Dresden - die Innere Neustadt

  • Für mich ein Wunder, dass man an dieser Stelle im Regierungsviertel diese kleine "Bruchbude" stehen lassen hat.

    Das Gebäude dürfte im Vergleich zu einem propperen Neubau komplett unwirtschaftlich gewesen sein.

    Ich finde das höchst erfreulich.

    Ein Hoch auf Architekt Jan Tröber und Team

    https://tssb.de/aktuelles/



    Und ja:

    Manchmal geht es auch ganz ohne Bruch... Anbau im Stil des Altbaus.

  • Es stand ja eher auch auf des Messers Schneide. Nachdem die Neubauten in unmittelbarer Nähe errichtet, aber das Haus nicht saniert wurde, befürchtete ich schon Schlimmes. Schön, dass es nun doch saniert wurde.

  • Hier die digitale Version:

    Zitat


    ...

    Weil der Zustand der Villa so schlecht war, musste sie entkernt werden. Lediglich Außenwände und Treppenhaus blieben stehen, erhaltenswerte Sandsteinelemente wurden gesichert. Auch das Fundament war nicht mehr ausreichend gesichert. Hier kam ebenso eine Bodenplatte aus Beton zum Einsatz. Dach und Holzelemente mussten komplett erneuert werden. Nun hat das Behrsche Haus auch einen Anbau erhalten, der dem auf der gegenüberliegenden Seite entspricht.

    Im Außenbereich lässt Tröber den Zaun nach historischem Vorbild neu fertigen. An der Ecke zur Glacisstraße, die mit einer Sandsteinmauer eingefasst ist, soll ein Baum gepflanzt werden, der später Schatten spenden wird. ...

    https://www.saechsische.de/plus/dresden-b…ig-5244155.html

  • 17.08.2020, 15:02 Uhr — Erstveröffentlichung des Landesamt für Denkmalpflege Sachsen


    Restaurierungsarbeiten am Goldenen Reiter in Dresden

    Das weltweit bekannte Wahrzeichen Dresdens, der Goldene Reiter, muss restauriert werden. Diese Maßnahmen sind vor allem durch Schäden notwendig geworden, die überwiegend durch wiederholtes illegales Beklettern und Beschmieren des Standbildes durch Unbekannte entstanden sind. Die Restaurierung ist aufwändig und kostenintensiv. Trotz Haushaltssperre hat die Landeshauptstadt Dresden die Finanzierung der Maß-nahmen sicherstellen können.
    Unter fachlicher Begleitung des Landesamtes für Denkmalpflege (LfD) untersuchen und beseitigen Restauratoren Schäden am Reiter, Pferd und Postament. Die Restaurie-rungsarbeiten umfassen eine Reinigung, partielle Neuvergoldungen von ca. 8 m² Ober-fläche am Reiter und Pferd sowie Steinergänzungen am Postament. Die Maßnahmen werden nach einer Restaurierungskonzeption umgesetzt, die zusammen mit der ausfüh-renden Firma FUCHS+GIRKE Bau und Denkmalpflege GmbH erstellt wurde. Das Unter-nehmen hatte bereits die grundhafte Sanierung 2001-2003 ausgeführt. Ende September sollen die Arbeiten abgeschlossen sein.
    Zum Schutz des einzigartigen Denkmals strebt das LfD die Wiederherstellung und Auf-stellung eines im 2. Weltkrieg verlorenen Ziergitters nach historischem Vorbild an.
    Bei dem Reiterstandbild des Kurfürsten und Königs von Polen August II. handelt es sich um eines der ganz wenigen weltweit erhalten gebliebenen Standbilder aus getriebenem Kupferblech aus der Zeit des Barocks und somit um ein besonders bedeutendes Kultur-denkmal. Anhand eines Gipsmodells des Bildhauers Jean Joseph Vinache schuf der Kunst- und Kanonenschmied Ludwig Wiedemann zwischen 1732 und 1734 das Standbild, das Postament entwarf der Architekt Zacharias Longuelune. 1884 fanden unter dem Architekten Konstantin Lipsius erste Erneuerungsarbeiten statt. In den Jahren 2000 bis 2003 konnte der Goldene Reiter dank der Förderung durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt im Rahmen des Modellprojektes »Freiluftbewitterte Großbronzen in Sachsen und Sachsen-Anhalt« und auf Grundlage der vom LfD erstellten Konzeption umfassend konserviert und restauriert werden.

