• Im Jahre 2020 sind ebenfalls eine Predella/ und Retabel an die Marienkirche Danzig zurückgegeben worden. Die sakralen Kunstwerke wurden bei der Flucht im 2. Weltkrieg nach Westdeutschland gerettet und stehen nun seit zwei Jahren wieder an jenem Ort, wo sie Jahrhunderte zuvor standen.


    „Predella“ und „Retabel“ in Danzig eingetroffen - Union Evangelischer Kirchen in der EKD (UEK)
    <p>Zwei wertvolle Kunstgegenstände wurden von der UEK nach Danzig zurückgegeben</p>
    www.uek-online.de

    Lübeck, mein Lübeck, an der Waterkant
    Königin der Hanse, Perle am Ostseestrand.

  • Natürlich auch abwegig, indes ließe sich dies bei an einem speziellen Ort gebundene sakrale Gegenstände noch irgendwie - grundsätzlich, dh theoretisch - rechtfertigen. Hier natürlich nicht, denn abgesehen von allem anderen gibt es hierzulande genug kriegsgeschändete Kirchen, die über eine Auffettung der historischen Ausstattung dankbar sein könnten. Und eigentlich hat man immer schon Altäre bedenkenlos hin und her versetzt. Auch dieser Akt ist daher bestenfalls mit Kopfschütteln zu quittieren. Aber vielleicht hat man in der Berliner Johanniskirche solches altmodische Gerümpel nicht gebraucht.

    Wenn man bedenkt, dass diese Gegenstände uU unter großem Opfer seinerzeit gerettet worden sind - wie viel Privatvermögen hätte man stattdessen mitnehmen können? Und jetzt das... Offenbar erfolgte diese Auslagerung wegen Bombengefahr und nicht wegen des bevorstehenden Untergangs der Stadt Danzig, weshalb davon auszugehen ist, dass der kunsthistorische Wert besonders hoch eingeschätzt worden sein dürfte.

    Ich warte noch darauf, dass man die Spolien auf der Pfaueninsel "zurückgibt". Man muss mittlerweile schon alles für möglich halten.

    Und abgesehen von allem - gibt es keine "Ost-Museen", nicht nur, aber auch von Heimatvertriebenenverbände oä? So wie das schlesische Museum in Görlitz, die um authentisches Material aus der alten Heimat bemüht wären?

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Ich finde es wirklich verwerflich wie einige User hier durch jeden einzelnen Thread, welcher um Polen geht, offensichtlich xenophobe Aussagen tätigen können. Man müsse meinen, dass man diese einfach für den ganzen Polen-Strang sperren könnte, wenn in jedem einzelnen Post nur Hetzerei und vermeintliche "Kritik/Meinungen" mit unterschwelligen Beleidigungen kommen.

    Dass diese Posts noch likes von anderen bekommen ist mir genauso fraglich.

  • Also eigentlich -wenn ich mir den Faden so durchlese- gehts hier nicht „gegen“ die Polen, die eigentlich in keinem Beitrag „xenophob“ mit „Hetze“ bedacht werden oder als Land „unterschwellig Beleidigt“ werden sondern um die Dummheit so mancher deutscher Institution und deren Protagonisten.

  • Also eigentlich -wenn ich mir den Faden so durchlese- gehts hier nicht „gegen“ die Polen, die eigentlich in keinem Beitrag „xenophob“ mit „Hetze“ bedacht werden oder als Land „unterschwellig Beleidigt“ werden sondern um die Dummheit so mancher deutscher Institution und deren Protagonisten.

    es geht mir um eine Person, die in fast jedem Thread im Polen-Strang unzählige Beiträge hinterlässt, die man mehr als deutlich unterschwellig (oder offensichtlich) beleidigend lesen kann. Wenn man die Threads durchgeht sieht man auch gut, dass ich nicht die erste oder einzige Person bin, der das aufgefallen ist.

  • Ich finde es wirklich verwerflich wie einige User hier durch jeden einzelnen Thread, welcher um Polen geht, offensichtlich xenophobe Aussagen tätigen können. Man müsse meinen, dass man diese einfach für den ganzen Polen-Strang sperren könnte, wenn in jedem einzelnen Post nur Hetzerei und vermeintliche "Kritik/Meinungen" mit unterschwelligen Beleidigungen kommen.

    Dass diese Posts noch likes von anderen bekommen ist mir genauso fraglich.

    Deutsche neigen nicht zum Extremismus – eigentlich. Doch in der politisch-medialen Sphäre macht sich ein Hang zur Besserwisserei und Bevormundung breit, der politisch gefährlich werden könnte. Unter der Fürsorge dieser Wohlmeinenden polarisiert sich die Gesellschaft tatsächlich. Arrogante Leute, die vom Leben keine Ahnung haben. Und häufig auch nicht von Geschichte. Wenn genau diese dann nach Zensur und Sperrung rufen, sind sie es selbst die vom weiteren Diskurs ausgeschlossen werden sollten. Im Namen der Demokratie und der Meinungsvielfalt.

