Umfeld Berliner Schloss - Allgemeines

  • aber was um alles in der Welt habt ihr alle gegen die Freitreppe?

    Also wie schon in einem Beitrag getippt, hat meinereiner an sich nichts gegen die Freitreppe, sie ist nur nicht (wie die Wippe) am idealen Standort.

    Vor allem fehlt mir bei den Visualisierungen der Freitreppe die Ehrlichkeit.

    Gibt es überhaupt irgendeine Visualisierung, die zeigt auf was die Leute blicken, die nach den Bildern so zahlreich auf dieser sitzen? Eine Freitreppe macht doch nur Sinn, wenn sich Menschen dort gern aufhalten.

  • Es ist fuer unsereins missverstaedlich, dass Unter den Linden nicht schneller gemacht werden kann und so ein neues Projekt hat halt alles Geld der Welt. Das ist halt wie in der Familie: Der Onkel klagt ueber zu wenig Geld und Zeit, raucht, trinkt und hat`nen riesigen Hund der fuer zwei frisst.

  • Für eine funktionierende Spreetreppe fehlt vieles: Toilettenanlagen (die Wippe hat abends geschlossen), die Aufzugsanlage ist nicht richtig dargestellt, die Treppe braucht nach Bauordnung Handläufe in regelmäßiges Abständen, Mülleimer sind nicht dargestellt, wie die Graffitientfernung geregelt ist bleibt unklar. Dass das Bezirksamt Mitte den Unterhalt übernehmen soll ist eine schlechte Nachricht - die machen nämlich nichts (wie im nahegelegenen James-Simon-Park zu besichtigen ist.

    Der Effekt: den Sommer über sitzen die gleichen Party-People, die schon den o.g. Park und die Brunnenanlage am Fernsehturm regelmäßig in Schutt und Asche legen an der westseite des Lustgartes. Die Entscheidung hat nur einen Vorteil: in zehn Jahren ist das Areal so runtergerockt, dass man über eine ernsthafte Neugestaltung nachdenken kann.

  • Der Effekt: den Sommer über sitzen die gleichen Party-People, die schon den o.g. Park und die Brunnenanlage am Fernsehturm regelmäßig in Schutt und Asche legen an der westseite des Lustgartes. Die Entscheidung hat nur einen Vorteil: in zehn Jahren ist das Areal so runtergerockt, dass man über eine ernsthafte Neugestaltung nachdenken kann.

    Ganz so wie im James-Simon-Park oder am Fernsehturm wird es nicht kommen.

    Schon jetzt patrolliert nachts regelmäßig ein Sicherheitsdienst um das Schloss. Ich gehe mal davon aus, dass dieser für das Einheitsdenkmal à la Wippe noch verstärkt wird. Das wird auch Auswirkungen auf die Spreetreppe haben.

    Dazu haben auch die zahlreichenden Überwachungskameras eine gewisse abschreckende Wirkung auf die "Party-People".

    Die meisten Menschen werden ungern gefilmt, wenn sie sich gehen lassen.

  • BERLIN:
    Der Neptun-Brunnen gehört wieder zurück auf seinen angestammten Platz vor des Schloss!
    Die Fotos sind beide von mir und können unter Nennung meines Namens verwendet werden.

    Der Wind gedreht
    Albtraum verweht
    Zum Schluss jetzt das Glück
    Das Schloss kommt zurück!

  • All die Zutaten des späten 19. und frühen 20. Jhdts wollt ihr wieder zurück haben, aber wehe das frühe 21. Jahrhundert will auch seinen Beitrag leisten!

    Selbstverständlich haben Beiträge des 21. Jahrhunderts im Städtebau ihren Platz. Ich sehe in Berlin viele eindrucksvolle Beispiele! Das bedeutet aber nicht, dass moderne Architektur und Stadtplanung sich unter Berufung auf einen "zeitgemäßen Fortschritt" eigenmächtig, arrogant, besserwisserisch an Orten mit erhaltenen oder reparierten Strukturen hineinquetschen müssen, besonders dann, wenn eine sensible Reparatur des Stadtbildes möglich und sinnvoll ist.