    2 Detailbilder Goldener Reiter

    https://www.medienservice.sachsen.de/medien/medienobjekte/131733

    https://www.medienservice.sachsen.de/medien/medienobjekte/131732

  • Hm...... na ja, na ja.

    Die Reko des Ziergitters geschieht natürlich nicht aus Begeisterung für irgendwelche Sachen aus dem 19. Jh., sondern aus der nackten Notwendigkeit, damit die in letzter Zeit immer wiederkehrenden Vandalismen an der Skulptur zu verhindern oder doch wenigstens einzudämmen.

    Meine Zustimmung dazu.

    Nun ja, wir gehen wahrlich keinen "goldenen Zeiten" entgegen. Wie kann dann ein "Goldener Reiter" unbeschadet überleben...? hm....

  • Man könnte das Gitter ja unter Strom setzen oder mit einer Alarmanlage austatten?

    Na, es muss da etwas passieren, das geht so nicht mehr weiter..... Nach 200 Jahren unbeschadetem "Reiten" wurde die Plastik nun innerhalb weniger Jahre gleich 3 mal beschädigt.....

    @ Mattielli

    Hatte ich dich als "Nörgler" bezeichnet???

  • Endlich kommt das Ziergitter wieder :)

    Dresden - Neustädter Markt und Innere Neustadt (Galerie)

    Zitat

    Es ist das Landesamt für Denkmalpflege, das eine Hürde für Kletterer fordert. "Zum Schutz des einzigartigen Denkmals" werde die Aufstellung eines Ziergitters angestrebt, das es dort schon einmal gab. Es ging im Zweiten Weltkrieg verloren. Das neue Gitter soll sich an diesem historischen Vorbild orientieren.

    https://www.saechsische.de/plus/dresden-g…us-5254787.html

  • Das Gitterchen bietet keinen ernstzunehmenden Schutz.

    Vielleicht hat da doch jemand die Chance gesehen, unter dem Deckmantel der Vandalismusverhütung dem Standbild wieder seine Fassung zurückzugeben.

  • Mit dem Gitterchen wird dann allerdings rechtlich eindeutig ein nichtöffentlicher Bereich markiert. Ein Betreten dieses Bereiches könnte dann als Haus- bzw. Landfriedensbruch geahndet werden. Sollten dann zukünftig "Übertretungen" stattfinden, könnte das Denkmal z. B. durch Bewegungssensoren mit akustischem Alarm oder durch eine Videoüberwachung als Abschreckung gesichert werden, je nach Sicherungsrelevanz auch mit Meldeverbindung zu einer Polizeiwache oder einem Sicherheitsdienst. So werden z. B. größere Bereiche um wertvolle Altarbilder gesichert, um die Kirchen auch ohne ständige Aufsicht öffnen zu können.

    Wer zwischen Steinen baut, sollte nicht (mit) Glashäuser(n) (ent)werfen...

  • Das Thema *Ziergitter des Reiterdenkmals* hat mich sehr interessiert, vor allem die Frage, ob da noch etwas (bzw. in welchem Umfang) nach dem Krieg vorhanden war. Ich habe etliche Fotos gefunden, die ich nachfolgend in chronologischer Ordnung vorstellen möchte.

    1863: Aufnahme von Hermann Krone – die Poller sind bereits vorhanden, das Ziergitter noch nicht

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    1885: Aufnahme nach der ersten Restaurierung des Denkmals (dies erfolgte 1884/85, dabei Ergänzung mit Inschriftentafel sowie Ziergitter)

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    Ziergitter zwar nur teilweise im Bild erfasst, aber in schöner Nahansicht:

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    1948: Ziergitter in großen Teilen noch vorhanden

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    Mai 1949: dito

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    1950: Poller und Ziergitter entfernt, „Umnutzung“ des Podestes

    Die Aufnahme entstand kurz vor dem Abriss der Ruine des Narrenhäusels

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    Juni 1951: dito

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    1953 - 1956: Reiterdenkmal in der Restaurierungswerkstatt

    Das Denkmal war 1943/44? abgebaut und eingelagert worden.

