• rakete

    Die Panzerspuren mahnen still, aber eindringlich an den niedergeschlagenen Protest von 1953. Aber es gab eben außer diesem Aufstand noch wesentlich mehr Beispiele von mutigen Einzelnen, die sich - meist im Stillen - gegen Unterdrückung und Zerstörung durch den SED-Staat gewehrt haben und dafür die Härte staatlicher Reaktionen in Kauf genommen haben. Im Bereich Denkmalschutz sind das z. B. die Retter der Dresdner Schlossruine sowie die Protestierer gegen den Abriss der Leipziger Universitätskirche. Auch Schloss Friedrichsfelde in Berlin wurde offensichtlich durch private Initiative vor dem geplanten Abriss gerettet.

  • Stefan:
    ah, okay. ohne den abstrakten gedanken dahinter, wäre die aufstellung dieser säule allerdings wohl nicht erfolgt. letztlich ist die gestalt eines denkmals ja nur die logische umsetzung der ihm zu grunde liegenden idee.

    (wenn es nicht zu off topic ist: das beeindruckenste denkmal für opfer des jugoslawischen bürgerkrieges befindet sich meiner meinung nach in sarajewo. dort waren in einer strasse viele menschen, die sich nach brot anstellten, durch eine granate getötet oder verletzt worden. um an sie zu erinnern, wurden die einschlagspuren der granatsplitter im strassenpflaster mit einer blutroten masse ausgegossen. inzwischen entwickelt sich dieses gebiet zu einer attraktiven fussgängerzone. analog dazu wird die rote farbe immer blasser, bleibt aber weiterhin kenntlich.
    so oft ich dort bin: dieses gleichermassen authentische wie abstrakte mahnmal finde ich eindrücklicher als alle anderen opfer/heldendenkmale, die dort in jeder ortschaft zu neuen opfern und heldentaten auffordern.)

    mit anderen worten: so unterschiedlich die beweggründe für denk-, mahn- und ehrenmale sind, so unterschiedlich wird auch deren gestaltung sein.

  • Ja die Uni soll doch insgesamt bis nächstes Jahr fertig sein, die Fassade an der Grimmaischen Straße dürfte dieses Jahr fertig werden. Vielleicht wird dann 2009 dort sich was bewegen? Das wäre ja echt super wenn dann dort sich auch was tut!

  • Zitat

    weist du genaueres? woher hast du die Info über Kosten und Hotelnutzung?

    Ein detaillierter Artikel befand sich in der heutigen LVZ. Einzige Zusatzinfo zum Oelsners Hof war, dass mit 5 Interessenten verhandelt wird und man guter Hoffnung ist, den Vertrag mit dem Ankermieter in den nächsten Wochen zu überschreiben. Ansonsten wurden nur nochmal die bereits bekannten gegenwärtig laufenden Hotelprojekte (Bahnpostamt, Handelshof, Nikolaikirchhof) erwähnt und betont, dass mindestens noch vier weitere Investoren konkrete Pläne für Hotels in der Innenstadt haben. Ich denke mal, hierzu zählen dann Hauptpost und Burgplatz.

    Grüße,
    *D

  • Wunderbare Neuigkeiten! Oelßners Hof wird die Nikolaistraße wieder um einiges aufwerten und hoffen wir das ein vernünftiger Durchgangshof zur Ritterstraße entstehen wird ;)

  • Zitat von "Stiffler2207"

    Wunderbare Neuigkeiten! Oelßners Hof wird die Nikolaistraße wieder um einiges aufwerten und hoffen wir das ein vernünftiger Durchgangshof zur Ritterstraße entstehen wird ;)

    naja, ob bei nem hotel der durchgang zugänglich sein wird? und ich hoffe sehr, dass die geschäftszone im erdgeschoss bleibt...

  • Zitat von "aurinko83"

    naja, ob bei nem hotel der durchgang zugänglich sein wird? und ich hoffe sehr, dass die geschäftszone im erdgeschoss bleibt...

