Und was kommt? Hässlich ist es ja jetzt schon… oder ist das ein verunstalteter Altbau?
Posts by Booni
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Ich denke, mit den Sprossenfenstern hat man aufgehört, als man die Fensteröffnungen auch preislich vergleichbar ganzflächig verglasen konnte. Und auch jetzt kenne ich sehr viele, die Sprossenfenster nicht mögen, weil es den Blick nach draußen einschränkt, mehr Arbeit beim Putzen ist und weniger Licht hereinlässt. Ich vermute, dass deswegen auch so wenige Altbauten ihre Sprossenfenster wiederbekommen.
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Nicht wirklich, oder? Ist der Abriss schon genehmigt oder kann das noch aufgehalten werden? Die hohen Grundstückspreise in Städten wie Stuttgart führen dazu, dass nur noch Investoren Häuser mit großen Grundstücken kaufen - um sie danach abzureißen.
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Uh, schwierig. Wenn Vorkriegsbau, dann nicht original. Ich tippe eher auf späte 50er, früher 60er.
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Ach Wahnsinn… Ich wusste, dass der UFA-Palast saniert werden sollte, hatte aber noch kein Foto gesehen. Ist schön geworden.
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Uh, das Erlanger Beispiel ist zu einfach, da der Himbeerpalast doch sehr bekannt ist.
Das Ziemhaus hätte ich auch auf die 30er-Jahre getippt, die seitlichen Gliederungen an den Ecken hätte man nach dem Krieg so wohl nicht mehr gemacht. Die Fenster sind aber sicher nicht original. -
Architektonisch ist der Neubau eher eine Verbesserung. Die abzureißenden Gebäude sind immerhin klassische Vertreter der Nachkriegsmoderne, nach einer Reinigung/Sanierung mit passenden Fenstern wären sie wieder ganz hübsch.
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Ich finde auch beides gelungene Beispiele für den Denkmalschutzpreis. Das Haus zum Goldenen Rad ist wirklich ein gelungenes Bauwerk und m.E. wertvoller als der rekonstruierte Vorkriegsbau. Beim Salzhaus trotz all seiner Qualitäten würde ich anders urteilen.
Dass das Haus in Alt-Niederursel rekonstruiert wurde, grenzt fast an ein Wunder. Mich würde mal interessieren, wieviel Mehraufwand die Sanierung gekostet hat und wie der Wohnwert des Hauses ist. Vielleicht kann man das auch über Stadtbild Deutschland als Positivbeispiel stärker promoten.
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Ich muss auch mittlerweile eingestehen, dass viele der sehr hochwertig gebauten Bauwerke aus den 1950er Jahren Flair und eine historische Existenzberechtigung haben, meistens hat der Denkmalschutz dies auch erkannt. Problematisch ist meines Erachtens auch eher, was noch später gebaut wurde. Ziel müsste es m.E. sein, einen Rahmenplan zu entwickeln, bei dem die vorhandenen historischen Gebäude mit dem Ziel einer möglichst guten Restaurierung/Rekonstruktion herausgestellt werden, vielleicht einige besonders wichtige Vollrekonstruktionskandidaten als langfristiges Ziel definiert werden und der Rest einem Rahmenplan unterliegt, mit dem man die Stadt auf lange Sicht historisch-funktional wiederherstellt.
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Leider ist das Geld in Westfalen nicht in Händen derer, die auch Geschmack oder Bezug zur Kultur haben. Geht es bald los oder besteht noch Hoffnung, das Vorhaben zu drehen?
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Oh… Danke für die Korrektur. Das nächste Mal recherchiere ich besser vorher.
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Das Hauptzollamt in München wird saniert:
Architekt: ausgerechnet der in ganz Deutschland weltberühmte "Stararchitekt" Chipperfield.
Hoffentlich beschränkt er sich wirklich bloß auf Sanierung und verzichtet darauf dort "Stararchitektur" umzusetzen.Hat er das je gemacht? Mir graut es schon, wenn ich dran denke was er mit dem Frankfurter Senckenberg-Museum gemacht hat.
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Haben Vollsandsteinhäuser überhaupt eine schlechte Dämmbilanz? Die Wände sind doch vmtl. ziemlich dick? Mit neuen Fenstern und einer Dämmung von Wärmebrücken sollte es doch getan sein, zwar kein Neubaustandard, aber zumindest ein akzeptabler energetischer Standard, mit dem das Haus langfristig klarkommt.
Wer berät sowas eigentlich? Müssen Energieberater kein Basiswissen in Bauphysik haben sondern nur U-Werte berechnen können?
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Wirklich tragisch. Allerdings frage ich mich auch, warum die Eigentümer sich nicht darum gekümmert haben, das Haus vor Regen zu schützen? Wenn man vorhat, das Haus zu erhalten zählt doch jede Stunde….
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Vielleicht will auch einfach keiner neben einer "Hochstraße" wohnen? Wen es in den Schwarzwald zieht, der wünscht vielleicht mehr Ruhe. Dieser Hochstraßen-Wahn ist eh eine Abnormalie des dt. Sprachraums und ein Konzept von Vor-Vor-Gestern.
Ich kann nur vom Fichtelgebirge reden - ein Alptraum.
Aber diese Grandhotels, das hat doch trotz der Lage Flair? Und die Bühlerhöhe liegt auch nicht direkt an der Straße. Zumindest für Motortouristrn auf Oldtimern oder Motorrädern könnte sowas doch durchaus reizvoll sein?
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An der Schwarzwaldhochstraße, die von Baden-Baden nach Freudenstadt verläuft, reihen sich die verlassenenen Höhenhotels wie an der Perlenschnur. Eigentlich paradox, da die teilsweise in über 1.000 Höhenmetern verlaufende Panoramastraße mit grandiosen Ausblicken aufs Rheintal und Elsass vor allem an Wochenende sehr stark frequentiert ist.
