Dresden, Neumarkt - Quartier VII/2 - Jüdenhof

  • Andere Neuigkeiten:

    Auf das Dach des Beutlerschen Hauses sind die Schornsteine gekommen.

    Die Gestaltung der Erdgeschosse schreitet nur langsam voran:

    Die offene Schaufensteröffnung wird der Eingang zur Passage. Entsprechend befinden sich darüber Kabel zur abendlichen beleuchtung der Werbung.

    Den selben Fall gibt es an der linken Fassade der Renaissancegebäude, wo die Werbeaufschrift für das Hotel drankommen wird.

    Entwicklungen lassen sich am Trierschen Haus ausmachen!
    Blick von der Kreuzung in die Sporergasse Richtung Neumarkt:

    Das Portal in der Sporergasse - es ist schlichter gehalten als in der Schössergasse um die Ecke.

    Blick nach oben:

    Noch einmal das Erdgeschoss:

    Bilder sind von mir von heute.

  • @Treverer

    Dieser Aussage kann vielleicht zustimmen, wer unmittelbar mit den übelsten Schnitzern am Neumarkt ( z.B. genanntes Eck Galeriestraße/ Jüdenhof) konfrontiert wird und ich nehme an Du beziehst Dich auf solche.


    Ansonsten sind es eben genau diese modernistischen Füllbauten, die in ihrer Grisaille, Tristesse und Monotonie nichts zum Stadtraum beitragen, ihn bisweilen sogar veröden. Beispiele hierfür sind die just fertig gestellte Fassade an der Rosmaringasse gegenüber dem Kulturpalast oder aber auch die bereits seit längerem existierenden Fassaden an der Töpferstraße gegenüber dem Hilton. Auch das geplante Eckgebäude der Patrizia AG am Jüdenhof wird 'dank' dieser Füllbau- Architektursprache einen unnötigen Bruch im Ensemble des Platzraumes darstellen.
    Manometer hat den Erker bereits erwähnt, der für das Gebäude in der Sporergasse in Anlehnung an das Original fehlt und einen unnötigen Mangel darstellt. Darüber hinaus ist diese modernistische Gestaltungssprache in ihrer künstlichen Reduzierung ohne gestalterischen Mehrwert für ein Ensemble. Sie sucht den Bruch, nicht das verbindende und deshalb tut sie vielleicht nicht zwingend weh, aber sie stört das Gesamtbild.
    Ich erwähne auch hier gerne gebetsmühlenartig die vernachlässigte Fenstergestaltung solcher Füllbauten, mit deren Verbesserung der Bruch gegenüber der Tradition erheblich gemildert werden kann. An unzähligen Beispielen wurde das bereits veranschaulicht, welch positive Wirkung eine akzeptable Versprossung der Fenster hat oder vielmehr hätte.
    Wenn sich nur endlich die Einsicht bei den entscheidenden Personen durchsetzen würde, entstünden 'mutige', traditionelle Füllbauten, statt diesem langweiligen, modernistischen Einheitsbrei wie er de facto am Neumarkt existiert und mit dem Quartier Hoym wiederholt in Erscheinung treten wird.

    Jeder, der sich die Fähigkeit erhält Schönes zu erkennen, wird nie alt werden.
    http://www.archicultura.ch

    4 Mal editiert, zuletzt von zeitlos (27. August 2016 um 12:20)

  • Dieses "schöne" Bürgerhaus passt zum Kulturpalast. Das Gebäude ist belanglos und nichtssagend. Es könnte auch am Alexanderplatz in Berlin oder irgendwoanders in Deutschland stehen. :/

  • Warum ausgerechnet am Neumarkt immer noch graue monotone Betonfassaden?
    Ob Dresden nicht genug eingebüsst und (schwerstens) gelitten hat.

    In der Niederlanden wird immer sehr behutsam und angepasst gebaut an die Still die da schon vorhanden ist: Anfang 1900 Still mit Zierelementen oder Vorkriegsstill. Beide im Backstein. Fenster immer im Still der Architektur von Einst, genau wie Dächer, mit Ausnahmen das am Innenseite alles ganz modern ist und Dachgauben ein bisschen grösser sind, aber niemals störend gross wie am Neumarkt (Rosemarinstrasse).
    Drittens: die Fassadebreite: immer auch im Still der Epoche; etwas grösser aber niemals störend.

    Dann sind die Holländer die Deutschen beim quasi Reko-bauen weitgehend vorraus und werden wichtige die Bürger angehende Beschlüsse NIEMALS hinter verschlossen Türen genommen.
    Die Niederlanden sind eine "offene" Gesellschaft und alles rein Demokratisch ("Polder-model").

    So wird z.B. in Dresden im Aussenbezirke beim Neubauen NICHT angeknüpft bei der historische Bauten z.B. der Johannstadt: die Materialen nicht, die Fassade Gliederung nicht, die Dresdner Barock Merkmale nicht, die Dächer (die viel bestimmem) ganz und gar nicht.

