• Hoffentlich wird die Villa nicht abgerissen! Ich befürchte aber, dass der neue Eigentümer dort genau das machen will...und der Denkmalschutzstatus ist schnell futsch, wenn eine Sanierung wirtschaftlich als nicht sinnvoll darstellbar (vielleicht zieht der Heestersfaktor). Wäre wenigstens schön, wenn man Elemente der Villa in ein zukünftiges Projekt mitaufnehmen wird können.

  • Zitat

    "Die Besitzer des Hauses leben, laut Stadtverwaltung, im Ausland und sind seit Jahren nicht erreichbar."

    Das ist ein Problem unseres Eigentumsrechts, das dringend geändert gehört. Wenn ein Eigentümer bzw. ein von ihm eingesetzter Verwalter über Jahre nicht erreichbar ist, sollte eine Enteignung stattfinden. Es sollte eine gesetzliche Frist festgesetzt werden, innerhalb der man sich regelmäßig bei den Behörden zu melden hat, um das Eigentum zu bestätigen. So, wie man jährlich seine Einkommensteuererklärung abzugeben hat. Dazu gehört die Angabe einer Adresse. Dies zumal, wenn es zu Gefährdungen der Öffentlichkeit durch das verwahrloste Eigentum kommt. Ich bin stets ein Anhänger des Eigentumsgedankens, aber wenn man damit Schindluder treibt, dann muss der Staat eine rasche Handhabe zur Enteignung haben.

  • Ein interessantes Buch zur Architektur und Stadtentwicklung Leipzigs nach 1989 kann man jetzt im Buchhandel erwerben. Arnold Bartetzkys "Die gerettete Stadt", erschienen im Lehmstedt-Verlag.


    Zitat

    In der späten DDR-Zeit stand der dramatische Verfall Leipzigs stellvertretend für den Niedergang der Städte in Ostdeutschland. So bestimmte die im Wendeherbst offen gestellte Frage »Ist [lexicon='Leipzig'][/lexicon] noch zu retten?« nicht nur die hiesigen Debatten über die Zukunft der Stadt. Sie rüttelte die ganze Republik auf. [lexicon='Leipzig'][/lexicon] wurde gerettet – zumindest in weiten Teilen. Doch die Entwicklung verlief alles andere als geradlinig. In den frühen neunziger Jahren wurde die größte Stadt Sachsens zur Boomtown des Ostens ausgerufen. Doch nur wenige Jahre später galt sie als Paradebeispiel einer Schrumpfstadt und erlangte traurige Berühmtheit als Abrisshauptstadt Deutschlands. Es dauerte allerdings nicht lange, bis der nächste Umschwung kam: [lexicon='Leipzig'][/lexicon] begann wieder zu wachsen, neue Industriebetriebe siedelten sich an, die Bau- und Sanierungstätigkeit kam erneut in Schwung. Heute gilt [lexicon='Leipzig'][/lexicon], trotz einiger unbewältigter Probleme und bleibender Risiken, als eine der attraktivsten Großstädte Deutschlands und als Musterbeispiel erfolgreicher Stadtentwicklung. In keiner anderen Stadt Ostdeutschlands lassen sich die Höhen und Tiefen, Chancen und Gefahren, Hoffnungen und Enttäuschungen, Erfolge und Krisen, Glanzleistungen und Desaster nachwendezeitlicher Stadtentwicklung so anschaulich verfolgen wie in [lexicon='Leipzig'][/lexicon]


    Quelle: http://www.amazon.de/Die-gerettete-…g/dp/3942473933

    Hier noch ein LINK zur Besprechung des Buches im aktuellen Kreuzer.

  • Der Stilmix der Leipziger Gebäude und das Fehlen von wirklich herausragenden Einzelgebäuden scheint keinen Einfluss auf den Hypezig-Wahn zu haben.

    Das US-Magazin National Geographic empfiehlt [lexicon='Leipzig'][/lexicon] in seiner Liste der: "Best Spring Trips 2015".

