Frankfurt a. M. - Altstadt - Dom-Römer-Areal

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    Magistrat ohne Begeisterung

    Von Matthias Alexander
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    07. April 2008 Um die geplante Neubebauung des Dom-Römer-Areals in Frankfurt steht es schlecht. Das juristische Gutachten, das der Frage nachgeht, wie frei die Stadt in der Vergabe des Grundstücks ist, hat nicht den erhofften einfachen Ausweg gewiesen. Die Anwälte raten dazu, die Bebauung der Fläche europaweit auszuschreiben. Denkbar ist nach Ansicht der Juristen auch die Gründung einer hundertprozentigen Tochter der Stadt.

    Beide Varianten bergen enorme Risiken. [...] Was soll mit dem Archäologischen Garten geschehen?

    Gleichwohl verstärkt sich der Eindruck, dass die sich abzeichnende Verzögerung dem Magistrat zupasskommt. Denn die übrigen Vorarbeiten für das Projekt werden mit einer gewissen Lässigkeit angegangen. So hat man sich innerhalb der schwarz-grünen Koalition immer noch nicht darüber verständigt, was mit dem Archäologischen Garten geschehen soll. Weder zur Nutzung noch zur Art der Bebauung gibt es bisher brauchbare Vorschläge. Daran hängt aber das Gelingen des gesamten Vorhabens. [...] Genau an dieser Begeisterung fehlt es im Magistrat. Schon der nächste Einbruch der Gewerbesteuereinnahmen könnte dafür sorgen, dass es mit der Altstadtbebauung auf absehbare Zeit nichts wird. Es wäre eine Schande.

    http://www.faz.net/s/Rub3DFC0DABC5664C30AC70700DD10A965D/Doc~E7BA028FCB69C47B99912865626B0032A~ATpl~Ecommon~Scontent.html?rss_aktuell\r
    http://www.faz.net/s/Rub3DFC0DABC5664C3 ... ss_aktuell

    Wenn du ein Haus baust, denke an die Stadt (Luigi Snozzi)

  • Zitat

    Gleichwohl verstärkt sich der Eindruck, dass die sich abzeichnende Verzögerung dem Magistrat zupasskommt.

    Wie hier schon mehrfach gemutmasst wurde..

    VBI DOLOR IBI VIGILES

  • Da hat die FAZ ja mal etwas richtig erkannt.

    Übrigens, hier mal ein kleiner Querverweis am Rande: Ich habe eine Art Ableger des "Technischen Rathauses" entdeckt - Das Marktdreieck in Waiblingen. Ähnlich innovativ (zumindest aus Sicht der Erbauungszeit) und ähnlich unpassend für ein Altstadtareal...
    http://de.wikipedia.org/wiki/Bild:Marktdreieck.jpg\r
    de.wikipedia.org/wiki/Bild:Marktdreieck.jpg

    Alle Architektur-"Experten", die meinen, dem "Technischen Rathaus" immer noch ein Tränchen nachzuweinen zu müssen, können ja in Zukunft regelmäßig nach Waiblingen fahren und sich an der dortigen Schönheit ergötzen.

  • bahh,was für ein Mutant....
    Wie gross die Auto-Agression der damaligen Stadtoberen sein musste,solche Monstren in den Herzen der Städte zuzulassen,kann man bestenfalls erahnen,nachvollziehen kann man es nicht.

    FRANKFURT-specialis domus imperii

  • Dieser Betonklotz ist mir beim Besuch im an sich recht schönen Waiblingen auch aufgefallen:

    http://picasaweb.google.de/prach68/Waiblingen\r
    picasaweb.google.de/prach68/Waiblingen

    Gleich daneben (mitten zwischen den Fachwerkhäusern) noch eine Schule im Plattenbau-Design, ein gigantischer Wohnblock unmittelbar dahinter und zur Abrundung gigantische Betonklotzarchitektur gleich neben der historischen Altstadt.

    Scheint aber ortsüblich zu sein, dem Fachwerk-Rathaus von Plochingen wurde auch ein Sichtbetonanbau (Garage) hinzugefügt, in Calw gibt es mitten in der Altstadt noch viel schlimmere Betonklötze, Parkhäuser usw.

  • Einige Veranstaltungshinweise:

    1. Mittwoch, 23.4.(übermorgen): "Altstadt gestern-heute-morgen" Diskussionsveranstaltung von Pro [lexicon='Altstadt Frankfurt'][/lexicon] e.V. Moderation: Heidrun Christensen. Es werden Bilder und Filmsequenzen der ehem. Altstadt gezeigt. Wie groß war die Frankfurter Altstadt? Wo befand sich was? Welche Größe nehmen die aktuellen Bauvorhaben (Technisches-Rathaus-Areal, Historisches Museum, Degussa-Areal) in der Altstadt ein? Gibt es noch bisher unbekannte Spolien? Durch den Abend führen Dipl. Ing. Dominik Mangelmann und Dipl. Geogr. Jörg Ott. Zeit: 19:00 Uhr; Ort: Technisches Rathaus (am Eingang der Beschilderung folgen).