    Nach heute allgemeiner Erkenntnis des Debackels an der auf Lüscher-Wunsch "zeitgemäß geschaffenen" Steinwüste südlicher Schloßplatz wäre die Einsicht zu erwarten, dass der 1901 mit passendem Brunnen und beiderseitigen Pflanzflächen fertiggestellte Platz von Lenné doch nicht ganz so rückwärts gewandt war. Und man hätte jetzt nicht jeden früheren Buxbaum kopieren müssen, sondern diesem Platz durchaus neue ergänzende Akzente geben können. (N-Brunnen, Bäume, zusätzliches Grün, angepasster Straßenverlauf, westlicher Eckbau an der Breite Straße). Das wäre konsequent und noch möglich, wenn Politiker nur wollten.

  • Der Wind gedreht

    Albtraum verweht

    Zum Schluss jetzt das Glück

    Das Schloss kommt zurück

    ... und eine Drehung hat

    auch geschafft der Senat,

    sobald das Meisterstück

    von Begas kehrt zurück!

    Noch ´was könnt´sich dreh´n

    Frau Kahlfeld lernt versteh´n

    Beendet Streit und Krieg
    Mit ´ner Neptun-Replik!!!

  • 20230921_152356b.jpeg

    Ich war vorgestern mal wieder in Berlin und habe am Nachmittag die Gelegenheit genutzt, bei bestem Sommerwetter beim Schloss vorbeizuschauen. Das lebendige Treiben auf der Lustgartenseite hat mir richtig gut gefallen.

    Als ich dann nach Portal V, Schlüterhof und Portal I auf der anderen Seite angekommen war: Leere. Auf der gesamten Länge des Schlosses, von der Außenwand bis zur Granitklotzreihe: Null Personen.

    Was für eine verpasste Chance!

    _______________________________________
    Gutmensch = Gut gemeint, nicht zuende gedacht, schlecht gemacht

  • Wenn ich solche Fassaden sehe, frage ich mich echt, wie es Menschen geben kann, die so etwas nicht wollen.

    Es liegt sicher daran, dass viele Menschen kaum ein entwickeltes Gefühl für die große emotional-psychische Bedeutung von „Schönheit an sich“ im Stadtbild entwickeln. „Schönheit pur“ ohne ideologisch-historische Kontamination durch (frühere) Auftraggeber oder Nutzer ist nicht leicht zu erkennen.

    Bei vorhandenen, repräsentativen Leitbauten wird jedes Gebäude von Vielen sofort mit einem schweren Stigma ideologischer Vorbehalte belegt. Dumpfe kirchliche Machtpräsenz, Preußischer Feudalbau, totalitär auftrumpfender Nazi-Speer-Bau, Sozialistische Macht- und Fortschritts-Demo, Kapitalistischer Repräsentations- und Imponierbau. Man scheut/weigert sich fast, solche Zuordnungs-Ungeheuer in demokratischen Zeiten sogar noch ganz gelungen oder sogar hübsch zu finden.

    Was Architekten im Auftrag von öffentlichen und privaten Bauherrn heute ohne den Anspruch von „Schönheit an sich“ leider oft an gesichts-, formlosen und gestaltungsarmen 08/15 Bauten errichten, weil sie einer plumpen, zeitgemäßen Mode folgen und dabei jeden Cent 3mal umdrehen, sind nur einige der weiteren Gründe, den Blick für Schönheit zu verlieren.

  • Es gibt eben auch kaum einen Ort, an dem das Bauen an sich politisch so aufgeladen wurde und wird wie in Berlin. Und das schon seit dem 19. Jahrhundert. Während in vielen anderen Städten der Welt einfach so "vor sich hin gebaut wird", ohne dass man dem große weltanschauliche Bedeutungen beimessen würde.

  • Es gibt eben auch kaum einen Ort, an dem das Bauen an sich politisch so aufgeladen wurde und wird wie in Berlin. Und das schon seit dem 19. Jahrhundert. ...

    Ja, das stimmt sicher. Meine Frage ist aber, ob dieses historisch "so politisch aufgeladene Bauen" ein weiterzuführender Wert an sich bleiben soll oder ob man nicht, statt gegenseitig kämpfende ideolologisch-politische Aufladung, heute auf andere Prioritäten setzen sollte. Ästhetik an sich ist ein zeitlos definierbarer Wert im Städtebau, der von formgebender, stilistischer, dekorativer, materieller Harmonie und Abgestimmtheit ausgeht: rücksichtsvoll, ausgewogen und unaufgeregt. Ästhetik verzischtet auf politisch-ideologische, rückwärts- oder vorwärts fixierte Rechthaberei. Das gab es immer schon, das ginge auch in Zukunft.

