Dresden - die Wilsdruffer Vorstadt

  • Habe grade bei den "Kollegen" im deutschen Architekturforum die neuesten Bilder vom "Mary-Anne" Apartmenthaus gesehen.

    Kurz & knapp:

    So etwas scheussliches und abgrundtief Widerwärtiges habe ich schon lange nicht mehr gesehen. Diese bewusst bösartige Verhässlichung unserer Stadt ist gerade deswegen so bedauerlich,

    1. da der Postplatz ein, vielleicht das Zentrum der Stadt ist, und

    2. weil Uhrenhaus, Annenhöfe und Knerer-Riegel mit zwar falschem Grundriss aber schöner Gestaltung beweisen , dass man echte Moderne bauen kann. Dies gelingt aber mit Sicherheit nicht, indem man irgendwelche Balkone oder Fenster bewusst schwachsinnig anordnet als sei es von psychotisch Erkrankten entworfen, und dies dann einfach über eine Werbeagentur zur "Moderne" erklärt. Der Architekt selber ist überhaupt nicht legitimiert, für die Öffentlichkeit zu sprechen ob sein Entwurf "modern" ist oder nicht. Das Urteil der Öffentlichkeit muss er bitteschön auch der Öffentlichkeit überlassen.

    Die drei oben genannten Bauwerke sind Beweis, dass es eine echte Moderne gibt, die nicht krampfhaft "modern" sein will und nicht Fenster oder Balkone ohne Sinn & Verstand durcheinanderwirft (und gerade deswegen stets scheitert und eher zerstört) sondern die versucht, dem Areal, dem Genius Loci gerecht zu werden.

    Die Mary-Anne Apartments sind das bisher Schlimmste und Ekelhafteste, was Dresden in diesem Bereich zu bieten hat, noch hässlicher als der brutale Kubus am Zwinger oder die Schiffscontainer in der Marienstrasse, und das ist eine Leistung! Ich finde es abenteuerlich, was für destruktive Planungen von den Dresdner Behörden genehmigt werden. Ich empfinde diese "Baukunst", falls man das überhaupt so nennen kann, als bösartig und menschenfeindlich.

    Mary-Anne Apartments, Fazit:

    Dieses Scheusal kann nur noch gesprengt werden.

    "Die Modernisten sollten sich endlich eingestehen, dass sich die Qualität einer Stadt konventioneller Architektur verdankt" - (H. Kollhoff).

  • Klar sind die Mary-Ann Apartmentsnichts tolles.

    Mir stößt aber die "Residenz am Postplatz" weit mehr auf. Denn hier hätte die Chance zu einer Rekonstruktion des Altbaus oder zumindest einer harmonischen Wiederaufbau-Lösung bestanden, stattdessen wurden die Reste des Altbaus in einen hässlichen Block in Plattenbau-Optik hineingepresst, wodurch ihnen die letzte Würde genommen wurde.

    Dagegen sind die Mary-Ann-Apartments für mich zweitrangig.

  • Klar sind die Mary-Ann Apartmentsnichts tolles.

    Mir stößt aber die "Residenz am Postplatz" weit mehr auf. Denn hier hätte die Chance zu einer Rekonstruktion des Altbaus oder zumindest einer harmonischen Wiederaufbau-Lösung bestanden, stattdessen wurden die Reste des Altbaus in einen hässlichen Block in Plattenbau-Optik hineingepresst, wodurch ihnen die letzte Würde genommen wurde.

    Dagegen sind die Mary-Ann-Apartments für mich zweitrangig.

    Sorry Heimdall, aber die "Residenz" fügt sich harmonisch in die Nachbarbebauung ein. Bewusst wurde hier auf interessante Brüche verzichtet.

  • Nichts tolles? "Zweitrangig"? Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, lieber Heimdall, dass Du das ironisch meinst.

    Über die Ergänzung des Altbaus kann ich mich nicht aufregen. Eines der wenigen Gebäude, die akzeptabel sind. Klar wäre eine Reko mir lieber, meinst du ich sehe das anders als du? Aber wenn hier eine Chance vertan wurde, sage ich, fast die gesamte Dresdner Innenstadt ist eine einzige vertane Chance.

    Du postest Graphiken, die liessen bereits Schlimmes ahnen, ja. Aber ich sah gestern das Ungetüm in seiner vollen "Pracht", in real.