    Also in früheren LVZ-Berichten war stets die Rede davon, dass die Passage wiederhergestellt wird. Das Hotel wird sich sicherlich analog Handelshof, Brühlarkaden etc. im OG befinden, ich denke mal, mehr als Lobby plus Empfang wird da nicht im EG gebraucht.

    Grüße,
    *D

  • Klingt interessant:

    Textquelle: Leipziger Zeitung vom 3. April 2008

  • ..schade das man diese "Schätze" nicht für Rekos benutzt.. ein paar würden der Innenstadt von [lexicon='Leipzig'][/lexicon] sicher nicht schlecht zu Gesicht stehen.. Allein für Kaufhof und Petersbogen als Beispiel "moderner" "Architektur" hätte man doch mindestens zehn Rekos verdient..


    Schade auch, dass [lexicon='leipzig'][/lexicon] keinen vergleichbaren Verein wie die GHND hat!! Ich habe mich letztens bei der LVZ beschwert, wie man denn nur diese drei Hochhäuser an der Wächterstraße sanieren kann, zumindest plant das die LWB.. ob es denn im Musikerviertel keine Gestaltungssatzung gibt und diese Bauten doch eher Kandiaten für den Abriss sind!


    Aber mal Spaß beiseite, ich würde sehr gern die Rekonstruktion des Café Felsche am Augustusplatz sehen!

    PUBLICO CONSILIO PUBLICAE SALUTI

  • Wenn sich schon keine Rekonstruktionen ergeben, ist denn geplant, die ein oder andere Spolie durch Einarbeitung in Neubauten wieder im Stadtbild erfahrbar zu machen?

  • Ich hätte mal eine Frage an die Leipziger hier im Forum:

    Gibt es eigentlich schon Baumaßnahmen an der ehemaligen Karl-Marx-Universität?
    Dort soll doch leider so eine kritische Rekonstruktion der Paulinerkirche mit modernem Uni-Neubau entstehen, weil sich der Paulinerverein mit einer Reko nicht durchsetzen konnte. :weinen:

    Ist da schon etwas im Gange bzw. gibt es da schon Bilder?

    " Dem Wahren, Schönen, Guten "

  • @münchner: ja. im deutschen architekturforum gibt es dazu im unerforum [lexicon='leipzig'][/lexicon] einen eigenen themenstrang.

    Heimdall: ja. ein erker des fürstenhauses wurde ja bereits ende der 80er jahre in einen neubau integiert. der erker des lotterhauses und die fassade von deutríchs hof wurden in den 50/60ern ebenfalls eingelagert, um sie bei künftigen neubauten wieder zu verwenden. das schinkel-portal der alten uni wird in der neuen auch wieder aufgebaut.

    Markkleeberger: die drei hochhäuser an der wächterstrasse haben zusammen 396 wohnungen und sind fast voll vermietet. die abzureissen, wäre nicht nur für die lwb totaler unsinn, sondern für das gesamte viertel. da könnte man dann zusehen, wie kindergarten und kleine geschäfte eingehen würden.

  • Gibt es im Musikviertel wirklich viele kleine Geschäfte?
    Also mir sind diese drei Hochhäuser auch ein Dorn im Auge und ich hätte sie lieber früher als später abgerissen gesehen aber sie werden wohl saniert werden und den in unmittelbarer Umgebung stehenden Gründerzeitlern weiter Mieter streitig machen.
    Ausserdem halte ich von der LWB nicht sehr viel oft scheint es so das diese den Stadtumbau Ost total verschlafen haben. Und deren finanzelle Situation ist nur ein Ergebnis dessen, wer in hässliche Platten investiert und gleichzeitig historisch wertvolle Gebäude vergammeln lässt brauch sich nicht wundern das die Mieter weglaufen hatten sie von Anfang an auf Altbausanierung gesetzt wäre die Lage jetzt eine andere. (nur meine Meinung)

  • @ rakete
    Vielen Dank. Sehr interessant.

    @ Leipziger
    Bin gespannt auf die Fotos. Da dürfte doch sicher die ein oder andere noch verwendbare Spolie drunter sein.