• Interessant, wo stehen die genau?

    Das sind viele, die kann ich nicht alle auflisten. Sie stehen so ziemlich über die ganze Stadt verteilt. Da kann man nicht sagen, dass der Westen oder der Osten die Nase vorne hat.
    Besonders von den Patzschkes stehen viele in Mitte, also dem ehemaligen Osten.

    Ja, die Gebäude sind fast fertig.

    Seltsam, dass sie bisher in keinem der Architekturforen (hier, DAF, SSC...) erwähnt oder gezeigt wurden...
    Und du kannst also hinter den Gerüsten mehr Bauschmuck erkennen? Hört sich ja gut an. :)

  • Die Station ist direkt an der U Friedrichsfelde. Es ist in der Tat sehr traditionell in der Darstellung.

    Lichtenberg entwickelt sich gerade recht stark, wie vorher eben Friedrichshain. Vorn Interesse an historischen Dornröschen ist vielleicht das Stadtbad Lichtenberg neben dem Sana Klinikum.

    Interessant ist auch der Lidl an der Frankfurter Allee 212, der gerade abgerissen wird. Das Komische war, dass unter dem Lidl-Lager in der Baugrube beim Abriss Fenster in ca 3 Meter Tiefe zu sehen waren. Also würde mich interessieren, was da vor dem Lidl gestanden hat und welche Untergrundstrukturen da überbaut wurde. Standen da vielleicht frühere Gebäude und wurde für die Frankfurter Allee ein Damm aufgeschüttet, auf den dann in den 90ern ein Lidl gesetzt wurde?

  • Ein netter Versuch, aber im Detail eher peinlich, weil nicht gekonnt - wenn man etwa auf den skurrilen Sims zwischen Fenstern und Giebeln schaut. Absurderweise aber sind diese Häuser immer noch angenehmer als so vieles, was sonst neu gebaut wird:

    Kleinere Projekte in Lichtenberg
    Hier in der Seehausener Str. steht ein Bauprojekt der Howoge kurz vor Fertigstellung. Hier entstanden 210 Mietwohnungen in Systembauweise. Howoge Aus dem Bus…
    www.architektur-urbanistik.berlin
  • Ja, sicher nicht Spitzenklasse, aber wenn man versucht, es nicht tektonisch zu interpretieren, sondern als reines Ornament auffasst, ist schon viel schönes dabei. Wenn rechts statt des albernen Fallrohrs ein ordentlicher Abschluss wäre, wäre es sogar gut.

  • In der Niederlanden und Gross Britannien wird fast überall "altmodisch" gebaut mit hochwertige Materialen. Backstein (dunkel, weiss, normal, mit grauen Fensterrahmen, Steil oder schräge Dächer, Erker, Gauben, hochwertige Türen, einige Schmucksachen, Schornsteinen usw.

    War in York: moderne Bauten im Stil nach 45 in der ganze Innenstadt VERBOTEN. Aussenviertel: nur hochwertig klassisch.

    Keine Hochbauten oder Wohntürme: nirgendwo!!!


    War wirklich beeindruckt: ganze Stadt zeigt harmonie zwischen alte und neue "alten" Bauten. Alles sehr gelungen. Da könnte z. B. Nürnberg noch viel lernen wie die Stadt auch aussehen könnte.

  • Also, die von Goldstein angesprochenen Bauten, zu denen wir jetzt Bilder haben, sind keine Schönheiten...da stimmt so einiges nicht...aber sie schließen den Blockrand gut, und sind wahrscheinlich allemal besser als die typisch, modernistische Schuhschachtel, die sonst hier gebaut worden wäre.
    Aus dem unsinnigen, überflüssigen Sims zwischen Fenster und Verdachung werde ich auch nicht schlau... huh:)

    In der Niederlanden und Gross Britannien wird fast überall "altmodisch" gebaut mit hochwertige Materialen.

    Das wage ich ernsthaft zu bezweifeln. ;)

  • Ein Neubauprojekt am U-Bahnhof Friedrichsfelde, Einbecker Straße N°115-119; für eine WBG m. E. sehr bemerkens und -lobenswert.

    Neubauvorhaben Einbecker Straße – Wohnungssuche – Wohnungsbaugenossenschaft VORWÄRTS eG

    img_3408yediz.jpg

    Neubau N°115, hier stand mal eine Kino-Flachbau.

    img_3404aeeny.jpg

    Neubau N°117, hier stand mal ein Rumpf-Altbau.

    img_3403dyiad.jpg

    img_3406lkerl.jpg

    Instandgesetzter, neu bestuckter (auch die Erker sind neu) Altbau N°119, der zuvor (hier 2010) so aussah.

    img_3402ggd8k.jpg

    Von der Alfred-Kowalke-Straße aus.

    img_3410hzfua.jpg

    ==> GoogleMaps 2008 im Vergleich

    img_3411nbepa.jpg

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Top! DAS ist mal ein "sensibles Einfügen in den Bestand" - das, wovon in so viel Architekturprosa fabuliert wird, und was in fast allen Fällen leider genau das Gegenteil davon ist...

    Auch wie Wiederbestuckung plus Erker sind natürlich wirklich super. Da sieht man sehr deutlich, was in solchen Gebäuden steckt, bzw. was man ihnen geraubt hat. Schade ist es nur um die Säulen im Eingangsbereich, die hätte man doch auch noch integrieren können... oder waren die nicht historisch? Kann ich mir eigentlich kaum vorstellen...

  • Sicher, dass der Bau, der an den noch bestuckten Altbau schließt, nicht ein kompletter Neubau ist? Die Stockwerkhöhen des jetzigen Baus stimmen nämlich nicht mit denen des entstuckten Altbaus überein, der 2008 noch an dieser Stelle zu sehen ist.

  • Ja, dann wird's wohl stimmen. Siehe auch dieses Bild aus dem Jahr 2015.

    Ich hatte das Bauvorhaben bislang nicht verfolgt und aufgrund der Kubatur vermutet, dass es ein Sanierungsumbau war. Dies wurde bestärkt durch diese Aufnahme aus dem Jahr 2009, wo das Haus - im Gegensatz zu den linken Nachbarn - noch stand.

    1024px-Einbecker_Str_119_Berlin-Frf_030-081.JPG

    Bildquelle: Wikimedia, Urheber 'Lotse', CC BY-SA 3.0

    Umso bemerkenswerter ist dann der Neubau! N°119.

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Bitte nicht solch dilettantischen Dinger für eine Auszeichnung vorsehen... Nur weil ein paar Simsen und Segmentbogen drangklatscht worden sind, heisst das noch lange nicht, dass es automatisch gut ist. Und diese klobigen Erker, bei denen man Angst haben muss, sich den Kopf dran anzuschlagen... Da wünsche ich mir den purifizierten Vorgängerbau zurück.

    Nur weil ein paar dekorative Architekturglieder verwendet worden sind, heisst das noch lange nicht, dass die Fassade deswegen gut ist. Wenn so etwas durch Stadtbild-Deutschland ausgezeichnet würde, würde der Verein nicht nur von Modernisten belächelt werden, sondern auch von Kunsthistorikern und Denkmalpflegern nicht ernst genommen. Die Fassade mag wohl menschenfreundlicher wirken als ein Würfelhustenbau mit Schüttelfenstern, aber eine Auszeichnung ist sie keinesfalls wert. Die Proportionen und Verteilung der Architekturglieder sind völlig ungekonnt. Da sind die beiden links anschliessenden, einfacher gehaltenen Gebäude einiges besser.

    Die städtebauliche Wirkung der drei Neubauten und dem Altbau ist aber toll:

    img_3411nbepa.jpg

  • Sehe ich ganz genauso wie Mantikor. Ich verstehe die Kritik, aber mal ganz ehrlich, solche Bauten gehen doch genau in die richtige Richtung und müssen unbedingt gelobt werden. Natürlich gibt es für einen geschulten Kenner wie Riegel super viel an den Bau auszusetzen, und diese Kritik ist auch wichtig, damit diese Bauten noch deutlich besser werden und vielleicht irgendwann mal alte Qualitäten erreichen (*träum*). Aber 90% der Bevölkerung sieht diese Unterschiede nicht, erkennt aber, dass hier recht ansprechende (Neu-)bauten geschaffen wurden, und das offenbar mit bescheidenen finanziellen Mitteln. Ich will nur nochmal ins Gedächtnis rufen, was WBGs sonst so in Berlin hinstellen, schon vergessen?

    Der Bau der WBM am Köllnischen Fischmarkt in voller Schönheit und im Berliner Wahlkampf

  • Eine geschicktere Verteilung der Architekturglieder, gekonnterer Umgang mit Proportionen und Fenstergrössen hat nichts mit Mehrkosten zu tun. Diesbezüglich gibt es doch keinen relevanten Unterschied zwischen einem Luxusbau und einem Genossenschaftsbau.

    Ich verstehe die Kritik, aber mal ganz ehrlich, solche Bauten gehen doch genau in die richtige Richtung und müssen unbedingt gelobt werden.

    'Gelobt' nicht unbedingt, da die Mängel zu offensichtlich sind, aber zumindest hat die Bebauung eine Anerkennung verdient.

  • Eine geschicktere Verteilung der Architekturglieder, gekonnterer Umgang mit Proportionen und Fenstergrössen hat nichts mit Mehrkosten zu tun.

    So wie ich das sehe, ist der Entwurf schon einem Sparzwang unterlegen, und zwar indem man in der Bauhöhe deutlich gespart hat. Schaut mal, wie der Bau ,,ungestaucht" aussieht:

    Gleiches Foto, ca. 20% in die Länge gezogen.

  • So wie ich das sehe, ist der Entwurf schon einem Sparzwang unterlegen, und zwar indem man in der Bauhöhe deutlich gespart hat.