    Zitat

    [lexicon='Leipzig'][/lexicon], Germany

    [lexicon='Leipzig'][/lexicon] hits some monumental milestones this year, including a thousand years of history ...
    “Leipzigers welcome guests of the city with open arms,” says Ina Thyrolf, franchise partner for [lexicon='Leipzig'][/lexicon]’s eat-the-world culinary and food tours. She explains that “locals are known to like it gemütlich” (pronounced guh-myoot-lish), which roughly translates to cozy and comfortable. “That’s just one of the many reasons to discover the city,” she adds.
    ...


    Quelle: National Geographic

  • Noch hat [lexicon='Leipzig'][/lexicon] die Gentrifizierungswellen mehr oder minder gut westecken können, dennoch kenn ich nicht wenige Leute welche ihre Wohnung in den letzten Jahren aufgrund von Mietpreiserhöhungen aufgeben und in ein bezahlbareres Viertel ziehen mußten. Zum Glück gibt es auch diese noch in [lexicon='Leipzig'][/lexicon] recht zentrumsnah. Mal schauen wie lange das noch gut geht...

  • Die Leipziger Internetzeitung widmet sich der Entwicklung des Leipziger Immobilenmarktes.

    Resümiert wird, dass sich in Zentrumsnähe die als "gut" eingestuften Wohnlagen vermehren. Die Maklerfirma Engel & Völkers zählt inzwischen auch Reudnitz, Marienbrunn und Stötteritz, den südlichen Teil von Gohlis-Mitte (direkt an der Georg-Schumann-Straße gelegen!) und sogar Wiederitzsch, die östlichen Teile von Lindenau und Plagwitz -mit ihrer Nähe zum Auwald und zu den großen Parks der Stadt- zu den guten Wohnlagen.
    Das führt zu Gentrifizierungseffekten. Damit die positive Entwicklung in [lexicon='Leipzig'][/lexicon] anhält, wird ein belastbares soziales Wohnungsbauprogramm notwendig sein, meint die Leipziger Internetzeitung.

  • Von diesem Sozialwohnbauten-Gefasel sollte man sich besser nicht blenden lassen. Das hat bislang noch nirgendwo wirklich positive Effekte gebracht, außer Marktverzerrungen, Ghettoisierungen und weniger Investitionen. Dass es ein Grundrecht auf zentrale günstige Mietwohnungen in einer Großstadt/Metropole gäbe, ist ein sozialistisches Ammenmärchen. Letztlich ist die Verteilung von Sozialwohnungen sogar noch ungerechter, denn sie geht nach Gusto oder Glück. Dann lassen wir doch lieber den berechenbareren Preis bestimmen, wer wo wohnen kann. Letztlich sind es auch vor allem gute Preise, die hochwertige Architektur in unserem Sinne begünstigen.

  • Das 100 Jahre alte und seit 1996 leerstehende Astoria Hotel wurde kürzlich an zwei neue und sehr vermögende Besitzer verkauft. Die Firma Starwood gehört angeblich zu den größten Hotelketten der Welt, und betreibt bereits den Leipziger Fürstenhof. Die Sanierungskosten werden auf 50 bis 300 Mio. Euro geschätzt. - Aber selbst wenn in dem Gebäude kein Hotel mehr betrieben werden sollte, muss zumindest die denkmalgeschützte Fassade erhalten bleiben. Jedenfalls scheint endlich wieder Bewegung in die Sache zu kommen, und die Berichte klingen für mich recht positiv.

    http://www.lvz.de/Leipzig/Lokale…nimmt-Immobilie

    http://www.bild.de/regional/leipz…15358.bild.html

    http://mephisto976.de/news/bleibt-da…-erhalten-53843

    http://www.mz-web.de/leipzig/ehemal…2,33565760.html

    Hier ist noch ein Fernsehbeitrag.

    http://www.leipzig-fernsehen.de/Aktuell/Leipzi…ource=canonical

  • Liebe Leipziger! [lexicon='Leipzig'][/lexicon] wird langsam!
    Oder wie ist es zu erklaeren wenn schon lokal Nachrichten ueber [lexicon='Leipzig'][/lexicon] berichten?
    So konnte ich erfreut einen Artikel ueber [lexicon='Leipzig'][/lexicon] hier in Halifax lessen. Ich glaube zwar nicht, dass Ihr The Chrinicle Herald kennt? Auch egal.

