. London oder Paris (hat London überhaupt eins?).

  • Schockbilder aus Duisburg (nichts für schwache Nerven). Einer der wenigen Straßenzüge in der Innenstadt der den Weltkrieg überstanden hat, wird offensichtlich weggerissen. https://www.lokalkompass.de/duisburg/c-wir…abriss_a1408830

    Das ist doch nur noch krank. Duisburg ist in meiner Erinnerung schon jetzt eine unglaublich hässliche, seelenlose Stadt.

    E: Links zum Projekt:

    https://www.fokus-development.com/?page_id=243

    https://www.bst-ob.de/projekte-2020/…rasse-duisburg/

  • Ich habe gerade mal versucht, im Ratsinformationssystem der Stadt Duisburg zu erfahren, wie das Abstimmungsverhalten hinsichtlich des Verkaufs der Fläche der ehemaligen Stadtbibliothek, die da auch betroffen ist, war. Aber dieses System samt schlecht funktionierender Suchfunktion ist so intransparent und kompliziert gestaltet, dass es für einen Normalbürger wie mich kaum ein Durchblicken gibt. Und ich bin diesbezüglich ja sogar etwas geübter. Vermutlich ist diese Intransparenz bewusst gewollt.

    Schaue ich mir aber die kommunale Sitzverteilung an, dann sehe ich, dass an der SPD mal wieder kein Weg vorbeiführt. Und das seit Jahrzehnten. Denn die Stadt wird seit 1948 von SPD-Oberbürgermeistern regiert. Mit Ausnahme von Adolf Sauerland 2004-2012, dem man erfolgreich die Schuld für die Loveparade-Katastrophe in die Schuhe schieben konnte, um ihn abzusägen. Letztlich also trägt diese Partei die Hauptverantwortung für das dortige Stadtbild und auch die jetzigen Abrisse. Wie so häufig. Tja.

  • Ich habe gerade mal versucht, im Ratsinformationssystem der Stadt Duisburg zu erfahren, wie das Abstimmungsverhalten hinsichtlich des Verkaufs der Fläche der ehemaligen Stadtbibliothek, die da auch betroffen ist, war.

    Ich habe mich auch mal versucht, würde ja gerne wissen, wie so etwas begründet wird. Meiner Vermutung nach sind solche hochverschuldeten Städte meist froh, wenn überhaupt investiert sind und würden dafür ihre Großmütter (in diesem Falle: ihre städtebaulichen Großmütter) verkaufen. Unter dem Stichwort "Börsenstraße" findet man im Nachtrag zur nichtöffentlichen Sitzung des Rates der Stadt vom 26. November 2018 die Beschlussvorlagen DS 12-0544/4 (Ehemalige Stadtbibliothek, Düsseldorfer Str. Ecke Börsenstraße in Duisburg; hier: Aufhebung des laufenden öffentlichen Verkaufsverfahrens) und DS 18-1363 (Ehemalige Stadtbibliothek Düsseldorfer Str. Ecke Börsenstraße in Duisburg; hier: Verfahren zum Verkauf der Immobilie / Grundstücksvergabe). Nichtöffentlich heißt, es wurden keine Informationen darüber veröffentlicht. Tja, Transparenz ist hier wirklich nicht gewünscht. Kann aber daran liegen, dass genaue Kauf-/Verkaufspreise bis zu einer gewissen Grenze oder die Namen der Mitbieter im Vergabeverfahren generell nicht genannt werden sollen. Aber so gut kenne ich mich nicht aus mit Kommunalpolitik.

    Haben diese Städte (allgemein im Ruhrgebiet) ein Bewusstsein dafür, was historische Architektur für ihr Stadtbild ausmacht? Gerade Gründerzeitarchitektur, die meist das einzige ist, was diese Städte noch an historischen Bauten haben (oder überhaupt jemals hatten, falls erst als Industriestadt großgeworden). Vieles ist ja verbastelt und kaum noch als bauhistorisch wertvoll zu erkennen, aber was mich hier wütend macht, ist, dass die Gebäude noch in gutem Zustand waren, das mittlere ein schöner Neorenaissancebau, das rechte mit tollem Fensterstuck und scheinbar frisch gestrichen. Bei Google Street View sieht man auch, dass die Gebäude vor so ca. 12 Jahren (als Street View das erste und letzte Mal in Deutschland war) noch offensichtlich gut genutzt wurden.

  • Ich verstehe nichts mehr von Städteplanung in D.
    ALLES soll doch gezielt und gemacht werden um die schwerstens verunstallteten Städten zu "reparieren" statt noch weiter zu verkrüppeln????

    Das gilt besonders für die am meisten getroffen Städten wie Köln, Duisburg, Hamburg, Berlin, Dresden, Düsseldorf, Mannheim und Magdeburg.

    Jedes Haus von vor 1940 soll hier von heute ab geschützt werden vor Abbruch.

    Wer hat Interesse daran um dann die wenige historische Altbauten in Duisburg wegzurissen??? Spekulanten? Investoren? Und wird dass begründet weil es noch so wenig gibt??

  • Das ist doch einfach nur noch krank. Duisburg ist doch mittlerweile völlig verloren. Es gibt keinen Grund mehr dort hinzuziehen oder hinzufahren. Vielleicht bei einem Tagesausflug noch das Binnenschifffahrtsmuseum oder den Zoo ansehen, das war‘s. Dagegen sind Dortmund, Bochum oder Essen echte Schönheiten, auch wenn das Bewusstsein um Altbauten dort auch noch nicht richtig angekommen ist.

    Wo die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten
    Karl Kraus (1874-1936)

  • Dagegen sind Dortmund, Bochum oder Essen echte Schönheiten

    Ist das so?

    Ich war noch nie in Duisburg, bin womöglich mit dem Zug durchgefahren. Dortmund und Essen fand ich schrecklich. Vor allem hinsichtlich der Abrisspolitik ihrer historischen Rathäuser sind mir diese Städte grundunsympathisch. Bochum fand ich hingegen ganz in Ordnung dafür, dass ich keine Erwartungen hatte. Die haben auch ihr Rathaus erhalten.

    Für mich hat Duisburg aber immer noch mehr bedeutende historische Bauten als die erwähnten Städte.

  • Dortmund hat in der Altstadt immerhin alle Kirchen erhalten und einige bedeutende Bauten aus den 20ern und wenige Gründerzeitler.

    In Essen gibt es den Dom, das weitgehend intakte Bankenviertel sowie ebenfalls einige bedeutende Bauten aus den 20ern und 30ern. In Bochum vor allem viele Grossbauten der Zwischenkriegszeit.

    Alle drei Städte haben jedoch große erhaltene Wohnviertel aus der Vorkriegszeit, wo es viele Ensemble gibt. Aus Duisburg sind mir hier nur wenige Straßenzüge bekannt.

    Wo die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten
    Karl Kraus (1874-1936)

  • Bochum hatte nach dem Krieg einen konsequenteren Wiederaufbauplan als Dortmund und Essen. Die Innenstadt wurde recht einheitlich mit zueinander passenden Gebäuden im typischen 50er-Jahre-Stil aufgebaut, was sich in einem harmonischeren Gesamteindruck niederschlägt. Leider hatte man in den 00er Jahren wenig Bewusstsein dafür, so dass einige herausragende Gebäude dieser Zeit bereits wieder entsorgt und z.T. durch ziemliche Ungetüme ersetzt wurden, z.B. das Stadtbad, wo es jetzt so aussieht.