ZitatRathausmann wird nun in Berlin saniert
Die Entscheidung ist gefallen: Dresdens Rathausmann tritt in Kürze die Reise nach Berlin an. Die Firma Haber & Brandner hat den Zuschlag erhalten. Das auf Metallrestaurierung spezialisierte Unternehmen hatte das beste Angebot unterbreitet. Es betreibt seit 1904 seine Werkstatt in Berlin-Weißensee.
Spätestens Mitte Juni soll die rund 100 000 Euro teure Sanierung abgeschlossen sein. Am 26. Juni wird der frisch vergoldete Rathausmann dann neben der Trümmerfrau vor dem Rathaus aufgebaut. Mit einem kleinen Fest zum 800-jährigen Stadtjubiläum wird die „Himmelfahrt“ des Rathausmanns vorbereitet. Spielt das Wetter mit, wird der Mann mit dem Füllhorn am 1. Juli von einem Spezialkran auf die Rathausturmspitze gehoben. Seit 1908 ist er dort ein Wahrzeichen der Stadt, doch die Umwelteinflüsse haben ihm seither zugesetzt, so dass er erneuert werden muss. (SZ/kle)
Dresden - Rathäuser
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Ein Dresdner Wahrzeichen kann wieder bestiegen werden: Ab dem 29. April ist der Rathausturm wieder täglich zwischen 10 und 18 Uhr geöffnet. Der letzte Einlass ist um 17.30 Uhr. Der Eintritt kostet für Erwachsene 2,50 Euro, ermäßigt 1,25 Euro, wie die Stadt mitteilte.
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Ja, das war Beschiß!
Überall auf den Schildern und im Internet stand: "geöffnet vom 1.4. bis 30.10.'.
Als ich dann am 4. oder 5.April davor stand und hinauf wollte, um ein aktuelles Neumarkt-Bild zu schießen, war das 'April' stillschweigend mit 'Mai' überklebt worden :xÜberblick: Öffnungszeiten und Eintrittspreise Dresdner Türme
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Ich habe hier mal,
mit Hilfe der Informationen auf http://www.dresdner-stadtteile.de verschiedene Stadtteil-Rathäuser zusammengetragen, ohne Anspruch auf Vollständigkeit.
1. Rathaus Pieschen
Bürgerstraße
Baujahr 1890/91, Schilling&Gräbner
Pieschen wurde 1897 nach Dresden eingemeindet
2. Rathaus Klotzsche
Kieler Straße / Ecke Karl-Marx-Straße
Baujahr 1907, C. Rudolph
Klotzsche wurde 1950 nach Dresden eingemeindet
3. Rathaus Weixdorf
Rathausplatz Weixdorf
Baujahr 1928
Weixdorf kam 1997 zu Dresden
4. ehem. Rathaus Bühlau
Bautzner Landstraße
Baujahr 1899, P. Winkler
1921 eingemeindet
5. ehem. Rathaus Weißer Hirsch
Bautzner Landstraße
Baujahr 1911
1921 eingemeindet
6. Rathaus Blasewitz
Naumannstraße
Baujahr 1851 (Altes Rathaus), 1890 umgebaut, 1904 auf heutige Größe erweitert
1921 eingemeindet -
7. ehem. Gemeindeamt Tolkewitz
Marienberger Str./ Ecke Toeplerstraße
Baujahr 1905
1912 eingemeindet
8. Rathaus Leuben
Baujahr 1900/01, G.Hänichen
1912 eingemeindet
9. ehem. Rathaus Kleinzschachwitz
Baujahr 1902, Wohlfahrt
1921 eingemeindet
10. Rathaus Niedersedlitz
Baujahr 1901/1902, G.Hänichen
1950 eingemeindet
11. Rathaus Plauen
Baujahr 1893/94, Lossow & Viehweger
1903 nach Dresden eingemeindet
12. Rathaus Coschütz
Baujahr 1902/03
1921 nach Dresden eingemeindet -
13. Rathaus Cotta
Baujahr 1899/1901
Cotta wurde 1903 eingemeindet
14. ehem. Gemeindeamt Trachau
Baujahr 1899, Frey, G.Hänichen
Wilder-Mann-Straße 3/5
1903 eingemeindet
15. ehem. Gemeindeamt Striesen
Baujahr 1874
Wartburgstraße 23
1892 eingemeindet -
Oh, danke Miwori.
Was da noch alles steht, schöne Sammlung! Alle Rathäuser sehen bestens restuariert aus. Besonders angetan haben es mir:
Pieschen, Plauen, Cotta.
Schon erstaunlich was für Ratschlösser sich die Vororte leisten konnten, in eben wirtschaftlich starken Zeiten.
Auffällig, daß einige Gemeinden alsbald nach dem Rathausneubau eingemeindet wurden. -
Und auffällig auch die Konzentration auf die Spielarten der Deutschen Renaissance - hier muß man den -späten- Historismus einmal vom Vorwurf kultureller Austauschbarkeit, Dilettantismus und Großmannssucht rehabilitieren. Einige dieser Schönheiten könnten auf den ersten Blick (mit Abstrichen an Details) auch einige hundert Jahre früher entstanden sein. Gut, manche, wie z.B. das Rathaus in Plauen, können ihre zeitliche Herkunft nur schwer verbergen. Und bei vielen "geschulten" Betrachtern liegt der "Vorwurf" des Nationalromantizismus nicht fern. Meinen Geschmack triffts jedenfalls.
Auffällig, wie sehr sich der "Mainstream" von 1900 doch von dem zehn Jahre früher unterscheidet (italienische Renaissance), der so viele obersächsische Städte bis in den Kern radikal verändert hat.
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Danke für die Auflistung. Plauen, Pieschen und Cotta haben die größten Rathäuser... waren es die größten oder die reichsten Stadtteile?
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Zitat von "Wissmut"
hier muß man den -späten- Historismus einmal vom Vorwurf kultureller Austauschbarkeit, Dilettantismus und Großmannssucht rehabilitieren.
Und ich gehe noch weiter: In seiner Gesamtheit betrachtet schafft es der Dresdner Historismus, diese Vorwürfe als erlernte Blindenwut zu outen. Ausnahmen bestätigen die Regel. Viele scheinen fehlgeleitet vom unüberlegten Blick auf den Massenwohnungsbau durch enormen Bedarf zu Zeiten der Industrialisierung - dafür kann der Stil nichts, im Gegenteil hat er solche Problematiken m.E. von allen bisherigen Stilen mit am Besten zu lösen gewusst (andere Stile hatten jedoch das große Glück, sich meist deutlich intensiver und unabhängiger entfalten zu können). Auf den Historismus als charakterstarke Stilausprägung treffen die immer wiederkehrnenden Vorwüfe jedenfalls kaum zu - dies erkennt man vielleicht am ehesten, wenn man seine Klischees beiseite packt und sich diesem Stil ohne Vorurteile widmet. Eine Reise in zwanzig deutsche Städte von Nord nach Süd, Ost nach West, kann Augen öffnen...Booni: Nein, Pieschen und Cotta waren die ärmsten Arbeiterviertel Dresdens!
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Zitat von "SchortschiBähr"
Alle Rathäuser sehen bestens restuariert aus.
Jetzt muss ich doch noch einmal das leidige Thema kurz ansprechen: Warum gibt es in Dresden Gebäude, wie diese hier gezeigten, bei denen der Sandstein wie frisch aus dem Ei gepellt aussieht und eben nicht oxydiert. Sind die Steine alle ausgetauscht worden oder eben doch gesandstrahlt?
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Herzlichen Dank für das Rathaus Konvolut!
Schilling & Graebner sowie Lossow & Viehweger haben für Dresden wahrlich Meisterwerke geschaffen! Leider ist das Altstädter Rathaus nimmermehr und das Neue Rathaus äußerlich sehr entstellt, obwohl ich mir vorstellen könnte, dass das wieder einmal in den ursprünglichen Zustand rückversetzt werden wird.
Beim ehem. Rathaus Weisser Hirsch sieht man auch wieder den rekonstruierten Chinesischen Pavillion. Wie schön.
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Zitat von "youngwoerth"
Booni: Nein, Pieschen und Cotta waren die ärmsten Arbeiterviertel Dresdens!
Aber die ansässigen Unternehmen haben fette Gewerbesteuern gezahlt.Zu den großen Rathäusern gehörte einst noch das Rathaus Löbtau in der Tharandter Straße, das 1945 zerstört wurde.
1898 vollendet, ebenfalls von Schilling & Gräbner
Das Grundstück ist heute unbebaut, während auf der Fläche des ebenfalls zerstörten Hotels "Drei-Kaiser-Hof" rechts derzeit das Einkaufszentrum Löbtau-Passage entsteht -
Danke, Miwori, für diese wirklich schönen Bilder.
Besonders das Rathaus in Pieschen ist ein "Schmuckkästchen". -
Hier noch ein paar "Verwandte",
Rathäuser aus Freital, Heidenau und Radebeul
Drei Städte, die unmittelbar an Dresden grenzen und allesamt keine gewachsenen historischen Städte, sondern Gründungen des 20.Jahrhunderts sind.In der im Süden an Dresden grenzenden Nachbarstadt Freital (39000 Ew.) habe ich fünf Rathäuser lokalisieren können.
Freital wurde 1921 durch Fusion der Orte Deuben, Döhlen und Potschappel gegründet.
ehem. Rathaus Döhlen, Bj.1914
Hier wurde am 1. Oktober 1921 Freital gegründet
Rathaus Potschappel, Bj.1903,
seit 1921 Rathaus der Stadt Freital
Rathaus Deuben, Bj.1888
Rathaus Hainsberg, Bj.1913
Hainsberg wurde 1964 nach Freital eingemeindet
Rathaus Wurgwitz, Bj.1925
Wurgwitz wurde 1974 nach Freital eingemeindetöstliche Nachbarstadt von Dresden ist Heidenau (16000 Ew.)
Das heutige Heidenau wurde 1920 aus den Dörfern Mügeln, Heidenau und Gommern gebildet.
Rathaus Mügeln, Bj.1911
ist heute Rathaus der Stadt HeidenauIm Nordwesten liegt Radebeul (33000 Ew.),
1924 zur Stadt erhoben, 1935 Zusammenlegung mit Kötzschenbroda, das seinerseits aus der Fusion mehrerer Gemeinden entstanden war.
Rathaus Radebeul, Bj.1900
ehem. Rathaus Niederlößnitz, Bj.1895
ab 1923 bis 1935 Rathaus der Großgemeinde Kötzschenbroda (Radebeul-West) -
Zitat
Rathaus soll für 25 Millionen saniert werden
Der Ostflügel sei in einem desolaten Zustand, sagt der Finanzbürgermeister. Lehnt der Stadtrat die Sanierung ab, droht die Bauaufsicht schon mit der Schließung.
http://www.sz-online.de/nachrichten/artikel.asp?id=2596553
ZitatSchöner wird es natürlich auch: Neues Dach, neue Vertäfelung, neues Parkett, eine Schwerhörigenanlage, moderne Lautsprecher für die Säle, eine Abstimmungsanlage und Bildschirme, die Ergebnisse in das Foyer übertragen. Die Fraktionen bekommen mehr Raum, verglaste Eingänge und herausnehmbare Wände, um die Zimmeraufteilung der Fraktionsstärke anpassen zu können. Der Stadtrat muss während der Arbeiten von Anfang 2011 bis Anfang 2014 ausziehen, soll im Kulturpalast und notfalls im Kongresszentrum oder dem Landhaus tagen. Die Fraktionen ziehen innerhalb des Rathauses um, das Steueramt in die frei gewordenen Räume der Dresden Marketing GmbH an der Ostra-Allee.
http://www.dnn-online.de/dresden/cityne…ws-a-13045.html
Vielleicht werden ja die beiden Dachtürmchen rekonstruiert. Weiß jemand mehr?
Ansicht 1920
http://lh4.ggpht.com/_imagSK_EFiM/S…Rathaus1920.jpg
Ansicht heute
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Das alte neues Rathaus (Vorkriegszustand) war eine der schönste in D. (mit Hamburg, [lexicon='Leipzig'][/lexicon], Hannover, Frankfurt und Wuppertal-Barmen).
Also mit Dachreiter und hoffentlich auch mehr detaillierte Fassaden am SO-seite. -
Zitat von "Henry"
Vielleicht werden ja die beiden Dachtürmchen rekonstruiert. Weiß jemand mehr?
Eher nicht! Der Stadt scheint es ausgesprochen peinlich zu sein, überhaupt Geld in ihr Rathaus stecken zu müssen. Aus diesem Grund hat man ja auch einige Billigstalternativen durchgerechnet, die allerdings letztlich nicht tragfägig waren (geht ja auch aus dem Artikel hervor). Letztlich wird sich die Sanierung auf das Nötigste beschränken, sodass für Luxus, wie etwa die Dachreiter auf Ost- und Südflügel, bestimmt kein Geld vorhanden sein wird. Schade!
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Ich glaube leider auch nicht, dass hier rekonstruiert wird. Zum einen, weil das Rathaus nach 1945 schon erheblich verändert wurde. Den Originalzustand von außen wiederherzustellen wäre ein gewaltiger Aufwand. Die Türmchen auf dem Dach sind noch das kleinste, so gut wie alle Naturstein-Fassade sind erheblich vereinfacht, soweit ich sehe ist eigentlich nur der Turm im Original-Zustand. Noch nicht einmal die Dächer sind originalgetreu aufgebaut worden - heute Walmdächer, früher Mansarddächer.
Klassiker hat recht: Es war wirklich eines der schönsten Deutschlands - die übrigen genannten Rathäuser sind jedoch fast immer wesentlich besser erhalten (Frankfurt kenne ich nicht - oder ist der Römer gemeint?) - selbst Wuppertal-Barmen könnte leichter in den Originalzustand zurückversetzt werden als Dresden. -
Zitat
Der Volksmund nennt sie „Huschhalle“. So hieß früher eine Trinkstube gegenüber, die in den Eingangstrümmern des ehemaligen Hotels „Dreikaiserhof“ entstanden war. Dort huschte man nach Feierabend schnell auf ein Bier rein – bis zum Abriss 1970. Der heutige „Imbiss am Dreikaiserhof“ hingegen war mal eine große Straßenbahnhaltestelle. Die das Vordach tragenden Säulen stammen aus dem Bauschutt des im Krieg zerstörten Löbtauer Rathauses.
http://www.sz-online.de/nachrichten/artikel.asp?id=2688414
Hier der alte "Dreikaiserhof":
http://www.sn.schule.de/~gs35dd/images/dreikaiserhof.jpg
Hier der neue "Dreikaiserhof" (heute kein Hotel sondern Multifunktionszentrum)
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/comm…Dresden_p01.JPG
Hier das alte Rathaus Löbtau:
http://de.wikipedia.org/w/index.php?ti…=20100923181039
Am einstigen Standort ist heute ein Park:
http://de.wikipedia.org/w/index.php?ti…=20110111175143
Quelle:
http://de.wikipedia.org/wiki/Altes_Rat…en-L%C3%B6btau)
Und hier besagte Huschhalle, welche direkt neben dem Park errichtet wurde, mit den zu erkennenden Säulen vom Alten Löbtauer Rathaus:
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