Potsdam - Garnisonkirche

  • Es gibt keinen originalen Turm mehr! Dessen müssen sich diese "Kompromissbereiten" klar werden. Da kommt maximal noch ein Betonsockel hin, in der äußeren Kubatur der Garnisonkirche. Stellen Sie sich den kulkaschen Stadtschlossentwurf (den Sieger aus dem damaligen Architekturwettbewerb, nicht das was Kulka dann bauen musste und was wir heute betrachten können), als das vor, was dann da entstehen wird. Und das steht dann für Generationen. Es gibt keine Wahl mehr, zwischen Turm mit Kirchenschiff und nur Turm, sondern nur noch die Wahl zwischen heutiger Leere oder einem Betonmonster!


    Danke für die Info, Luftpost. Woher bist du dir so absolut sicher, dass es nicht mal mehr einen rekonstruierten Turm geben wird? Nur wegen diesem Opportunisten Dröge? Ich glaube eine Beton-Kirche würden die Leute, die bisher gespendet haben wohl kaum akzeptieren.

    Fest steht jedenfalls, dass man mit diesem dämlichen "Bürgerdialog" eine sinnlose und feige Appeasement-Politik gegenüber den Garnisonkirchen-Hassern betrieben hat, wie einst die Westmächte gegenüber den Nazis. Das 'Münchener Abkommen' der Garnisonkirche dürfte bald ausgehandelt werden. :kopfschuetteln:

  • Bevor hier weiter rumspekuliert wird: Bis dato haben sich Bischof Dröge, Ex-MP Stolpe und Ex-MP und OB Platzeck lediglich a) für einen Verzicht auf die vollständige Rekonstruktion und b) für ein Kirchenschiff ausgesprochen, dass eine "Bruch" mit der Tradtion der Kirche auch von aussen zeigt. Niemand hat sich a) gegen die Kirche im ganzen, b) gegen die Errichtung des Kirchenschiffes oder c) für eine Veränderung der Pläne des genehmigten Turmbaus ausgesprochen.

    Natürlich lassen diese Aussagen vielfältige Interpretationen zu. Z. B. a) mit welcher "Tradition" soll gebrochen werden und wie sieht das aus, b) ist nicht die jetzt geplanten moderne Innenraumgestaltung schon ein Bruch, c) wie soll man zu einer geeigneten Form für das Kirchenschiff kommen, u.v.a.m.

    Der äußerlich originalgetreue Wiederaufbau des Turmes wird bis dato weder von der Kirchenleitung, noch den genannten Promis noch der Errichtungsstiftung noch der Fördergesellschaft in Frage gestellt. Dies liegt daran, dass diesen schon genehmigt ist und eine Änderung der Baugenehmigung eine Reihe von Unwägbarkeiten auslöste.

    Fakt ist aber, dass auch dem Kreis der Kirche etwa 4 bis 5 Millionen kommen müssen - sonst ist das Projekt tot. Diese Millionen wird der Bischof als Faustpfand für Festlegungen bzgl. des Kirchenschiffes verwenden. In welcher Form - das werden wir sehen. Eine äußere Form "mit Bruch" kann ja von einer einfachen Geste bis hin zu einem komplett modernen Bau und von einer einfachen architektonischen Zutat zum historischen Kirchenschiff bis zu einem internationalen Architektenwettbewerb gehen. Bei diesen Debatten ist auch nie zu vergessen, dass es auch für de Turm noch Spendern bedarf und diese nicht durch eine Verlibeskindtisierung des Bau vergrault werden dürfen.

    Dass die lokalen Medien, besondern die PNN (mit lediglich 7000 verkauften Exemplaren bei 168.000 Einwohnern Posdams), vorsätzlich eine Falschmeldung nach der anderen verbreitet (angeblich solle auf das Schiff verzichtet werden), liegt a) an der ständigen Rotlichtbestrahlung der dortigen Jungredakteurinnen und b) der sich im freien Fall befindlichen journalisten Qualität dieses Bläätchens, dass nächstes Jahr Potsdamer Lokalteil des Tagesspiegels werden will. Da reichen inzwischen schon zwei (2) "Demonstranten" mit Pappnasen, um einen Lokalaufmacher darzustellen - dagegen sind die kostenlosten Anzeihenblättchen nachgerade seriöser Journalismus.

    Und dass die Kirchengegner quasi angelegentlich versuchen, auch den Turm zu Fall zu bringen, ist nurmehr verständlich und nichts Neues.

