Potsdam - Garnisonkirche

  • ... ja, die Erziehung. Die Sitten wird wirkloch verlottert in unserem heutigen Deutschland. Aber das APH ist ja ein Architekturforum, deshalb habe ich mich bei meiner Antwort versucht auf diese Aspekte deiner Frage zu antworten. Hoffentlich hat Dir die Antwort geholfen.

  • uhugreg Ich kann Dir nicht versprechen, dass es für den gesuchten Fall auch funktioniert, aber für mich funktioniert sehr effektiv die Suchfunktion des Forums. Wenn Du hier im Strang die Suche startest, wird nur dieser Strang hier durchsucht. Wir haben ja leider gar nicht so selten Stränge die über alle Borde schlagen und man leider unmöglich alles durchgehen kann. Das funktioniert auch sehr gut bei eigenen Beiträgen, wenn man sich eventuell noch an ein bestimmtes Schlagwort oder einen Link-Bruchteil erinnert, so kann die erweiterte Suchfunktion mit dem eigenen Nutzernamen ans Ziel führen. Das so nebenbei.

  • Mal aus eigener Erfahrung - als ich gestern den Hinweis zum Artikel vom Juni 2022 bezüglich der 4,5 Mio aus Mitteln der BKM gelesen hatte, brauchte ich mit der Forumssuche kaum 10 Sekunden, bis ich auf der "richtigen Seite" 226 gelandet bin.

    Auch das lag hier im Strang mit seinen über 280 Seiten "versteckt". Bei Dokumentenfragen ist Konstantindegeer sehr hilfsbereit - selbst bei der dritten oder vierten Frage nach demselben Papier. Bei "einfachen" durch Google zu beantwortenden Fragen kann ich JEDEN verstehen, der sich dann zurücknimmt --- und auch jeden, der auf die einfache Lösung der Frage hinweist.

  • Der Eröffnungsgottesdienst der Kapelle wird heute ab 18:00 Uhr hier live gestreamt, für alle, die nicht vor Ort dabei sein können.

    Ein Auge auf etwaige Demonstranten und die aufgefahrene Polizei kann man hier haben. Verkehrskamera Breite Straße/Dortustraße auswählen.

  • Die Proteste zur Kapellenweihe waren unspektakulär. Nur noch knapp 150 Demonstranten (ca. 2/3 von ausserhalb Potsdams) und nur wenig Unflätiges. Zu Beginn des Gottesdienstes alles ruhig, die Demonstranten gingen zum Flaschenbier ins Rechenzentrum. Stadtpolitisch ist das Thema wohl durch.

  • Schöner Gottesdienst mit viel Musik und halbwegs sinnvoller Predigt. Draußen waren die Reste der Gegnerschaft versammelt. Es blieb friedlich. Einer musste seine Personalien der Polizei angeben, nachdem er ein geschmackloses und strafbares PREUSSEN-Schild mit SS-Runen in die Höhe gehalten hatte. Ein Turm aus Pappkartons wurde umgestoßen, das sollte den Abriss des Turms symbolisieren. Frau Krieg und Herr Oswalt haben wieder gestänkert (die üblichen Abstrusitäten). Der 2015 aus dem Projekt ausgeschiedene Paul Oestreicher wurde von den Gegnern aus der Versenkung gehievt (er will ja das Nagelkreuz zwischenzeitlich wieder zurück). Ein Grußwort von ihm wurde während des Gottesdienstes nicht verlesen, sondern als Einleger im Liedblatt mitgegeben (Inhalt unklar). Insgesamt merkt man, dass die Argumente schon hundertfach ausgetauscht sind, und keiner Seite mehr an irgendeiner Form von Eskalation gelegen ist. Der Turm steht, die Kapelle ist gewidmet, und gut.

    PS sehe gerade, Konstantindegeer hat gerade in ähnlichem Geiste kommentiert, lasse den Beitrag jetzt aber stehen.

