Beiträge von Booni

    Es ist ein Inselbahnhof, das Empfangsgebäude liegt zwischen den Gleisen und ist lt. Wikipedia von 1950. Es wirkt aber wie ein extrem vereinfachter und niedrigerer Wiederaufbau des kriegszerstörten Gebäudes. Ich denke aber nicht, dass eine Rekonstruktion geplant ist.

    Der Abriss ist schon sehr schade, aber wenn lt. Gesundheitsamt keine gefahrlose Nutzung der Gebäude möglich ist und die Aussage ist erstmal im Umlauf, dann werden sich wohl kaum Mieter finden.

    Ich hoffe sehr auf eine sehr stark an die noch vorhandene Bebauung angelehnte Neubebauung und bin gespannt, was dabei herumkommt.

    Der Bielefelder Karstadt ist m.E. noch einer der besseren Nachkriegskarstadt, es hat noch was vom Stil der Frühmoderne und Nierentisch-Ära. Von daher bin ich wirklich gespannt, ob die Neugestaltung Besserung bringt. Die gegenwärtige Architektur verbockt auch 9 von 10 Gestaltungschancen.

    Oh man… alle drei hier erwähnten Bauten sind ortsbildprägend. Die Kaufmannsvilla steht schon lange leer, ist aber ein überaus beeindruckendes Gebäude an der Hauptstraße nach Lippstadt. Auch das alte Kornhaus ist ortsbildprägend und steht zudem für die Landwirtschaft in der Soester Börde. Was ist nur mit Erwitte los? Eigentlich hat die Stadt ja Potenzial, aber man macht wenig aus der Geschichte. So viel Ungemach in kurzer Zeit ist sehr traurig…

    Sehe ich auch so, würde man die historische Straßenführung rekonstruieren, wäre das Ensemble trotz dann vier Bögen erhalten. Klar, das wäre teuer, aber es gibt nunmal Situationen wo es sich lohnt, etwas mehr Geld in die Hand zu nehmen. Man könnte ja bei Radfahrern eine kleine Brückenmaut verlangen….

    Naja, von den modernen Neubauten sind es schon die besseren, aber bei vielen fehlt mir der Regionalbezug, was beim LWL eigentlich das wichtigste Kriterium hätte sein müssen. Um den Bahnhof in Bünde ist es schade, man hat den gründerzeitlichen Bau ganz schön gestutzt.

    Schade um das Haus… ist ja nicht so, dass wir zu viel Wohnraum in Deutschland haben. Ich befürchte aber, das wird noch viele einzeln an Hauptstrassen stehenden alten Gebäuden so gehen. Wer will schon in so einem Lärm wohnen? Eigentlich geht nur Gewerbenutzung, aber dann sind es wohl auch eher Gewerbe die Lagerfläche statt Wohnraum brauchen.

    Und auch in Lippstadt hat die Abrissbirne in den vergangenen Wochen an der Rixbecker Straße wieder ganze Arbeit geleistet:

    https://www.derpatriot.de/artikel/lippst…etail/News.html

    Die Häuser standen schon seit Jahren leer, da deren Abriss ohnehin für eine Erweiterung der Hella-Betriebsgebäude vorgesehen waren. Die Pläne wurden verworfen und wieder neu geplant. Es waren bis auf das eine Eckhaus an der Bahntrasse heruntergekommene, kleine Arbeiterhäuser aus der Gründerzeit. Städtebaulich ist es schade drum, aber immerhin investiert Hella wieder und bleibt dem Standort treu.

    Schlimmer finde ich, dass die vor wenigen Jahren noch vollständig erhaltene Ostseite der Cappelstraße in der Altstadt zwischen Burgstraße und Stiftstrasse völlig perforiert wurde und dort mittlerweile 3 Neubauten stehen.

    Die Villa Möllering, 1945 Schauplatz der Kapitulation Norddeutschlands, wurde 2020 teilabgerissen aufgrund des schlechten Zustands. Der Investor plante ein Dokumentationszentrum und Reihenhäuser auf dem Areal. Das hat sich nun erledigt, die verbleibenden Reste werden nun auch abgerissen.

    Artikel auf Welt.de

    Die Post in Bad Tölz aus den 1930er Jahren, ein Bau der bayerischen Postbauschule, soll wohl demnächst abgerissen werden:

    Artikel aus dem Merkur

    Schade, mir gefallen diese modernen aber dennoch heimelig anmutenden Häuser aus den 30er Jahren, auch wenn die Zeit damals eine dunkle war.