  • Schade ich hatte große Hoffnungen in die neue Senatsbaudirektorin. Es wird weiterhin unprofessionell dahin gewurschtelt, mir graut schon was wir bei der Bauakademie und dem Molkenmarkt noch erleben werden. Berlin begreift einfach nicht was für ein kulturelles Erbe noch vorhanden ist, stattdessen wird der gleiche Weg beschritten wie vom vergangenen Senat. Fazit die Kahlfeld eine absolute Fehlbesetzung, sie muß abtreten.

    Und viele Berliner verstehen nicht, dass Berlin als Hauptstadt der BR Deutschland große Bundes­zuschüsse zur Erfüllung besonderer Hauptstadt-Pflichten erhält: Aufgaben für Politik, Verwaltung, Sicherheit, Repräsen-tation, Städtebau, Kultur, Kunst und internationalen Tourismus. Eigentlich könnten Berliner nicht in Bezirken und Kietz unabhängig regieren, z. B. über hochwertige Kunstwerke aus Beständen früherer Staatsoberhäupter als örtlichen Besitzstand verfügen.

    Aus völlig ungesicherten Quellen vermute ich, dass Frau Kahlfeld alle Kräfte braucht, um einen neu geplanten "Masterplan Berlin-Mitte" (Rathausforum und Molkenmarkt) voran zu bringen. Dafür lässt sie sicher manche andere Baustelle liegen. Dann könnte sich auch endgültig entscheiden, wie ein möglicher (Wieder-) Aufbau des einst dicht bebauten und bewohnten Altstadtzentrums östlich der Spree vorankommt. Auch an der Stelle geplante Spiel- und Volkserfreuungsplätze blieben unrealisiert, z. B. Sportanlagen wie Fuß- und Basketballplätze, Halfpipes, Tischtennisplatten und Beach-Volleyballplatz. Danach könnte auch der Standort N-Brunnen sich neu klären.

  • Bei YouTube wurde ein Beitrag eingestellt, wo detailliert erklärt wird, wie das Umfeld des Stadtschloss (HuF) gestaltet war.

    Interessant auch, was mit Denkmälern (z. B. Adlersäule) passiert ist, nachdem das Schloss durch die DDR gesprengt worden ist.

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    (Quelle: YouTube)

  • Bis auf die echt peinlichen Angaben zum Haus der Oranier, der Königlichen Familie Hollands, ganz nett. Ich hätte mir aber mehr Hinweise zum Verbleib der Reste von Adlersäule und Nationaldenkmal gewünscht.

    Aber "von Oranienburg" geht nun wirklich nicht.

    Der Ortsname erinnert an Luise Henriette von Oranien, der Gemahlin des Großen des Großen Kurfürsten, die dieses Fleckchen als Brautgeschenk bekam und dort ihren Sommersitz hatte.

    Sie war die Tochter von Friedrich Heinrich von Oranien und hatte acht Geschwister. Ihre Schwestern heirateten nach Deutschland und sie alle besaßen Orte, denen Sie das Wort Oranien als Hinweis auf ihre Herkunft voranstellten.

    Oranienburg, Oranienbaum, Oranienstein und Oranienhof

  • Ganz nett, aber eben auch diletantisch. Die Informationen zu Adlersäule und Nationalenkmal hat der Autor offensichtlich nicht. Die Kenntnisse zu den Denkmäler im allgemeinen scheinen ja auch sehr rudimentär zu sein. Die Angaben zu den Oranieren sind in der Tat peinlich.

    Erfolgreiche Werbung für eine näher an der historischen liegende Gestaltung des Umfelds des Schlosses sieht jedenfalls anders aus.

  • Es wurde doch aber im Beitrag darauf hingewiesen wo die Adlersäule nach dem Ende des 2. Weltkrieg gewesen ist.

    Die Säule haben den 2. Weltkrieg überlegt und wurde bei der Sprengung des Schloss zerstört. Und der Adler ist im Museum.

  • Ist dem so? Das Kapitel ist noch vorhanden, der Adler wohl nicht mehr.

    Ein Adler existiert noch.Er befindet sich im Märkischen Museum Berlin.Dieser Adler stammt aber nicht von der Adlersäule sondern vom Kaiserlichen Nationaldenkmal.