  • Interessant fand ich doch, dass OB Schubert auch da war, auch die Grünen-Fraktionchefin Hüneke - beides Kirchengegner. Schade, dass von den Ehrenamtlern nur die FWG-Vorsitzende Maike Dencker als Kuratoriumsmitglied und FWG-Gründungsvorsitzender Hand Rheinheimer dabei sein durften. Sonst viel Kirchenpominenz mit dicken Dienstwagen.

    Naja, als Aufreger taugt die Kirche wohl nur noch bei wenigen, wie z.B. bei Oswalt und Konsorten. In der Stadt herrscht wohl die Stimmung, dass einmal Begonnenes jetzt zu Ende gebracht werden sollte. Auch für die Linken ist das Thema kein Kristallisationspunkt mehr.

  • Frau Krieg fühlt sich wieder als Sophie Scholl weil sie tatsächlich selbst glaubt, dass die Kirche zu einem Wallfahrtsort für Rechtsradikale wird oder schon ist. In diesem Weltbild, dass sich einzig in der eigenen Blase bewegt, ist da mit Sachargumenten nichts zu machen.

    Ich finde das aber auch nicht schlimm. Solange die Herrschaften nur dumme Interviews geben, Kirchtürme aus Umzugskartons umreissen, Punkkonzerte auf dem Niveau der Abifeier einer Gesamtschule veranstalten und Bouletten mit Kartoffelsalat verkaufen ist das alles legitim. Die Truppe hat - wieder einmal und genauso wie beim Stadtschloß, bei der FH/IfL und beim Staudenhof - so drastisch überzogen, dass sich nur noch wenige an diesen Protesten beteiligen wollen. Man hat das Gefühl, dass die Protestierer schietern wollen, weil sie die Zerrbilder der protoaschistischen Gesamtgesellschaft, die kurz vor der Ausrufung des vierten Reiches steht, brauchen wie die Luft zum atmen.

    Mehr Sorge macht mir die jetzt deutlich auf den Papst-Pazifismus eingeschwenkte ev. Kirche, die ernsthaft meint in diesen Zeiten mit einem "Friedenszentrum" gesellschaftliche Relevanz zurückgewinnen zu können. Das ist schon derartig vollimprägniert gegen jeden Grundsatz des gesunden Menschenverstandes, dass ich die Naivität beeindruckend finde. Zum Erfolg der Kirche wird das jedoch nicht beitragen.

  • Ja Frau Krieg,wenn sie mit einem Reaktionären Kirchturm nicht in der Stadt leben wollen,dann ziehen sie doch ganz einfach in eine andere Stadt die nicht Geschichtlich Preußisch geprägt ist.Da lebt es sich sicherlich für sie entspannter. Oder Frau Krieg, sie schließen innerlich Frieden mit dem GK Turm. Es liegt also ganz bei ihnen.

    Zitat: ,,Du siehst die Welt wie du bist,,

  • Wenn ich Frau Kriegs Äußerungen so lese, bin ich recht erstaunt...

    Der Wiederaufbau geht auf einen demokratischen Beschluss zurück, der durch Stadtratswahlen entsprechend legitimiert ist und somit klar den Willen der Bevölkerung abbildet. Insofern von "undemokratischem Vorgehen" usw. zu sprechen wirkt auf mich eher wie Realsatire, ist nicht weiter ernst zu nehmen und verdient keine weitere Beachtung. Zumal mit keinem Wort die ideologischen Kirchensprengungen der DDR-Zeit als "undemokratisches Vorgehen" angeführt werden, der Wiederaufbau einer solchen Kirche wird dagegen schon damit in Verbindung gebracht?

    Aber sollen sie ruhig alle wehklagen und schäumen; jetzt steht der Turm, als wäre er nie weg gewesen.

  • Wenn ich Frau Kriegs Äußerungen so lese, bin ich recht erstaunt...