    Werde mich staunen wenn z.B. in Scharlottenburg oder Wilmersdorf JE ein neues Haus gebaut würde, die wirklich im Still der prächtige Gründerzeit met typisch Berliner Merkmalen am Fassede hochgezogen wird.
    Genau gilt dies für die Leipziger unf Friedrichstrasse.
    Es wäre schon ein Wunder wenn NUR 10% der Neubauten so gebaut würden. Für die Stadterlebung aber ein MUSS.
    Denke soger an 50% Reko-Neubauten, weil seit 1945 die Städten gigantisch gelitten haben unter Vereinfachung und damit Verunstalltung der Fassaden und Dächer.

    Meine dann nicht die ewige Patschke artige Neubauten im die Luisenstadt mit ewige Staffelgeschossen oder sonstwo, aber wirklich am historische Vorbilder annäherende Bauten mit Berliner Balkonen, Erker, Mittelrisalite, Giebel, schöne Dachgauben, Eingangsportal, Satteldächer usw. GANZ EINFACH diese zu entwerfen und mit endlose Variationen darzustellen. Eckbauten natürlich etwas mehr erhoben...... Die waren in alle Hinsichten optisch superiör an alles was heutige "Architekten" entwerfen.

    3 Mal editiert, zuletzt von Klassiker (28. August 2016 um 08:43)

  • Dann sind die Holländer die Deutschen beim quasi Reko-bauen weitgehend vorraus und werden wichtige die Bürger angehende Beschlüsse NIEMALS hinter verschlossen Türen genommen.
    Die Niederlanden sind eine "offene" Gesellschaft und alles rein Demokratisch ("Polder-model").

    Dies stimmt so sicher nicht. In den (teil-)zerstörten Städten Rotterdam, Nimwegen (auch durch Flächenabrisse zwischen 1955 und 1970), Arnheim, Groningen und Middelburg gibt es nur kaum Rekos, und also auch keine richtig gut angepasste Neubauten. Und auch in Venlo, Zutphen und Deventer (weniger) hat es kriegsbedingte Baulücken gegeben, die später regelrecht zugemüllt wurden. Nur in einigen gut erhaltenen Städten oder Quartieren hat man seit 1980 alles richtig gemacht (in Maastricht schon seit 1960!).

  • Die Sparkasse wird laut Gewerbeflächengrundriss nur ein Automatenraum der Sparkasse.
    Dafür verschwindet bestimmt der im Hilton.

    Wenn nicht anders angegeben, sind alle Bilder von mir.

  • Auch hier Neuigkeiten:
    Die Fassade vom Stellwerk-Bau wurde auch in der Schössergasse von Gerüsten befreit:

    Die Schornsteine des Beutlerschen Hauses sind fertiggestellt.

    Ansonsten arbeitet man weiterhin an den Erdgeschossen:

    Am Trierschen Haus in der Sporergasse:

    Ein Schwenk nach oben:

    Die Fenster des Erkers wurden vor ein paar Tagen eingebaut.

    Nebenbei: Der Erker sollte doch ursprünglich ebenfalls wie die Fassade "farbig", d.h. weißgrau, gefasst werden. Jetzt bleibt er vermutlich so steinsichtig, wie er ist. Werden aber die Ornamente noch farbig gefasst? Die Gerüste sind ja schon abgebaut...


    Bilder sind von mir.

    Gab es das eigentlich schon mal am Neumarkt, dass Fensterkreuze wiederhergestellt worden sind? Scheint hier ein fantastisches Unikat zu sein!

  • Nebenbei: Der Erker sollte doch ursprünglich ebenfalls wie die Fassade "farbig", d.h. weißgrau, gefasst werden. Jetzt bleibt er vermutlich so steinsichtig, wie er ist. Werden aber die Ornamente noch farbig gefasst? Die Gerüste sind ja schon abgebaut...

    Nein, wird alles noch angestrichen.

    Gab es das eigentlich schon mal am Neumarkt, dass Fensterkreuze wiederhergestellt worden sind? Scheint hier ein fantastisches Unikat zu sein!

    Tja - dafür hat sich wohl jemand besonders eingesetzt, dass es so kam...

  • Das ist doch blöde, mit Verlaub! Kann die Tafel nicht woanders angebracht werden, auf glatter Mauerfläche? Die Rustikaecke soll also abgeschrägt werden , um Platz für ne Bronzetafel zu schaffen. Ich glaub's ja nicht!

  • Am Quartier VII/2 gehen die Arbeiten merklich ihrem Ende entgegen und konzentrieren sich derzeit insbesondere auf die Erdgeschosszone.


    Blick auf das Dinglinger-Haus.


    Die Leitfassaden Jüdenhof 9/10 erhalten im Erdgeschoss eine Art Neorenaissancegestaltung.


    Beim Täschnerschen Haus ist man auf die Vorkriegsgestaltung der 30er Jahre zurückgegangen.


    Der Blick in die Sporergasse erinnert mich entfernt an Pirna.


    Hier wurde die Erdgeschosszone des Trierschen Hauses vollendet.


    Es hat ein ausgesprochen schönes Portal erhalten.


    Auch zur Schössergasse zeigt sich das Triersche Haus nunmehr frei von Gerüsten.


    Diese Perspektive dürfte recht schnell der Vergangenheit angehören.

    Bilder sind von mir.

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Auch am "Stellwerk-Bau" wird nun das Erdgeschoss fertiggestellt.


    Es erhält eine Verkleidung aus wandhohen Betonplatten.


    Diese weisen eine leichte Knitter-Optik auf.

    Bilder sind von mir.

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe