Potsdam - Quartier Barberini und Alte Fahrt

  • Abseits aller bisherigen und noch anstehenden Diskussionen kann man hier mal einen Blick darauf werfen, wie es wirklich war. Ein kurzer Situationsbericht vom 30.11.215. Es herrschte eine sonst so nicht vorhandene Einmütigkeit. Sogar die Linken waren vertreten...

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    Quelle: Autor, 30.11.2015

  • "Gestern morgen geschah es. Das Licht des Tages stieg eben über der Stadt empor. An dem ärmlichen Stummel der morschen "Bittschriftenlinde' arbeiteten mit Feuereifer ein paar kräftige Männer und Frauen." Lautmalerisch ging es im Text des Partei-Journalisten weiter: "Spaten schürften, kurz klangen Beilhiebe auf - und dann fraß sich eine Säge in den hölzernen Stumpf jenes unrühmlichen Zeugen einer tränenreichen Epoche unserer Geschichte. Kräftige Arbeiterfäuste packten zu - mit kurzem Klagen zerbarsten die Überreste der Linde. Es war genau neun Uhr."

    (Quelle: Märkische Volksstimme, Januar 1949)

    Und nun ist der Baum wieder da, leider ohne vergoldetes schmiedeeisernes Gitter, am Straßenrand neben einem Fahrradständer aber der Baum ist zurück und die FDJ gibt es nicht mehr...zum Glück.. :tongue:

  • Ein sehr schön gewachsener und für eine Neupflanzung bereits ziemlich stattlicher Lindenbaum! :applaus:

    Ich würde mir jedoch wünschen, dass er noch mit einem schönen Gitter - vielleicht ähnlich dem historischen - oder zumindest mit Granitblöcken (wie die auf der anderen Straßenseite zu sehenden) gegen leider nicht auszuschließenden "Fahrzeuganprall" geschützt werden würde. :lehrer:

    Lûbeke, aller Stêden schône, van rîken Êren dragestu de Krône. (Johann Broling, Lübecker Kaufmann und Ratsherr, um 1450)

  • Die Entrüstung des Barberini zieht sich aber ganz schön hin. Ich hatte erwartet das es heute gegen Mittag über die Bühne gegangen sein wird aber da habe ich mich wohl getäuscht. Kurz vor Feierabend ist erst die Hälfte des Mittelrisalits frei und die Rücklagen sind scheinbar noch komplett eingerüstet. Da müssen wir uns wohl alle noch etwas gedulden bevor wir endlich einen unverstellten Blick auf den Palast werfen können. floet:)

  • Gott ist das spannend! Da würd ich mich am liebsten mit ner Tüte Popcorn und gutem Rotwein davorsetzen und gespannt der Enthüllung beiwohnen.

  • In Anbetracht des grandiosen Anblicks auf den obigen Bildern, erlaube ich mir, an die Worte von Pastor emeritus Wilhelm Stintzing zu erinnern, welcher vorhersagte, daß die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung, wenn die Garnisonkirche erst einmal wieder steht, ausrufen wird: " Wie schön, daß wir sie wieder haben".

    Das gilt in abgewandelter Form auch für das Barberini:

    Wie schön, daß wir diese Schönheit wieder haben !

    :applaus:

    Der Alte Markt wird wieder zu dem prachtvollen Bauensemble, welches er einst war. Ich denke, die Tage von FH und Staudenhof dürften langsam wirklich gezählt sein...

    Einmal editiert, zuletzt von Pagentorn (8. Dezember 2015 um 20:09)

  • Der Potsdamer Alte Markt reiht sich mit dem Barberini endgültig neben dem Dresdner Neumarkt und dem Hildesheimer Marktplatz in die 'Phalanx' der 'Eisbrecher' ein, die auch andernorts den eisigen Griff mit dem die abgestandene Moderne die lokalen Stadtplanungen noch umklammert hält, mittelfristig lockern und zuletzt ganz aufbrechen werden.

    Danke Potsdam !

    Einmal editiert, zuletzt von Pagentorn (8. Dezember 2015 um 20:24)

  • "Staunen nur kann ich und staunend mich freu'n" - einem fehlen die Worte bei derart geballter baulicher Schönheit - einfach großartig - danke an alle in Potsdam, die mitgeholfen haben, dass das, was wir jetzt genießen dürfen, überhaupt möglich wurde :applaus:

  • ... und weil's so wunderbar ist, muss ich noch ein paar Bilder nachreichen: das Barberini in schöner Abendsonne eingetaucht.

    Ich finde, man kann sich gar nicht satt sehen und muss Pagentorn nur zustimmen: Schön, dass wir es wieder haben :harfe:

    Bilder von mir und von heute

    Gruß aus Potsdam

  • Ja, herrlich!

    Ich weiss bloß nicht, wo die beigen Fenster "Ton-in-Ton" herkommen. Wahrscheinlich wieder die Denkmalpflege. Ich hätte sie bleiweiß lackiert - wie das Stadtschloß. Super sehen auch die Fenstergewände im 2. OG aus gesandeltem Beton aus. Hier sind die Lunker verspachtelt und mit einer Sandsteinmehl enthaltenden Farbe gestrichen worden.

    Mal schauen wie die TG-Einfahrt im EG nachher wirklich aussieht.

  • Wundervoll, einfach herrlich, da werden ganze Generationen Riesenfreude dran haben! Während nach dem Abriss des nahen FH-Gebäudes kaum je ein Hahn danach krähen dürfte.

    Brandenburger, gestattest du mir, dass ich die Bilder im globalen Forum SkyscraperCity.com der Welt zeige? Dort gibts immer einer sehr große interessierte Öffentlichkeit, die jedes Rekonstruktionsprojekt in Deutschland förmlich aufsaugt.

  • Mir gefällt, dass der Stein mehr Struktur hat und irgendwie schon "genutzt" aussieht und nicht so makellos und grell, wie bei anderen Neubauten heutzutage, wie z.B. auch das Schloss.

    Nachtrag: OK, Konstantin war schneller. Das erklärt es wohl.