    Der Wiederaufbau geht auf einen demokratischen Beschluss zurück, der durch Stadtratswahlen entsprechend legitimiert ist und somit klar den Willen der Bevölkerung abbildet. Insofern von "undemokratischem Vorgehen" usw. zu sprechen wirkt auf mich eher wie Realsatire, ist nicht weiter ernst zu nehmen und verdient keine weitere Beachtung. Zumal mit keinem Wort die ideologischen Kirchensprengungen der DDR-Zeit als "undemokratisches Vorgehen" angeführt werden, der Wiederaufbau einer solchen Kirche wird dagegen schon damit in Verbindung gebracht?

    Die Erklärung ist leicht auf der Website der linken Wählergrupppierung "die Anderen" gefunden, die klar das Demokratieprinzip leugnet:

    "Wir sind uns im Klaren darüber, dass die wichtigsten Veränderungen nicht in Parlamenten oder Gemeindevertretungen umgesetzt werden, sondern in der Gesellschaft und ihren Eigentums- und Produktionsverhältnissen. Das lässt sich weder durch Wahlen noch durch Wahlboykotte durchsetzen. Allerdings kann der Zugang zu Informationen und Strukturen für außerparlamentarische Initiativen genutzt werden und eine breitere Öffentlichkeit für politische Alternativen und Visionen geschaffen werden."

    Quelle: DIE aNDERE – Eine andere Stadt ist möglich!

  • Der RBB hatte wenige Tage vor der Eröffnung des Turm ebenfalls darüber berichtet.

    rbb24 Brandenburg aktuell: Nagelkreuzkapelle der Garnisonkirche geweiht | ARD Mediathek
    Nagelkreuzkapelle der Garnisonkirche geweiht | Video | Im wieder aufgebauten Turm der Potsdamer Garnisonkirche ist die Nagelkreuzkapelle bei einem Gottesdienst…
    www.ardmediathek.de

    (Quelle: RBB Regionalfernsehen Berlin Brandenburg, 01.04.2024)

    Das für die „Anderen“, die Garnisonkirche immer noch als Feinsbild herhalten muss, liegt daran das das Gebäude sehr eng mit dem Rechenzentrum verknüpft und der Staudenhof bald Geschichte ist.

    Ach ja, Kommunalwahlen sind ja auch bald in der Stadt.

  • Also unter uns Gebetsschwestern:

    Wer glaubt, dass ein barocker Kirchturm eine Wallfahrtsstätte für Nazis wird nur weil zufällig ein größenwahnsinniger Österreicher namens Hitler (was ja bekannterweise ein Schreibfehler war und eigentlich Hüttler heißen sollte und deshalb wohl auch zu dieser gestörten Persönichkeit führte) vor dieser Kirche einem greisen Mann namens Hindenburg die Hand geschüttelt hat, der glaubt auch dass ein Zitronenfalter Zitronen faltet.

    Solche Leute sind mir fast schon unheimlich und ohne Wärter in der Nähe angsteinflößend.

  • Gab es nicht ein paar Jahre vor seiner Geburt eine Namensänderung durch den Vater und er hatte somit eigentlich Schicklgruber geheißen? Anstelle sich vor "Heil Schicklgruber". Es wäre wohl nie zum NS gekommen.

  • Es wird halt ein in künstlerisch wertvoller Weise übereinandergeschichteter Haufen Ziegelsteine für alles Naziübel verantwortlich gemacht, das >200 Jahre nach der Erbauung passiert ist. So als ob das Gebäude etwas dafür könnte, dass es zu Propagandazwecken missbraucht wurde. Das Gebäude an sich hat aber keinen einzigen Menschen auf dem Gewissen. Es sind Menschen, die andere Menschen auf den Gewissen haben. Wenn man die Schuld auf ein Gebäude abwälzt, macht man es sich doch arg einfach.

  • Ich glaube, einem Franzosen oder Italiener könnte man nicht klarmachen, was bei uns für Kulturkämpfe um einzelne Gebäude bzw. die Architektur als Ganzes ausgetragen werden, und warum wir uns so oft gegen Schönheit, Harmonie und Versöhnung entscheiden. Only in Germany.

    In dubio pro reko