  • Servus,

    alles was ich derzeit aus Potsdam höre, zeigt mir, dass es derzeit keinerlei Grund für Optimismus in Sachen Wiederaufbau Turm der Garnisonkirche (geschweige den Kirchenschiff in einigen Jahren) gibt. Insofern kann ich die Worte von Luftpost nur unterstreichen. Nicht das wir nix zu tun hätten, ich leide wirklich nicht unter langer Weile - aber dass eines der besten Modelle des Turmes inklusive Glockenspiel und ein komplettes Innenraummodell der Kirche bei mir auf der Festplatte ungenutzt verstauben spricht Bände! So kann es nun mal leider nix werden - positive Öffentlichkeitsarbeit mit bunten Bildern und Filmen mit gutem Sound ist in Zeiten von Multimedia schon mal die halbe Miete. Okay - es gibt da eine neue Webseite der Garnisonkirche. Schön gemacht - zweifelsohne. Aber wie oft wird die genutzt?

    Andreas, was mich an Deinen Webseiten immer etwas irritierte ist das Arstempano Logo. Entweder denkt man an eine Swastika oder an Esoterik. Ich denke, es könnte der Breitenwirkung deines Projektes sehr nützen, wenn du das auswechselst.

    Ich bin sehr für innovative Formate. Es macht aus meiner Sicht keinen Sinn auf die Kirchenkreise zu warten. Es muss auch nicht eine Linie pro Kirche geben.

  • ^Du hast Sorgen.

    Eine Variante ohne Kirche für das Haus müsste ohne die 12 Millionen vom Bund auskommen und insgesamt über 80 Millionen Euro aufbringen. Welche Nutzung schwebt Dir denn vor, die solche Summen generierte? Ein Spielcasino oder ein Shoppingcenter?

  • @ agon - naja - also ich seh in dem Logo immer noch ein gotisches Maßwerk, was sich dreht und daher für Zeitreise steht. Das man da auch anderes sehen kann, hab ich nun mittlerweile auch lernen müssen. Aber ich denke, dass es derzeit für mich wichtigere Baustellen gibt, schließe aber nicht aus, dass ich mir für Arstempano-Dresden was neues ausdenke. Dass mit einem anderen Logo die Seite in Potsdam deutlich mehr Interessanten gehabt hätte, wage ich aber stark zu bezweifeln und dass die 3D-Modelle bei uns auf der Platte verstauben, damit hat es nun mal gar nix zu tun. Die Garnisonkirche hat ein optimales Logo auf ihrer Seite und trotzdem ist da nicht übermäßig viel los... Da sind schon auch noch ein paar andere Sachen bei denen wohl regelrecht schief gelaufen...

  • http://www.maz-online.de/Themen/Lifesty…ompromissbereit

    Zitat

    Wiederaufbaustiftung kompromissbereit

    Überraschende Wende beim geplanten Wiederaufbau der [lexicon='Garnisonkirche Potsdam'][/lexicon]: Auch die Stiftung Garnisonkirche rückt vom Ziel einer kompletten Rekonstruktion der äußeren Gestalt ab. In ihrer Erklärung geht sie aber noch nicht so weit wie namhafte Befürworter des Projekts, die einen kompletten Verzicht auf das Kirchenschiff empfehlen.

    Das Problem an dem Kompromiss ist, dass es die Gegner sowieso nicht befriedigt. Es ist aber ein pragmatischer Vorschlag zunächst mal den Turm zu haben weil aus Gründen des Stadtbildes nur der Turm gebraucht wird.

    Zitat


    Schon der Wiederaufbau des Turmes in seiner historischen Hülle mit dem modernen Nutzungskonzept im Inneren dokumentiere einen Bruch in der Architektur

    Ziemlicher Quatsch, Nutzungskonzept und Architektur haben nicht viel miteinander zu tun. Meinetwegen kann man aber auch einen Turm mit einer Containerkirche haben. Hauptsache es wird gebaut. Für Mordernes aber spendet keiner, das sei nur angemerkt.

  • Für Mordernes aber spendet keiner, das sei nur angemerkt.

    Das ist richtig, aber es könnten sich vielleicht anderweitig Geldquellen auftun. Wenn man an der Stelle ein weiteres Mahnmal zur NS-Geschichte kreiert, incl. Nutzung durch muslimische und jüdische Gemeinden, womöglich noch mit einem schicken von Daniel Libeskind entworfenen Turm, der den Bruch symbolisiert, könnten womöglich Zuschüsse des Bundes fließen, das Land und die Stadt Potsdam könnten ihren Beitrag leisten, eventuell würde auch die Kirche ihre Schatulle etwas weiter öffnen. Prominente würden nicht abseits stehen wollen und für das neue Nutzungskonzept "Gesicht zeigen". Und die Potsdamer Linken würden ihre ganze Kreativität einsetzen können, für das Projekt Werbung zu machen. Und plötzlich würden private Spender vielleicht gar nicht mehr so sehr benötigt.