  • Marend

    Deine mehrdeutig formulierte, aber doch letztlich aggressiv gegen eine freundliche Mitforistin gerichtete Attacke geht gar nicht.

    Deutsche neigen nicht zum Extremismus – eigentlich.

    Eigentlich. Aber manchmal eben schon, wie wir aus der Geschichte wissen. Und auch in finsteren Zeiten gibt es Deutsche, die anders handeln, die nicht zum Extremismus neigen. Die zum Beispiel während des Zweiten Weltkriegs Juden verstecken und ihnen so das Leben retten. So hat es ein evangelischer Pastor getan. Ich finde christliche Werte wichtig. Einige Mitforisten geben sich gegenüber Polen unversöhnlich. Doch Unversöhnlichkeit ist keine christliche Haltung. Die jüngste Diskussion wurde dadurch ausgelöst, dass eine christliche Institution Kunstwerke an den Ort zurückgegeben hat, für den sie ursprünglich bestimmt waren - nach Danzig, an die Marienkirche. Ich finde es nach der Tragödie von Flucht und Vertreibung der Deutschen tröstlich, dass es diesen Ort ja noch gibt - die Marienkirche, die Stadt Danzig. Es ist gut, dass Deutschland und Polen heute befreundete Länder sind.

  • Es ist gut, dass Deutschland und Polen heute befreundete Länder sind.

    Zwischen Staaten gibt es keine Freundschaften, allenfalls gemeinsame Interessen und eine gedeihliche Kooperation.

    AUSLAND POLENS REPARATIONSFORDERUNGEN

    Wo der Tag der Deutschen Einheit zum „Tag der deutschen Rechnung“ wird

    Ausgerechnet am 3. Oktober hat Polen eine Note auf den Weg nach Berlin gebracht, die die Reparationsforderungen aus dem Zweiten Weltkrieg formal beziffert: 1,3 Billionen Euro soll Deutschland zahlen.


    Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass die Bundesrepublik die letzte Tranche der Reparationszahlungen (200 Mio. EUR) bezüglich des Ersten Weltkrieges ebenfalls an einem 3. Oktober (im Jahr 2010) überwies (s. hier)

    Bemerkenswert und mehr als aussagekräftig ist auch folgende Aussage von Kaczynski von Anfang Dezember 2022:

    Deutschland sei, so Kaczynski, "äußerst milde" behandelt worden, als es Gebiete im Osten verlor, die Polen gemäß den Bestimmungen der Potsdamer Konferenz als Wiedergewonnene Gebiete zugesprochen wurden.

    Wenn Deutschland in vielen Plänen so behandelt und formuliert worden wäre, nicht von den Sowjets, sondern im Westen, wäre es heute ein sehr, sehr armes und viel weniger zahlreiches Land als es ist. Sie wurden äußerst freundlich behandelt. Sollen sie Gott nur so danken. Sie schulden uns – sie müssen bezahlen – betonte der Präsident von Recht und Gerechtigkeit.

    Diese Aussage von Kaczynski kann ich nur dahingehend interpretieren, dass er bedauert, dass nach dem 2. WK der sog. Morgenthau-Plan nicht umgesetzt wurde.

    Die polnischen Reparationsforderungen sind meiner Ansicht nach eine ungeheure Unverschämtheit angesichts der Tatsache, dass Polen nach 1945 weitreichende deutsche Gebiete erhalten hat.

    In Schlesien, Ostbrandenburg, Pommern, Westpreußen (Danzig), dem südlichen Ostpreußen haben deutsche Menschen über Generationen hinweg unermessliche Arbeitsleistungen vollbracht: Sümpfe wurde trocken gelegt und urbares Land gewonnen, Deiche wurden errichtet und Brücken & Häfen gebaut, Städte gegründet und ausgebaut. Kirche, Dome, Burgen und Schlösser wurden gebaut und schließlich wurde bis 1914 ein hochmodernes Schienennetz mit leistungsfähigen und repräsentativen Bahnhöfen errichtet.

    In einem englisch-sprachigen Artikel auf Wikipedia ("Poland A and B") ist eine Landkarte Polens von 1953 zu sehen, auf welcher das Schienennetz Polens abgebildet ist (hier). Auf dieser Karte kann man ganz klar einen Unterschied erkennen zu jenem Teil Polens, der Teil Deutschlands war und der östlichen Hälfte des heutigen Polens.

    Die Sprengung der beiden Nord-Stream-Pipelines war mE ein kriegerischer Akt gegenüber Deutschland. Diese Sprengung wurde von offizieller polnischer Seite begrüßt (hier).

