Dresden, Neumarkt - Quartier III/2

  • Ein Bild vom gestrigen Spaziergang. Erdgeschoss und 1. OG des Palais Hoym haben jetzt schon mal Fenster.

    Man freut sich ja über jeden kleinen Fortschritt. :biggrin:

    Allen eine schöne Woche.

    20230313_101934

  • Ach guck mal an!!! Das ist ja sehr schön. Wenn man einmal ein paar Tage lang nicht in der Stadt ist....

    Ja, ich habe es immer schon gesagt. Das wird ganz toll.

    Die vier mächtigen Balkonkonsolen sind übrigens in Arbeit.....

  • Baufortschritt Rekonstruktion Rampische Straße 4

    Die Rampische Straße 4 besaß einen barocken Vorgängerbau gleicher Größe von etwa 1720. Dieser hatte einen mittigen Erker mit Austritt auf den Altan und ist auf einem Gemälde Bernardo Bellottos dokumentiert. Beim preußischen Beschuss der Stadt Dresden 1760 brannte dieser Bau aus. Er wurde relativ zügig bis 1761 wieder errichtet, wobei wohl das Mauerwerk des Vorgängerbaues wieder Verwendung fand. Nur der beim Brand wohl völlig zerstörte Erker fehlte. Lediglich ein Altan im 1. Obergeschoss kündete noch von ihm und stellte wohl die Wiederverwendung des alten Erkersockels dar. Der neue Bau besaß in der Mittelachse profilierte Rundbogen oder Segmentbogenfenster mit reichem Stuckdekor. Die Seitenachsen besaßen wohl nur aufgemalte Spiegel. Seitlich wurde die Fassade von Pilastern gefangen. In der Gründerzeit beseitigte man die ehemalige Erdgeschossgliederung samt Altan des 1. Obergeschosses. Man brachte sogar eine Gliederung mit einer gemalten Klinkerfassade auf, die man aber noch vor 1940 wieder beseitigte.“



    Quelle: arstempano ( https://www.arstempano.de/blog/beitrag/d…0c16dab79296de/ )

    Fotos aktuell von mir

    Im Kontext, mit dem Haus Edith-Haberland-Wagner und an der Frauenkirche

    Die Brandwände wurden mit Schindeln bedeckt, der Schornstein ist verputzt, sehr schön.

  • In der Landhausstrasse (Nummer 2?), rechts vom Konsum, wurden Sandsteinornamente an den Fenstern und über dem Eingangsportal angebracht. Handelt es sich hierbei auch um eine Rekonstruktion? Falls ja,um welche?

  • Es ist die Landhausstrasse 3. Sehr fein. Auf die Rückkehr dieses Hauses freue ich mich besonders. Die Fassade beginnt durch ihr rhythmischen A-B-Wechsel zu flimmern. Beide Fensterlaibungstypen sind nun also bereits zu bewundern. Leider diesmal am Dach mit Segmentbogengauben wie im 19. Jhd. Nicht mit den hochbarocken Gauben.

    „1717 wohl nach Plänen Johann Rudolph Fäschs für den Hufschmied Michael Günther errichtet. Fäsch machte sich vor allem als Architekturtheoretiker einen Namen. Die Fassade wurde nicht in Mittel- und Seitenrisalit gegliedert, sondern unterschiedlich geschmückte Fensterumrahmungen wechselten einander ab. Das bis 1945 erhaltene Eingangsportal mit zweiflügliger Tür besaß ein schmiedeeisernes Oberlicht und wurde von einem Schlußstein (Stadtmuseum Dresden) mit dem Wappen Günthers und Pferdedarstellungen bekrönt. Das Satteldach wies einst hochbarocke Gaupen mit runden bzw. ovalen Öffnungen auf, die im 19. Jh. einfachen Gaupen mit Segmentbogenfenstern weichen mussten. Das Gebäude erstreckte sich einst mit zwei Höfen in die Tiefe der Parzelle.„



    Quelle für Bild und Text: http://www.arstempano.de

    Zweite Anpassung sind die Geschäftsfenster im Erdgeschoss sowie der Verzicht auf das schmiedeeiserne Oberlicht. Die Tür ist aber historisch so angelegt, dass es zu einem späteren Zeitpunkt noch historisch akkurat ergänzt werden kann. Die Schaufenster sind aber tatsächlich festverglast umgesetzt worden und dadurch filigran geworden. Auch sind sie symmetrisch und gespiegelt um die Achse des Hauptportals platziert. Eine sehr gute Lösung.