    Bist du sicher, dass Du das Ding schon ohne Gerüste gesehen hast? Die sind nämlich erst seit wenigen Tagen abgebaut:

    https://abload.de/img/p1380536vsjje.jpg

    Diese Scheusslichkeit ist mit Abstand das schlimmste Gebäude am Platz. Und das will angesichts des "Kubus'" und "Advanta-Riegels" etwas heissen.

    Ein Jammer, dass unsensible und zerstörungswütige "Künstler", die solche gewaltsamen Verhässlichungen durchführen, freie Bahn bekamen.

    Ich hoffe, die Verantwortlichen werden irgendann zur Verantwortung gezogen. So schlimm, was man mit dieser geschundenen Stadt macht. ;(;(;(

    "Die Modernisten sollten sich endlich eingestehen, dass sich die Qualität einer Stadt konventioneller Architektur verdankt" - (H. Kollhoff).

  • Du postest Graphiken, die liessen bereits Schlimmes ahnen, ja. Aber ich sah gestern das Ungetüm in seiner vollen "Pracht", in real.

    Bist du sicher, dass Du das Ding schon ohne Gerüste gesehen hast? Die sind nämlich erst seit wenigen Tagen abgebaut:

    https://abload.de/img/p1380536vsjje.jpg

    Solche Laubengänge sollten in historischen Innenstädten verboten werden. Sie sind das Ende jeder Fassadengestaltung.

  • Packhofviertel

    Der erste Teil des Bebauungsplans ist nun öffentlich einsehbar

    https://www.dresden.de/de/stadtraum/p…an-Nr.-6050.php

    https://www.dresden.de/media/pdf/stad…1000_200330.pdf

    Für die Parkplatzfläche Richtung Könneritzstraße wird es wohl einen extra Bebauungsplan geben.

    Erneute öffentliche Auslegung des Bebauungsplanes im beschleunigten Verfahren, siehe Information der Stadt - unter diesem Link sind vom 28. Juni 2021 (aber auch bereits jetzt) bis zum 30. Juli 2021 die Planungsunterlagen einsehbar.

  • Landtagsgebäude/Behördenzentrum Packhofviertel

    Der Entwurf für das neue Verwaltungsgebäude für den Sächsischen Landtag im Packhofviertel ist in der Gestaltungskommission auf Kritik gestoßen, wie die Sächsische Zeitung und die Dresdner Neuesten Nachrichten berichten. Es sei aber "nur" der erste Entwurf., erklärte der Architekt Jens Krauße.

    Der Entwurf des Architekturbüros Heinle, Wischer und Partner sieht eine einheitlich gerasterte Fassade in hellem Klinker vor, durchbrochen nur von großen Dachterrassen, auf denen Bäume in Kübeln wachsen.

    Das ergebe sich aus der Nutzung, die allerdings nur die ersten fünf Jahre besteht, danach könne der Architekt sich auch z.B. ein Café vorstellen.

    "Im Haus wird es vorwiegend Büros und Beratungsräume geben, was die Architektur prägen wird. Deshalb die einheitliche Fassade"

    Zudem seien auch wegen der hohen Sicherheitsanforderungen keine öffentlichen Bereiche vorgesehen, stattdessen welche mit schusssicherem Glas. Auf die fehlende Bezugnahme auf die Umgebungsbebauung (vornehmlich das Herbert-Wehner-Haus) antwortet der Architekt

    „Ich sehe es eher so, dass sich das Gebäude nicht in den Mittelpunkt spielt“

    Die Vorschläge der Gestaltungskommission an den Architekten, der sich für Anregungen ausdrücklich offen zeigte, sind u.a. rote statt heller Klinker zu verwenden, um die ca. 90 Meter lange Fassade zu gliedern, sowie mit einem Brunnen den neu entstehenden Platz wenigstens etwas zu beleben.

    Das Gebäude wird die Landtagsbüros während der fünfjährigen Sanierung des Landtagsgebäudes beherbergen und danach als Behördenzentrum des Freistaats fungieren. Baubeginn soll 2023 sein, Fertigstellung 2026 und die Kosten sollen 100 Mio. Euro betragen.

