Innenräume des Berliner Schlosses

  • Welche Räume konnte man eigentlich im Rahmen der Schlossbesichtigung früher

    betreten. Kann da jemand Auskunft geben.

    Aufnahmen aus der Zeit des Schloss Museums, Aufnahmen vielleicht aus einem Prospekt zur Besichtigung ???









    Da wäre ich gerne dabei gewesen.!

  • Bei der oben gestellten Frage muss man differenzieren: bis zum Krieg gab es zwei Museen mit historischen Raumschalen. Einmal das Schlossmuseum (Kunstgewerbemuseum) mit Vitrinen in den künstlerisch ausgestatteten Räumen und die "historischen Wohnräume" als klassisches Interieurmuseum im Sinne eines Museumsschlosses. Zu beiden gab es gedruckte Führer, die auflisten was zu sehen war.

  • Wie gesagt, es sind zwei verschiedene Führer

    Den ich habe:

    Albert Geyer, Die historischen Räume im Berliner Schloss, Deutscher Kunstverlag 1926.

    Darin ist auch ein Grundriss in dem die zu besichtigenden Räume eingezeichnet sind. Es waren wohl die "Ehemaligen Kaiserlichen Wohnräume" und die "Wohnung König Friedrich Wilhelm IV" die als historische Wohnräume zu besichtigen waren.

    In anderen Räumen war wie Du ja geschrieben hast, die Sammlungen des Kunstgewebemuseums ausgestellt.

  • Welche Räume konnte man eigentlich im Rahmen der Schlossbesichtigung früher betreten. Kann da jemand Auskunft geben?

    Hier nur das Schlossmuseum, gemäß dem 1926er-Museumsführer.

    img_1737ayfet.jpg

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    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Ich besitze 2 solcher Nachdrucke die im Rahmen der Sammelmappen "Berlinedition" erschienen sind. Man kann sie in der Berlinabteilung der Stadtbibliothek in der Breitestraße zu Berlin einsehen, aber nicht ausleihen. Es ist der Schlossführer von 1905:

    Schlossführer

    und eine Übersicht zu den historischen Wohnräumen von 1926:

    Schlossführer

    Ich bin mir nicht sicher, ob ich Kopien der Seiten hier einstellen darf, also wenn Interesse besteht dann nur privat über PN

  • Noch eine weitere schöne Gärtnerei.

    Eduard_Gaertner_-_Staircase_in_the_Berlin_Palace_-_WGA08480.jpg

    Entdüstert.

    egbschlgrtrhn1em5.jpg

    Bildquelle: Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg, CC BY-NC-SA

    Fotografischer Abgleich:

    grtrh5l6uxs.jpg

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Hübscher Bildvergleich und zugleich Aufforderung zu "Finde den Fehler", also eher die künstlerische Freiheit des Gärtners, die hier recht frei den Architekturgarten seines Treppenhausbildes gestaltet hat: z.B. die Anzahl der freistehenden Baluster im vorderen Geländer, beim Gärtner 13, auf dem Foto 10! Der Sockel für den Leuchter schließt beim Maler schräg ab, parallel zum Stiegenverlauf, im Original gerade. Aber beim Jupiter(?)/Gigant hat er sich mächtig ins Zeug gelegt die Verkürzung des Beines in der Perspektive anatomisch korrekt auf die Leinwand zu zaubern. Eine beliebte Herausforderung für die Maler alter Zeiten!

  • Ich gehe davon aus, dass die Sockel für die Leuchter - zusammen mit den Leuchtern - erst mit der Elektrifizierung ins Treppenhaus gekommen sind. Auf dem Gemälde fehlen nämlich Sockel und Leuchter...

