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Frau Lehner hat es ja kürzlich wieder geschafft, in die Presse zu kommen mit Klagen über die Sparpläne des Stadtkämmerers im Kulturressort. Allerdings ist das für Sie nach hinten los gegangen. Die Presse titelte letztlich sinngemäß "die Löwin, die sich hier als Lamm ausgibt" oder so, als sich herausstellte, dass sie den Vorschlag zu einem vergleichsweise (mit anderen Ressorts) geringen Sparbeitrag der Kultur als "Kahlschlag" bezeichnete, aber zuvor auf die Bitte, Vorschläge zu machen, garnicht reagierte.
In meinen Augen ist Fr. Lehner eine Vertreterin einer Generation, die genau das tut was sie unter Kultur versteht: Großveranstaltungen, durch die man sich mit z.B. München messen und sagen kann "sowas gibts nichtmal dort". Solche Veranstaltungen gibt es in Nürnberg einige, die sog. Subkultur, für die sie sich angeblich so engagiert, ist dagegen auf die Stadt nicht so gut zu sprechen. Das hat etwas mit Internalisierung von Strukturen zu tun, d.h. das Künstlerhaus z.B. finde ich ist eine ganz großartige Sache! Aber es ist zu klein, damit dort breite Teile der Subkultur Platz finden. Wer dort ein Atelier, einen Raum bekommt, wird das denke ich mal mit Loyalität gegenüber der Kulturverwaltung bezahlen müssen und ist fortan Teil eines Feigenblattes, während andere, die es nicht dorthin schaffen, einfach hinten runterfallen. Wenn sie um Schützenhilfe bitten, weil sie von Investoren aus ihren Refugien geworfen werden, heisst es immer nur, die Stadt tue doch schon, es gäbe doch dieses oder jenes, Ende der Durchsage.
Es fühlt sich so ein bisschen an wie "das ist meins" und der Rest ist mir egal. Ich glaube schon, dass alles, wofür sich Fr. Lehner verantwortlich fühlt, von ihr mit allen Mitteln verteidigt wird ("Löwin"), aber man kann sich halt nicht um alles kümmern. Und das wirkt dann in der Öffentlichkeit schnell so, als würde sie allein festlegen, was Kultur ist und was nicht.
In meinen Augen braucht es hier einen progressiveren Charakter, der in der Lage ist dem einen zu nehmen um den anderen zu geben, zu vermitteln, damit alles blühen kann. Es fällt nämlich wirklich auf, dass manche Sachen extrem viel Mittel und Aufmerksamkeit bekommen, z.B. die Großveranstaltungen und Leuchtturmprojekte wie auf AEG, und andere Kulturschaffenden garnichts bekommen. Und das ist zementiert. Und hängt m.E. direkt mit dem Namen Lehner zusammen. Sie ist aber auch schon seit etlichen Jahrzehnten im Amt, damit ist keine Zukunft zu machen.