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    1956: Denkmal incl. Podest restauriert, Reiterdenkmal wieder aufgestellt (anlässlich der 750-Jahrfeier der Stadt Dresden) – Poller und Ziergitter fehlen

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    1980: Poller und Ziergitter fehlen

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    1986: Denkmal von Pollern umrahmt

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    Es ist also nicht völlig ausgeschlossen, dass Teile des Ziergitters im Lapidarium eingelagert worden sind.

  • Da steht er wieder unverhüllt und glänzt vor sich hin. Was man vom Sockel nicht ganz behaupten kann. Das Stück herausgebrochene Krone ist ganz gut kaschiert. Dafür fehlt vorn oben an der Kartusche noch eine Ecke. Ich hoffe die ist nicht erst neu dazu gekommen. Leider sieht man auch noch Spuren eines Grafittis am Sockel. Es ist wirklich nicht zum aushalten. Ich verstehe jetzt auch den Gesichtsausdruck von dem Löwen im Deckengemälde im Thronsaal des Schlosses wenn der auf die Menschen von heute schaut. Zum Schluss noch ein Blick aufs Blockhaus.

    Schöne Städte werden letztlich auch glückliche Städte sein.

  • Super tolle Neuigkeiten zum Königsufer!

    Der Stadtrat hat das Wettbewerbsergebnis zum Königsufer bestätigt und für die Weiterbearbeitung (B-Plan) freigegeben.

    Man will außerdem

    - noch mehr Kleinteiligkeit der Fassaden - wie im Entwurf des 2.-Platzierten UND

    - Rekonstruktionen zwischen Blockhaus und Bellevue!

    Und der Beschluss war nahezu einstimmig (66 Ja-Stimmen, 1 Nein) !!!

    Klasse!

    Zwar wird erst einmal eine seitliche Fassung des Neustädter Marktes zurückgestellt.

    Aber wenn das Königsufer als erster Schritt dann in eine paar Jahren steht, wird man sehen, dass die seitlichen Fassungen nur "natürlich" sind.

    Ich finde ein riesiger Erfolg der GHND und vor allem Wiesners Narrenhäusel-Initiative.

    Lest selbst hier:

    https://www.neumarkt-dresden.de/wp-content/upl…August-2020.pdf


    Bleibt zu hoffen, dass man unbedingt die Rähnitzgasse öffnet.

    Dann werden endlich die Potentiale der inneren Neustadt gehoben.

  • Und wer es genauer wissen will:

    Hier mal der Beschlusstext der Stadtratssitzung.

    https://ratsinfo.dresden.de/getfile.asp?id=488066&type=do

    Geltungsbereich Bebauungsplanhttps://ratsinfo.dresden.de/getfile.asp?id=435876&type=do

    Beitrag Verkehrliche Einschätzung

    https://ratsinfo.dresden.de/getfile.asp?id=457356&type=do

    und Verkehrsplanerische Untersuchung https://ratsinfo.dresden.de/getfile.asp?id=457357&type=do


    Noch mal zur Erinnerung das Wettbewerbsergebnis https://ratsinfo.dresden.de/getfile.asp?id=435873&type=do

    Überlagerung Bestand / Bebauungsvorschlag nach Wettbewerbsergebnis

    https://ratsinfo.dresden.de/getfile.asp?id=435875&type=do

  • Die Entscheidung ist für die weitere Entwicklung der Inneren Neustadt sehr wichtig! Der Neustädter Markt wird also zum neuen Reko-Schwerpunkt in Dresden. Sehr erfreulich.

    Unsere große Aufmerksamkeit für die Belange des Denkmalschutzes ist bekannt, aber weder ökonomisch noch kulturhistorisch lässt es sich vertreten, aus jedem alten Gebäude ein Museum zu machen. E. Honecker

  • Vorsicht.

    Zu einem "Reko-Schwerpunkt" wie der NM soll der NStM nicht werden.

    Es werden dort eindeutig die Neubauten dominieren und nur einige wenige Rekos kommen.

    Ich glaube es erst, wenn ich sie vor mir stehen sehe.