ZitatAlles anzeigenNeue Brücke macht den Osten zur Staufalle
Schon jetzt sind die Straßen an ihrer Leistungsgrenze. Neue Prognosen
belegen jetzt: Die neue Elbquerung bringt Schleichverkehr und Staus in
die Wohngebiete.Mit der Freigabe der Waldschlößchenbrücke im Frühjahr 2012 droht dem
Dresdner Osten ein Verkehrschaos. Besonders die Striesener und
Blasewitzer müssen sich auf deutlich mehr Autos in ihren Wohngebieten
einstellen. Das bestätigen die neuen Verkehrsprognosen der Stadt für das
Verkehrsaufkommen im Jahr 2025. Die SZ erklärt die Probleme.
Problem 1: Mehr Autos durch attraktive Verbindung
(...) Doch weil mit der Brücke eine attraktive
neue Verbindung entsteht, werden viele zusätzliche Fahrten
vorhergesagt. Über 20.000 Autos mehr als heute werden künftig die Elbe
queren und die Brücke nutzen. „Das sind Fahrten zur nächsten Kita oder
dem Supermarkt, die erst jetzt erreichbar werden und vorher zu weit weg
waren“, sagt Verkehrsplaner Ulrich Warkus. Doch wo sollen all die
zusätzlichen Autos hin?
Problem 2: Zu wenig Platz auf den Anschlussstraßen
Die Hauptlast sollen die Fetscherstraße und die kreuzenden großen
Ost-West-Achsen tragen. Auf der Fetscherstraße wird sich der Verkehr zum
Teil verfünffachen. So rollen heute 6.500 Autos in Höhe der
Pfotenhauerstraße über die Fetscherstraße. 2025 werden es mehr als
30.000 Fahrzeuge sein. Davon wird die Blasewitzer Straße einen Teil
aufnehmen können. Das sollen auch die Schandauer/Striesener Straße und
die Stübelallee leisten. Wäre da nicht der kritischste Punkt: der
Fetscherplatz. Der Knoten ist schon heute eine Staufalle. Auch die
Stübelallee ist mit mehr als 35.000 Autos pro Tag schon heute an ihrer
Leistungsgrenze, was viele Berufstätige in den Hauptverkehrszeiten zu
spüren bekommen. Doch allein über den Knoten Comeniusplatz sollen
künftig 6.500 Autos mehr rollen als heute.
Problem 3: Schleichverkehr durch die Nebenstraßen
Selbst die Verkehrsplaner räumen ein, dass Fetscherplatz und
Comeniusplatz kritische Belastungen erreichen. Die städtischen Prognosen
weisen besonders für die Wohngebiete östlich der Fetscherstraße eine
spürbare Zunahme des Autoverkehrs auf. (...)
Über die Wormser Straße sollen dann täglich gut 10.000 Autos fahren,
doppelt so viele wie heute.
Problem 4: Staufallen durch jahrelange Baustellen
(...) Abhilfe ist nicht in Sicht: Die Stadt will erstmal die Brücke freigeben und dann beobachten.
Sächsische Zeitung vom 09. Juni 2011