    Nur hab ich gekuckt als die Plattenbauten als Grund fuer die guenstigen Wohnungen angegeben wurden!?

    Aber ist ja auch klar! Wehr will in Platten Bauten wohnen wen er die Wahl hat!

  • Auch [lexicon='Leipzig'][/lexicon] will 2017 Besucher mit dem Reformationsjubiläum locken.



    Im Prospekt "Auf den Spuren von Luther und Bach", herausgegeben von der LTM GmbH und der Stadt [lexicon='Leipzig'][/lexicon], findet sich viel Wissenswertes über die wichtigsten Lutherstätten in [lexicon='Leipzig'][/lexicon]. Diese werden anschaulich in einem Stadtplan dargestellt. Darüber hinaus wird Johann Sebastian Bachs kirchenmusikalisches Wirken im Geiste der Reformation beleuchtet. Der Prospekt ist kostenlos in der Tourist-Information [lexicon='Leipzig'][/lexicon] erhältlich.

    Die aufgeführten Lutherstätten sind allerdings nicht mehr original erhalten oder stark überformt, wie die Thomaskirche.

  • Gibt es langsam soetwas wie eine Architekturwende in [lexicon='Leipzig'][/lexicon]?
    Nachdem dem postomodernen 90er-Jahre-Schrott auch nichts wirklich besseres folgte, gibt es nach dem Trias-Haus und der geplanten Burgplatzplombe einen weiteren Lichtblick:

    Nicht das hier alle Details stimmig wären, bei weitem nicht, aber es geht eindeutig in die richtige Richtung. Auch wenn es nur wie ein entstuckter Gründerzeitler aussieht, es ist ein Neubau und damit, solang er bloß keine keine Styropordämmung bekommt ein wirklich gutes Vorbild um die vielen Lücken und brachen im Bestand zu füllen, die das Leipziger Stadtbild so plagen:
    http://i196.photobucket.com/albums/aa170/S…zpsbr7nta39.jpg

    Entstehen soll das Haus in der William-Zipperer-Straße in Leutzsch.
    Ich hoffe das sowas, mit verbesserten Details, als Lückenfüller Schule macht, damit könnte man viel aufwerten und besser als der Berliner Styroporklassizismus ist es auch!

  • Das ist auf jeden Fall ein Schritt in die richtige Richtung!
    Sollte sich der Zeitgeist noch weiter wandeln, könnten solche Gebäude Grundlage der Neo-Gründerzeitler werden und ggf. weiter bestuckt werden.

  • Wer es noch nicht kennt :

    Eine Straßenbahnfahrt durch Leipzig vor 85(!) Jahren.

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    Tolles Videos!

    Ich war noch nie in Leipzig, aber diese Stadt schien wirklich viele nette Ecken zu haben! Es ist wirklich interessant so ein Video zu sehen, und wie die Welt damals war. Es war politisch gerade eine schwierige Zeit, und ich weiß, dass das Video trügt – wahrscheinlich vor allem durch die Musik – aber es hat irgendwie etwas beruhigendes. Ich liebe es wie alle mit den Fahrrädern fahren, oder zu Fuß gehen (und interessant, dass alle so schlank sind, vielleicht gerade deswegen :D). Alles schaut sehr locker aus. Und so wenig Verkehr - das ist richtig angenehm. Obwohl ich es lieben würde in so einem Auto durch so eine auto-freie Stadt zu herumzucruisen. :D

