In Breslau bewegt sich ganz schön viel, einerseits die Reko bzw. Umbau der zwei Gründerzeitlichen Hotels gegenüber vom Bahnhof, dem schon vollendeten Hotel Piast (ehemaliges Hotel Kronprinz) und dem zurzeit gebautem Grand Hotel (ehemaliges Nord-Hotel / Hotel du Nord, ich weiß nicht wann der Name gewechselt wurde).

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Hier eine alte Postkarte von Hotel Kronprinz und dem Hotel du Nord auf der Straßenseite gegenüber

Quelle: https://fotopolska.eu/292522,foto.html
Hier ein (polnischer) Artikel mit sehr vielen Bildern der Baustelle (zeigt jedoch einen alten Stand von 2017, heute steht schon das Dach des Turmes) Visualisierungen des Hotels und auch den vorherigen Zustand (das Hotel stand wie man auf Google Maps sehen kann, schon seit ca. 2007 hinter einem Gerüst). In diesem deutschen (!) Artikel, welcher die Renovierungsarbeiten ein wenig beschreibt, kann man den Zustand von diesem Jahr mit dem Türmchen an der Ecke des Gebäudes und den zwei seitlichen Giebeln (in Roh-form) sehen. Wie der deutsche Artikel bereits nennt, hat das Unternehmen auch das Hotel Lothus und das Hotel Polonia gekauft, dessen Fassaden in den kommenden Jahren ebenfalls rekonstruiert bzw. beim Hotel Lothus eher "aufgestockt" werden. Dazu mache ich später, wenn die Bauarbeiten denn mal beginnen einen Post.
Nun kommen wir aber zum wahren Highlight, das heute angekündigt wurde:
das klassizistische Palais Hatzfeld, welches 1773 nach einem Entwurf des Architekten Carl Gotthard Langhans geschaffen wurde, wird von der gleichen Firma wie die oben genannten Hotels rekonstruiert!
Heute steht fast nur noch das Portal und der ehemalige Balkon des Gebäudes, wie ein Triumphbogen als Eingang zu einem Nachkriegspavilion, welches als Austellungshalle für kontemporäre Kunst genutzt wird. Bei Google Streetview ist auch noch zu erkennen das Teile der unteren Stockwerke der Seitenflügel den Krieg überlebt haben, diese wirken jedoch ohne den fehlenden Haupflügel und als "heruntergestockte Stümmel" sehr schlicht und unspektakulär. An das Portal sind seitlich auch noch einige Stuckelemente als Spolien auf einem Backsteinziegelhintergrund befestigt (wie hier auf Google Streetview ebenfalls zu sehen).
Die Bauarbeiten der Reko sollen in ungefähr 2 Jahren starten, nach der Vollendung des Grand Hotel, das rekonstruierte Palais soll nämlich ein internationales fünf-sterne Hotel beherbergen, dessen Räume bzw. Raumplanung an die historischen Pläne angelehnt sein soll (da schätze ich mal sind eher die "großen" Säle wie die Rezeption, das Restaurant, etc gemeint und nicht die Standardzimmer, aber wer weiß). Dieser polnische Artikel zeigt dabei einige erste Visualisierungen des Vorhaben, auf einem von ihnen kann man auch gut die in den heutigen Pavilion integrierte Eingangshalle mit gewölbter Decke und Säulen erkennen, diese sieht heutzutage doch sehr schlicht und durch die 70-er Jahre Fenster etwas veraltet aus (Ein Foto des Inneren kann ich leider nur als Link verlinken, da ich keins auf wikipedia gefunden habe), hoffentlich wird sie mit dem Umbau in ein Fünf-Sterne Hotel noch visuell aufgewertet. Unten habe ich auch noch eine historische Ansicht aus der gleichen Perspektive in den Post eingebunden.
Hier ein paar historische Bilder und der heutige Zustand:
Beginnen wir ganz historisch mit einem Stich:

Zeichnung: Carl Würbs (1807–1876); Stahlstich: Ludwig Rohbock (1824-1893).
Wikimedia



Das Portal:

Die Eingangshalle (heute teilweise schlicht rekonstruiert und teils erhalten)

Dieser Anblick wird nach der Rekonstruktion mit den Nachbarhaus links zu sehen und der Kirche im Hintergrund wieder "zu erleben" sein:

Der Innenhof: auf den Visualisierungen ist zu sehen, dass das Palais auch von der Rückseite rekonstruiert wird, eventuell mit einem runden Glasanbau links am seitlichen Flügel (ich schätze eine Treppe? oder Gastronomie?), Mal schauen was den Architekten einfällt, meiner Meinung nach eignet sich der Innenhof perfekt als Gastrolocation.

Alle historischen Fotos (bis auf den Stich) sind aus der Galerie von Polska-org.pl entnommen:
Dabei gibt es einen Ordner für Außenansichten des Palastes
und ebenfalls einen Ordner für die Innenansichten (bei den neuen Fotos sieht man erneut, dass vor allem der Eingangsbereich noch teilweise erhalten ist).
Das Portal hat auch einen eigenen Ordner mit vielen Detailansichten der Schmuckelemente.
Heutiger Zustand:
das alte Bürogebäude nebenan, welches man im ersten Foto sieht, wurde in den letzten 5 Jahren abgerissen und durch einen Neubau ersetzt. Diesen sieht man auch in den Visualisierungen für die Reko und auch ein klein wenig in dem zweiten Foto am rechten Bildrand. Der Neubau ist eine deutliche Verbesserung des Stadtbildes da er die ganze Parzelle durch Blockrandbebauung einnimmt und auch in der unteren Etage Geschäfte und Gastro beherbergt, somit ist es eine Rückgewinnung von städtischer Urbanität, welche dem alten "Büroklotz" fehlte.

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Autor: Bonio

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Autor: Joee