Friedberg (Hessen)

  • Ist das nur Wahlkampf? Ich denke nicht unbedingt:

    Zitat

    Als Bürgermeister will er »eine Vorbildfunktion einnehmen« und mit gutem Beispiel vorangehen, privat selbst ein Haus in der Altstadt erwerben, es sanieren, an Studenten und Senioren vermieten und auch selbst mit seiner Familie einziehen. »Obligatorisch ist, dass die Stadt und ihre Vertreter ein klares Zeichen setzen, dass ihnen die Altstadt wichtig ist. [...] [K]einer spricht über den Imageschaden, der durch den aktuellen Zustand entsteht. Der Zustand der Altstadt kostet uns Ansehen und Glaubwürdigkeit.« Dahlhaus verspricht: »Als Bürgermeister werde ich das Thema Altstadt zur Chefsache machen.«

  • Auch in seinem neuen Podcast wird die Altstadt erwähnt. Zudem wird mein Regionalverband (samt mir) darin interviewt.

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  • Irgendwie verstörend bis bezeichnend, dass eine bedeutende Reichsstadt mit einem derart signifikanen Wahrzeichenbau in einer der wirtschaftsstärksten (und nebenbei ohnedies von kriegsbedingter Dezimierung des Altstadtbestandes arg betroffenen) deutschen Regionen mit solchen Problemen zu kämpfen hat. Hier sieht man mE mehr Ost-Westgefälle als bei der Rekofrage.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Irgendwie verstörend bis bezeichnend, dass eine bedeutende Reichsstadt mit einem derart signifikanen Wahrzeichenbau in einer der wirtschaftsstärksten (und nebenbei ohnedies von kriegsbedingter Dezimierung des Altstadtbestandes arg betroffenen) deutschen Regionen mit solchen Problemen zu kämpfen hat. Hier sieht man mE mehr Ost-Westgefälle als bei der Rekofrage.

    Verstörend ja, bezeichnend nein.

    Es hat mich auch schon immer gewundert wie man in Friedberg mit der Altstadt umgeht. Zurecht sprichst du die geschichtliche Bedeutung der Stadt an Auf diese ist man in Friedberg auch stolz, was sich in einer Vielzahl geschichtlicher Publikationen ausdrückt. Dem steht der Zustand der Altstadt entgegen. warum das so ist, vermag ich nicht zu sagen.

    Bezeichnend ist dies aber nicht, insbesondere nicht um ein "Ost-West" Gefälle zu begründen.. Die Friedberger Altstadt stellt nämlich eine Ausnahme dar. Der "Altstadtbestand" vergleichbarer Städte ist zum einen nicht kriegsbedingt dezimiert. Von den Städten Oberhessens weißt nur Gießen (allerdings erhebliche) kriegsbedingte Verluste aus. Im "Rhein-Main-Gebiet " dass du wohl im Auge hast, haben allerdings Frankfurt, Offenbach, Hanau und im weiteren Darmstadt kriegsbedingt keine intakte Altstadt mehr. Abgesehen von Hanau sind dies aber wesentliche größere Städte. Ansonsten sind zum Glück die kleineren und mittelgroßen Städte gut durch den Krieg und einigermaßen glimpflich durch die Abrisswellen der 50iger und 60uger Jahre gekommen und im Wesentlichen heute gepflegt.

  • Es hätte kaum schlimmer kommen können! Aber die Politik winkt ja sowas stets durch, da man sonst Angst hat, der Investor könne abspringen. Ich frage mich, wies sich das mit dem Denkmalschutz verträgt, da die Friedberg Innenstadt als Gesamtanlage ausgewiesen ist:https://denkxweb.denkmalpflege-hessen.de/5498/

    Wetteraukreis: Gesamtanlage (Denkmalschutz)

    "Als Eigentümer eines Objektes in einer Gesamtanlage dürfen Sie Veränderungen am äußeren Erscheinungsbild nur nach Erteilung einer denkmalschutzrechtlichen Genehmigung durchführen.

    Auch für Neubauten innerhalb einer Gesamtanlage benötigen Sie eine denkmalschutzrechtliche Genehmigung. Neubauten sollen so gestaltet werden, dass sie die prägenden Merkmale der Gesamtanlage aufnehmen z.B. Stellung des Gebäudes, Dachneigung, typische Materialien. Dies alles dient dazu, das historische Ortsbild zu erhalten und von störenden Einflüssen freizuhalten."

    Das jetzige Gebäude ist gewiss kein architektonisches Schmuckstück, fügt sich aber doch ein wenig besser ein als der geplante Neubau:https://media1.faz.net/ppmedia/aktuel…in-investor.jpg

    Leider werden diese Vorgaben bei Neubauvorhaben in der Regel völlig ignoriert, siehe z.B. die Neubauten in der Innenstadt von Hofgeismar, die ebenfalls als Gesamtanlage geschützt ist:

    https://www.bdks.de/wp-content/uploads/2018/07/DSC5288.jpg

  • Nun berichtet auch das Fernsehen darüber

    Immobilien-Mangel und dann sowas: In Friedberg (Hessen) verfallen 400 Jahre alte Fachwerkhäuser!
    Sie sind eine Schande für die ganze Stadt, sagen viele Anwohner. In der Altstadt vergammeln drei Häuser. Die Eigentümer wollen weder sanieren noch verkaufen.
    www.rtl.de
  • Kaufhaus Joh

    Der vorgelegte Entwurf ist tatsächlich noch viel schlimmer als der Bestandsbau, der gar nicht mal so übel ist.

    In einem Artikel vom März fand ich einen Gegenentwurf einer jungen Architektin. Der Bau ist zwar für diesen Ort etwas zu groß geraten, Die Formgebung ist allerdings deutlich interessanter, als der geplante Trümmer, der nur durch Überstände und Rücksprünge aus seiner Banalität entkommen kann.

    https://www.fnp.de/bilder/2023/03/02/92120241/31139671-jw-johfront2-030323-4c-2gpPZakfRge9.jpg

  • Steht dieses Monster eigentlich direkt in der Altstadt?

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Auf der Kaiserstraße wird es stehen, direkt am Elvis-Presley-Platz, der wirklich nach nichts aussieht.

    Bin derzeit in Friedberg und hier wartet noch sehr viel Arbeit. Verputzte Fachwerkhäuser, daneben gammelt es.

    Und das typische Problem mit den verhunzten Erdgeschossen

  • Bestenfalls ein Lispi-Schritt. :wink:

    Gemeint ist sicherlich ein Lipsi- Schritt. Wobei ich bei diesem ,, Entwurf '' nicht das Geringste eines Tanzes bemerken kann. Aber man kann sich ja vieles einreden.

    In der Architektur muß sich ausdrücken, was eine Stadt zu sagen hat.
    Eine Stadt muss ihren Bürgern gefallen, nicht den Architekten

  • Wobei ich bei diesem ,, Entwurf '' nicht das Geringste eines Tanzes bemerken kann.

    Der Lipsi war aber überhaupt nicht erfolgreich und verschwand darauf bald wieder. Er war von oben verordnet, ohne Seele und ohne Nachhaltigkeit. Und dasselbe wird diesem Gebäude passieren.