Das Quariter III-2 ist das größte noch zu vergebende Quartier. Wann hier eine Bebauung erfolgen soll, ist noch unklar. Bis vor kurzem stand auf diesem Gebiet noch der Anbau des Polizeipräsidiums, einem Bau aus DDR Zeiten, der als eine der größten städtebaulichen Fehlleistungen zu bezeichnen ist und zurecht abgerissen wurde. Nun ist der Weg zur Bebauung im Kontext der alten Strukturen möglich.
Lage:
Es handelt sich um die gesamte Fläche zwischen dem Q III-1 der Baywobau und dem Polizeipräsidium.
http://www.sib-neumarkt.com/landhaus.htm
Es sollte angemerkt werden, dass sich außer dem Palais Hoym kein!!! weiterer Leitbau auf dieser Fläche befindet, d.h. es drohen sowohl in der Rampischen Gasse, wie auch in der Landhausstraße zahlreiche moderne Bauten. Dabei wären sowohl die Bauten Rampische Gasse 2-4 und auch die Gebäude in der Landhausstraße zwischen Palais Hoym und Polizeipräsidium aber auch Landhausstraße 3 absolute Pflichtrekos.
--> Landhausstraße 3 (hier ganz rechts) ist derzeit nicht zur Reko vorgesehen.
--> hier zu sehen die Rampische Straße. Mit Ausnahme der Rückseite des Palais Hoym ist kein einziges Gebäude zur Rekonstruktion vorgesehen (dies liegt vor allem auch am schlechten Dokumentationsstand) zumindest aber Rampische Gasse 2-4 sollten rekonstruiert werden. Die Gebäude sind ausreichend dokumentiert.
Der Leitbau: Das Palais Hoym
Das Palais Hoym ist einer der wichtigsten und in seinen Ausmaßen wohl größter Leitbau im Neumarktgebiet.
QuoteDas größte bis 1945 erhaltene Adelspalais im Neumarktgebiet war das Palais Hoym, welches sich über mehrere Höfe zwischen Landhausstraße 11 und Rampischer Straße 16/18 erstreckte.
Das Palais entstand 1739 im Auftrag von Oberstallmeister Graf Johann Adolf v. Brühl, dem Bruder des Premierministers. In der kühlen Noblesse des "sächsischen Rokoko" errichtete Johann Christoph Knöffel 1739 - 42 den Hauptbau an der Landhausstraße. Das Gebäude wurde im Siebenjährigen Krieg 1760 zerstört und von Reichsgraf von Hoym, seit 1752 neuer Besitzer, wieder errichtet. Die in diesem Zusammenhang neu geschaffenen prächtigen Rokokotüren waren wohl das Werk J.Deibels.
Seit 1766 im Besitz des Kurf.Geheimen Rates W.v.Riesch, wurde das Palais durch den Architekten F.A.Krubsacius zu einer Vierflügelanlage mit Festsaaltrakt umgebaut und erstreckte sich durch Hinzufügung weiterer Gebäude nunmehr bis zur Rampischen Straße.
Nach dem Erwerb durch die Dresdner Gesellschaft Harmonie um 1830 wurde der Bau mehrfach verändert. Am 05. Januar 1848 wurde von Robert (und Clara) Schumann in den Räumen der Harmonie der „Verein für Chorgesang", einer der Vorläufer der 1884 gegründeten Singakademie, ins Leben gerufen. (siehe: Armin Gebhardt "Robert Schumann. Leben und Werk in Dresden)Bis zur Zerstörung 1945 war im Palais das "Conservatorium für Musik" beheimatet. Der geborgene Brunnen Knöffels aus dem Innenhof, stand lange Zeit am Anbau des Polizeipräsidiums, welcher inzwischen abgerissen wurde.
Fassade Landhausstraße (Hauptfassade):
Gartenfassade (Innenhof):
Grundriss:
Anders als bei anderen Bauten am Neumarkt bleibt zu hoffen, dass in diesem Fall die Grundrissstruktur wieder aufgenommen wird!
Quelle: GHND