  • Ich habe das Gefühl das die Gegner des Wiederaufbaus der Garnisonkirche gerade eins erreicht haben, ohne das diese Bürgeriniative dafür was machen musste. Sie haben es geschafft das die Evangelische Kirche und auch die Fördergesellschaft nicht mehr mit einer Stimme spricht und somit die Arbeit der letzten Jahre zerstört.

    Es gibt für mich keinen ersichtlichen Grund warum private Spender jetzt ihre Geldbörse öffnen sollten, wenn man sich nicht einmal einig ist, ob der Turm zukünftig in einer 1 : 1 Rekonstruktion entstehen soll, ob es eine abgespeckte Version oder doch eine "moderne" Interpretation des Turms geben soll. Und es fühlen sich sicher auch viele Spender, die schon gespendet haben vor dem Kopf getreten wenn es wieder nur auf einen Kompromiss hinausläuft.

    Man muss doch langsam einmal erkennen das die Bürgeriniative gegen den Wiederaufbau der Garnisonkirche nur ein Ziel hat, das dass Rechenzentrum bestehen bleibt und es garnicht zum Wiederaufbau dieser wunderschönen Kirche kommt, dann soll man aber auch so ehrlich sein und es einfach zugeben, dann kann man sich nämlich den Bürgerdialog auch sparen.

    Ich denke das unser Forumsmitglied "Luftpost" schon oft auch mit "Gegnern" diskutiert hat und er genau so eine Aussage gehört hat. Auch bei der Frauenkirche zu Dresden, dem [lexicon='Potsdamer Stadtschloss'][/lexicon] oder dem Berliner Stadtschloss (Humboldtforum) wurde diskutiert aber es wurde gebaut. Das Hauptziel sollte es einfach mal sein, das man den Turm wiedererichtet. Die Fördergesellschaft zum Wiederaufbau der Garnisonkirche hat schon oft genug die Hand gereicht aber sie wurde einfach ausgeschlagen.

    Wenn man mit dem Bau starten sollte dann jetzt und es werden auch wieder Spendengelder fließen. Die Bürgeriniative gegen den Wiederaufbau der Garnisonkirche wird immer das Haar in der Suppe suchen und es auch finden um gegen den Wiederaufbau dieses Projekts zu sein, genau wie die Bürgeriniative für den Erhalt der Fachhochschule kämpft, mit der Nutzung als Haus der Kultur.

    Wenn man das Haar in der Suppe finden möchte, dann findet man es!

  • Ganz ehrlich. Wenn der herrliche Turm durch so einen Degenarationsschxxx vermurxt wird, dann werde ich mir tatsächlich überlegen, ob ich mir mein Spendengeld wieder zurückhole.

    Dennoch glaube und vertraue ich (zumindest hier) dem gesunden Volks- und Hausverstand, dass eine Nivellierung des wiederaufgebauten Kirchenturms ein vermurxtes Kirchenschiff(chen) verhindert wird können. Bis der Turm steht, sollte man tunlichst darauf schauen, dass zum Schiff nichts verbindliches festgelegt wird. Es wird womöglich wie bei der Frauenkirche sein und es wird sich dann keiner mehr so einen Glas/Stahl/Beton-Gammler neben dem rekonstruierten Wunderwerk vorstellen (außer den üblichen Berufsempörten).

    Einmal editiert, zuletzt von Exilwiener (23. November 2015 um 21:38)

  • Woher nimmst Du den Optimismus, dass der Turm in seiner äußeren Form original kommt?

    Es gibt keinen originalen Turm mehr! Dessen müssen sich diese "Kompromissbereiten" klar werden.


    Wie kommt ihr darauf, dass der Turm nicht original rekonstruiert wird? Ist das Insiderwissen? Öffentliche Verlautbarungen gibt es dazu nicht eine einzige. Wenn doch, bitte hier präsentieren.


    Hallo? Eben schreiben Sie noch weiter oben, "wenn da erst mal etwas anderes steht", und nun meinen Sie, das da nichts anderes gebaut werden würde? Und das dann die Kirche so nett ist, das Baufeld des Kirchenschiffs für spätere Generationen frei zu lassen. Ich kann dieser geschrieben Logik nicht mehr folgen.


