Die nicht (!) denkmalgeschützte Villa Kaiserallee 3a in Travemünde wurde saniert. Das Gebäude wurde 1908 erbaut, jedoch über die Jahrzehnte mehrfach verändert.
So sah das Bauwerk nach der Erbauung aus:
In den 1960ern zog dann eine Apotheke in das Gebäude. Die Treppe vor dem Gebäude wurde abgerissen, der überdachte Balkon auf der rechten Seite wurde in einen Innenraum verwandelt und vor das Gebäude wurde ein scheußlicher Anbau gepflanzt.
Nun wurde das Gebäude nach dem Auszug der Apotheke an einen Hamburger verkauft, welcher das Gebäude äußerst gut sanierte. Die ganze Sanierung orientierte sich nicht am Ursprungszustand, ist aber trotzdem meiner Meinung nach sehr gelungen. Der bauzeitliche Rücksprung der rechten Fassadenhälfte wurde in traditioneller Bauweise an die linke Fassadenhälfte angeglichen, das Giebelfenster vergrößert, alle alten Holzfenster aufgearbeiten und neue aus Holz eingebaut, auf der 60er Jahre Betonbodenplatte wurde ein völlig neu konstruierter Vorbau errichtet und das Dach wurde wie zuvor mit Tonziegeln gedeckt.
Die ganze Sanierung errinert an Sanierungen vor den Zeiten des Denkmalschutzes, wie etwa im 19. Jahrhundert, als man sich bei Sanierungen in erster Linie auf ein stimmiges Gesamtbild fokussierte, statt auf historische Authentizität.
Ich finde das Gebäude heute ehrlich gesagt schöner als zur Bauzeit!