Nürnberg - Königstraße 4, K-quadrat

  • Weiterer Neubau in der Altstadt:

    Kquadrat

    Zitat

    Das bestehende Geschäftshaus, ehemals Betten Nagel, wird Mitte 2008 vollständig abgerissen und im Anschluss erfolgt bis voraussichtlich Frühjahr 2010 der Neubau eines Geschäftshauses mit ca. 1.000 qm Einzelhandelsfläche und rund 450 qm Bürofläche.

    Die Architektur des Neubauvorhabens Kquadrat ist geprägt von größtmöglicher Transparenz und moderner Bauweise. Gliedert sich sehr gut in die umliegende Struktur ein. Wird aber auch ihrer Rolle als „Eckpunkt“ der König- / Kaiserstrasse gerecht.

    Quelle: http://www.npc-online.de/kquadrat-objekt.html

    Unsere große Aufmerksamkeit für die Belange des Denkmalschutzes ist bekannt, aber weder ökonomisch noch kulturhistorisch lässt es sich vertreten, aus jedem alten Gebäude ein Museum zu machen. E. Honecker

  • Zitat von "Däne"

    Weiterer Neubau in der Altstadt:

    Kquadrat

    Die Zeichnung des Neubaus scheint mir irgendwie dahingeschludert. Schon die Schatten der Fenster sind merkwürdig uneinheitlich. Meine Frage aber: Was steht denn bislang an der Stelle? Gibt es Bilder?

  • Hier sieht man das Haus - nichts besonderes:

    http://maps.live.com/default.aspx?v…nberg&encType=1

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    Wäre es möglich einen Plan mit den geplanten Abrissen für den Augustinerhof zu machen?

    Unsere große Aufmerksamkeit für die Belange des Denkmalschutzes ist bekannt, aber weder ökonomisch noch kulturhistorisch lässt es sich vertreten, aus jedem alten Gebäude ein Museum zu machen. E. Honecker

  • Zitat

    Geschäftshaus Kquadrat? Wieso wird das Gebäude denn verändert? Das ist doch voll in Ordnung. Die hätten sich lieber das gegenüberliegende Ding vornehmen sollen!

    Ich finde das heutige Gebaeude sogar etwas besser, vor allem, wenn da noch Sprossenfenster eingebaut wuerden. Das gegenueberliegende Ding steht an der Stelle des Viatishauses, das eines der schoensten und stadtbildpraegendsten Patrizierhaeuser Nuernbergs war. Wie ich vorher schon mal hier im Forum ausgefuehrt habe, waere der Abbruch des Dings und die Rekonstruktion des Viatishauses die groesste Aufwertung des Nuernberger Stadtbildes, die mit relativ geringen Mitteln moeglich waere, da man das Ding, und also auch das rekonstruierte Viatishaus, von so vielen Stellen in Nuernberg aus sieht (Fussgaengerzone, Pegnitzufern) So oder so wird das Ding doch einmal wegkommen, weil aus beton (kurzer Lebensdauer) und ungemein unpassend und haesslich.

    VBI DOLOR IBI VIGILES

  • Man kann nur hoffen, daß der Entwurf noch überarbeitet wird und bessere Fenster und bessere Dachgaupen kommen. Schlimmer gehts kaum.
    Der Block gegenüber zwischen Königstraße und Pegnitz besteht nur aus Betonmonstren und ist die schlimmste Bausünde Nürnbergs überhaupt, wie ich finde. Mitsamt dem dahinter liegenden Adlerstrassenparkhaus gehörte es längst abgerissen.

    VBI DOLOR IBI VIGILES

  • Das ist einfach nur schlecht - mehr fällt mir da einfach nicht zu ein - ach doch: Diese z. T. fassadenbündigen und ungegliederten Riesenfenster sind besonders pfui und zu den beiden plumpen Großgauben bleibt auch nur: Sieht besch...aus. :(

    Aber wie heißt es doch offiziellerseits:

    Zitat

    Nach Abriss des ehemaligen „Betten Nagel“ in der Königstraße 4 entsteht an einer städtebaulich markanten Stelle der Altstadt ein Neubau eines Büro- und Geschäftshauses. Die derzeitige Eckbebauung stellt keine zufriedenstellende städtebauliche Lösung dar. Durch die Neubebauung des Eckgrundstücks eröffnet sich die Möglichkeit ein Stück Stadtraumreparatur zu betreiben, indem die Ecke Königstraße/Kaiserstraße klarer definiert wird. [...]


    Olles Gewäsch, welches 1:1 aus der Architektenbewerbung entnommen scheint. Die gefundene "städtebauliche Lösung" orientiert sich jedenfalls wohl eher an den gegenüberliegenden oder hinten anschließenden Blockbauten, als an den linken Nachbarn.

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Doch, vom Volumen her ist der Neubau eine Verbesserung der Ecksituation, indem die eingeschossigen Ladenanbauten des Vorgängerbaus nun eliminiert sind. Die Fassadenflucht wurde nun vorgerückt, und liegt nun nicht mehr zurückgestaffelt hinter der Flucht des linken Nachbarhauses. Rückstaffelungen haben zwar ihren Reiz, und kamen auch im historischen Nürnberg oft vor. Sie dürfen dann allerdings nicht durch eingeschossige Anbauten verstellt sein.

