• Von aussen wirkt der Entwurf von Chipperfieldin der Tat recht gut auf mich, aber mit dem Inneren habe ich's nicht so drauf. Vielleicht hat sein Entwurf es wegen der Innengestaltung nicht in die 2. Phase geschafft.

    Um nochmal auf die Wellen zurueckzukommen: Der Entwurf erinnert mich irgendwie an Frank Gehrys Masche mit den vielgewoelbten Loeckchendaechern.

  • Ich finde Die Welle auch ganz OK. Und wenn das von Hadid auch bei Tage gut aussähe, würde man es wohl kaum im Dunkeln zeigen, oder? Abends wärs bestimmt ein interessanter Anblick. Hm, bei Chippy kann man irgendwie nicht viel erkennen...?

  • Widerstand gegen den Abriss in Bonn -

    Zitat

    Beethovenhalle ist "Bau von historischer Bedeutung"
    Kunsthistoriker-Initiative fordert in offenem Brief an Bärbel Dieckmann Erhalt des Festspielhauses

    Bonn. Mit einem Offenen Brief an Oberbürgermeisterin Bärbel Dieckmann und einer Unterschriftenliste haben sich Mitarbeiter und Studierende des Instituts für Kunstgeschichte und Archäologie der Universität Bonn in die Diskussion um die Beethovenhalle eingeklinkt. [...]

    [...]Dieser Bau drohe im Zuge der Planungen für das Festspielhaus "ersatzlos verloren zu gehen", ein Verlust "nicht nur seitens der Bonner Kunstgeschichte", sondern auch für eine "breite Bürger- und Fachkennerschaft". Die Verfasser des Offenen Briefs könnten sich das neue Festspielhaus der favorisierten Architektin Zaha Hadid als "Schmuckstück für Bonn" im ehemaligen Regierungsviertel vorstellen.


    http://www.general-anzeiger-bonn.de/index.php?k=lo…detailid=604225

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Fuer den Erhalt des augenblicklichen Festspielhauses wie von der Gruppe vorgeschlagen bin ich im Grunde auch. Es ist zwar als Gebaeude kein Knueller, aber es faellt auch nicht aufmerksamkeiterheischend heraus. Einige Verbesserungen im Innenleben, das Aeussere wieder auf Hochglanz bringen und fertig! In diesen finanziell knappen Zeiten in denen viele unterstuetzungswuerdige Vereine noch mehr um Geld betteln muessen als vorher sollte die gut etablierte Beethovenhalle doch in der augenblicklichen Situation mit ein bisschen Verhuebschung ganz zufrieden sein. Was kostet uebrigens der Plan der Stararchitektin? Der Plan des mehr lokalen Architektenbureaus?

    Fuer mich ist ein "Schmuckstueck" eben einfach etwas anderes.

    Ah, und bevor wir es vergessen, hier ist die augenblickliche Halle:

    http://www.beethoven-festspielhaus.de/de/architektur_standort_q_a-1798.html\r
    http://www.beethoven-festspielhaus.de/d ... -1798.html

  • Zitat von "youngwoerth"

    Mit Kiste haben die beiden Entwürfe ja wohl nicht viel zu tun. Dir sei natürlich Deine Meinung gegönnt, Oliver, aber ich empfinde sie zuweilen als beinahe extremistisch-konservativ und sich undifferenziert sich gegen alles und jegliches Neue sträubend. An vielen Ecken taucht dann alle Tage mal wieder ein negativer Einzeiler von Dir auf, vielleicht denkst Du ja mal darüber nach, wie das auf Dauer auf Andere wirken kann. Ich wurde ja selbst gerade von Dase daran erinnert, dass man manchmal seine Empfindungen besser für sich behält und gebe das nun mal ganz vorsichtig an Dich weiter. :zwinkern:

    Hallo Youngwoerth,
    meinetwegen kannst Du gerne Hadids 08/15-Bau zujubeln. Ich werde weiterhin Mainstreamarchitektur als selbige bezeichnen, auch wenn es Dir nicht passt und Du Kritiker deswegen als "extremistisch-konservativ" bezeichnest. Würdest Du bei Hadids Borg-Bau eigentlich auch 2 Katzen empfehlen, damit es gemütlich wird ? Für mich und den Großteil der Forumsmitglieder sieht nunmal der optimale Entwurf für Bonn so aus:


    Quelle: http://en.wikipedia.org/wiki/File:Pala…rdercropped.jpg
    Author : -- Eric Pouhier Date : December 2005
    This file is licensed under the Creative Commons Attribution ShareAlike 2.5 License. In short: you are free to share and make derivative works of the file under the conditions that you appropriately attribute it, and that you distribute it only under a license identical to this one. Official license

  • Also bei aller Liebe - ob französischer Historismus in Bonn nicht etwas deplaziert ist? Die beiden modernen Entwürfe sind ja nun nicht grauslich schlecht, und ein Ensemble stören sie auch nicht gerade. Durch die Ablehnung von sowas macht man sich als Reko-Fan genau zu dem, was man (dem Großteil der) Architektenschaft immer vorhält: aus ideologischen Gründen grundsätzlich gegen alles zu sein.

  • Nun, die Grand Opera passt mindestens genau so gut nach Bonn wie ein Hadid-Bau. Insofern erübrigt sich bei dem vorliegenden Angebot die Frage nach dem Ortsbezug oder der Deplazierung. Im Ernstfall hätte ich nichts gegen Pariser Chic am Rhein. Im derzeit realistischen Fall bevorzuge ich die "Wellen".