    Quelle: https://www.seidelarchitekten.de/architektur/quartier-hoym2/


    Wie das Erdgeschoss mit Kundenverkehr dann in der Praxis funktioniert wird sich zeigen. Im Barockviertel gibt es auch einige Lösungen wo man die Geschäfte durch die tagsüber offen stehenden barocken Portale betritt und dann seitlich die Gewerbe über die Durchfahrt betritt. Für das Erleben der Stadt sind solche halböffentlichen Schwellenräume für mein Empfinden immer sehr wertvoll.

    Edit: habe nochmals recherchiert. Leider funktioniert das Haus nicht im historischen Sinne. Der Zugang zu den oberen Etagen verläuft nicht über das historische Portal sondern über die Hofdurchfahrt des Nachbarhauses. Adressbildung ade! Durch den Haupteingang der Landhausstrasse 3 gelangt man zukünftig nur noch direkt in die Gewerbeeinheit. Sowas ist Mist! Wenn ich den Grundriss weiter richtig deute verkommt der Bau rechts davon, Landhausstrasse 5 (Rhodecan, der mit der Durchfahrt) zum kompletten Pappkameraden. Die gastronomische Nutzung drückt sich auch hier aus dem wiederum nächsten Haus, der Nr. 7) einfach in das verbleibende EG Feld. Das ist im warten Sinne hohl und bar jedweder Hauslogik. Das kommt davon, wenn ein Investor baut und es lediglich einen „Fassadenwettbewerb“ gibt.


    Quelle: Dähne Architekten

  • Rekonstruktion Landhausstrasse 3

    Da waren es schon doppelt so viele Fensterumrahmungen. Oben noch „roh“. Wirkung bei Tage:

    Sowie das Palais Hoym aus dem Fenster des Stadtmuseums.

  • WOW ! Was tolle Fotos, vielen Dank!

    Es ist eine wahre Freude zu sehen wie doch , trotz der vielen Bausünden in Dresden, so vieles Neue bzw. Alte bzw. Alte Neue so wunderbar erblüht !

    Dresden ist bereits jetzt im historischen Zentrum eine Augenweide (Priscos Glaskasten-Ecke und einige andere Fehlgriffe sind glücklicherweise nur wenige), und vor allem westlich davon tut sich ja sehr viel (Schützengärten, Price Hotel, Friedrichstrasse etc.), ich wenigen Jahren dürfte Dresden teilweise - ich betone teilweise - eine geheilte Stadt sein.

    Vollständig geheilt vielleicht in 100 Jahren, wenn auch Scheusslichkeiten wie ECE Wilsdruffer und Marienstrasse etc abgerissen sein werden.

    Ich vertraue darauf, dass sich bei unseren Nachkommen die Vernunft durchsetzen wird.

    "Die Modernisten sollten sich endlich eingestehen, dass sich die Qualität einer Stadt konventioneller Architektur verdankt" - (H. Kollhoff).

  • Rekonstruktion Landhausstrasse 3

    Da waren es schon doppelt so viele Fensterumrahmungen. Oben noch „roh“. Wirkung bei Tage:

    Sowie das Palais Hoym aus dem Fenster des Stadtmuseums.

    Der Erste Anstrich ist erfolgt. Es ist ein pastellfarbenes, helles grün mit gelben Stich (oder umgekehrt, je nach Lichteinfall) . Durchaus gelungen, wie ich finde. Auf dem Bild wirkt es etwas greller als in echt.

  • Centralbahnhof 13. April 2023 um 21:55

    Hat den Titel des Themas von „Dresden, Altstadt - Quartier III/2“ zu „Dresden, Neumarkt - Quartier III/2“ geändert.
  • Tolle Neuigkeiten zur Rekonstruktion der Landhaussstrasse 3 stehen -ganz beiläufig- im aktuellen April-Newsletter:

    „[der] erhaltenen Schlußstein über dem Eingangsportal […] wurde nach der Zerstörung im Jahr 1945 geborgen und wird in Kürze hoffentlich wieder eingebaut. Auch ein Oberlichtgitter ist noch vorhanden, das wohl bald wieder an Ort und Stelle bewundert werden kann“

    In diesem Ausschnitt der Visualisierung von Andreas Hummel sind beide Elemente ersichtlich. Toll, dass auch in diesem Bau orginale Bauelemente Verwendung finden. Das war mir bisher überhaupt nicht klar.

    Heute wurden dann auch die Stuckelemente weiß gestrichen. Die Probeachsen sollten somit alsbald in ihrem finale Ausdruck wahrnehmbar sein.

  • Der letzte Stand zum Quartier ist vier Wochen alt. Gib es neues zu berichten?

    Wie ist der Stand beim neuen Palais Riesch? Ich möchte endlich sehen, ob das neue Gebäude ein möglichst guter Ersatz für das originale Palais Riesch ist.