    Polen ist der mit Abstand größte NETTO-Empfänger aus dem EU-Haushalt. Deutschland wiederum ist der mit Abstand größte NETTO-Einzahler in den EU-Haushalt etc. pp.

    Nein, der polnische Staat ist ganz gewiss kein Freund Deutschlands - unabhängig davon, dass es auf privater Ebene angenehme Polen gibt - und unter den gegebenen Vorzeichen sehe ich Polen eher als einen Staat, der Deutschland feindlich gesinnt ist.

    Und vor diesem Hintergrund kann ich beileibe keine Freude empfinden wenn nun kirchliche Kunstwerke "zurück nach Gdansk" gegeben werden.

    "Wenn wir die ehemalige Schönheit der Stadt mit der heutigen Gemeinheit verrechnen, kommen wir, so die Bilanz, aufs direkteste in den Schwachsinn." (E.H.)

  • Es gibt noch genügend Objekte, über deren Rückgabe zu reden wäre:

    "... in Krakau lagern andere Hinterlassenschaften aus Deutschland: Im Muzeum Lotnictwa i Astronautyki (Museum für Luft- und Raumfahrt) sind nach einer langen Odyssee von Berlin durch Pommern die letzten 24 Flugzeuge der legendären Deutschen Luftfahrt Sammlung Berlin gelandet."(Spiegel)

    Als aber ein Rettungsboot der "Wilhelm Gustloff" angeboten wurde, war kein Museum in Deutschland interessiert.

  • Snork 28. Dezember 2022 um 21:54

    Hat den Titel des Themas von „Danzig - Gdansk“ zu „Danzig - Gdańsk“ geändert.
  • Zwischen Staaten gibt es keine Freundschaften, allenfalls gemeinsame Interessen und eine gedeihliche Kooperation.

    "Vertrag über gute Nachbarschaft und freundschaftliche Zusammenarbeit" zwischen Deutschland und Polen, kurz: "Nachbarschaftsvertrag" (1991)

    zuvor schon:

    "Vertrag über Freundschaft, Zusammenarbeit und gegenseitigen Beistand" zwischen der DDR und Polen, kurz: "Freundschaftsvertrag" (1967)

    Ich würde sagen: Staaten sind daran interessiert, mit bestimmten anderen Staaten befreundet zu sein.

    Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass die Bundesrepublik die letzte Tranche der Reparationszahlungen (200 Mio. EUR) bezüglich des Ersten Weltkrieges ebenfalls an einem 3. Oktober (im Jahr 2010) überwies.

    Nö, das ist gar nicht interessant, weil es nichts mit Polen zu tun hat.

    ist eine Landkarte Polens von 1953 zu sehen, auf welcher das Schienennetz Polens abgebildet ist. Auf dieser Karte kann man ganz klar einen Unterschied erkennen zu jenem Teil Polens, der Teil Deutschlands war und der östlichen Hälfte des heutigen Polens.

    Das deutsche Kaiserreich umfasste auch polnische Siedlungsgebiete, zum großen Teil "Beuteland" aus den polnischen Teilungen. Diese lagen in den preußischen Provinzen Oberschlesien, Posen und Westpreußen. Teile des dichten Eisenbahnnetzes auf der Karte liegen auf altem polnischem Boden.

    Die Sprengung der beiden Nord-Stream-Pipelines war mE ein kriegerischer Akt gegenüber Deutschland

    Diesbezügliche Beschwerden richtest du bitte an die Tschekisten in Moskau. Die stecken nämlich hinter den Anschlägen.

    Diese Sprengung wurde von offizieller polnischer Seite begrüßt

    Das Sikorski-Zitat ist keine offizielle Stellungnahme der polnischen Regierung. Polen war grundsätzlich gegen Nord Stream, weil es alte Ängste gibt, Deutschland und Russland könnten sich zulasten der Länder, die zwischen ihnen liegen, verbünden. Diese Ängste sind in Bezug auf das heutige Deutschland unbegründet. Deshalb war Nord Stream schon vor der Sprengung mausetot.

    Zu den Reparationsforderungen ein interessantes tagesthemen-Interview mit dem Historiker Peter Oliver Loew

    Und zu Jarosław Kaczyński: Er ist nicht die Stimme Polens. Vielmehr ist Polen eine vielstimmige Demokratie. "Kaczynskis wirre Reden" (guter tagesschau-Artikel) werden in Polen vielfach kritisiert.

    Aber jetzt sollten wir wieder zur Architektur Danzigs zurückkehren.

  • Eine leicht abstruse Argumentation, die natürlich ihren glanzvollen Höhepunkt in den Ausführungen zu NS2 findet. Wenn ein bedeutsamer Pole etwas sagt, gilt es nicht, weil er kein offizielles Amt innehat. Wenn einer mit einem solchen etwas sagt, gilt es nicht, weil es inoffizielle Stimmen gibt, die ihm widersprechen. Mit dieser "Argumentation" kann man alle schön- oder schlechtreden, wie man es gerade will.