    Hier noch ein interessanter Artikel, in dem auch ein historisches Foto der alten Post zu sehen ist:

    Link zum Artikel im Merkur

    Die Häuser sind im Heimatstil gebaut, also im Übergang vom Jugendstil zur Moderne. Der 1. Weltkrieg und die anschliessende Wirtschaftsflaute liessen leider diesem Stil keine Überlebenschance mehr. Man findet ihn an vielen Orten, und von daher verwundert mich der Name 'Heimatstil' umso mehr, weil er ja nicht an die engere Heimat gebunden war. In der Ostschweiz findet man gleichartige Einfamilienhäuser bis in die frühen 1920er Jahre.

    Ich bin mir nicht sicher, ob wir das gleiche meinen, aber es gibt auch noch den „Heimatschutzstil“, der m.W. auch um diese Zeit aufkam, aber auch im Nationalsozialismus eine Blütezeit als Alternative zur Moderne hatte sowie in der Nachkriegszeit als Möglichkeit, beim Wiederaufbau wieder harmonische, ortstypische Häuser zu bauen. Gerade in Stuttgart hat sich die „Stuttgarter Schule“ formiert, bei denen einige Gebäude, wie z.B. den Königin-Olga-Bau, auch diesen Stil aufgegriffen haben.

    Vielen Dank für die Informationen. Dass sowas überhaupt geht, scheint wohl die Folge des novellierten Denkmalschutzgesetzes in NRW zu sein. Für mich nicht nachvollziehbar - entweder ist ein Haus ein Denkmal und dann auch substanziell zu erhalten - oder eben nicht, dann greift evtl. noch Ensembleschutz.

    Der Abriss des Ritz in der Marktstrasse war ein Skandal, auch Marktplatz 7 wurde jüngst unter Beibehaltung der Fassade verschandelt.

    Warum wurde der Denkmalschutz denn aufgehoben? Mit welcher Begründung? Ein Abriss wäre eine Katastrophe, in der Ecke steht durch die Emsgalerie sonst kaum noch etwas, bei einem der ehemaligen Nachbarhäuser des Barönchen wurde beim Abriss erst festgestellt, dass das Haus wesentlich älter war als angenommen.

    Die Entwicklung von Rheine ist schon sehr traurig, im Krieg nicht unerheblich zerstört wurden eigentlich erst ab den späten 90ern richtig Stadtbildzerstörung betrieben, ein Prozess der bis heute ununterbrochen weitergeht.

    Mir ist zu Ohren gekommen, dass das Filmtheater Sendlinger Tor, einem der schönsten und ältesten Kinos der Republik, voraussichtlich geschlossen werden soll, es gibt Streit zwischen Pächter und Besitzer:

    Link zum SZ-Artikel

    Weiß jemand, was da geplant ist? Der Besitzer wird ja wohl kaum einen anderen Kinopächter finden, der mehr zahlt? Und da das Kino unter Denkmalschutz steht, sind anderweitige Nutzungen auch eher schwer, oder?

    Schade. Das Ahrtal war eigentlich immer noch auf meiner Urlaubs-ToDo-Liste. Aber eigentlich habe ich so langsam keine Lust mehr darauf, wenn man so etwas sieht.

    Mir tut der Teil der Dorfbewohner leid, die unter dem Verlust leiden. So etwas kann einem das Herz heraus reißen.

    Finde ich gut. Gerade die unscheinbaren aber doch irgendwie schönen und heimeligen Siedlungshäuser verschwinden immer mehr, entweder für Mehrfamilienhäuser oder unter Dämmschichten und bodentiefen Fenstern. Da, wo es noch machbar ist, müsste man eigentlich mal ganze Siedlungen unter Denkmalschutz stellen.

    Ohne Denkmalschutz wird es auch schwer, die Häuser unter Berücksichtigung ihrer Optik energetisch zu sanieren. Hier in der Soester Börde verschwinden z.B. fast alle Sockel aus Grünsandstein unter Dämmung, weil nach irgendeiner KfW-Regel Keller Dicht sein müssen.

    Lippstadt ist eine der größten Städte in Westfalen, die im Krieg nicht zerstört wurden. Vor 5 Jahren war der Stadtkern noch größtenteils historisch. Seitdem verschwinden jedes Jahr etliche Häuser, in der Cappelstraße ist es besonders schlimm, in dem Bereich zwischen den Kreuzungen zwischen Burgstrasse und Stiftstrasse waren vor ein paar Jahren ausschließlich Altbauten, seitdem wurden bereits 4 oder 5 Häuser ersetzt. Beschämend, wenn man bedenkt, dass Lippstadt selbstbewusstes Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Historische Stadt- und Ortskerne in Nordrhein-Westfalen in Deutschland ist.