    Zitat von "RMA"

    Die beiden modernen Entwürfe sind ja nun nicht grauslich schlecht, und ein Ensemble stören sie auch nicht gerade. Durch die Ablehnung von sowas macht man sich als Reko-Fan genau zu dem, was man (dem Großteil der) Architektenschaft immer vorhält: aus ideologischen Gründen grundsätzlich gegen alles zu sein.

    Prinzipiell richtig. Bloß ändert es natürlich nichts. Man sollte nicht hoffen, daß man durch Zugeständnisse nun Anerkennung seites des Großteils der Architektenschaft erlangen könne. Im Gegenteil. "Na, seht ihr. Die modernen Architekten finden nun sogar Anerkennung bei den Zurückgebliebenen. Es geht doch", werden die sagen. "Härte zahlt sich eben langfristig aus", werden sie denken. Und gleichzeitig werden sie keinen Millimeter von ihren eigenen ideologischen Positionen abweichen. Kurz: Strategisch bringt solches Verständnis und Entgegenkommen für moderne Entwürfe gar nichts. Allenfalls für das eigene Ego, daß man ein scheinbar unideologischer und ausgewogen urteilender Mensch ist. Ansonsten natürlich stören die "Wellen" das Bonner Rheinpanorama nicht wirklich.

  • Nachdem ich erst jetzt auf diesen Thread gestossen bin, habe ich mir die Entwürfe angeschaut. Ich muss Oliver natürlich Recht geben, dass auch ich mir zur Abwechslung mal einen traditionalistischen Entwurf wünschen würde. Aber leider ist dem nicht so. Wenn ich deshalb nur die bestehenden Entwürfe zur Auswahl nehme, kann auch ich ganz gut mit der Welle von Hermann & Valentiny leben und würde diesen Entwurf favorisieren. Solch organische Formen sind mir bei modernistischer Architektur häufig viel lieber als sehr kantige Entwürfe.

  • Ich finde, dass eine Neuschöpfung der Pariser Grand Opera albern wäre. Hast du das Ding mal in echt gesehen? Das ist zwar schon ein schönes, beeindruckendes Gebäude, wäre aber in Bonn einfach nur deplaziert. In der Ecke sowieso.
    Ich finde die alte Beethovenhalle eigentlich auch ganz okay. Vielleicht etwas aufpolieren und dann ist sie fit für die nächsten 20-30 Jahre. In der Ecke ist eh nur Brache und Verkehr, da braucht sich die Architektur nicht anpassen sondern darf ausnahmsweise mal modern sein. Ohne Rücksicht aufs Umfeld.

    Wo die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten
    Karl Kraus (1874-1936)

  • Hahdids Originalität ist zwar äußerst überschaubar (ebenso wie die Herren Chipperfield, Gehry u.a. "Stilikonen"), jedoch in diesem Fall kein Beinbruch. Ich könnte mit diesem Ding ganz gut leben, auch wenn es in meiner Heimatstadt an vergleichbarem Ort, d.h. außerhalb des Stadtkerns stünde. Immerhin etwas gefälliger als ihr sonstiges...ähm...Gedankengut.

    Besser wäre jedoch der interessantere Wellenentwurf. Natürlich nicht der Bringer schlechthin, jedoch eine willkommene Abwechslung zum immergleichen, dumpfen Glas- und Flächensteingewürge zeitgenössischer Kultur- und Gesellschaftsbauten.

    Nein, die werden gedünstet

  • Hallo liebe Interessierte,
    wie viele Bürger der Stadt Bonn, leide ich unter der schrittweisen Überformung der historischen Stadt Bonn mit schrecklichen Neubauten (seit den 50ern bis heute).
    Um dem historischen Bauen im Zentrum Bonns eine Lobby zu verschaffen, möchte ich gern - nach dem Vorbild etwa der Gesellschaft historischer Neumarkt e.V. in Dresden oder dem Verein [lexicon='Potsdamer Stadtschloss'][/lexicon] einen Verein gründen, der sich z.B. für die langfristige Wiederherstellung der alten Marktbebauung, der Entfernung von verfehlter Nachkriegsarchitektur in sensibler Lage, der verbesserten Einpassung von Neubauten ins historische Zentrum Bonns o.ä. einsetzt.
    Genaue Ziele - auch die Vereinsbezeichnung - müssten nach einem ersten Treffen, in dem wir uns über diese Thema ausgetauscht haben definiert werden.
    Wer würde dabei mitmachen?
    Meldet euch bitte bei mir!

  • ich würde Entwurf eins bevorzugen.
    Als Wiener hat man ja eine gewisseAffinität zu Bonn, aber es wirkt auf den alten Bildern irgendwie enttäuschend. Gibt s einen Grund dafür, dass Bonn so aussieht wie Wiesbaden?

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Schon im Jahr 2009 schien es überfällig.

    Der brutale 70er-Jahre-Klotz vor dem Hauptbahnhof mit seinen Prekariats-Ladenzeilen im Erdgeschoss soll jetzt abgeräumt werden.

    Bilderbuch Bonn - "Betonklotz"
    Bilderbuch Bonn - Hauptbahnhof

    Die dort neu zu errichtende Einkaufsgalerie ist aber leider architektonische Meterware und sieht auch nicht viel besser aus als die Bestandsbebauung.
    Abriss Bonner Loch: Südüberbauung: So schick wird's vorm Bahnhof | Bonn | EXPRESS

    Der "Express" findet es dagegen schick, v. a. wegen der trendigen Geschäfte und Marken. Saturn und Mediamarkt sind u. a. im Rennen. :peinlich:


    P.S.: Aktuelle Bilder der umfangreichen Neubebauung auf der anderen Bahnhofsseite Richtung Schloss Poppelsdorf wären mal schön.

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)