Naja, der Flächenverbrauch nimmt weiter zu:
https://www.destatis.de/DE/Presse/Pres…25_286_412.html
und derartige Regeln werden als "Einfamilienhausverbot" nicht nur in diesem Forum aufs Härteste bekämpft, mit absehbarem Erfolg. Dass es in den letzten 10 Jahren einen leichten Trend zur Erhöhung der Einwohnerdichten in städtischen Räumen gegeben hat, ist einzig und allein dem deutlichen Bevölkerungswachstum geschuldet, bei dem der Wohnungsneubau nicht hinterhergekommen ist (vorübergehend).
Diese Phase ist nun zu Ende, Schrumpfung ist angesagt und alsbald werden auch jegliche "Verbote" von Einfamilienhäusern fallen. Die Wohnflächen pro Einwohner werden weiterhin zunehmen, ebenso wie die Zersiedlung und Suburbanisierung. Da kann es aus meiner Sicht absolut keinen Zweifel dran geben. Das Ziel der Mehrheit der Bewohner des Landes bleibt das freistehende Einfamilienhaus, weswegen europäische Arroganz ggü. den USA absolut fehl am Platze ist. Wir haben in Bezug auf den Städtebau in den letzten 80 Jahren in einem Ausmaß versagt, das seinesgleichen sucht und wirklich nichts deutet auf eine Wende zum Besseren hin.
Wie gesagt, man sollte seine Energie auf die Areale konzentrieren, die es noch gibt. Auch in vielen städtischen Gebieten wird in Zukunft eher Abriss als neuklassischer Neubau dominieren.
Diese zersiedelten Strukturen sind in Deutschland freilich extremer als in vielen europäischen Nachbarländern. Das hat sicherlich verschiedene Gründe - Historisch: Soziale Befriedung und Entspannung nach dem Krieg, Politisch: Lobbyarbeit des Bausektors und der Automobilindustrie.
Eines ist aber uch klar: Diese Form der Zersiedelung ist nur möglich, weil die Allgemeinheit in weiten Teilen die Kosten dieser ineffizienten Strukturen trägt, d. h. jene von Umweltverschmutzung und Ressourcenverbrauch nicht oder nur teilweise dem Verursacher zugerechnet werden. Geschieht dies in Zukunft - und danach sieht es mit der CO2-Steuer aus -, werden energetisch und damit wirtschaftlich effizientere Strukturen interessanter.
In meiner Nähe werden so gut wie keine Einfamilienhäuser mehr gebaut; nicht weil es verboten wäre, sondern weil es schon jetzt kaum noch sinnvoll zu finanzieren ist.