Salzkotten, eine Kleinstadt von etwa 25 000 Einwohnern, liegt etwa 13 km südwestlich von Paderborn am Hellweg, einer mittelalterlichen Handelsstraße, die von Paderborn nach Duisburg verläuft. Am Hellweg liegen bedeutende Städte wie Essen, Bochum, Dortmund, Unna, Werl, Soest und Geseke. 1247 erhält der Ort, der für seine reichen Salzvorkommen bekannt ist, die Stadtrechte. Im Zentrum des Ortes befindet sich der über 3 Meter hohe Kütfelsen mit der salzhaltigen Unitasquelle (Bilder allesamt von Wikipedia):
Daneben befindet sich das Brunnenhaus von 1555:
Von der in der 2. Hälfte des 13. Jh. erbauten Stadtmauer blieben einige Reste erhalten, darunter der Westerntorturm:
Der Bürgerturm:
und der sogenannte Hexenturm:
Von der Stadtmauer selbst blieben längere Strecken an der Schützen- und an der Bäckerstraße erhalten:
Unweit des Bürgerturmes steht dieses Fachwerkhaus von 1825. Es wurde nach Abbruch der dort befindlichen Stadtmauer errichtet:
In derselben Straße liegt das Haus Am Bürgerturm Nr. 9:
Im Herzen der Stadt liegt die Pfarrkirche St. Johannes Baptist:
Es handelt sich um eine dreischiffige frühgotische Hallenkirche mit Querschiff und gerade geschlossenem Chor und quadratischem Westturm aus dem 13. Jahrhundert, wohl bis 1275 vollendet. Zerstörungen im Dreißigjährigen Krieg.
Inneres nach Osten:
Unweit der Kirche liegt die Klingelstraße. Hier findet man noch Reste der ursprünglichen Fachwerkbebauung. Bedeutendster Bau ist Klingelstraße 3. Das sogenannte Haus Wüst stammt im Kern von 1563 und ist damit das älteste Fachwerkhaus des Ortes. Es wurde von dem Salinator Friedrich Penning errichtet, der zur städtischen Oberschicht gehörte.
Es handelt sich um ein Vierständerhallenhaus von 13 Gebinden Länge auf einer Grundfläche von 20,90 x 13,35 m. Im Innern großformatige, haushohe Diele mit zwei offenen Luchten und zweigeschossigen Seitenschiffen. Hier sieht man die verputze Giebelseite
Klingelstraße 6, ehemals Mädchenschule. Erbaut 1819:
Klingelstraße 9, Küsterhaus:
Klingelstraße 10 (Pfarrhaus und Kaplanei), erbaut 1748. Die Gefache mit Backsteinen in Ziersetzung:
Klingelstraße11:
Klingelstraße 14 (Vikarie). an der Frontseite verschieferter Fachwerkbau mit Walmdach:
Klingelstraße 15. Fachwerkhaus mit Utlucht, um 1790:
Klingelstraße 21:
Hauptschlagader des Ortes ist die Lange Straße. Hier findet man nur noch wenige ältere Fachwerkbauten, die einst das Straßenbild dominierten. Es handelte sich um Fachwerk-Dielenhäuser, wie sie für viele Orte Westfalens typisch waren und zum Teil noch sind (Rheda-Wiedenbrück). Besonders schön ist das Café Hölter, Lange Straße 33, das kurz nach dem Ende des Dreißigjährigen Krieges erbaut wurde (bez. 1654):
Auch das Innere mit seiner schönen Diele ist noch recht ansehnlich:https://www.cafe-hoelter.de/s/cc_images/cache_81071053.jpg
Die Sälzer-Apotheke von 1752 (Lange Straße 53), leider durch Schaufenster verunstaltet. Bauherr war der Bürgermeister und Sälzer Johannes Henricus Kraus.
Jüngeren Datums ist Lange Straße 11 (19. Jh.):
Bereits außerhalb des mittelalterlichen Stadtkerns liegt das klassizistische Fachwerkhaus Lange Straße 49:
In Formen der Backsteingotik präsentiert sich das Postamt von 1903:
Ebenfalls aus dem frühen 20. Jh. dürfte das Geschäftshaus Lange Straße 38 stammen:
Ein recht ansehnliches Dielenhaus findet man in der Marktstraße 16:
Die weitaus meisten Fachwerkbauten aber findet man noch heute in der Vielser Straße, von denen einige vom Abbruch bedroht sind. Vielser Straße 4 steht offenbar leer und verfällt zusehends. Es ist das letzte dreigeschossige Fachwerkhaus, das mit einem zusätzlichen Speichergeschoss versehen ist:
Vielser Straße 7:
Vielser Straße 8, das zweitälteste Haus des Ortes. Fachwerk-Dielenhaus, das am Torbalken 1575 bezeichnet ist:
Vielser Straße 9 (Adam und Eva-Haus). Bauzeit unbekannt. Das hohe Dachwerk weist auf ein recht hohes Alter hin!
Vielser Straße 10/12:
Vielser Straße 14:
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Das vom Abbruch bedrohte Haus Vielser Straße 15:
Das leer stehende Haus Vielser Straße 18 (städtisches Eigentum!):
Vielser Straße 20 wurde 1707 für Johannes Prüssen und Magdalena Sibel erbaut:
Hier noch ein Film über die Vielser Straße: