Leider fehlen in fast allen Häusern angemessene geteilte Fenster. Das kann sich gerade bei den Gebäuden mit schlichten Fassaden gefährlich auswirken, da sie nur im Gesamtbild als stimmiges Baudenkmal sinnlich erfahrbar sind (wozu die Fenster gehören und unpassende Eingangsüberdachungen nicht gehören). Da droht dann eher bei Verkauf eine Beseitigung als bei den opulenten neobarocken Fassaden.
Den "Worst case", den du ansprichst, hat es hier die letzten Jahre schon ab und zu gegeben. Und könnte sich noch öfter wiederholen. Die Pirmasenser waren traditionell hauptsächlich Arbeiter und Kleinbürger, die ihre Häuser gerne liebevoll verbastelt haben, aber nicht so oft mit Kunstverstand gepflegt. Geteilte Fenster sind eines der geringeren Probleme
Ich zeige mal ein paar positive und negative Beispiele:

Bei diesen Halbvillen in der Turnstraße ist noch fast alles original, Dach, Dachfenster, die Fensterläden links, Garteneinzäunung. Rechts sieht man allerdings nur noch oben die alten, nicht mehr ganz tauffrischen Fenster. Im Erdgeschoss wurden sie bereits durch ästhetisch wenig anspruchsvolle Kunststofffenster ersetzt.

Schöne geteilte Fenster an der Villa Fahr unterhalb des Rheinbergers. Hinter dem Gebäude beginnt der Strecktalpark, der einst das Gelände der Gerberei Fahr war.

Nicht ganz so schön dagegen: Ladeneinbauten des Grauens für die ehemalige "Bäckerei am Kaiserplatz". Das hier könnte ein wunderbares Eckhaus sein. Aber man kann die störende Glasfront nicht wegsehen.

Und jetzt der maximale Stilbruch: Wunderschöner Stuckrahmen um die banal moderne Tür herum. Nein, dieses Gebäude steht nicht unter Denkmalschutz. Weiß jemand, warum?
Aber immerhin ist die Fassade so schön mit Stuck verziert, dass niemand auf die Idee käme, das das Haus einfach so zu beseitigen.

Hier sehen wir links drei Gebäude, die leider bereits abgerissen wurden für einen Neubau von modernen, absolut unangepassten "Stadthäusern" (so sollen die aussehen, wir hatten die Neuigkeit bereits im Forumsstrang zur Stadt). Zwei sehr einfache Gründerzeitler, die durch ihre Dachausbauten verschandelt wurden, und eine schöne Stuckfassade ganz links. Die war zwar absolut erhaltenswert, aber sie stand nicht unter Denkmalschutz, und dem Bauprojekt als Ganzes im Weg.
Für sich genommen nur ein einzelner trauriger Gebäudeverlust, aber der Ensemblecharakter der vorderen Turnstraße zur Innenstadt hin (hinten im Bild) wurde damit nachhaltig geschädigt und weiteren Abrissen der Weg bereitet. Dem schlecht erhaltenen Klinkerbau rechts neben den drei abgerissenen Häusern sage ich eher keine allzu rosige Zukunft voraus.

Zum Abschluss etwas Positives: Die eine oder andere schöne Holztür findet man auch noch in Pirmasens, hier auf dem Horeb in der überhaupt sehr sehenswerten Luisenstraße.