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    Bildnachweis: © Entwurf und Visualisierung: Heinle, Wischer und Pa in: Sächsische Zeitung

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    Bildnachweis: SIB in: Dresdner Neueste Nachrichten

  • Womöglich wäre es von Vorteil, in Dresden würde jegliche Bautätigkeit für die nächsten 20 Jahre komplett eingestellt. Danach könnte man mal wieder gucken.

  • Erinnert mich leider sehr an diesen furchtbaren Rathausneubau am Ferdinandplatz. Schlimm!

    In der Architektur muß sich ausdrücken, was eine Stadt zu sagen hat.
    Eine Stadt muss ihren Bürgern gefallen, nicht den Architekten

  • Die moderne Lösungen haben aber nichts mit dem alten Dresden zu tun. Sehe da keine Verbindung zur Vergangenheit. Und so etwas sollte doch wenigstens überdachtet werden? Die Historie dieser Prachtstadt könnte mann doch nicht einfach vergessen? Warum denn Neumarkt? Diese Konzept soll doch Nachfolge finden? Neubauten sind meistens viel zu gross, passen nicht in der Umgebung, sehr langweilig, ohne jede Details.

  • Schützengarten - Deutsche Wohnen

    Ein paar Schnappschüsse entlang der Schützengasse, wo die Bebauung schon im ersten OG angekommen ist.

    Blick vom Wettiner Platz Richtung Bauprojekt

    Jahnstraße Ecke Schützengasse

    Blick in die Schützengasse

    Blick zurück Richtung Jahnstraße

    Hier nochmal der aktuelle Stand aus der Webcam

    https://baudoku.1000eyes.de/cam/deuwo2/ACC…rer=1000eyeslib

    Wenn nicht anders angegeben, sind alle Bilder von mir.

  • Was ein schwachsinniger Entwurf. (Das Gebäude ggü. Erlweinspeicher).

    Es ist wirklich kaum zu fassen, wie unfähig heutige Architekten und/oder Stadtplaner sind (letztere sind häufig selber Architekten), einen ganz normalen Platz zu gestalten.

    Diese Gebäude sind gar nicht mal die Schlimmsten die ich von Dresdens fake-Moderne kenne (besonders schön sind sie allerdings auch nicht - die übliche erschütternde Belanglosigkeit halt). Aber auffällig ist, dass Fake-Moderne wirklich nur kalte und leblose Plätze produzieren kann.

    Anderes Thema:

    Die Ansicht vom Wettiner Platz in Richtung des geplanten Nöfer-Baus ist ein Lichtblick!

    "Die Modernisten sollten sich endlich eingestehen, dass sich die Qualität einer Stadt konventioneller Architektur verdankt" - (H. Kollhoff).

  • Landtagsgebäude/Behördenzentrum Packhofviertel

    Nach einem überraschenden Beschluss des Präsidiums des Sächsischen Landtages wird dieser nicht, wie ursprünglich geplant, den Neubau als Interimsdomizil benötigen, das Landtagsgebäude wird stattdessen im laufenden Betrieb saniert, ohne dass ein Komplettauszug notwendig ist. Das berichten die Dresdner Neuesten Nachrichten. Stattdessen soll ein (wohl permanenter) höchstens zweigeschossiger Neubau neben dem Plenarsaal und dem Erlwein-Speicher errichtet werden, also direkt am Elbufer.

    Das neue Gebäude im Packhofareal sollte nach der Interimsnutzung als Behördenzentrum genutzt werden; diese Nutzung wird nun vorgezogen, d.h. der Neubau benötigt nicht mehr die hohen Sicherheitsanforderungen, wie sie für den Landtag erforderlich gewesen wären.

    Das ermöglicht evtl. eine nochmalige Überarbeitung des Entwurfs, da dadurch z.B. eine öffentliche Nutzung des Erdgeschosses möglich ist. In den Dresdner Neuesten Nachrichten lässt sich Grünen-Stadtrat Thomas Löser mit genau dieser Forderung zitieren.

  • Schützengarten

    In der Schützengasse werden die ersten Fassaden fertiggestellt

    An der Rückseite des südlichen Komplexes werden auch Fassadenarbeiten durchgeführt, in der Mitte eine weiße Klinkerfassade (Bild vom Schützenplatz aus)

    Links die letzte große Lücke, alle anderen Teile sind schon im Bau. Dieser letzte Teil wird wohl auch bald angefangen

    Wenn nicht anders angegeben, sind alle Bilder von mir.