    Natürlich gibt es in PL kluge und moralisch hochstehende Leute, die vom verbliebenen Rest der Gebrüder Kaczinski gar nicht begeistert sind. Mitunter führen sie dieses Gerede auf innenpolitische Notwendigkeiten zurück. Und hier liegt in Wahrheit das große Problem: nämlich dass sich damit in PL Wahlen gewinnen lassen. Aber das macht ja gar nichts, denn die Freundschaft ist ja in einem Vertrag ausdrücklich festgeschrieben.

    Manchmal ist es schwer, keine Satire zu schreiben...

    Im übrigen ist es erheiternd, dass bereits die Kritik an Schenkungen mangels hinreichender Grundlage (das es einen Ort mit exakt identischen Koordinaten noch gibt, ist keine solche) mit Hass- und -Phobievorwürfen bedacht wird. Ehrlicher wäre es zu argumentieren, dass man diese Schenkungen für richtig hält und eventuell noch mehr schenken sollte. Das heutige Gdansk braucht schließlich Originalsubstanz.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Aber jetzt sollten wir wieder zur Architektur Danzigs zurückkehren.

    ja, besser ist das.

    "Wenn wir die ehemalige Schönheit der Stadt mit der heutigen Gemeinheit verrechnen, kommen wir, so die Bilanz, aufs direkteste in den Schwachsinn." (E.H.)

  • Wie wahr! Wenn Deutschland auch überall anderswo lieber den „Rothenburger Weg“ gegangen wäre, dann hätte man sich die vielen Irrwege mit ihren Verunglückungen erspart, die uns die ganzen versifften und vergammelten Nachkriegsgrossstädte von heute gebracht haben. Zumindest in Polen hat man es partiell sicherlich besser gemacht, aber auch in Dresden und vor allem Potsdam wurde und wird seit der bürgerlichen Revolution von 1989 sehr viel Richtiges gemacht! Möge die Übung auch anderswo gelingen! Das Gute ist, es kann ja nur besser werden!

  • Fairerweise sollte man anmerken, daß 95 % Danzigs in etwa so aussehen:

    danzig2.jpg

    Und daß selbst im Zentrum (Altstadt, Rechtstadt und Vorstadt) bestenfalls 5 % traditionell und meist als reines Phantasieprodukt aufgebaut wurden. Siehe auch: Wellen aus Beton

    Das gilt auch für Warschau, wo das Verhältnis nochmals sehr viel ungünstiger ist:

    warschau2.jpg

    Easy does it.

  • Und daß selbst im Zentrum (Altstadt, Rechtstadt und Vorstadt) bestenfalls 5 % traditionell und meist als reines Phantasieprodukt aufgebaut wurden.

    Sieht das in Deutschland besser aus? Oder nicht sogar weitaus schlechter?

  • Meines Erachtens müssen wir in beiden Fällen differenzieren, es gibt sowohl in Polen als auch in Deutschland (hier sind wiederum Bundesrepublik und DDR zu unterscheiden) ganz unterschiedliche Herangehensweise und Ergebnisse.

    Ich persönlich finde München, Augsburg, Nürnberg und Würzburg ziemlich gut aufgebaut, was für viele Städte außerhalb Bayerns nicht gilt, man denke nur an Stuttgart, Pforzheim oder Heilbronn. Die DDR schneidet meines Erachtens mit Abstand am schlechtesten ab.

    In Polen war die Phase der traditionalistischen Bebauung nur kurz und fiel eher in die Zeit, als das kommunistische System noch nicht besonders gefestigt war, danach ging es ja schnell in Richtung sozialistischer Realismus oder internationale Moderne.

    Vieles verfiel an alter Bausubstanz oder wurde flächendeckend abgerissen, wird aber von den Leuchttumprojekten überdeckt, wobei es auch hier große quantitative und qualitative Unterschiede gab.

    In Danzig war das "Rekonstruktionsprojekt" sehr klein, dafür gab es relativ viele traditionalistische, aber extrem schnell hochgezogene und schematisch gestaltete Füllbauten, die aber vermutlich beim Besucher besser ankommen als 50er-Jahre-Bauten in Würzburg oder Nürnberg, die auch bewußt als solche gestaltet wurden. Unschön an Danzig ist die Altstadt, von der nur ein winziger Streifen im Süden rekonstruiert wurde, während der Rest entweder leer blieb oder mit Hochhäusern bebaut wurde, sowie die heruntergekommene und/oder weitgehend unbebaute Vorstadt.

    Sieht das in Deutschland besser aus?

    In der DDR dürfte es teilweise noch schlechter aussehen, im Westen immer besser oder viel besser.

    Easy does it.