    Was ist daran nicht zu verstehen? Wenn dort auf dem Grundstück etwas vollkommen anderes steht, z.B. ein Hotel, ist es nahezu unmöglich dort eines Tages die GK zu errichten. Steht dort aber ein rekonstruierter Turm mit vermurksten Kirchenschiff, ist die Chance dies später zu korrigieren deutlich größer.


    Hier vergessen Sie, das auf dem Grundstück eine Widmung liegt.


    Ah toll eine Widmung. Fast so sicher wie der Denkmalschutz. Dann kann ja eigentlich nichts passieren. Ironie aus.

    98% of everything that is built and designed today is pure shit. There's no sense of design, no respect for humanity or for anything else. Frank Gehry

  • Von "Mitteschön" (Bündnis Potsdamer Mitte) wird heute die folgende Einladung der FWG zu einem Informationsabend verbreitet.

  • Es ist nicht gut, in einen ätzenden Tonfall zu verfallen. Was im Moment problematisch ist, das sind nicht die fundamentalen Gegner des Projektes sondern die fehlenden finanziellen Mittel.

    • Wie lassen sich Mittel beschaffen?
    • Wie können die Unterstützer vermehrt werden?
    • In welche Bauabschnitte lässt sich der Wiederaufbau zerlegen?
    • Wie kann man schnell zu Resultaten kommen?

    Bezüglich der Personen, die auf mich wie Querulanten wirken, schlage ich einen sachlichen Tonfall und juristische Mittel gegen Entgleisungen vor. Wenn es z.B. zum Beispiel am 16. November heißt:

    Zitat


    Schade, die Herren des Versöhnungsprojektes wollen doch nicht mit uns reden, weil es ja schon den Bürgerdialog gäbe. Herr Eschenburg bevorzugt es, die Lüge des Gesprächsangebots zu wiederholen, als ehrlich und offen mit uns zu reden. Der Mann hat wirklich die Nerven verloren,...


    dann wissen wir wie die Pressekammer des Landgericht Hamburg entscheidet. Einfach einen Anwalt das übernehmen lassen.

  • Auch eine Art Spin, die Berliner Morgenpost, Gudrun Mallwitz:

    Zitat


    Sie geben nicht auf, die Befürworter des umstrittenen Wiederaufbaus der Potsdamer Garnisonkirche. Die Töne aber werden sanfter. Nach dem Bürgerbegehren gegen das Projekt im vorigen Jahr verabschieden sich die Verantwortlichen von ihren einstmals rigiden Gestaltungsvorstellungen

    Schon merkwürdig, welche Wahrnehmungen die Querulaten evozieren.

  • Noch merkwürdiger empfinde ich die Behauptung, eine originalgetreue Wiedererrichtung ist eine Zitat "regide Gestaltungsvogabe". Hier wird mit dieser Wortwahl suggeriert, das diejenigen, die satzungs- und Grundstücks-widmungsgemäß handeln, unflexibel oder schlimmeres wären. Andersherum wird ein Schuh daraus: wer für dieses Grundstück eine andere Gestaltung fordert, verliert damit die Berechtigung, auf diesem Grundstück irgendwas zu errichten. Denn jedwede andersartige Gestaltung ist nicht Widmungsgemäß.

    Somit verbreitet auch diese Tagespresse eine subjektive Meinung durch unpassende Wortwahl!

    Luftpost

  • Wer gern aus berufenem Munde Informationen zum Wiederaufbau der Kirche hören möchte, wird in der Mediathek von Potsdam TV fündig.

    Wieland Eschenburg, Kommunikationsvorstand der Stiftung Garnisonkirche, beantwortete am 24.11.2015 Fragen zum Stand der Finanzierung der Baumaßnahme, zur Gestaltung des "Innenlebens" des Turms usw.

    Sehr interessant und glaubwürdig.

  • Danke, sehr informativer Beitrag! Ich freue mich schon sehr auf den rekonstruierten Turm! Potsdam ist jetzt schon schoen, aber wenn die bisher geplanten Wiederaufbauprojekte alle kommen, dann schafft es wenigstens diese Stadt, dass sie wieder ein zusammenhaengendes Gesamtkunstwerk werden wird.