    2. Donnerstag, 24.4.: "Braucht Frankfurt mehr moderne Architektur?" Vortrag von Dr. Mathias Alexander (FAZ), unter Beteiligung des Kuratoriums Kulturelles Frankfurt. Spektakuläre Gebäude sind heute die wichtigsten Werbeträger im Wettbewerb der Städte. Die Allianzarena in München und die geplante Elbphilharmonie in Hamburg sind die prominentesten Beispiele für diesen Trend hierzulande. Frankfurt, das nicht nur auf dem Gebiet der Architektur lange Zeit ein Labor der Moderne war, hat noch kein vergleichbares Markenzeichen. Dr. Matthias Alexander wird in seinem Vortrag ausloten, ob die Stadt mit dieser verhaltenen Politik gut beraten ist. Sollte mehr dezidierte zeitgenössische Architektur entstehen - und wenn ja, an welchen Standorten? Oder kann Frankfurt mit dem, was es an Hochhäusern vorzuweisen hat, zufrieden sein? Zeit: 19:00 Uhr; Ort: Vortragssaal der Frankfurter Sparkasse, Neue Mainzer Straße 49

  • Es gibt eine Stellungnahme von PRO [lexicon='ALTSTADT Frankfurt'][/lexicon] e.V. zu dem Offenen Brief von BDA und Werkbund in der FAZ im März. Den entsprechenden Zeitungsartikel findet ihr hier (Post von Schlossgespenst vom 19.03.2008):

    http://www.aphforum.de/forum/viewtopi…=asc&start=2040

  • Toll. Dieses Stellungnahme ist ein Grundlagenwerk!

    Ich entschuldige mich von Herzen für meine früheren arroganten, provokanten, aggressiven und unfreundlichen Beiträge!
    Jesus ist mein Herr und Retter!

  • Ich weiß nicht, ob eine Zeitung das bringt. Es handelt sich dabei ja um eine Stellungnahme zu einem Zeitungsartikel, der schon 6 Wochen alt ist. Wer kann sich heute noch an den erinnern? Also dann wohl eher nicht. Aber lustig zu lesen ist die Stellungnahme trotzdem.

  • Zitat von "jörg"

    Aber lustig zu lesen ist die Stellungnahme trotzdem.

    Na, hoffentlich nicht nur lustig, sondern auch ernsthaft. Denn die besagten Freunde vom BdA sollten sich manche Dinge mal ernsthaft hinter die Ohren schreiben, oder?

  • Stichhaltiger Text der PRO [lexicon='ALTSTADT Frankfurt'][/lexicon] e.V.
    Ich sehe keinen Grund diese Aspekte der Öffentlichkeit
    über das Medium Zeitung zu vorenthalten. Der BDA
    und der Werkbund haben sich reichlich spät positioniert
    und als Reaktion darauf, welche die vermeintlichen Argumente
    aufdeckt und entkräftet, sehe ich die Zeitspanne von sechs
    Wochen als angemessen. Das Thema ist in Frankfurt in aller Munde.
    Vielleicht reagiert oder positioniert sich die PRO ALTSTADT
    über die Printmedien auf diese klare Weise - zum Nachteil
    kann es nicht sein, es wäre wünschenswert!

  • :applaus:

    Bitte Veröffentlichung nicht auf aph beschränken! Das sollte schon an die Presse weitergeleitet werden. Welche Zeitung wieviel davon letztendlich abdruckt, kann man sowieso nicht beeinflussen, aber den Text sollte außer dem BDA und dem Würgbund noch mehr Leute lesen.

  • Na, ich schau mal, was sich bei den Verantwortlichen von PRO ALTSTADT erreichen lässt. Ich wollte die Stellungnahme aber auf jeden Fall noch ins DAF stellen :zwinkern:

  • @Restitutor

    Gutes Zitat von Hundertwasser! Seine Häuser kann man kitschig finden, aber vor historischen Stilzitaten hatte er nie Angst und die Beliebtheit seiner Häuser ist Modernisten ein Dorn im Auge. Schon diese Beliebtheit macht ihn in diesen arroganten Kreisen verdächtig.

  • Eben - ich könnte mir denken, daß der gemeine Modernisten-Archi jemanden wie Hundertwasser gar nicht ernst nimmt, noch viel weniger als die Patzschkes. So ein Zitat wird also an denen einfach abprallen. :?