Hier eine unvollständige Auswahl der größten Objekte von Nord nach Süd:
Das Schlosshotel Bühlerhöhe (siehe auch Foto unten) wurde 1912 erbaut, hat einige sehr sehenswerte historische Räumlichkeiten und war einst Sommerziel von Konrad Adenauer. Seit 2010 steht es leer, wird jedoch vom Eigentümer bis auf Weiteres in Schuss gehalten. Ein aktuellerer Bericht mit Innenaufnahmen ist hier: https://bnn.de/lokales/buehl/…-voellig-unklar
Wenige hundert Meter entfernt liegt das um 1890 neu errichtete Kurhaus und Hotel Plättig. Es wurde 2010 geschlossen. Hier weitere Außenfotos der "Schauseite" des historischen Hauptgebäudes: http://www.rottenplaces.de/main/kurhaus-hotel-plaettig-26146/
Das Kurhaus Sand, 1891 in heutiger Gestalt neu erbaut, hat 2005 den Betrieb eingestellt. Ein Verein erhält derzeit allerdings Teile der Innenräume, darunter das beeindruckende historische Jagdzimmer (ein Detailbild hier). Schon Kaiserin Sisi war einst "auf dem Sand" zu Gast.
Das Kurhaus Hundseck wurde um 1896 stark erweitert, war später ein Erholungsheim für Bergleute aus dem Ruhrgebiet und verfiel nach vielen gescheiterten Umnutzungsplänen. Im Jahr 2012 wurde es aus Sicherheitsgründen wegen Baufälligkeit teilweise abgerissen.
Besser sieht es derzeit für das ehemalige Sanatorium Breitenbrunnen oberhalb des hübschen Fachwerk- und Weindorfs Sasbachwalden aus. Eine Stiftung will hier einen großen Tierpark einrichten, das historische Hauptgebäude soll saniert werden. Im Herbst 2018 wurde der Grundstein gelegt.
Schon auf württemberger Gebiet steht das Hotel Alexanderschanze, das 2015 aufgegeben wurde. In der Nähe liegen übrigens jahrhundertealte Schanzenreste aus der Zeit der Erbfolge- und Koalitionskriege (unter dem Link gibt es auch ein Bild des Hotels). Einige hundert Meter nördlich des Hotels liegen, völlig vergessen und überwuchert, zudem die Reste des ehemaligen "Führerhauptquartiers Tannenberg".
So viel in aller Kürze zu diesem traurigen Kapitel Schwarzwälder Geschichte ... Ich fahre sehr oft "uff die Höh", wie man hier im Badischen sagt, über diese Straße und vielleicht schaffe ich es eines Tages, eigene Bilder einzustellen.
Edit: Das Foto unten zeigt die fantastische Lage des Schlosshotels Bühlerhöhe auf dem Höhenrücken des Norschwarzwalds. Es wurde im Sommer 2018 von mir von einem Wanderweg zwischen Unterstmatt und Hundseck aus oberhalb der Schwarzwaldhochstraße aufgenommen. Man sieht in der Ferne bis in die nördlichen Vogesen und den Pfälzerwald. In der Bildmitte oberhalb des Hotelgebäudes ist der 1913 ausgebaute Merkurturm, ein beliebtes Ausflugsziel in Baden-Baden, zu erkennen.
Ich lese gerade einen Roman, der in den 1950ern an den Hotels der Schwarzwaldhochstrasse spielt. Es ist schon merkwürdig, dass in touristisch so schöner Lage diese schönen Hotels verfallen und es scheinbar keine Sicht auf Besserung gibt. Beim Hundseck, einem der eindrucksvollsten Häuser, gibt es statt den Willen einer Rekonstruktion jetzt eher wieder Bewegung, das Hotel vollständig abzureißen.
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In der Nacht von Freitag auf Samstag ist die historische, aber noch betriebene, Rombergmühle in Möhnesee-Wippringhausen abgebrannt. Auslöser war wohl ein brennender LKW, der in der Mühle gestanden hat:
Großalarm am Möhnesee: Mühle lichterloh in Flammen - Erinnerungen an eine Katastrophewww.soester-anzeiger.deSo wie es aussieht, ist das Gebäude auch nicht mehr zu retten, der Dachstuhl und mehrere Zwischendecken sind eingestürzt… sehr schade, war doch die historische Grossmühle an der Landstraße von Soest bzw. der A44 zum Möhnesee immer eine Landmarke. Gut, dass immerhin nicht mehr passiert ist.
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Ohje, das sind tragische Nachrichten. Das ehemalige HSP-Gelände hat in der Tat wahnsinnig schöne Altbauten wie das Emscherschlösschen, über deren geplanten Erhalt ich mich sehr gefreut habe. Dass das ehemalige Versorgungsamt so verfällt ist für mich auch nicht nachvollziehbar… sehr schade, die historischen Gebäude haben das Projekt der Revitalisierung erst interessant gemacht.
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Ich frage mich auch, warum man nicht den schönen vermörtelten Ortgang nicht mehr hinbekommen. Allerdings ist das wohl nach DIN-Normen so nicht mehr möglich sagte mir ein Architekt.
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Schlimm… aber gerade bei Fenstern sehe ich aktuell generell keinen Weg zur Besserung. Holzfenster sieht man kaum noch, Neubauten gehen alle auf Kunststoffenster, Sprossen sind auch selten vorhanden und meistens lieblos ausgeführt. Bei einem solchen Bau ist das aber nochmal deutlich ärgerlicher.