    Von der Architektur her finde ich den Neubau auch grässlich.

  • Das größte Übel sind die Fenster der ersten drei Geschosse, wodurch das Gebäude optisch auseinanderfällt.
    Daß das Gebäude den alten Straßenflucht wieder aufgreift ist eine Verbesserung, aber sonst ist es wirklich sehr mißraten.
    Ein Beispiel wie man es bei guten Voraussetzungen (Schrägdach, Giebel) doch noch verhunzen kann.

    VBI DOLOR IBI VIGILES

  • Man ehrlich, verglichen mit dem 70er oder 80er Jahre Provinz-Schrott, der vorher dort stand (und in noch schlimmeren Varianten die Umgebung prägt), finde ich den Neubau eine Verbesserung. Er hat immerhin ein anständiges Dach mit kleinteiliger Deckung (historische Biberschwanz-Ziegel!) und dieser ungeschickte (vermutlich nicht historische) Versatz zwischen den beiden Baukörpern sowie die niedrigen Flachdach-Vorbauten sind verschwunden. Im übrigen dürften auch die Räume im Neubau sehr viel interessanter sein als die alten, sicher sehr kleinen Zimmer mit diesen langweiligen Sozialer-Wohnungsbau-Einscheiben-Fenstern.
    Bezüglich der Farbigkeit finde ich wohltuend, dass diese beige-braun-Töne (eindeutig 80er-Jahre-Mode) verschwunden sind und anständige rote Ziegel und Putzfassade zurückgekehrt sind. Das Grau der Fenster ist freilich nur modisch und typisch für unsere Zeit.
    Freilich ist diese Art zu bauen nur begrenzt Altstadt-tauglich und der Prominenz des Standorts möglicher Weise nicht angemessen. Mangels Ortskenntnis kann ich dies jedoch nicht genau beurteilen.

  • Ich persönlich finde es immer wieder erschreckend, dass man oft bei solchen Bauvorhaben "den Teufel mit dem Beelzebub austreibt". Gibt es denn immer nur die Wahl zwischen schlecht und möglicherweise etwas weniger schlecht?
    Ich kann diesem Gebäude nichts positives abgewinnen, ja es hat ein Schrägdach und nimmt die Straßenflucht wieder auf, aber der Rest ist einfach nur schlecht und keine Verbesserung. Stadtreparatur sieht in meinen Augen doch noch etwas anders aus und der minimalste Nenner zwischen schöner historisierender/ historischer und modernistischer/angepasster Architektur ist einfach zu wenig!

    Labor omnia vincit
    (Vergil)

  • Das Problem: Im Detail stimmt es nicht und ist mit modernistischen Mitteln nicht zu bewerkstelligen. Die Kubatur allein ist für das Ensemble einer traditionellen Stadt unzureichend. Wann erkennen die modernistischen Vertreter dies endlich an?

  • Na, dann brauchen wir uns ja z. B. um Memmingen keine Sorgen mehr machen. Die zahlreichen Abrisse von Altbauten und die vielen kleinen und größeren Fehlgriffe bei Neubauten in den letzten Jahrzehnten bis zum heutigen Elsbethenareal-Projekt gehören jetzt, wo die Schwaben so traditionsbewusst geworden sind (und sich trotzdem als Bayern fühlen), endgültig der Vergangenheit an.:zwinkern:

    "Meistens belehrt uns der Verlust über den Wert der Dinge."
    Arthur Schopenhauer

  • Kleinere Fenster bzw. Fensterunterteilungen und die Verwendung von rötlicherem Sandstein - dann hätte es akzeptabler werden können. Müssen wir auf einen Fassadenumbau in 15, 20 Jahren hoffen.

  • Wie man auf diesem http://cdn.fotocommunity.com/images/Mittelf…t-a22278150.jpg
    Bild sehen kann, bewirkt der Neubau doch etwas Stadtreparatur, weil der Nachkriegsdurchbruch, der geschaffen wurde, um vom Lorenzer Platz aus Burgblick zu bekommen, geschickt etwas zurückgenommen wurde, so daß das Straßenbild durch die Kurve der Fassaden wieder mittelalterlicher anmutet. Und dennoch ist der Blick von St. Lorenz auf St. Sebald und Burg erhalten geblieben.
    Aus dieser Perspektive ist der Neubau gar nicht so schlecht.

    VBI DOLOR IBI VIGILES

  • Mit dem Gebäude ließe sich leben, aber die Erdgeschosszone ist ein schrecklicher Fehlgriff. Das Straßengefälle ist sicherlich nicht leicht zu bewältigen, aber hier ging das ja mal gründlich daneben. Jetzt, nachdem das Gebäude seit 1 Jahr in Betrieb ist, sieht man die Auswirkung dieser Fehlplanung. Die Erdgeschosszone ist tot. Es wirkt, als könne man die kahlen Grauglasflächen hochklappen um dahinter auf Mülltonnen zugreifen zu können.