  • Die von mir weiter oben beworbene Benefizauktion gestern ist ausgefallen, weil "die Fördergesellschaft für den Wiederaufbau der Garnisonkirche e.V. die geplante Benefizauktion zugunsten der Garnisonkirche abgesagt hat.
    Das Auktionshaus Eichelkraut setzte eigenmächtig den Werbespruch „Suum cuique – Jedem das Seine, Aber Potsdam seine Kirche“ für die Auktion auf seine Internetseite. Stiftung und Fördergesellschaft distanzieren sich klar von diesem Werbespruch, der historisch belastet ist.
    Der Vorsitzende der Fördergesellschaft, Prof. Dr. Matthias Dombert, erklärt dazu: „Sowohl das Vorhaben der Auktion wie auch deren Ankündigung haben keinen Hinweis auf derartige Formulierungen enthalten. Die Gestaltung der in Bezug genommenen Internetseite des Auktionshauses ist nicht mit der Fördergesellschaft und der Stiftung Garnisonkirche abgestimmt gewesen.“
    Wann und wie die für den Wiederaufbau der Garnisonkirche gespendeten Gegenstände veräußert werden, ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht geklärt. Am Baufeld der Garnisonkirche wurde unterdessen ein vor längerer Zeit erstelltes Banner aufgehängt, auf dem die Grundhaltung von Stiftung und Fördergesellschaft zu lesen ist: „Gegen alte und neue Nazis – [lexicon='Garnisonkirche Potsdam'][/lexicon]“."

    Ich denke, jetzt kann die Antifa beruhigt spenden.

    "Wie schön ist es doch zu leben." Pippi Langstrumpf

  • Eine große Dünnhäutigkeit. Dass der Wahlspruch Preußens suum cuique belastet ist, ein Prinzip antiken Rechts, war mir neu. Lasse mich da gerne belehren. Abgrenzung von Nazis ist ok aber auch nicht erforderlich, weil selbstverständlich.

    Oh, ich lese gerade Tagesspiegel:

    Zitat

    Den Nazis diente "Jedem das Seine" als zynische KZ-Inschrift. Jetzt tauchte der Spruch im Motto für eine Auktion auf - zugunsten der Garnisonkirche in Potsdam

    Oh Herr, lass Hirn regnen, mehrtausendjährige Prinzipien in Miskredit, nur weil Vollhonks das an ein KZ-Tor geschrieben haben... Gut, ich verstehe, warum die Garnisonkirchenstiftung kein Interesse an einer weiteren solchen Debatte hat. Idiotie bleibt aber Idiotie.

  • Dünnhäutigkeit ist wohl der treffendste Ausdruck.

    Soll künftig die schwarz-rot-goldene Fahne nicht mehr öffentlich gezeigt werden, weil seit einiger Zeit sogar die NPD mit ihr hausieren geht?

    Der Zynismus der Instrumentalisierung seitens der NS-Zeit sollte eher mit ein Grund sein, die wesentliche Errungenschaft zu betonen, dass nicht alle über einen Leisten geschlagen werden, vielmehr der Werdegang einer Person beim Strafrecht ganz elementarer Teil ist.

  • Das sind einfach Produkte der Jahrzehnte langen NS-Vergangenheitsbewältigung, die ja nicht dazu führte, dass Menschen differenzierter zu reflektieren vermögen, sondern allein dazu, dass bei irgendwelchen Bildern oder Wortfetzen, die mit NS oder auch nur "rechts" in Verbindung gebracht werden, umgehend das innere Programm der Empörung, Distanzierung oder gar aggressiven Ausmerzung abgerufen werden kann. Wie ferngesteuerte Maschinen, denen ein Autopilot-Programm installiert wurde, also.

    Ich habe selbst Bekannte, die schon diskutierten, dass ein Spruch wie "Jedem das Seine" heute nicht mehr gebraucht werden dürfe. Ein anderer sah mal in einem Vereinsheim ein altes Schild der "Deutschen Reichsbahn" an der Wand hängen und war umgehend verstört, weil er durch den Begriff "Reich" dachte, in einen Neonazi-Treffpunkt geraten zu sein. Als mal eine entfernte Bekannte eine Musik-Zeitschrift bei mir sah, deren Titel in Frakturschrift gesetzt war, fragte sie allein deshalb gleich entgeistert, dass ich wohl ein "Rechter" sei.

    Die Leute sind einfach vollkonditioniert bzw. krank. Deshalb kann die geistige Befreiung heute auch nur noch durch die Überwindung der NS-Vergangenheitsbewältigung (zumindest deren dominanter Präsenz) passieren. Doch das versuchen diejenigen zu verhindern, die machtpolitisch von der Konditionierung profitieren.

    Das gute an dem Garnisonkirchenstreit ist allerdings, dass die hier beschriebenen Kreise dadurch beschäftigt sind. Wer weiß, was die sich sonst alles ausdenken würden, wenn ihre Gedanken nicht so sehr um die Verhinderung dieses Rekonstruktionsprojekts kreisen würden.