  • Hübscher Bildvergleich und zugleich Aufforderung zu "Finde den Fehler", also eher die künstlerische Freiheit des Gärtners, die hier recht frei den Architekturgarten seines Treppenhausbildes gestaltet hat: z.B. die Anzahl der freistehenden Baluster im vorderen Geländer, beim Gärtner 13, auf dem Foto 10! Der Sockel für den Leuchter schließt beim Maler schräg ab, parallel zum Stiegenverlauf, im Original gerade. Aber beim Jupiter(?)/Gigant hat er sich mächtig ins Zeug gelegt die Verkürzung des Beines in der Perspektive anatomisch korrekt auf die Leinwand zu zaubern. Eine beliebte Herausforderung für die Maler alter Zeiten!

    Die Sockel waren früher tatsächlich so wie der Maler es festgehalten hatte:

  • Humboldt Forum, Raum 114

    (Eigenes Foto vom 10.06.2023)

    Um in den Raum 114 im Schloßplatzflügel des Humboldt Forums zu gelangen, muß man – anders als bei den Ethnographischen Sammlungen bei denen der Eintritt kostenfrei ist – einen Obulus von € 7,00 berappen. Vielleicht liegt das daran, dass für die in diesem Raum gezeigte Ausstellung das finanziell klamme Land Berlin verantwortlich zeichnet ? Das dort Dargebotene firmiert unter dem sehr anspruchsvollen Titel ‚Berlin Global’.

    Raum 114 umfasst die acht historischen Räume mit den Nummern 668 bis 675, die den Kern der Wohnung Friedrichs des Großen und später dann Kaiser Wilhelms II. bildeten.

    Der Besucher vor Ort bedürfte die Hilfe eines historischen Grundrisses, um sich in Raum 114 die genaue Lage des Arbeitszimmers des Kaisers (historische Raumnumer 669) zu vergegenwärtigen. Eine solche Hilfestellung wird allerdings nicht gegeben; auch nicht im Faltblatt nebst Lageplan zur ‚Geschichte des Ortes’. Dies soll mit diesem Beitrag nachgeholt werden.

    (Eigenes Foto vom 10.06.2023; nebst Einzeichnung)


    Grundriß-Vergleich mit Markierung des Arbeitszimmers des Kaiser durch blauen Kreis.

    (Eigenes Foto vom 20.08.2022)

    Markierung der Lage des Arbeitszimmer des Kaisers im 1. Stockwerk des Schloßplatzflügels zwischen Portal I und II. Eigentlich schon sehr aufschlussreich, wie nahe – selbst bei Einberechnung der Schloßplatz-Schloßterrasse – die Fenster des Arbeitszimmer den Passanten auf dem Fußweg waren.

    (Eigenes Foto vom 10.06.2023 [rechts])

    Interessant, daß der Pater Patriae seinerzeit nur durch einen speziellen Glas-Paravent zwischen Fenster und Schreibtisch vor schießbegierigen Attentätern geschützt wurde. Eines ‚Aha-Grabens’ vor dem Schloßplatzflügel bedurfte es hingegen nicht…

    Meines Erachtens ist es eine Anregung wert, das Arbeitszimmer des Kaisers zukünftig wieder erlebbar zu machen, zumal - zum Teil sogar aus diesem Raum stammende – Inventarteile im Turmzimmer von Huis Doorn überlebt haben und als Vorbilder für Möbel-, Gemälde und Assescoirekopien dienen könnten.

    Wie oft mögen die Augen der Berliner das Fensterpaar dieses Raumes gesucht haben, hinter denen oft noch bis spät in die Nacht hinein Licht brannte ? Und wie befriedigt werden sie jedes Mal gewesen sein, wenn nach längerer Abwesenheit des Hausherren, die Schreibtischlampe wieder hell leuchtete; befriedigt und beruhigt , dass Er wieder zu Hause war.

  • Passend dazu die Kolorierungen der beiden Arbeitszimmer (Wilhelm II und Friedrich der Große), die ich 2022 erstellte und zwecks Raumeindruck hier nochmal poste.

    *Edit: das zweite ist das Audienzzimmer Friedrichs II., das aber ebenfalls Teil der genannten Raumfolge ist.