    Kann ich so nicht nachvollziehen. Der Bau orientiert sich am Altbau daneben: Erdgeschoss, drei Vollgeschosse und ein Mezannin. Die Trauefenhöhe passt sogar exakt. Lediglich die Höhe der einzelnen Geschosse weicht ein wenig ab. Man hat also versucht, ein möglichst harmonisch Ensembles zu erreichen. Proportionen sind meiner Ansicht nach stimmig.

    Kunsthistoriker, Historiker, Webdesigner und Fachreferent für Kulturtourismus und Kulturmarketing

    Mein Bezug zu Stadtbild Deutschland: Habe die Website des Vereins erstellt und war zeitweise als Webmaster für Forum und Website verantwortlich. Meine Artikel zu den Themen des Vereins: Rekonstruktion / Denkmalschutz / Architektur / Kulturreisen

  • tegula Ich habe nicht gesagt, dass es disproportional wäre. Und ,,harmonisches Ensemble" sowie meine Aussage zur Einsparung in der Bauhöhe kann ja beides gleichzeitig gelten. Es wurde nämlich relativ geschickt abgestuft vom Altbau, über den Zwischenbau, bis zu den zwei Endbauten:

    Man beachte den Unterschied bei den Fenstern. Dies hat meine Verzerrung, neben dem Unterschied der Stockwerkshöhen ausgeglichen. Wobei man natürlich festhalten muss, dass es gar nicht sein müsste, dass der Neubau gleiche Maße aufweist, aber die Referenz ist trotzdem hilfreich hier für die Bewertung.

  • Majorhantines Du hast meine beiden Beiträge offensichtlich nicht genau verstanden. Ich kritisierte die Anordnung und Proportionen der Architekturglieder. Dass die Fassade insgesamt gestaucht ist, ist natürlich einem zusätzlichen Geschoss geschuldet.

    - Ein Gurtsims sollte entweder auf Bodenhöhe sitzen oder zumindest auf Fensterbankhöhe. Hier aber sitzen sie auf einer beliebigen Höhe, wo es gerade Platz hatte. Schau mal, wie verloren und unbeholfen die Fenster des 3. Obergeschosses irgendwo mittendrin liegen, ohne Halt zu einem Sims.

    - Zumindest die Fenster des 2. und 3. Obergeschosses sollten die gleiche Grösse haben. Weil der Entwerfer merkte, dass irgendwas nicht stimmt, hat er unbeholfen die Fensterumrandungen am 2. Obergeschoss nach unten gezogen und dann noch dünne Fenstersimsen zusätzlich eingesetzt. Noch unbeholfener sind diese 'Minispiegel' über diesen Fenstern, wo eigentlich Verdachungen hingehörten. Spiegel gehören in die Fensterbrüstung, und nicht über das Fenster.

    - Die Anordnung der Segmente zwischen dem 3. und 4. Obergeschoss ist völlig willkürlich. Ich schreibe ganz bewusst nicht 'Segmentgiebel'. Segmentgiebel sind die Bekrönung eines Fensters - demnach sollten sie ein Teil des 3. Obergeschosses sein. Hier aber weiss man nicht, ob sie zum 3. oder 4. Obergeschoss gehören. Wenn der Entwerfer hier unbedingt einen Schmuck haben wollte, wäre es richtig gewesen, einen Fries anzubringen, und das auf ganzer Fassadenbreite, nicht nur bei den Fenstern.

    - Die Partie zwischen den Erkern ist zu schmal; sie ist gleich breit wie die Erker. Besser wäre es gewesen, den linken Erker um eine Fensterachse nach links zu verschieben.

    - Bodentiefe, französische Fenster am 1. Obergeschoss... was wollte der Entwerfer? Wollte er eine Angleichung an die typischen zweigeschossigen Ladenzonen der Gründerzeit? Dahinter werden wohl auch Wohnungen sein. Dass bodentiefe Fenster keine Notwendigkeit darstellen, hat er ja am 2. und 3. Obergeschoss bewiesen.

    - Durch undefinierbare Platten unmittelbar unter der Dachuntersicht verbindet er jeweils zwei Fenster miteinander. Eine Weglassung dieser Platten wäre besser gewesen.

    Je länger ich die Fassade betrachte, desto mehr bemerke ich ihre Unbeholfenheit. Man könnte die beiden linken Nachbarfassaden auch noch kritisieren, aber da verzichte ich jetzt darauf, weil sie im Grossen und Ganzen stimmig sind. Als Stichworte gebe ich lediglich drei an, damit jeder diese mal selber genau studieren kann, ohne die Erklärungen eines Architekten: :wink:

    - Höhenlage und sonstige Anordnung der Spiegel

    - unterbrochene Gurtsimsen

    - Spenglerarbeiten.

    Bei diesen beiden Fassaden ist der Umgang mit den bodentiefen Fenstern des 1. Obergeschosses und der Farbgebung stimmiger. Hier hat der Entwerfer eine zweigeschossige Sockelzone erreicht - unten Läden, und darüber ein Piano nobile.

    Der Entwerfer hätte einfach ein bisschen Nachhilfeunterricht gebraucht, und die Fassaden wären deswegen nicht teurer geworden.

    img_3404aeeny.jpg


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