    Lustig finde ich auch, wie manche Menschen schon 100m davor anfangen zu Rennen, um noch vor der Straßenbahn die Straße zu überqueren. Wenn man nah ist könnte es noch Sinn ergeben, um nicht warten zu müssen, aber manche Leute sieht man schon tatsächlich in der Ferne, wie sie anfangen zu laufen, um die Straße zu queren. Musste wohl entweder einen Kick geben, oder eine große Versicherungssumme :D

    Interessant ist auch, dass so viele Leute zur Kamera schauen oder drauf zeigen. Muss ein recht großes Ding gewesen sein.

    Wie auch immer – tolle Stadt!

    Einmal editiert, zuletzt von Sean Apollo (8. Juni 2017 um 01:52)

  • Es gab ja schon Informationen zum geplanten Kugelhaus nach Plänen von Oscar Niemeyer in den Kirowwerken Leipzig.


    Die Fertigungshallen mit ihren markanten Klinkerfassaden sind in den Jahren von 1920 bis 1940 nach Plänen des Baurats Paul Ranft erbaut worden. Jetzt wurden die Hallen nach Plänen der Architekten Juergen Rustler und Pia Maier Schriever saniert und teilweise rekonstruiert. Das Ergebnis zeigen die Architekten HIER.

    Um das historischen Erscheinungsbild wieder herzustellen, wurden Umbauten entfernt, Klinker ergänzt und historische Glasscheiben verbaut. Dadurch konnte das historische Erscheinungsbild wieder hergestellt werden.


    Einmal Stahlbauer, immer Stahlbauer. Pardon!

  • Tolles Videos!
    Ich war noch nie in Leipzig, aber diese Stadt schien wirklich viele nette Ecken zu haben! Es ist wirklich interessant so ein Video zu sehen, und wie die Welt damals war. Es war politisch gerade eine schwierige Zeit, und ich weiß, dass das Video trügt – wahrscheinlich vor allem durch die Musik – aber es hat irgendwie etwas beruhigendes. Ich liebe es wie alle mit den Fahrrädern fahren, oder zu Fuß gehen. Man sieht auch keine übergewichtigen Leute, wahrscheinlich deshalb. Alles schaut sehr locker aus. Und so wenig Verkehr - das ist richtig angenehm. Obwohl ich es lieben würde in so einem Auto durch so eine auto-freie Stadt zu herumzucruisen. :D

    Lustig finde ich auch, wie manche Menschen schon 100m davor anfangen zu Rennen, um noch vor der Straßenbahn die Straße zu überqueren. Wenn man nah ist könnte es noch Sinn ergeben, um nicht warten zu müssen, aber manche Leute sieht man schon tatsächlich in der Ferne, wie sie anfangen zu laufen, um die Straße zu queren. Musste wohl entweder einen Kick geben, oder eine große Versicherungssumme :D

    Interessant ist auch, dass so viele Leute zur Kamera schauen oder drauf zeigen. Muss ein recht großes Ding gewesen sein.

    Wie auch immer – tolle Stadt!

    Auf jedenfall ein sehr schönes und historisch wichtiges Video, danke! 1931 hatte schwerwiegendste Probleme: Massenarbeitslosigkeit und eine Armut, die dazu führte, daß Menschen auf offener Straße niedersanken und hinsiechten.
    Dennoch: Die Stadt wirkt wunderbar belebt und alles irgendwie überschaubar. Über das Materielle müssen wir nicht sprechen, aber ich weiß nicht, ob die heute ewig im Stau stehenden, in ihren Vororten lebenden Bornout-Visagen in ihren SUVs in Frankfurt oder Stuttgart wirklich glücklicher sind. Schwierig zu beurteilen, wir kennen heute weder die damalige materielle Not noch die vergangene Urbanität, Leichtigkeit und Unmittelbarkeit.